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5x GeForce GTX 1070 mit Custom-Design im Test

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Nachdem wir bereits eine Reihe von Boardpartner-Karten der NVIDIA GeForce GTX 1080 ausführlich getestet haben, holen wir gleiches nun für das kleinere Schwestermodell nach, denn auch von der NVIDIA GeForce GTX 1070 gibt es viele Custom-Modelle mit höheren Taktraten, eigenen Kühlsystemen und überarbeiteten Platinenlayouts, die mit der Founders Edition als Referenzversion nicht mehr viel gemein haben. In diesem Artikel nehmen wir fünf Custom-Designs von ASUS, EVGA, Gigabyte, MSI und ZOTAC unter die Lupe.

Kurz nach unserem Test zur NVIDIA GeForce GTX 1070 Founders Edition trafen bei uns in der Redaktion die ersten Boardpartner-Modelle des kleineren GP104-Ablegers ein, die allesamt nicht mehr viel mit der neuen Referenzversion gemein haben. Nahezu jeder Hersteller hält auch Modelle mit eigenem Kühlsystem, einer aufgemöbelten Strom- und Spannungsversorgung und natürlich mit höheren Taktraten parat. Der Kampf um die schnellste, leiseste und featurereichste Karte hat in diesem Preis- und Leistungssegment wieder Fahrt aufgenommen. In diesem Artikel widmen wir uns fünf Custom-Designs von ASUS, EVGA, Gigabyte, MSI und ZOTAC, die teilweise unterschiedlicher nicht sein könnten. Folgende Modelle schauen wir uns auf den nachfolgenden 33 Seiten an:

Während die Gigabyte GeForce GTX 1070 G1 Gaming und die EVGA GeForce GTX 1070 SC GAMING ACX 3.0 mit vergleichsweise gemäßigtem Overclocking, einem eher unauffälligen Kühlkörper ohne viel Schnickschnack und nur geringfügig bis keinen Änderungen am PCB daherkommen, ist die ZOTAC GeForce GTX 1070 AMP! Extreme Edition im wahrsten Sinne des Wortes ein ganz anderes Kaliber. Ihr Kühlsystem misst satte 2,5 Slots in der Höhe, unter der Haube gibt es mitunter die höchsten Taktraten und auch die Spannungs- und Strom-Versorgung wurde gehörig überarbeitet. Dazwischen sortieren sich die MSI GeForce GTX 1070 Gaming X 8G und die ASUS ROG Strix GeForce GTX 1070 OC ein, die beim Kühlsystem zwar wieder etwas schlanker ausfallen, dafür teils mit einem sehr auffälligen Beleuchtungssystem mit vielen Effekten und Farben aufwarten können. Natürlich aber gibt es auch von EVGA und Gigabyte teure Flaggschiff-Modelle in Form der FTW- oder der Xtreme-Gaming-Version, die preislich und featureseitig noch einmal über den Vertretern unseres Roundups liegen. Preislich bewegen sich unsere Testkarten im Bereich von rund 485 bis 529 Euro – direkt in der Mitte positioniert sich die Founders Edition mit einem Preis von 499 Euro.

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Die Pascal-Architektur

Wie schon bei der GeForce GTX 1080 setzt NVIDIA auch beim kleineren Schwestermodell auf die GP104-GPU, die allerdings etwas abgespeckt wurde. Zwar unterhält auch dieser Ableger 7,2 Milliarden Transistoren und wird im 16-nm-FinFET-Verfahren gefertigt, statt vier Graphics Processing Cluster gibt es derer allerdings nur noch drei. Jeder GPC setzt sich weiterhin aus fünf Streaming-Multiprozessoren mit je zwei SM-Blöcken mit jeweils 64 Shadereinheiten zusammen. Die Zahl der Recheneinheiten sinkt damit im Vergleich zum aktuellen Consumer-Flaggschiff auf Pascal-Basis von 2.560 auf 1.920 Rechenwerke (3 x 5 x 2 x 64). An jedem SM sind aber nicht nur jeweils 128 ALUs gekoppelt, sondern auch acht Textureinheiten, womit der GeForce GTX 1070 noch 120 TMUs zur Seite stehen. Beim Speicherinterface hat NVIDIA nicht weiter zum Rotstift gegriffen und setzt weiterhin auf acht 32-Bit-Controller und damit auf einen 256 Bit breiten Datenbus. Daran werden allerdings nicht mehr schnelle GDDR5X-Chips angeschlossen, sondern herkömmliche GDDR5-Chips. Die Zahl der Rasterendstufen bleibt aufgrund der gleichen Anzahl an Speichercontrollern mit 64 ROPs identisch zur großen Schwester. Die Kapazität des Videospeichers beläuft sich bei allen Modellen auf 8 GB. In der Regel setzen die Boardpartner bei der GeForce GTX 1070 auf die gleichen Layouts wie schon bei ihren Modellen zur NVIDIA GeForce GTX 1080 – lediglich der Grafikprozessor und der Speicherausbau ist ein anderer. 

Wer alle Details zur neuen Pascal-Architektur von NVIDIA in Erfahrung bringen möchte, der kann dies in unserem ausführlichen Launch-Artikel zur Founders Edition der NVIDIA GeForce GTX 1080 nachlesen. In diesem XXL-Artikel sind wir auf alle Details näher eingegangen und zeigen die Unterschiede zum Maxwell-Vorgänger ausführlich auf.

Die technischen Daten der Modelle in der Übersicht
Modell ASUS ROG Strix
GeForce GTX 1070 OC
EVGA GeForce GTX 1070 SC GAMING ACX 3.0 Gigabyte GeForce GTX 1070 G1 Gaming MSI GeForce GTX 1070 Gaming X 8G  ZOTAC GeForce GTX 1070 AMP! Extreme Edition
Straßenpreis etwa 529 Euro etwa 499 Euro etwa 479 Euro etwa 499 Euro  etwa 519 Euro
Homepage www.asus.de www.evga.com www.gigabyte.de www.msi.com/de www.zotac.com/de 
Technische Daten
GPU GP104 GP104 GP104 GP104 GP104
Fertigung 16 nm 16 nm 16 nm 16 nm  16 nm 
Transistoren 7,2 Milliarden 7,2 Milliarden 7,2 Milliarden 7,2 Milliarden  7,2 Milliarden 
GPU-Takt (Base Clock) 1.639 MHz 1.595  1.621 MHz 1.607 MHz  1.633 MHz 
GPU-Takt (Boost Clock) 1.842 MHz 1.785  1.811 MHz 1.797 MHz  1.835 MHz 
Speichertakt 2.002 MHz 2.002  2.002 MHz 2.027 MHz  2.052 MHz 
Speichertyp GDDR5 GDDR5 GDDR5 GDDR5  GDDR5 
Speichergröße 8 GB 8 GB 8 GB 8 GB  8 GB 
Speicherinterface 256 Bit 256 Bit 256 Bit 256 Bit  256 Bit 
Speicherbandbreite 256,3 GB/s 256,3 GB/s 256,3 GB/s 259,5 GB/s  262,7 GB/s 
DirectX-Version 12 12 12 12 12 
Shadereinheiten 1.920 1.920 1.920 1.920  1.920 
Textureinheiten 120 120 120 120  120 
ROPs 64 64 64 64  64 
SLI/CrossFire SLI SLI SLI SLI  SLI 

In der oben stehenden Tabelle haben wir die wichtigsten Kennzahlen unserer fünf Testkandidaten übersichtlich zusammengefasst – zumindest auf dem Papier unterschieden sich die Modelle nur geringfügig. Da die ZOTAC GeForce GTX 1070 AMP! Extreme Edition und die ASUS ROG Strix GeForce GTX 1070 OC mit Taktraten jenseits der 1.630-MHz-Marke betrieben werden, sind die restlichen Vertreter mit 1.595 bis etwa 1.620 MHz nur geringfügig langsamer. An die Übertaktung des GDDR5-Speichers trauen sich nur die wenigsten Hersteller ran. Lediglich ZOTAC und MSI drehen hier an der Taktschraube – wenn auch nur sehr gemächlich. Zum Vergleich: Die Founders Edition der NVIDIA GeForce GTX 1070 macht sich mit einem Basis- und Boost-Takt von 1.506 bzw. 1.683 MHz ans Werk, während der Speichertakt bei runden 2,0 GHz liegt. In der Praxis erreichen unsere Testkarten einen GPU-Takt von bis zu 2.050 MHz, wie wir im weiteren Verlauf des Artikels noch feststellen werden. Der tatsächlich anliegende Boost-Takt hängt von vielen Faktoren ab – das Modell mit den vermeintlich höchsten Taktraten laut Hersteller-Angabe muss nicht auch das schnellste Modell sein. Auch das wird sich im weiteren Verlauf des Tests bestätigen.