macht endlich bezahlbare kapa SSDs....
Das Problem ist, dass es bei NAND keinen Mengenrabatt gibt, wenn man viel davon in eine SSD steckt. NAND kostet nicht weniger, weil man 8TB oder 16TB davon auf eine SSD lötet, statt es auf entsprechend mehr 2TB SSDs zu packen und da macht NAND den Löwenanteil der Kosten aus. Die Kostenstruktur ist bei NAND auch ganz anderes als bei HDDs, da es eben Halbleiter sind und wenn man die Preise pro cm² Diefläche von Chips vergleicht, dann sind NAND mit Abstand die günstigsten Halbleiter die man kaufen kann, obwohl diese seit dem Schritt zu 3D NAND sehr viele Bearbeitungsschritte erfordern.
Man liest ja gerade in den Forenbeiträgen zu den Reviews der neuen PCIe 5.0 SSDs immer wieder mal Beiträge, wo Leute lieber langsamere aber dafür billigere SSDs mit mehr Kapazität wollen. Das Problem ist nur, dass man die Geschwindigkeit durch die Parallelität bekommt und da für hohe Kapazitäten viele NAND Dies nötig sind, erhält man bei diesen automatisch das Potential für eine hohe Performance, sofern der Controller diese eben leisten kann. Klar werden für die neuen PCIe 5.0 Consumer SSDs noch extrem hohe Aufpreise aufgerufen, aber dies war bei den ersten PCIe 4.0 Consumer SSDs auch so und heute gibt es kaum noch neue PCIe 3.0 SSDs und wenn, dann kosten sie oft sogar mehr als vergleichbare PCIe 4.0 Modelle.
Die
billigsten SSDs bei GH kosten knapp unter 50€ pro TB und das sind dann mein 1TB oder 2TB Modelle als SATA oder auch PCIe 4.0 SSDs, die einfachen Controller dürften eben etwa gleich teuer sein, egal ob es PCIe oder SATA Controller sind. Diese billigen Controller dürften DRAM less sein, nicht sehr viele Kanäle haben und daher auch nicht so viele NAND Dies ansteuern können, für hohe Kapazitäten braucht man also bessere und damit teurere Controller, aber unter die etwa 50€ pro TB für das NAND wird man halt nicht kommen und entsprechend sind unter 400€ für eine 8TB unrealistisch, egal wie schnell sie ist und eine 16TB wäre unter 800€ nicht zu machen und wenn es in Richtung 1000€ oder darüber geht, kaufen sich nur noch wenige Enthusiasten solche Hardware (außer vielleicht wenn es eine Graka ist).
Geringe Stückzahlen bedeuten dann aber, dass die Preise noch höher ausfallen, wie man auch bei den aktuellen 8TB Consumer SSDs sieht, da es eben nicht viele Anbieter gibt, die solche wenig gefragten Modelle herstellen und die Hersteller sowieso der Handel dann eben daran entsprechend verdienen wollen, wenn der Konkurrenzdruck nicht so hoch ist. Dies war bei den 4TB vorher auch nicht anderes, inzwischen sind die 4TB pro TB oft schon günstiger als ihren kleineren Geschwister oder zumindest kaum teurer, die dürften sich also inzwischen mindestens so gut wie die kleineren Modelle verkaufen und entsprechend hoch ist der Konkurrenzdruck.
Auch ich würde gerne SSDs zu pro TB Preisen von HDDs kaufen können, aber dies ist auf absehbare Zeit nicht realistisch, zumindest nicht für Neuware. Die HDD Hersteller haben noch neue Technologien wie HAMR, die es erlauben werden die Datendichte stärker als Kosten zu steigern, aber dies ist bei NAND nicht der Fall. Da hat man schon mehrere Bits pro Zelle, aktuell bis 4 (QLC) und von PLC hat man ewig nichts mehr gehört, dies schon wohl nicht mehr zu kommen. Was mich nicht wundert, da man dafür auch größere Zellen braucht und ein Weg die Datendichte zu steigern ist eben, die Größen und Abstände der Zellen zu reduzieren, da war man mit den 16nm planaren NANDs schon hart am Limit um überhaupt noch TLC zu realisieren. Dann ging man in die dritte Dimension, eine vierte gibt es aber eben nicht und nun erhöht man vor allem die Anzahl der Layer, nur braucht jeder Layer auch zusätzliche Bearbeitungsschritte, Kosten bedeutet und was das Risiko erhöht den Wafer wegen eines Fehler zu verlieren. Zudem stapelt man mehr NAND Dies übereinander und kontaktiert durch, man spart sich damit die Logik, die man pro Stapel ja nur einmal braucht, aber dann bekommt man eben entsprechend weniger Dies auf einem Wafer.
Die NAND Hersteller können nur noch hier und da ein wenig optimieren und optimieren bedeutet bei NAND vor allem, die Herstellungskosten zu senken, aber große Sprünge sind nicht mehr zu erwarten. Die sind in den letzten Jahren vor allem durch den Schweinezyklus entstanden, wo die günstigen Preise dann als Folge eines Überangebots auf Kosten der Hersteller entstanden sind, die in der Zeit alle Milliardenverluste gemacht haben. Dauerhaft kann aber kein Hersteller überleben, wenn er Verluste macht und daher sollte man nicht vergessen, dass die günstigste Preise von 2023 eben nicht die realen Kosten widergespiegelt haben und daher nicht von Dauer sein konnten.
Bevor nun wieder jemand kommt, was denn Schweine mit Halbleitern zu tun hätten:
Nach dem Übergangsjahr 2023 nehmen die Schweizer Branchenzulieferer VAT, Comet und Inficon den nächsthöheren Gipfel in Angriff.
www.fuw.ch
Stephan Haferl, CEO von Comet, erklärt im cash-Interview, weshalb ein Aufschwung in der Halbleiterindustrie ansteht und wieso der Standort Schweiz für das Unternehmen wichtig ist.
www.cash.ch