Werbung
Die Einführung des Zahlungssystems Wero im deutschen Onlinehandel verläuft bislang schleppend bis eingeschränkt. Zwar kündigt die European Payments Initiative an, das Verfahren in den kommenden Wochen bei weiteren Händlern freizuschalten, doch bleibt der Nutzerkreis vorerst weiter stark begrenzt. Der Dienst steht derzeit ausschließlich Kunden der Sparkassen sowie der Volks- und Raiffeisenbanken zur Verfügung, sodass ein Großteil der potenziellen Anwender weiterhin ausgeschlossen bleibt. Nach aktuellen Berichten soll sich diese Situation noch über mehrere Monate hinziehen, insbesondere für Kunden der Postbank, der Deutschen Bank und später auch der ING.
Trotz dieser Einschränkungen plant die EPI dennoch eine schrittweise Ausweitung im E-Commerce. Bis Ende 2025 sollen rund 150 größere Händler das System integrieren, darunter bereits namentlich genannte Anbieter wie Air Europa, Baur, Cewe, Cineplex, Decathlon, Dott, Hornbach, Käfer, Lidl, Rossmann, Veepee und Zooplus. Weitere Handelsunternehmen prüfen eine mögliche Einführung oder befinden sich in Gesprächen mit der EPI. Konkrete Zeitangaben bleiben jedoch aus, da die Organisation hierzu nur wenige Details veröffentlicht und auch auf offiziellen Kanälen kaum Informationen bereitstellt.
Technisch zielt Wero darauf ab, einen direkten Zahlungsprozess zwischen Bank und Händler zu ermöglichen. Für Onlinekäufe ist zudem ein Käuferschutz vorgesehen, bei dem Streitfälle zunächst zwischen Käufer und Händler geklärt werden sollen. Erfolgt innerhalb von 30 Tagen keine Einigung, kann der Vorgang an die jeweilige Bank übergeben werden, die im Bedarfsfall eine Rückerstattung auslöst. Langfristig möchte die EPI damit ein System etablieren, das sich funktional an bestehenden Anbietern wie Paypal oder Klarna orientiert, jedoch auf unmittelbaren Banktransaktionen basiert.
Die Ausweitung des Dienstes ist vorerst auf Deutschland beschränkt. In weiteren Ländern, in denen Wero grundsätzlich vorgesehen ist, sollen erste Onlinehändler das Verfahren ab 2026 einführen. Auch im stationären Handel sind Zahlungen mit Wero erst für Mitte 2026 vorgesehen, entweder über QR-Codes oder digitale Bankkarten. Bis dahin bleibt die Nutzung noch stark fragmentiert, und ein flächendeckender Einsatz hängt maßgeblich davon ab, wann zusätzliche Banken das System unterstützen.