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ASUS ROG Matrix Radeon R9 290X und GeForce GTX 780 Ti im Test - Fazit

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Wer einfach nur eine schnelle GeForce GTX 780 Ti oder Radeon R9 290X sucht, der findet bei ASUS die jeweiligen DirectCU-II-Modelle, die vielleicht mit einem etwas niedrigerem Takt ausgeliefert werden, was aber allenfalls bei Benchmarks auffallen sollte und nicht im täglichen Spielealltag. Mit den beiden ROG-Matrix-Modellen richtet sich ASUS an Nutzer, die gerne noch etwas mehr wollen und die nicht bei den vom Herstellern eingestellten Taktraten Schluss machen. Zwar ist ein Overclocking auch mit anderen Karten möglich, ASUS aber möchte mit diesen beiden Modellen keine Fragen mehr offen lassen, egal ob beim Hobby-Übertakter oder dem Profi mit flüssigem Stickstoff.

 

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Beiden Karten gemein sind die Overclocking-Features, von denen wir einige so bisher noch nicht gesehen haben. Obligatorisch sind solche wie z.B. die Messpunkte für die verschiedenen Spannungen. Gleichzeitig erlaubt ASUS an dieser Stelle das manuelle Ansteuern dieser Spannungsdomains. Wem die 2x 8-Pin-Versorgung nicht ausreicht, der findet zusätzlich auch noch einen Molex-Stecker. Insgesamt 14 Spannungsphasen sind auch zunächst einmal mehr als ausreichend. Weiterhin vorhanden ist ein LN2-Mode, bei dem sämtliche Sicherheitsmechanismen ausgeschaltet werden. Ebenfalls wohl eher etwas für diejenigen, die wissen, was sie da tun, ist die Speicherheizung "Memory Defrost". Alles in allem bietet ASUS ein für Overclocker sicherlich interessantes Gesamtpacket. Dies hilft allerdings wenig, wenn beispielsweise die GPU oder die verbauten Speicherchips einfach ein zu geringes OC-Potenzial besitzen. Für unsere Overclocking-Versuche mag dies noch keine Rolle spielen, spätestens aber wenn die Kühlung auf Wasser oder gar flüssigen Stickstoff umgestellt wird, spielt eine gewisse Selektion dieser beiden Komponenten eine entscheidende Rolle.

Für unser Review sollte dies aber keine Rolle spielen - auch weil wir dies kaum testen können. Somit wollen wir uns den beiden Modellen nun noch im einzelnen widmen.

[h3]ASUS ROG Matrix Radeon R9 290X Platinum[/h3]

Zunächst einmal ist die ASUS ROG Matrix Radeon R9 290X Platinum eine mehr als solide Umsetzung der aktuell schnellsten Single-GPU-Grafikkarte von AMD. Die werksseitige Übertaktung spielt bei den schnellsten Karten dieses Typs mit. Da sich fast alle Custom-Modelle der Radeon R9 290X in diesem Takt-Bereich bewegen, wären dazugehörige Benchmarks relativ uninteressant gewesen und aufgrund der Auslegung auf das Overclocking seitens ASUS haben wir uns dazu entschieden die Karte übertaktet durch unseren kompletten Benchmark-Parcours zu jagen. Mit einem GPU-Takt von 1.225 MHz und einem Speichertakt von 1.700 MHz bewegen wir uns sicherlich im oberen Bereich des mit Luftkühlung Möglichen. Aufgrund der hohen Übertaktung sprechen auch die Benchmarks entsprechend an und bei der Performance bleibt für eine Single-GPU-Karte eigentlich kaum ein Wunsch offen. Selbst UltraHD/4K-Auflösungen sind kein Problem und hier spielt sicherlich auch der 4.096 MB große GDDR5-Speicher eine wichtige Rolle.

Bei der Kühlung hat uns besonders der leise Betrieb im Idle gefallen. Sicherlich auch aufgrund der Übertaktung wird der Lüfter unter Last aber etwas zu laut. Mit 84 °C GPU-Temperatur liegen wir noch 10 °C unterhalb des Temperatur-Zieles - auch dies also ein Pluspunkt dieser Karte. Bereits mit den Standard-Taktraten ist die ASUS ROG Matrix Radeon R9 290X Platinum kein Stromsparwunder, nach unserer Übertaktung allerdings noch viel weniger. Wer ein Leistungsplus wünscht, der kommt allerdings auch nicht um eine höhere Leistungsaufnahme herum.

Zuletzt noch die Frage nach dem Preis. Derzeit ist die ASUS ROG Matrix Radeon R9 290X Platinum zwar bereits bei einigen Shops gelistet, dort aber noch nicht verfügbar. Der günstigste Preis wird derzeit mit 600 Euro angegeben. Im Vergleich zum günstigsten Modell der Radeon R9 290X mit 430 Euro ist der Aufpreis schon gewaltig.

Positive Aspekte der ASUS ROG Matrix Radeon R9 290X Platinum:

  • hohe werksseitige Übertaktung
  • sehr gute Overclocking-Features
  • hohes Overclocking-Potenzial
  • leise im Idle-Betrieb

Negative Aspekte der ASUS ROG Matrix Radeon R9 290X Platinum:

  • etwas zu laut unter Last
  • hoher Last-Stromverbrauch
  • hoher Preis

[h3]ASUS ROG Matrix GeForce GTX 780 Ti Platinum[/h3]

Der zweite Kandidat in diesem Vergleich hinterlässt zunächst einmal einen etwas zwiespältigen Eindruck, denn anstatt zu den schnellsten Modellen der GeForce GTX 780 Ti am Markt zu gehören, belässt es ASUS bei einem moderat zu bezeichnenden werksseitigen Overclocking. Dies würde offensichtlich wohl auch dazu führen, dass das eigentliche Potenzial dieser Karte und hier vor allem der Kühlung, gar nicht zum Tragen kommt. Wir haben uns daher auch bei der ASUS ROG Matrix GeForce GTX 780 Ti Platinum dazu entschieden die Karte nur übertaktet durch den Benchmark-Parcours zu schicken. Wer auch hier wieder Vergleichswerte bei Standard-Takt wünscht, der findet in unseren Artikel zahlreiche Modelle der GeForce GTX 780 Ti, die sich mit einem ähnlichen Takt ab Werk in die Schlacht stürzen (z.B. die Zotac GeForce GTX 780 Ti AMP! Edition). Mit einem GPU-Takt zwischen 1.220 und 1.298 MHz sowie einem Speichertakt von 2.050 MHz kann die Karte dann aber zeigen, was in ihr steckt.

Der Kühler der ASUS ROG Matrix GeForce GTX 780 Ti Platinum verhält sich interessanterweise genau umgekehrt zum Modell mit AMD-GPU. Im Idle-Betrieb dürfte er durchaus etwas leiser sein, dafür kann er die GPU selbst unter Last ausreichend und vor allem leise kühlen. Natürlich steigt durch die Übertaktung auch der Stromverbrauch an und aus einer eigentlich recht effizienten Karten wird eine Verbrauchsschleuder - etwas anderes haben wir hier aber auch nicht erwartet.

Auch bei der ASUS ROG Matrix GeForce GTX 780 Ti Platinum stellt sich natürlich die Frage nach dem Preis. Ab 560 Euro ist ein Standard-Modell der GeForce GTX 780 Ti zu haben, für die Variante von ASUS werden es einige Euro mehr sein. Derzeit listen auch hier erst einige Shops die Karte, haben sie aber noch nicht auf Lager. Der günstigste Preis liegt aktuell bei 690 Euro. Die Preisspanne reicht aber auch bis 890 Euro und insofern ist es derzeit schwer abzuschätzen, wo sich der Marktpreis bewegen wird. Hier werden wir wohl die endgültige Markteinführung abwarten müssen.

Positive Aspekte der ASUS ROG Matrix GeForce GTX 780 Ti Platinum:

  • sehr gute Overclocking-Features
  • hohes Overclocking-Potenzial
  • leise unter Last

Negative Aspekte der ASUS ROG Matrix GeForce GTX 780 Ti Platinum:

  • relativ geringe werksseitige Übertaktung
  • hoher Stromverbrauch bei Übertaktung
  • hoher Preis

Alternativen? Wir wollen die Suche nach Alternativen für diese beiden Karten einmal auf die absoluten High-End-Karten für Overclocker einschränken. Wer einfach nur eine ab Werk schnelle GeForce GTX 780 Ti oder Radeon R9 290X sucht, wird schnell fündig. Bei den für Overclocker interessanten Karten schränkt sich die Wahl für Modelle mit NVIDIA-GPU derzeit wohl auf die EVGA GeForce GTX 780 Ti Classified K|NGP|N Edition sowie die Galaxy GeForce GTX 780 Ti HOF V20 ein. Bei Karten mit AMD-GPU sind uns aktuell noch keine echten Rekordjagten bekannt, aber auch hier sind bereits Modelle wie die MSI Radeon R9 290X Lightning vorgestellt worden, die zumindest den Anschein erwecken, als seien damit extreme Ergebnisse möglich. Letztendlich spielt aber immer weniger das Modell als solches eine Rolle als vielmehr die Selektierung im Vorfeld. Diese kann durch den Hersteller geschehen und erleichtert den Overclockern ihre Arbeit oder aber der Overclocker muss unzählige Karten des gleichen Typs zunächst vortesten, um das Potenzial auszuloten.

 

Persönliche Meinung

Beide Karten von ASUS sehen gut aus, wirken in ihren Features durchdacht und führen letztendlich dazu, dass man gerne die Arbeit auf sich nimmt, die ein solcher Test gerade unter vollen OC-Taktraten nach sich zieht. Gerne hätten wir beide Karten bereits von ASUS mit einer stärkeren Übertaktung gesehen, hier spielen aber Faktoren eine Rolle, welche die eigene Produktpolitik im Hause ASUS selbst betreffen, aber auch die Partnerschaft und Bedingungen zwischen ASUS und AMD sowie NVIDIA berühren. Das ist schade, denn eigentlich wären beide Karten in der Lage das Nonplusultra für beide Modelle zu stellen. Für eine persönliche Einschätzung beider Modelle fehlt mir auch noch der endgültige Preis, wenngleich mir klar ist, dass dies kein günstiger Spaß werden kann. (Andreas Schilling)

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