Grundsätzlich gibt es nur zwei verschiedene Formatierungsarten. Zum einen die Low-Level-Formatierung und zum anderen die High-Level-Formatierung. Mit letzterem ist das Anlegen des Dateisystems gemeint und das ist der Vorgang, der im Allgemeinen, wenn bei Festplatten von Formatieren die Rede ist, gemeint ist. Die Low-Level-Formatierung, also das Aufteilen der Magnetscheiben in Spuren, Zylindern und Sektoren, kann heutzutage nur noch der Festplattenhersteller selbst und nicht mehr die Endanwender.
Der Unterschied zwischen der langsamen und der schnelle High-Level-Formatierung besteht lediglich darin, dass bei der langsamen zusätzlich ein Lesezugriff auf alle in der Partition befindlichen Sektoren stattfindet. Deshalb dauer das so lange. "Gründlicher" ist die langsame Formatierung dadurch allerdings nicht.
Moderne Festplatten besitzen ein recht ausgefeiltes Defekt-Management, wodurch sie in der Lage sind defekte Sektoren selbstständig zu erkennen und auszutauschen. Der Lesetest der langsamen High-Level-Formatierung bringt bei neuen, unbenutzten Festplatten insofern wenig, da im Grunde ein Schreibzugriff notwendig wäre um defekte Sektoren überhaupt erkennen zu können. Die Sektoren beinhalten einfach noch keine Daten, deren Konsistenz anhand der CRC-Prüfsummen kontrolliert werden könnte.
Ein kompletter Schreibtest, also ein Schreibzugriff auf alle Sektoren der Festplatte wäre bei einem neuen Laufwerk sicherlich anzuraten. Anschließen kann man das Dateisystem auch über die Schnellformatierung anlegen. Wirklich langsamer dürfte diese Vorgehensweise gegenüber der normalen, langsamen Formatierung nicht sein. Sicherer bzw. "gründlicher" ist sie auf jeden Fall.