"Viele Bewerber machen sich darüber Sorgen, dass sie zu wenig Gehalt beim Stellenwechsel verlangen könnten, sich unter Preis verkaufen und die Chance einer spürbaren Gehaltsverbesserung nicht ausreichend nutzen. Oder sie befürchten, dass sie sich durch zu hohe Gehaltsforderungen frühzeitig selbst ins Aus katapultieren.
Bei der Gehaltsfrage gilt es zunächst, die Ausgangssituation zu berücksichtigen. Bewerber, die nach einer Kündigung freigestellt worden sind, oder die schon längere Zeit arbeitssuchend sind, sind in der Regel nicht so sehr an einer Gehaltssteigerung, sondern überhaupt an einer neuen Stelle interessiert. So mancher nimmt dann auch einen Gehaltsabschlag in Kauf, um nicht in der Dauerarbeitslosigkeit zu enden. Aber es gibt auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten das Gegenteil: Wer sich berufl ich weiterentwickelt hat, weil er seine Kenntnisse und Erfahrungen kontinuierlich ausgebaut hat, sollte bei einem Stellenwechsel auch die Möglichkeiten einer realistischen Gehaltssteigerung ausloten.
Aus der Sicht der Personalverantwortlichen sollte es Ihnen in diesem Fall vorrangig um Ihr berufliches Vorwärtskommen gehen. Sie müssen gegenüber Ihrem potenziellen Arbeitgeber Fortschritte in der Karriere inhaltlich plausibel machen, das Gehalt dagegen ist nur der formale Rahmen Ihrer zukünftigen Tätigkeit. Argumentieren Sie deshalb inhaltlich: Stellen Sie mit Ihrer Bewerbung heraus, dass Sie ein Gewinn für die neue Firma sind. Heben Sie Ihre Qualifi kationen hervor, machen Sie an Beispielen fest, wie Ihnen Ihre persönlichen Fähigkeiten und fachlichen Kenntnisse dabei helfen, berufl iche Aufgaben zu lösen. Es sollte klar werden, dass Ihre Arbeitsleistung für die Firma von Anfang an gewinnbringend ist. Einige Punkte müssen Sie bei Ihren Gehaltsvorstellungen beachten. Da bei einem Karriereschritt deutlich werden soll, dass Sie aufsteigen möchten, also mehr Verantwortungs- und Gestaltungsmöglichkeiten in einer neuen Position suchen, sollte die neue Stelle auch besser dotiert sein als Ihre bisherige. Als Richtschnur gilt: Verlangen Sie etwa 15 Prozent mehr Brutto- Jahresgehalt..."