Blitzplaner - Auszug S. 206/207 schrieb:
Die Auslegung von Vorsicherungen für Überspannungs- Schutzgeräte erfolgt unter Beachtung des Stoßstromverhaltens. Sicherungen zeigen deutliche Unterschiede bei der Ausschaltung von Kurzschlussströmen im Vergleich zu Beanspruchungen mit Stoßströmen, insbesondere mit Blitzstoßströmen der Wellenform 10/350 µs. In Abhängigkeit vom Bemessungsstrom vom Blitzstoßstrom wurde das Verhalten von Sicherungen ermittelt [...].
Charakteristisch für das Verhalten der Sicherung ist, dass der Blitzstoßstrom, da eingeprägt, unbeeinflusst durch das Verhalten der Sicherung weiterfließt. Die Sicherung schaltet erst nach Abklingen des Blitzstoßstromes ab [...].
Sofern die Energie des Blitzstoßstromes so groß ist, dass sie weit über dem Schmelzintegral der Sicherung liegt, kann es vorkommen, dass der Sicherungsstreifen explosionsartig verdampft. Ein Bersten des Sicherungsgehäuses ist dabei oft die Folge.Neben den mechanischen Auswirkungen muss jedoch auch beachtet werden, dass der Blitzstrom in Form eines Lichtbogens über die berstende Sicherung weiter fließt; eine Unterbrechung des Blitzstoßstroms und damit verbunden eine Reduzierung der notwendigen Stoßstromtragfähigkeit des eingesetzten Ableiters kann somit nicht erfolgen.