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Alliance for Open Media (AOMedia) hat angekündigt, dass die nächste Version des AV-Codecs, namentlich AV2, zum Ende des Jahres vorgestellt werden soll. AV2 bleibt lizenzkostenfrei und soll eine verbesserte Unterstützung für AR/VR-Anwendungen, eine Split-Screen-Unterstützung und allgemeine Verbesserungen in der Darstellungsqualität erhalten. Technische Details zu AV2 gibt es zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten wird AV1 inzwischen von Streaming- und anderen Videoplattformen unterstützt. Auch die Hardwarebeschleunigung ist inzwischen zumindest für das Decoding durchweg vorhanden. Dennoch sind die Plattformen in der Auslieferung der Videos in AV1 weiterhin recht zurückhaltend.
AV1 basiert auf einer blockbasierten Transformationsarchitektur, die auf Googles VP9 aufbaut und durch die Alliance for Open Media entwickelt wurde. Als Weiterentwicklung von VP9 nutzt AV1 eine flexible Block-Partitionierung mit Superblöcken von bis zu 128 × 128 Pixeln und erweiterte Kompressionstechniken wie Film-Grain-Synthese. Der Codec kombiniert modernste Algorithmen für prädiktive Kodierung, adaptive Blockgrößen und neue Entropie-Codierungsmethoden, um eine um 30 bis 50 % bessere Kompressionseffizienz gegenüber H.264 und etwa 30 % gegenüber HEVC zu erreichen.
Der Codec bietet erhebliche Bandbreiteneinsparungen durch seine überlegene Kompressionseffizienz und ist vollständig lizenzfrei, was Kosten für Streaming-Anbieter reduziert. Der größte Nachteil ist die extrem langsame Kodiergeschwindigkeit - AV1 ist deutlich rechenintensiver als andere Codecs und benötigt leistungsstarke Hardware für praktische Anwendungen.
Mit der Ankündigung zu AV2 dürften die GPU-Hersteller in ihren kommenden Neuvorstellungen auch eine entsprechende Hardwarebeschleunigung vorsehen.
Das Steuerungskomitee von AOMedia besteht aus Vertretern von Amazon, Apple, Cisco, Google, Intel, Meta, Microsoft, Mozilla, Netflix, NVIDIA, Samsung Electronics und Tencent.