Willkommen zu meinem Test der TRYX Panorama 360 ARGB. Ich beleuchte Einbau, Lautstärke, Software und Kühlleistung und vergleiche sie direkt mit der be quiet! Light Loop 360 im Push/Pull-Setup.
Testsystem
Prozessor: Ryzen 9 7950X3D
Mainboard: ASUS ROG Crosshair X870E Hero
Kühler: Tryx 360 ARGB Panoramabe quiet! Light Loop 360 mm (Push/Pull)
Speicher (RAM): 2×32 GB PNY XLR8 6000 MT/s CL30
Grafikkarte (GPU): MSI RTX 5080 16G VANGUARD SOC Launch Edition
Display/Monitor: LG OLED42C58LA
SSD: 2× WD_BLACK SN850 1 TB; 1× WD_BLACK SN8100 4 TB
Gehäuse: Y70 Snow White
Netzteil: Enermax PlatiGemini ATX 3.1 & ATX12VO 1200 W, 80PLUS Platinum
Tastatur: Wooting 80HE Zinc Alloy
Maus: MX Master 3; MX Master 3S; Attack Shark X8 Ultra
Betriebssystem: Windows 11 Pro
Specs der TRYX Panorama
Unboxing und Ersteindruck
Die TRYX Panorama 360 ARGB ist unbeschadet angekommen. Der erste Eindruck war gut: Die Verpackung wirkte ordentlich, der Inhalt vollständig, und alles, was für Montage und Betrieb nötig ist, war enthalten. Auf den ersten Blick vermittelt das Produkt einen Premiumanspruch. Spoiler: bei der Montage, der Software und beim Pumpengeräusch vergeht dieser leider etwas.
Einbau: unnötig fummelig auf AM5
Der Einbau war deutlich umständlicher als er bei einem Produkt dieser Preisklasse sein sollte. Eine Offset-Montage nach unten ist auf AM5 nicht möglich. Die vorgesehenen Einstellungen an den Bügeln lassen das nicht zu. Ein seitliches Verschieben ist nur für Intel vorgesehen und hilft mir auf AM5 nicht weiter. Zusätzlich musste ich die vormontierten Schrauben erst so verschieben, dass sie sauber zum AM5-Sockel passen. Das ist nicht unlösbar, aber unnötig frickelig und fühlt sich nicht nach „Premiummontage“ an.
Ein wichtiger Punkt zur Montage: Der Radiator hat UNC-Gewinde (typischerweise 6-32 UNC). Das sollte man wissen, weil viele automatisch zu metrischen Schrauben greifen. Ich habe die UNC-Schrauben der be quiet! Light Loop verwendet, um Push/Pull realisieren zu können.
Inbetriebnahme: Pumpe kann das Geräuschbild dominieren
Für mein Empfinden ist die Pumpe ein großes praktisches Problem der TRYX. Bei 3400 rpm ist die Pumpe sehr laut. Ich habe ca. 45 dB gemessen. Sie übertönt damit das restliche System deutlich. Wirklich angenehm leise wird es erst, wenn ich die Pumpe unter 2000 rpm betreibe. Dann ist die Lautstärke mit der be quiet! light loop vergleichbar. Dort konnte ich bei etwa 2800 rpm 36db messen. Im direkten Vergleich war die be quiet! Light Loop bei über 2000 rpm für mich praktisch nicht hörbar.
Firmware und Software (KANALI): unausgereift und unlogisch
Die Software ist für mich ein klarer Schwachpunkt.
Firmware-Update
Direkt nach dem Start wurde mir ein Firmwareupdate angeboten, das sich zunächst nicht installieren ließ. Erst als ich das Update über die Einstellungen manuell angestoßen habe, hat es funktioniert. Das ist kein Drama, aber es ist genau die Art von Startproblem, die ich bei einem hochpreisigen Produkt nicht erwarte und nicht sehen möchte.
Struktur und Bedienlogik
Die Oberfläche der Software wirkt unlogisch aufgebaut. Ein Beispiel: Warum finde ich die Lüftersteuerung für den VRM-Lüfter ausgerechnet im Bereich der Bildschirmsteuerung? Man muss die Einstellungen für alle Lüfter in einem Bereich finden. Sonst ist das nicht intuitiv und kostet unnötig Zeit.
Zusätzlich stört mich, dass ich nur drei Dinge gleichzeitig auf dem Display platzieren kann, wenn es als ein großes eingestellt wird. Bei der Displaygröße wirkt diese Einschränkung künstlich und unnötig. Der Support konnte mir auch nicht sagen, ob in Zukunft mehr Optionen zur Verfügung gestellt werden. Auch eine Implementierung zum Übernehmen von Sensordaten z. B. aus HWInfo fehlt. Mit einer solchen Möglichkeit könnte man aus einer Flut an Daten auswählen. Ist es nicht das, was der 08/15 Enthusiast wirklich möchte? Viel hilft viel und haben ist besser als brauchen, sollte die Devise eines jeden Enthusiasten lauten.
Möchte man mehr als 3 items platzieren, muss man auf Bildschirmteilung umstellen. Außerdem kann man die Schrift leider nur in schwarz oder weiß darstellen lassen. Bei einem Oled Display wären Grautöne sinnvoll gewesen.
Autostart und Verhalten beim Systemstart
Ohne Anpassungen startet KANALI bei mir stets maximiert. Die Lösung ist nicht dokumentiert und wurde mir erst nach Kontakt mit dem Support klar:
Ich habe nun herausgefunden, dass dies an einer Verzögerung von einer Minute liegt, die Kanali in der Aufgabenplanung von Windows einbaut. Entfernt man diese, greift die Lüftersteuerung sofort. Auch dies ist an keiner Stelle dokumentiert.
Ärgernis: Desktop-Ordner
Zusätzlich legt die Software einen leeren KANALI-Ordner auf dem Desktop an. Lösche ich ihn, erscheint er später erneut. Das ist schlicht nervig. Ich bevorzuge einen „sauberen“ Desktop.
Edit: Und nun habe ich herausgefunden, wie ich den Ordner verschwinden bzw. wo anders erscheinen lassen kann. Es handelt sich bei diesem Ordner um den Speicherort für Bildschirmaufnahmen, welcher in den Einstellungen geändert werden muss.
Burn-in: Display ohne echten Schutz
Ich habe den Support gezielt zum Thema Burn-in befragt. Die Antwort war ernüchternd: Das OLED-Display hat im Grunde keine Schutzmechanismen. Es gibt kein Pixel-Shift, kein Refresh und nichts Vergleichbares. Bei statischen Anzeigen, insbesondere bei Text, besteht Burn-in-Gefahr. Mir wurde geraten, Inhalte regelmäßig zu wechseln und Dinge wie Datum/Uhrzeit nicht dauerhaft einzublenden, weil sich bestimmte Elemente (z. B. die Trennzeichen) nicht verändern. Welcher Nutzer möchte bitte immer im Hinterkopf behalten, dass man dauernd Inhalte wechseln soll? Ich kaufe ein Premiumprodukt mit OLED-Display nicht, um dann manuell ständig „Schadensbegrenzung“ zu betreiben. Hier muss TRYX dringend nachbessern.
Kleiner Hinweis: auf dem Display läuft ein Android Betriebssystem.
VRM-Lüfter: in der Praxis praktisch wirkungslos
Der VRM-Lüfter hat bei mir kaum bis keine spürbare Wirkung gezeigt. Wenn ich ihn so laufen lasse, dass er nicht stört, muss ich ihn so stark drosseln, dass der Nutzen verpufft. Lasse ich ihn höher drehen, stört er akustisch. Am Ende bleibt ein Feature, das in der Praxis keinen echten Mehrwert liefert.
Temperaturwerte: Vergleich Light Loop vs. TRYX (meine Messungen)
be quiet! Light Loop (Push/Pull)
TRYX Panorama 360 ARGB (Push/Pull)
Differenzen (TRYX minus Light Loop, °C)
Negative Werte = TRYX kühler, positive Werte = TRYX wärmer.
Einordnung der Ergebnisse
Bei der CPU ist die TRYX unter Last leicht besser und im Gaming sogar deutlich besser. Gleichzeitig fallen aber die VRM-Idle-Werte deutlich schlechter aus, und bei SSD/RAM ist das Bild nicht konsistent: Teilweise ist die TRYX besser, teilweise schlechter. Rein thermisch ist die TRYX also keineswegs schwach. Kühlen kann sie. Ich werde nur aus den Werten in Bezug auf VRM nicht schlau. Ich kann aber behaupten, dass die Kühlung meines Systems sich mit der Tryx Panorama nicht verschlechtert hat.
Fazit: gute Kühlleistung, aber insgesamt kein stimmiges Premiumprodukt
Ich kann die TRYX 360 ARGB Panorama leise betreiben und ich bekomme eine Kühlleistung, die mindestens nicht schlechter ist als bei der be quiet! Light Loop. Teilweise ist sie messbar besser. Was will man mehr, könnte man nun sagen. Aber das Gesamtpaket überzeugt mich nicht. Insbesondere wenn man den aufgerufenen Preis betrachtet. 380€ plus Versand ist eine Ansage, für die ich auch Gegenleistung haben möchte. Diese sollte eigentlich ein VRM Lüfter darstellen, der die Umgebung des Sockels effektiv kühlt und ein Display, das bedingungslos perfekt und lange ohne Burn-in funktioniert.
Unterm Strich bestimmen nun drei Aspekte meinen Gesamteindruck:
Am Ende ist die TRYX 360 ARGB Panorama für mich den Preis nicht wert. Die Kühlleistung ist solide, aber die Umsetzung wirkt an entscheidenden Stellen unausgereift.
Für 380€ rate ich vom Kauf dieser AIO absolut ab und zum Black Friday Preis von 260€ plus Versand sollte man sie ebenfalls nicht kaufen. Man zahlt für das (hübsche) Aussehen einen viel zu hohen Aufpreis. Und man muss einfach feststellen, dass die Marke Tryx lautet und nicht NZXT...
Versteht mich nicht falsch: Das Display macht optisch wirklich etwas her. Es ist scharf, hell und grundsätzlich funktionstüchtig. Dennoch fällt mein Gesamtfazit eher kritisch aus. Der Schwerpunkt meines Tests lag, auch aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen mit der Nexus Software von Hyte, auf einer möglichst reibungslosen Bedienung. Zwar lässt sich die Software am Ende zum Laufen bringen, allerdings nur, wenn man selbst aktiv nach Lösungen sucht und nacharbeitet. Außerdem sind die Daten, die ausgelesen werden können, sehr begrenzt. Mir fehlt z. B. die Möglichkeit, die Lüftergeschwindigkeit anzeigen zu lassen. In der Kanali Software sind die Geschwindigkeiten einsehbar; warum also nicht auf dem Display?
Stand jetzt würde ich mir eher eine sehr leise, sehr gut kühlende AIO ohne Display und als Ergänzung das Display Lian Li 8.8" Universal Screen kaufen. Auch das wird per USB angeschlossen und man müsste natürlich testen, ob die Software besser ist. Allerdings besteht keine Burn-in Gefahr und man kann viel mehr Daten auf dem Display platzieren.
Was meint ihr? Sollte man sich ausTRYXen lassen?
Frohe Weihnachten!
Testsystem
Prozessor: Ryzen 9 7950X3D
Mainboard: ASUS ROG Crosshair X870E Hero
Kühler: Tryx 360 ARGB Panorama
Speicher (RAM): 2×32 GB PNY XLR8 6000 MT/s CL30
Grafikkarte (GPU): MSI RTX 5080 16G VANGUARD SOC Launch Edition
Display/Monitor: LG OLED42C58LA
SSD: 2× WD_BLACK SN850 1 TB; 1× WD_BLACK SN8100 4 TB
Gehäuse: Y70 Snow White
Netzteil: Enermax PlatiGemini ATX 3.1 & ATX12VO 1200 W, 80PLUS Platinum
Tastatur: Wooting 80HE Zinc Alloy
Maus: MX Master 3; MX Master 3S; Attack Shark X8 Ultra
Betriebssystem: Windows 11 Pro
Specs der TRYX Panorama
Unboxing und Ersteindruck
Die TRYX Panorama 360 ARGB ist unbeschadet angekommen. Der erste Eindruck war gut: Die Verpackung wirkte ordentlich, der Inhalt vollständig, und alles, was für Montage und Betrieb nötig ist, war enthalten. Auf den ersten Blick vermittelt das Produkt einen Premiumanspruch. Spoiler: bei der Montage, der Software und beim Pumpengeräusch vergeht dieser leider etwas.
Einbau: unnötig fummelig auf AM5
Der Einbau war deutlich umständlicher als er bei einem Produkt dieser Preisklasse sein sollte. Eine Offset-Montage nach unten ist auf AM5 nicht möglich. Die vorgesehenen Einstellungen an den Bügeln lassen das nicht zu. Ein seitliches Verschieben ist nur für Intel vorgesehen und hilft mir auf AM5 nicht weiter. Zusätzlich musste ich die vormontierten Schrauben erst so verschieben, dass sie sauber zum AM5-Sockel passen. Das ist nicht unlösbar, aber unnötig frickelig und fühlt sich nicht nach „Premiummontage“ an.
Ein wichtiger Punkt zur Montage: Der Radiator hat UNC-Gewinde (typischerweise 6-32 UNC). Das sollte man wissen, weil viele automatisch zu metrischen Schrauben greifen. Ich habe die UNC-Schrauben der be quiet! Light Loop verwendet, um Push/Pull realisieren zu können.
Inbetriebnahme: Pumpe kann das Geräuschbild dominieren
Für mein Empfinden ist die Pumpe ein großes praktisches Problem der TRYX. Bei 3400 rpm ist die Pumpe sehr laut. Ich habe ca. 45 dB gemessen. Sie übertönt damit das restliche System deutlich. Wirklich angenehm leise wird es erst, wenn ich die Pumpe unter 2000 rpm betreibe. Dann ist die Lautstärke mit der be quiet! light loop vergleichbar. Dort konnte ich bei etwa 2800 rpm 36db messen. Im direkten Vergleich war die be quiet! Light Loop bei über 2000 rpm für mich praktisch nicht hörbar.
Firmware und Software (KANALI): unausgereift und unlogisch
Die Software ist für mich ein klarer Schwachpunkt.
Firmware-Update
Direkt nach dem Start wurde mir ein Firmwareupdate angeboten, das sich zunächst nicht installieren ließ. Erst als ich das Update über die Einstellungen manuell angestoßen habe, hat es funktioniert. Das ist kein Drama, aber es ist genau die Art von Startproblem, die ich bei einem hochpreisigen Produkt nicht erwarte und nicht sehen möchte.
Struktur und Bedienlogik
Die Oberfläche der Software wirkt unlogisch aufgebaut. Ein Beispiel: Warum finde ich die Lüftersteuerung für den VRM-Lüfter ausgerechnet im Bereich der Bildschirmsteuerung? Man muss die Einstellungen für alle Lüfter in einem Bereich finden. Sonst ist das nicht intuitiv und kostet unnötig Zeit.
Zusätzlich stört mich, dass ich nur drei Dinge gleichzeitig auf dem Display platzieren kann, wenn es als ein großes eingestellt wird. Bei der Displaygröße wirkt diese Einschränkung künstlich und unnötig. Der Support konnte mir auch nicht sagen, ob in Zukunft mehr Optionen zur Verfügung gestellt werden. Auch eine Implementierung zum Übernehmen von Sensordaten z. B. aus HWInfo fehlt. Mit einer solchen Möglichkeit könnte man aus einer Flut an Daten auswählen. Ist es nicht das, was der 08/15 Enthusiast wirklich möchte? Viel hilft viel und haben ist besser als brauchen, sollte die Devise eines jeden Enthusiasten lauten.
Möchte man mehr als 3 items platzieren, muss man auf Bildschirmteilung umstellen. Außerdem kann man die Schrift leider nur in schwarz oder weiß darstellen lassen. Bei einem Oled Display wären Grautöne sinnvoll gewesen.
Autostart und Verhalten beim Systemstart
Ohne Anpassungen startet KANALI bei mir stets maximiert. Die Lösung ist nicht dokumentiert und wurde mir erst nach Kontakt mit dem Support klar:
- In KANALI muss Autostart aktiv sein und „minimiert starten“ ausgewählt werden.
- Gleichzeitig muss ich in den Windowseinstellungen den Autostart von KANALI deaktivieren, damit die Anwendung korrekt minimiert im Infobereich startet.
Ich habe nun herausgefunden, dass dies an einer Verzögerung von einer Minute liegt, die Kanali in der Aufgabenplanung von Windows einbaut. Entfernt man diese, greift die Lüftersteuerung sofort. Auch dies ist an keiner Stelle dokumentiert.
Ärgernis: Desktop-Ordner
Zusätzlich legt die Software einen leeren KANALI-Ordner auf dem Desktop an. Lösche ich ihn, erscheint er später erneut. Das ist schlicht nervig. Ich bevorzuge einen „sauberen“ Desktop.
Edit: Und nun habe ich herausgefunden, wie ich den Ordner verschwinden bzw. wo anders erscheinen lassen kann. Es handelt sich bei diesem Ordner um den Speicherort für Bildschirmaufnahmen, welcher in den Einstellungen geändert werden muss.
Burn-in: Display ohne echten Schutz
Ich habe den Support gezielt zum Thema Burn-in befragt. Die Antwort war ernüchternd: Das OLED-Display hat im Grunde keine Schutzmechanismen. Es gibt kein Pixel-Shift, kein Refresh und nichts Vergleichbares. Bei statischen Anzeigen, insbesondere bei Text, besteht Burn-in-Gefahr. Mir wurde geraten, Inhalte regelmäßig zu wechseln und Dinge wie Datum/Uhrzeit nicht dauerhaft einzublenden, weil sich bestimmte Elemente (z. B. die Trennzeichen) nicht verändern. Welcher Nutzer möchte bitte immer im Hinterkopf behalten, dass man dauernd Inhalte wechseln soll? Ich kaufe ein Premiumprodukt mit OLED-Display nicht, um dann manuell ständig „Schadensbegrenzung“ zu betreiben. Hier muss TRYX dringend nachbessern.
Kleiner Hinweis: auf dem Display läuft ein Android Betriebssystem.
VRM-Lüfter: in der Praxis praktisch wirkungslos
Der VRM-Lüfter hat bei mir kaum bis keine spürbare Wirkung gezeigt. Wenn ich ihn so laufen lasse, dass er nicht stört, muss ich ihn so stark drosseln, dass der Nutzen verpufft. Lasse ich ihn höher drehen, stört er akustisch. Am Ende bleibt ein Feature, das in der Praxis keinen echten Mehrwert liefert.
Temperaturwerte: Vergleich Light Loop vs. TRYX (meine Messungen)
be quiet! Light Loop (Push/Pull)
- Pumpe 2850 rpm, 36 dB (gemessen mit dB & Frequency pro iOS), Offset
| Raum ~19°C | Idle Ø | Last Ø (160 W) | Gaming Ø (65 W) |
| CPU Tdie | 42,7 | 78,9 | 53,0 |
| VRM | 34,0 | 44,0 | 46,0 |
| DDR5 A | 30,5 | 38,1 | 43,5 |
| DDR5 B | 30,4 | 37,3 | 43,6 |
| SN8100 | 32,0 | 38,0 | 45,0 |
- Pumpe 1440 rpm, VRM-Lüfter 2200 rpm, 38 dB (gemessen mit dB & Frequency pro iOS), kein Offset möglich
- Hinweis: Pumpe bei 3400 rpm = 46 dB (zu laut)
| Raum ~19°C | Idle Ø | Last Ø (160 W) | Gaming Ø (65 W) |
| CPU Tdie | 42,6 | 77,7 | 49,1 |
| VRM | 41,0 | 45,0 | 45,0 |
| DDR5 A | 32,0 | 36,6 | 39,9 |
| DDR5 B | 32,0 | 36,2 | 39,3 |
| SN8100 | 39,0 | 40,0 | 39,0 |
Differenzen (TRYX minus Light Loop, °C)
Negative Werte = TRYX kühler, positive Werte = TRYX wärmer.
| Sensor | Idle | Last (160 W) | Gaming (65 W) |
| CPU Tdie | -0,1 | -1,2 | -3,9 |
| VRM | +7,0 | +1,0 | -1,0 |
| DDR5 A | +1,5 | -1,5 | -3,6 |
| DDR5 B | +1,6 | -1,1 | -4,3 |
| SN8100 | +7,0 | +2,0 | -6,0 |
Einordnung der Ergebnisse
Bei der CPU ist die TRYX unter Last leicht besser und im Gaming sogar deutlich besser. Gleichzeitig fallen aber die VRM-Idle-Werte deutlich schlechter aus, und bei SSD/RAM ist das Bild nicht konsistent: Teilweise ist die TRYX besser, teilweise schlechter. Rein thermisch ist die TRYX also keineswegs schwach. Kühlen kann sie. Ich werde nur aus den Werten in Bezug auf VRM nicht schlau. Ich kann aber behaupten, dass die Kühlung meines Systems sich mit der Tryx Panorama nicht verschlechtert hat.
Fazit: gute Kühlleistung, aber insgesamt kein stimmiges Premiumprodukt
Ich kann die TRYX 360 ARGB Panorama leise betreiben und ich bekomme eine Kühlleistung, die mindestens nicht schlechter ist als bei der be quiet! Light Loop. Teilweise ist sie messbar besser. Was will man mehr, könnte man nun sagen. Aber das Gesamtpaket überzeugt mich nicht. Insbesondere wenn man den aufgerufenen Preis betrachtet. 380€ plus Versand ist eine Ansage, für die ich auch Gegenleistung haben möchte. Diese sollte eigentlich ein VRM Lüfter darstellen, der die Umgebung des Sockels effektiv kühlt und ein Display, das bedingungslos perfekt und lange ohne Burn-in funktioniert.
Unterm Strich bestimmen nun drei Aspekte meinen Gesamteindruck:
- Eine auffällig laute Pumpe, die ich stark drosseln muss, damit das System angenehm leise bleibt.
- Eine Software, die unfertig wirkt (Updateprobleme, unlogische Menüs, Autostartkonstruktion, Desktopordner).
- Ein OLED-Display ohne wirksame Burn-in-Schutzmechanismen, bei welcher ich Inhalte aktiv jeden Tag ändern soll, um Risiken zu reduzieren.
Am Ende ist die TRYX 360 ARGB Panorama für mich den Preis nicht wert. Die Kühlleistung ist solide, aber die Umsetzung wirkt an entscheidenden Stellen unausgereift.
Für 380€ rate ich vom Kauf dieser AIO absolut ab und zum Black Friday Preis von 260€ plus Versand sollte man sie ebenfalls nicht kaufen. Man zahlt für das (hübsche) Aussehen einen viel zu hohen Aufpreis. Und man muss einfach feststellen, dass die Marke Tryx lautet und nicht NZXT...
Versteht mich nicht falsch: Das Display macht optisch wirklich etwas her. Es ist scharf, hell und grundsätzlich funktionstüchtig. Dennoch fällt mein Gesamtfazit eher kritisch aus. Der Schwerpunkt meines Tests lag, auch aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen mit der Nexus Software von Hyte, auf einer möglichst reibungslosen Bedienung. Zwar lässt sich die Software am Ende zum Laufen bringen, allerdings nur, wenn man selbst aktiv nach Lösungen sucht und nacharbeitet. Außerdem sind die Daten, die ausgelesen werden können, sehr begrenzt. Mir fehlt z. B. die Möglichkeit, die Lüftergeschwindigkeit anzeigen zu lassen. In der Kanali Software sind die Geschwindigkeiten einsehbar; warum also nicht auf dem Display?
Stand jetzt würde ich mir eher eine sehr leise, sehr gut kühlende AIO ohne Display und als Ergänzung das Display Lian Li 8.8" Universal Screen kaufen. Auch das wird per USB angeschlossen und man müsste natürlich testen, ob die Software besser ist. Allerdings besteht keine Burn-in Gefahr und man kann viel mehr Daten auf dem Display platzieren.
Was meint ihr? Sollte man sich ausTRYXen lassen?
Frohe Weihnachten!
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