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Rupert Murdoch

Facebook soll Verlage für Nachrichten bezahlen

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Facebook soll Verlage für Nachrichten bezahlen
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Medien-Mogul Rupert Murdoch hat in den USA eine Diskussion angestoßen, die zu ähnlich hitzigen Debatten wie das Leistungsschutzrecht hierzulande führen könnte. Seine Idee: Facebook soll Geld an als vertrauenswürdig eingestufte Verlage zahlen, wenn deren Nachrichten geteilt werden. Die Begründung hierfür kennt man von deutschen Verlegern.

Verlage tragen offensichtlich durch ihre Nachrichten und anderen Inhalt dazu bei, Facebooks Wert und Integrität zu erhöhen, werden dafür aber nicht adäquat entlohnt" so Murdoch in einer Stellungnahme, die über seinen Konzern News Corp verteilt wurde.

Das Timing könnte dabei nicht besser sein: Denn seine Äußerung zielt auf Facebooks erst vor wenigen Tagen bekannt gegebenen Plan, die Timeline der Nutzer zu überarbeiten. Das soll nicht nur dafür sorgen, dass Inhalte von Freunden wieder eine höhere Priorität erlangen, sondern auch die Relevanz von Verlagsinhalten verringern. Letzteres soll wiederum das Aufkommen und Verbreiten von sogenannten Fake News verringen - zusammen mit einer möglichen Bewertung von Nachrichten durch ausgewählte Facebook-Nutzer.

Ein solcher Schritt würde aber fast zwangsläufig dazu führen, dass Verlage weniger Seitenaufrufe durch das Teilen von Nachrichten über das soziale Netzwerk generieren. Murdochs Vorschlag, den Verlagen die Einstufung als vertrauenswürdig zu überlassen, würde dem entgegenwirken, dürfte aber nicht im Interesse Facebooks sein. Zumal ein Entgelt für die Verteilung der Nachrichten den Gewinn belasten würde.

Nicht zuletzt würde das pauschale Bewerten von Verlagen als vertrauenswürdig oder nicht das Problem mit Fake News bestenfalls verringern. Denn selbst namhaften Redaktionen unterlaufen mitunter Fehler, die zu inhaltlich nicht korrekten Meldungen führen. Schlimmer jedoch: Gerade die von Rupbert Murdoch geführten Medienunternehmen stehen in dem Ruf, häufig bewusst Falschmeldungen oder zumindest nicht immer zutreffende Nachrichten zu veröffentlichen - der Begriff alternative Fakten dürfte passend sein.

Facebook selbst hat auf den Vorschlag bislang nicht reagiert, auch Kommentare anderer US-Verlage stehen noch aus.