Ich hab mich mal bei meiner Bank spasseshalber erkundigt wieviel Kredit ich kriegen würde, wenn ich jetzt z.B. ein Haus bauen wollte. Der Bankbearbeiter hat gemeint, wieviel ich denn bräuchte? Da dachte ich mir schon "what??", ja wieviel würde ich denn maximal kriegen? Ja also so 500k wäre kein Problem.
WAAAHAAT? Ich wüsste im Leben nicht, wie ich eine halbe Million im Leben zurückzahlen sollte, ohne zufällig demnächst im Lotto zu gewinnen. Aber so einen Kredit würde ich kriegen... Weil das Haus selbst die Sicherheit ist. Wenn ich warum auch immer nichtmehr zahlen könnte, bin ich dann halt das Haus los, weil die Bank das dann verkauft und wenn das nicht kostendeckend sein sollte sich den Rest trotzdem noch von mir holt. Und da kommst du dann maximal noch raus, wenn du Privatinsolvenz anmeldest. Das hab ich bei einem Bekannten auch schonmal mitgekriegt. Die haben da auch kein Problem einem 40-jährigen Finanzierungszeiträume von 50 Jahren anzudrehen. Die übrigen Schulden erben dann halt die Kinder und wenn das nicht geht, wird das Haus halt ebenfalls verkauft.
Nebenbei spekuliert die Bank in so einem Haus-Fall sogar noch auf steigende Immobilienpreise. Sprich, wenn du erst nach 20 Jahren auf einemal nichtmehr zahlen kannst und die Bank das Haus verkauft, haben die evtl. sogar noch mehr daran verdient, als wenn du die Finanzierung zu Ende bringen könntest. Selbst wenn die Differenz zwischen der Finanzierungssumme und dem Verkaufswert des Hauses positiv ist, kriegst du davon exakt gar nichts, weil das Haus gehört einzig und allein der Bank. Es gehört erst dir, wenn du den Kredit abbezahlt hast, aber das hast du dann ja nicht geschafft. Das Haus hat dir nie gehört, die Verkaufsgewinne zieht die Bank komplett ein und du kannst im Endeffekt noch froh sein, das du nicht noch mit massiven Schulden stehen bleibst.
Die Banken wissen schon was sie tun. Wie man hier sieht haben viele Kreditnehmer aber keinen blassen Schimmer davon was sie tun.![]()
Bei einem Hypothekendarlehn gehört dem Bauherren und Hypothekennehmer das Haus. Im Grundbuch zur Immobilie wird eine Grundschuld in Höhe des Darlehns eingetragen. Du kannst dadurch als Eigentümer das Haus nur verkaufen, wenn das Darlehn getilgt und in dem Zug die Grundschuld gelöscht wird. Die Bank selbst kann das Haus nicht verkaufen. Solltest Du jedoch deinen Verpflichtungen der Bank gegenüber nicht nachkommen, wird die Bank beim Amtsgericht einen Titel gegen dich erwirken und das Amtsgericht kann in Folge daraus das Haus Zwangsversteigern. Aus dem Verkaufserlös wird zuerst die Bank bedient. Bleibt dann etwas über, bekommt dies natürlich der ehemalige Eigentümer.