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Martin Preiß
Guest
Was soll denn das für ein Vergleich sein? Bei der Bäckerin noch Fahrtkosten abgezogen aber beim Gutverdiener nicht? Bei ihr AG Aufwände berücksichtigt, beim Gutverdiener nicht? Wie bitte?
Ich wage mal zu behaupten, das kaum kein Spitzenverdiener Fahrtkosten hat. Weil er als angestellter Spitzenverdiener entweder einen All-inclusive Dienstwagen nach Wahl oder ersatzweise eine Mobility BahnCard 100 vom Arbeitgeber bezahlt bekommt, als Künstler oder Desginer vom eigenen Atelier aus arbeitet, oder seine Reisekosten eh nochmal gesondert in Rechnung stellt.
Aber wir können es natürlich auch genauso für den Spitzenverdiener durchspielen. Die Reichensteuer wird ja erst ab 278K Jahreseinkommen fällig, durch diverse Absetzmöglichkeiten eigentlich erst etwas drüber. Aber gehen wir mal von 23.170€ Monatsbrutto was 24.505,92€ Arbeitgeberbelastung entsprechen würde, und da schlag ich dann mal noch den Dienstwagen drauf und sag sogar 25.200€. Rausbekommen tut er dann aber immer noch stolze 12.325,69€. Plus ca. 850€ geldwerten Vorteil da er seinen Deinstwagen auch privat nutzen darf.
Wenn man soviel verdienen kann ist Bürgergeldbezug wohl eh keine ersthafte Alternative, aber damit wir die genau Vergleichbarkeit haben, ziehen wir mal ebenso die 1.254€ Bürgergeldleistungen ab. Dann sind wir immer noch bei 11.071,69€ + ca. 850€ geldwerten Vorteil.
Ca. 11.920€ Mehrwert gegenüber Bürgergeld bei ca. 25.200€ Arbeitgeberaufwendungen sind 47,3% Selbstbehalt und 53,9% Abgabenlast.
Aber auch das gilt ja nur wenn er sich garnicht bemüht ein bisschen mehr rauszuholen. Mit halbwegs fähigen Steuerberater sind sicher 55% Selbstbehat und nur 45% Abgabenlast möglich.
Das viel größere Thema ist eigentlich ein ganz anderes: Was für scheiß Jobs müssen das im Niedriglohnsektor eigentlich sein, das sie nicht einmal eine ernsthafte Wertschöpfung von ~12,50€ die Stunde (+50% für NK, Urlaub bla bla = 20€) erwirtschaften können.
Naja, auch bei 2.550€ Brutto liegt die eigentliche Arbeitgeberbelastung schon bei 3084,23€ ohne Umlagen U1/U2/U3 und die berufsgenossenschaftlich Unfallversicherung. Die kommt noch extra dazu. Und wenn man dann noch z.B. die Mietkosten für die Filliale anteiligt auf die Arbeitsplätze umlegt, und auch die Kosten für gelegentlichen Schulungen einrechnet kommt man wohl schnell auf so 3.700€.
Allerdings kann man auch nicht erwarten das ein Arbeitgeber seine Mitabeiter kostenneutral beschäftigt, sondern er will ja auh noch etwas dran verdienen. Wenn er noch so mindestens 750€ Gewinn machen möchte, kommt man dann schon auf so 4.450€ durchschnittliche monatliche Wertschöpfung.
Das ist garnicht so wenig finde ich.