😅
Du bist wirklich ein hartnäckiger spieler, das muss man dir lassen. 👍
Obwohl du hier regelmässig deine kritikpunkte veröffentlichst, scheinst du doch immer wieder mal SC zu zocken. Denke die meisten hätten an deiner stelle das spiel aufgegeben. Und das meine ich wirklich nicht negativ.
..Zitat gekürzt
Vermutlich lässt sich das (wie so vieles im Leben) psychologisch erklären. Star Citizen ist ein Auto, das ich seit 12 Jahren fahre. Uns verbindet eine "Hassliebe". Einst angeschafft, mit den "verlorenen" Kindheitsträumen von unendlichen Weiten in brillanter Qualität, angetrieben von der hubraumstarken Kraft der Freiheit – das Musclecar röhrt inmitten einer audiovisuell mehr als beeindruckenden Kulisse gemeinsam mit Indiana Jones raus ins All und erlebt DAS Abenteuer – und noch eins und noch eins. Raus aus dem Alltag. Dabei ist es anfangs völlig egal, dass sich hier und da mal Rost zeigt, häufig etwas nicht funktioniert (gar nicht oder wie es soll), immer etwas klappert – manchmal sogar abfällt... spätestens dann hasse ich die Krücke... die alte *%$#T&...
Es wird früh – der Hahn kräht noch nach Winterzeit (das olle Dreckviech), die Katze hat wieder nur die Socken statt die Mäuse gefressen und der Hund schläft lieber statt die gaffenden Touristen aus dem Grundstück zu kläffen... Das Telefon klingelt pünktlich 45 Minuten vor Arbeitsbeginn, weil der wissenschaftliche Mitarbeiter der Universität Bad Sonstwo gerade jetzt Zeit hat. Natürlich kümmer ich mich um ihn, immerhin habe ich ihn gestern zuletzt 20:32 gesprochen, während ich bereits schlaftrunken in Staffel 3 Episode 7 von LOST abgetaucht war...
Genau jetzt überkommt einen wieder die Sehnsucht vom Loslassen des zum Lebensmittelpunkt gewordenen Schreibtisches in der Homeoffice. Hier endet ein Arbeitstag wirklich selten wie er soll – wer früher anfängt darf abends auch später gehen. Das ist so wie die "Instagram vs. Reality"-Videos.
Ich schweife ab. Also: Das (genau DAS) ist der Moment, wo die Liebe und Motivation zurückkehrt und für eine Weile den Stress und Druck verdrängt, der sich wie eine Seuche mittlerweile durch alle Lebensbereiche zieht. Man will raus, den Kopf frei bekommen, Wanderlust – oder bei Sch...wetter einfach nur etwas machen, was Glückshormone freisetzt und den angestaubten Drang nach Freiheit soweit poliert, bis die Lust zum Leben und die Freude über das Abenteuer den abgestandenen Sumpf der Gesellschaft zu einer wohlschmeckenden Hühnernudelsuppe macht (raus auf den Misthaufen blickend ggfs. perspektivisch auch Hahn-Nudelsuppe). Und wieder setzt man sich in die Karre, dreht am Zündschlüssel und verschwindet zumindest bis zum nächsten "OH NEIN"-Erlebnis, das in jedem Fall nicht lange auf sich warten lässt, in einer anderen Welt. Star Citizen, als Computerspiel schafft es dabei meiner Meinung nach in der geistigen Vorstellungskraft genauso erlebnisreich zu sein, wie eine phantasievolle Reise durch ein Buch. Früher hätte man verallgemeinernd gesagt "der Traum von besseren Zeiten".
Vielleicht ist das Phänomen auch eine Erklärung dafür, warum ich teilweise über Jahre laufende Aufträge noch motiviert bearbeiten kann. Im Leben ist der Weg das Ziel – eine "Erleichterung" kann auch eine Reise sein und nicht immer nur das erfolgreiche schnelle Abschließen einer Aufgabe. Das liegt aber daran, wie man den Weg sieht und gestaltet. Der Schlüssel ist in meinen Augen das Verständnis für einen Prozess, der mit Teilerfolgen oder einfach nur seiner stabilen Entwicklung überzeugen kann. Auch wenn der Auspuff abfällt, obwohl man gerade das Vinyldach neu gemacht hat. Und dann klatscht beim Testflug nach dem Patch unerwartet die Kupplung zusammen, weil der Bowdenzug gerissen ist. Die Tür knallt zu, ich mecker herum, gehe zurück an den Schreibtisch, an dem während der Arbeitszeit standardmäßig nur selten jemand anruft (klar, da müssen die Leute ja arbeiten...) ... ...
Aber morgen – morgen beginnt ein neuer Tag – an dem alles passieren kann. Auch das Gute.