Du hast in allen Punkten schon recht aber irgendwie ist der subejktive Eindruck doch deutlich zu sehen zwischen RBG LED und normals CCFL.
Die Unterschiede rühren da wirklich eher von anderen Punkten. Der Lacie setzt im Gegensatz zu deinem DELL beispielsweise ein S-PVA Panel ein und hat die deutlich potentere Elektronik. Durch den auch gegenüber WCG-CCFL Geräten weiter vergrößerten Farbraum wirkt das Bild in ungemanagter Umgebung natürlich sehr bunt. Auch das ein Faktor, der subjektiv hineinspielt (allerdings mit erheblichen Problemen behaftet - schon mit einem WCG-CCFL Bildschirm ist die Darstellung in Filmen mehr als grenzwertig, sofern er nicht über einen brauchbaren sRGB Modus oder sogar eine Farbraumemulation verfügt).
Unangefochten an Platz 1: Lacie 730 - Bild-und Feature technisch wobei da selbst NEC und Eizo in meinen Augen einpacken können.
Ich hatte selbst zwei RGB-LED Bildschirme für die EBV getestet, die demnächst auf prad "aufschlagen". Ohne vorgreifen zu wollen, kann ich nur das wiederholen, was ich schon geschrieben habe. Ob LED oder CCFL ist in Bezug auf die Bildqualität nicht entscheidend. Nicht falsch verstehen: Der Trend wird weiter hin zu LED BLUs gehen und im High-End Bereich werden auch mehr und mehr Bildschirme mit RGB-LEDs kommen.
Eizo und NEC haben sehr vernünftige Bildschirme mit CCFL-Backlight im Portfolio, die ein sehr breites Featureset mitbringen, das sich direkt auf die Bildqualität auswirkt. Erinnert sei z.B. an die Kompensationsschaltungen zur Verbesserung der Bildhomogenität (NEC: ColorComp, Eizo: DUE) - ist hier ab Werk vernünftig eingemessen worden und/ oder kommt gar noch ein selektiertes Panel zum Einsatz, erzielt man in Bezug auf die Bildhomogenität Spitzenwerte (ein Display mit LED Backlight ist hier ohnehin nicht per se überlegen => Entsprechende Mechanismen sollten im High-End Bereich auch hier zum Einsatz kommen, sind aber faktisch nicht zu finden; da muß man wohl tatsächlich warten, bis NEC und Eizo "einsteigen").
Im 30" Bereich sehe ich den CG301W derzeit ganz (insbesondere auch in Bezug auf die Features/ Elektronik) vorne, sofern man mit dem S-PVA Panel "leben kann". Da gibt es ja weiter große Kontroversen. Gamma-Shift (VA) vs. "Glow" (H-IPS ohne A-TW Polarisator). Alleine der Workflow mit Color Navigator ist natürlich schon top und die Farbraumemulation
ein absoluter Segen für ungemanagte Anwendungen. Hier wird das Farbmanagement letztlich in den Monitor verlegt - die Farbwiedergabe läßt sich endlich auch dort sehr exakt steuern. Denke, dass mittelfristig in jedem Fall eine H-IPS Variante folgen wird.
http://www.prad.de/new/monitore/test/2009/test-eizo-cg243w-teil13.html#Navigator
Die 30" NECs sind ebenfalls sehr gut, zumal bereits in der vglw. günstigen 90er Serie über SV II eine Hardwarekalibrierung möglich ist. Im Gegensatz zu den meisten (RGB-)LED Bildschirmen, die ich kenne (das klingt jetzt großartig, tatsächlich sind es ganze 3 verschiedene Computerbildschirme mit RGB-LED Backlight *g*, aber der Markt ist da eben noch sehr übersichtlich), verfügen sowohl Eizo als auch NEC über umfangreiche Bordmittel.
Das soll jetzt keine "Abrechnung" mit RGB-LED als Hintegrundbeleuchtung sein, aber hier ist das Wunschdenken oft einfach ein ganze Stück über der Realität angesiedelt. Die zwei wichtigsten Aspekte hatte ich genannt, darüber hinaus gibt es keinen signifikanten Vorsprung. Der erste "Wow-Effekt" ist einfach dem großen Farbraum der Geräte geschuldet. Alles ist noch bunter. Auch sollte man sich über eine Sache klar sein: Bereits mit "gutmütigen" Colorimetern, wie dem DTP94 von X-Rite, gibt es bei WCG-Bildschirmen hin und wieder erhebliche Einschränkungen (nicht umsonst hat Quato inzwischen generische Korrekturen in iColor implementiert, mit denen ich mich aber nicht wirklich anfreunden kann). Diese Problematik wächst bei den noch schmalbandigeren RGB-LEDs weiter. Auf der wirklich sicheren Seite ist man hier letztlich nur mit einem Spektralfotometer (womit man faktisch zwangsweise beim EyeOne Pro landet). Ich will aber auch nicht zu schwarz zeichnen: Da die Hersteller entsprechender Bildschirme die Charakteristik ihrer Bildschirme kennen, kann man bei einem fixen Bundle durchaus brauchbare Ergebnisse mit einem Colorimeter erzielen. Davon wüde ich insbesondere bei Lacie ausgehen.
Will man eine andere Sonde, wie eben das EyeOnePro einsetzen, ist man in Verbindung mit einer Hardwarekalibrierung dann aber darauf angewiesen, dass der Hersteller auch tatsächlich weitere Sonden unterstützt.
Gruß
Denis