[Sammelthread] Der Gehalts- und Arbeitsplatzthread

Aber wer hat schon Bock auf Jura. Die Juristen, die das nur wegen des Geldes studiert haben, sind scheiß Juristen.

Habe leider schon zu viele Juristen kennengelernt, die einfachste juristische Grundsätze (zum Beispiel den Unterscheid zwischen Zivilrecht und Verwaltungsrecht) nicht beherrschen oder die schreiben, als wären sie Laien in einem Forum *hust*
 
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Diese Juristen verdienen dann vermutlich auch kein Geld. Anwälte haben doch mir die Größe Range was das Gehalt angeht.
 
Wer hat schon Bock auf Großkanzlei ist die bessere Frage. Auf die langsam aufkommende Personalpanik reagieren manche momentan mit einer Art Wette, ob man schneller KI trainieren kann als man Leute verheizt. Sieht bisher nicht gut aus :fresse2:
 
"einfach" Jura studieren und dann die Karriere so bauen dass man direkt bei den großen Kanzleien einsteigen kann :fresse: Was da als Einstieg gezahlt wird ist echt verrückt.
Ich hab neulich einen Notarassessor kennen gelernt der genau den Plan hatte.
Mal komplett ausgeblendet dass man dafür exzellente Noten braucht, die extrem schwer zu bekommen und zu halten sind und einer unmenge Zeit bedürfen, arbeitet man als Neuling in der Großkanzlei 80 Stunden die Woche. Plus Wochenende Homeoffice unbezahlt. Muss man nicht, aber dann wird man bei Beförderungen eben übersehen.

Der Gute hat das dann nach 4 Jahren sein lassen, da er seine Tochter nur noch von Fotos kennt.
Man tauscht Leben gegen Geld.

Juristen in der Großkanzlei haben noch weniger Freizeit als Jurastudenten vor dem Staatsexamen.
Oder, in anderen Worten: Was bringt dir ein Haus, wenn du nie daheim bist?
 
Wer hat schon Bock auf Großkanzlei ist die bessere Frage. Auf die langsam aufkommende Personalpanik reagieren manche momentan mit einer Art Wette, ob man schneller KI trainieren kann als man Leute verheizt. Sieht bisher nicht gut aus :fresse2:

KI ist ja schön und gut und kann sicherlich auch viel Arbeit ersparen. Es müssen aber immer noch Menschen dahinter sitzen, die die Ergebnisse überprüfen und bewerten können. Da wird meiner Meinung nach viel zu viel drauf gesetzt. Sicherlich kann es in einer Großkanzlei insgesamt die Anzahl der benötigten Mitarbeiter reduzieren, da doch eine erhebliche Beschleunigung der Arbeitsprozesse zu erwarten ist.

Letztendlich bleibt es aber eine KI.

Ich erinnere mich da nur all zu gut an die Fehler bei der Texterkennung bei Xerox vor vielen Jahren:


Wer es nicht kennt - Sollte man sich echt anschauen und sich die Stunde genehmigen

Kurze Zusammenfassung: Da wurden aufgrund eines Programmierfehlers in der Software Zahlen falsch erkannt 0 = 8 und umgekehrt. Dazu wurden viele anschauliche Beispiele genannt warum es ein dramatisches Problem ist.

Wenn ich mir vorstelle, dass da bei einer KI auch solche Böcke drin sein könnten wirds mir ganz anders. Man verlässt sich blind auf Ergebnisse von Computerprogrammen die möglicherweise auch noch falsch gefüttert wurden oder durch Fehler in der KI-Software falsche Ergebnisse liefert.

Außerdem sollte letztendlich immer ein Mensch die Entscheidungen treffen. Ist ja mittlerweile z.B. bei Bonitätsprüfungen auch vorgeschrieben.
 
Mal komplett ausgeblendet dass man dafür exzellente Noten braucht, die extrem schwer zu bekommen und zu halten sind und einer unmenge Zeit bedürfen, arbeitet man als Neuling in der Großkanzlei 80 Stunden die Woche. Plus Wochenende Homeoffice unbezahlt.
Das Erstere mit den Noten stimmt sicher, das mit den 80 Stunden nicht unbedingt. Ich hab ja einen Juristen im Freundeskreis und kenne die Stories aus seiner Bubble. Wenn man im Transaktionsbereich arbeitet (also z.B. M&A) dann wohnt man quasi im Büro. Bei ihm ist das aber irgendwie anders, er arbeitet selten mehr als 40-45h (direkt nach dem Einstieg war es definitiv mehr, aber hat sich schnell geregelt). Hat jetzt 2 Kinder, seine Frau ist auch in ner Großkanzlei und beide scheinen sich nicht tot zu arbeiten. Seine Frau ist in Teilzeit und er hatte auch beide male ne längere Elternzeit. Außerdem haben die ihm noch diese Notar Ausbildung bezahlt und ihn dafür freigestellt.
 
Außerdem sollte letztendlich immer ein Mensch die Entscheidungen treffen. Ist ja mittlerweile z.B. bei Bonitätsprüfungen auch vorgeschrieben.
Dann setz ich da einen Grüßaugust hin der brav 1000 Entscheidungen bestätigt ohne zu wissen was genau er da tut. So ein wenig wie Barney von How I met your Mother.


Zurück zum Thread; Im Endeffekt kann ich als Arbeitgeber höhere Gehälter zahlen, wenn meine Kunden höhere Preise zahlen.
Wenn man die Verantwortung und die Komplexität des Themenbereichs betrachtet, find ich Anwälte nicht unbedingt überbezahlt.
In höheren IT oder R&D Jobs wie hier bei den Gutverdienern steckt viel Wissen und Erfahrung und damit eben auch Zeit. Das bezahlt man dann als AG eben.
Darin steckt dann aber auch ein return of invest bzw. es besteht die unbedingte Erwartungshaltung eines return of invest.
Und als Kunde erwartet man eine geldwerte Leistung. Immer.
 
Gerade bei den Kanzleien dürfte da keiner der Anwalte unter 3-4.000€ / Tag abgerechnet werden, das lohnt sich also schon.

Gerade mal nach den aktuellen Einstiegsgehältern gesucht und nen Artikel von 2021 gefunden:
Das war die Kanzlei wo mein befreundeter Jurist damals eingesteigen ist. Mit LLM (und Promotion) waren es damals 120k (ich glaube 2017) inzwischen wären es 160k :stupid:

*edit*
Generell stimmt es aber natürlich schon, Jura muss man mögen sonst wird man dort auch nicht die Leistung bringen können. Das Studium ist brutales Auswendiglernen vom Allerfeinsten, deswegen schaffen es so viele ja auch nicht.
 
Eben, man muss Jura nicht nur mögen, sondern auch die "Lernmethode".
Und dann muss man noch, für "diese" Kanzleien, einen entsprechenden Schnitt haben. Also grade so die Latte nicht reißen bringts halt nicht.

Ich habe auch gerade einen "Jura"-Kurs an der Uni, dessen Dozent nen Jurist ist. Ich sag mal so, als Ing. ist das schon ne andere Welt der Wissensvermittlung und allg. Umgang im Kurs...
 
Ich hatte im Studium Umweltrecht... das war dann auch die einzige Prüfung, wo ich jemals durchgefallen bin. :fresse2:
 
Naja. An und für sich ist es ein schöner Abschluss, denn „Jura“ kann ja ganz viel sein. Fast jeder Bereich unseres Lebens ist in irgendeiner Weise mit Recht verknüpft und entsprechend breit sind die Tätigkeitsmöglichkeiten gefächert. Damit kann man von den klassischen Juristenberufen Richter/Anwalt/Notar über Forschung/Lehre, Politik (die meisten Politiker sind Juristen) und Verwaltung/Staatsapparat hin zu Unternehmensjuristen aller Geschmacksrichtungen, Beratern, Funktionären, Mediatoren/Verhandlern alles Denkbare machen. Das ist schon geil.

Wenn man allerdings 200k verdienen möchte muss es meist halt die Großkanzlei sein und das ist mit besagtem Verheizen und überwiegend einer Tätigkeit im Wirtschaftsrecht verbunden (was anderes machen die ja kaum), sodass ich das Gehalt eher als Schmerzensgeld sehen würde. Deswegen ist ja der Klassiker, dass man das ein paar Jahre für den Lebenslauf macht und dann die Flucht antritt oder in Thailand im Burnout liegt.

Und ja die Staatsexamen sind purer Sadismus, das muss man aushalten können (oder Überflieger sein den gar nichts tangiert, so einen kenne ich auch, der hat Großkanzlei durchgespielt und war dann mit 34 Prof :fresse:).
 
Die meisten Politiker sind Juristen? D.h. mehr als die Hälfte (jeder zweite Politiker) hat Jura studiert? 100% nicht.
Was du meinst ist wohl eher dass es unter Politikern viele Juristen gibt.
 
Verzeihung Euer Ehren ich formuliere um, Jurist ist der häufigste berufliche Hintergrund unter Abgeordneten :rolleyes:
 
Anscheinend sind 21 % der Politiker im Bundestag Juristen. Stand 2021.
Hab mir das auch mal ein paar Semester gegeben. Für Auswendiglernen und das Akzeptieren der "herrschenden Meinung" (also die Interpretation der Gesetzestexte - die in der Praxis teils sehr fragwürdig ist) war ich aber denkbar ungeeignet. War aber für zwei weitere Semester ne schöne Partyphase, nachdem ich das ca. Ende drittes Semester geschnallt hatte. 🥳
 
Es ist wohl klar dass die meisten Politiker keine Juristen sind. Deine Formulierung ist einfach falsch und irreführend. Was du meinst ist sicherlich nur dass es relativ gesehen unter Politikern mehr Menschen mit Juraabschluss gibt als mit anderen Berufen. D.h. trotzdem nicht dass die meisten Politiker Juristen sind.

Edit: Siehe Beitrag Ickewars, also war nicht mal deine Korrektur richtig, dachte ich mir ebenfalls. :d
 
lirum larum, jeder weiß was gemeint ist, da muss man nicht auf Kleinigkeiten rumreiten.
Wir sind hier nicht bei golem.de

Wie ist das eigentlich mit Professuren?
Muss man da Facharbeiten veröffentlicht haben oder reicht es Expertise andersweitig auszuweisen? Gibt es ein minimum an Arbeitsjahren das erfüllt sein muss?

34 mit Juraabschluss und Berufserfahrung klingt sehr nach Einhorn.
 
Edit: Siehe Beitrag Ickewars, also war nicht mal deine Korrektur richtig, dachte ich mir ebenfalls. :d

Letzteres ist korrekt. Verzeih mir aber wenn es mir leider am Arsch vorbeigeht, ob ich im zwischen zwei Bussen die statisch falsche Bezeichnung ins Handy getippt habe. Du hast Recht ich hatte Unrecht. Vielleicht kannst du auch einfach etwas inhaltlich halbwegs interessantes antworten?
 
Was du falsch formuliert hast wird von genügend Menschen (auch hier im Thema) so verstanden werden wie du es geschrieben hast (und nicht wie du es eigentlich gemeint hast). Ist dein Fehler und nicht meiner.
 
Wie ist das eigentlich mit Professuren?
Muss man da Facharbeiten veröffentlicht haben oder reicht es Expertise andersweitig auszuweisen? Gibt es ein minimum an Arbeitsjahren das erfüllt sein muss?

34 mit Juraabschluss und Berufserfahrung klingt sehr nach Einhorn.
Ja muss man grundsätzlich, er ist aber zur Habilitation den Sonderweg über den sog. Junior-Prof gegangen, was so ein Modell zur Beschleunigung war/ist (scheinbar wird das mittlerweile in einigen Ländern nicht mehr gemacht). Der ist aber auch so ein Superhirn, kann sich wirklich alles merken.
 
lirum larum, jeder weiß was gemeint ist, da muss man nicht auf Kleinigkeiten rumreiten.
Wir sind hier nicht bei golem.de

Wie ist das eigentlich mit Professuren?
Muss man da Facharbeiten veröffentlicht haben oder reicht es Expertise andersweitig auszuweisen? Gibt es ein minimum an Arbeitsjahren das erfüllt sein muss?

34 mit Juraabschluss und Berufserfahrung klingt sehr nach Einhorn.
Du musst eigentlich (d.h. bis auf ganz seltene und komische Ausnahmen...) immer Facharbeiten in guten Journalen vorweisen um Juniorprofessor (wie von Lord Hemlchen schon angemerkt) oder Professor zu werden, egal ob in Jura, Physik oder sonst wo. Das ist deine Währung als Wissenschaftler, egal aus welchem Bereich. Wer nicht publiziert fliegt raus und wird erst recht keine Stelle als Professor bekommen. Was die Person eigentlich kann, d.h. welche Expertise sie besitzt, interessiert etwas pauschal ausgedrückt keine Sau. Was zählt sind Publikationen in Journalen – und hier auch nicht irgendwelche Journale, denn die gibt es wie Sand am Meer, sondern in der jeweiligen Szene angesehene Journale mit ausreichend hohem impact factor etc pp.
 
Bekannter von mir ist mit mitte 30 Partner in einer Wirtschaftsrechtskanzlei, ich denke der hat den richtigen Weg genommen. Er meinte die Arbeitszeit ist jetzt nach ein paar Jahren auch schon deutlich gesunken.
Unter 250k wird der nicht verdienen, genaue Zahl habe ich leider nicht.
 
Wer es nicht kennt - Sollte man sich echt anschauen und sich die Stunde genehmigen


Kurze Zusammenfassung: Da wurden aufgrund eines Programmierfehlers in der Software Zahlen falsch erkannt 0 = 8 und umgekehrt. Dazu wurden viele anschauliche Beispiele genannt warum es ein dramatisches Problem ist.
Der Vortrag ist wirklich gut, hatte den vor ein paar Jahren schonmal gesehen..
 
@drunkenmaster Als Partner ist er ja selbstständig, liegt also vor allem an den Fähigkeiten von ihm und seinem Team die Mandate ranzuschaffen. Aber ich würde auch davon ausehen, dass in den großen Buden keiner unter 250k Fix nach Hause geht und wenn man keinen Umsatz machen kann wird man normalerweise auch nicht zum Partner berufen.
 
Vor allem die Implakationen die sich jetzt dadurch mit der KI ergeben. Mit diesen falsch eingescannten Daten werden jetzt u.U. bzw. höchstwahrscheinlich KI's gefüttert und nehmen diese als Grundlage für die weitere Analyse.

Interessant vor allem die Aussage (da es ja hier eingangs um Jura ging) : Ich glaube dem Beweis-Dokument nicht. Zeigen Sie mir erstmal das Original.

Warum gehört das Thema in diesen Thread und ist nicht Off-Topic?

Weil es sich um gravierende Themen auf dem Arbeitsplatz handelt. Man will Arbeitsplätze durch KI ersetzen und begeht womöglich damit einen riesigen Fehler indem man massenhaft Daten auswertet, deren Berechnungsalgorithmen selbst die Programmierer der KI nicht vollständig verstehen und die einfließenden Daten nicht zu 100% korrekt sein könnten und/oder nicht geprüft sind.

Es ist wie bei einem Taschenrechner. Ich muss im Kopf auch nicht genau ausrechnen können wenn zahlen addiert oder multipliziert werden. Aber ich sehe sofort anhand des Ergebnisses, ob es grundsätzlich erstmal stimmen könnte oder ich mich irgendwie vertan habe. Dafür muss ich aber auch die Grundrechenarten beherrschen und muss ein grobes Zahlenverständnis haben. Kann ich das Ergebnis nicht mehr selbst bewerten, kann es echt gefährlich werden.

KI ist eine sehr gute Chance für den Fortschritt. Sie ist aber auch mit Vorsicht zu genießen. KI ohne Überwachung sicherheitsrelevante Aufgaben zu übertragen kann ein großer Fehler sein.

Ich setze im Job auch viel auf KI und bin froh, dass es sie gibt. Aber ich vertraue dem Ergebnis auch nur wenn ich das Thema beherrsche und mir das Teil einfach nur das Doing abnimmt.
 
Ich setze im Job auch viel auf KI und bin froh, dass es sie gibt. Aber ich vertraue dem Ergebnis auch nur wenn ich das Thema beherrsche und mir das Teil einfach nur das Doing abnimmt.
Für was nutzt du die KI denn genau? Würde mich mal brennend interessieren. :-)

Ich persönlich würde sie auch gerne beruflich nutzen, aber da fehlt leider vieles fürs Coding da es um spezielle Schnittstellen geht, deren Syntax und Quellen nicht öffentlich zugänglich.
Hatte schon einmal überlegt eine private Version zu installieren und die KI dann mit diesen Daten zu trainieren.
 
Hatte schon einmal überlegt eine private Version zu installieren und die KI dann mit diesen Daten zu trainieren.
Du kannst eines der gute open-source LLMs laden und fine-tunen. Das ist aber deutlich mehr Aufwand als mit irgendeinem LatentDiffusion Krempel rumzuspielen. Und du brauchst einiges an GPU speicher. Mit 3-4 4090ern brauchst du da gar nicht erst anfangen.

Du kannst es mit in-context learning probieren. Dazu musst du nix trainieren und nur etwas Kontext in deinem Prompt liefern.
 
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