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Mit Amazon Prime Air hat der größte Versandhändler seine Ambitionen zur Paketzustellung per Drohne bereits deutlich gemacht und auch die Deutsche Post betreibt bereits ein Pilotprojekt, bei dem eilige Arzneimittel per Drohen vom Festland auf eine Nordseeinsel geflogen werden. Ab Sommer 2015 will dies auch die Schweizer Post testen und hat sich dazu die Cargoabteilung von Swiss Air und den amerikanischen Drohnenhersteller Matternet mit an Board geholt.
Für die Testphase verwendet wird das Drohnenmodell ONE, das 1 kg Fracht bis zu 20 km weit fliegen kann. Die Rahmenbedingungen seien aber vielmehr als Test zu verstehen, denn regelmäßige Zustellungen oder Versuchsanordngungen wie bei der Deutschen Post soll es zunächst einmal nicht geben. Getestet werden soll auch der Mechanismus zum Be- und Entladen. Neben dem eigentlichen Flug muss natürlich auch das Konzept hinter dem Be- und Entladen stimmen, damit der Kunde zufrieden und das Frachtunternehmen möglichst wenig Arbeit damit hat. Amazon beispielsweise wirft die Fracht aus geringer Höhe einfach ab oder setzt sie langsam auf. Die Deutsche Post und auch die Schweizer Post verwenden einen Container, der geöffnet werden muss und indem sich die Fracht befindet. Für die Schweizer Post geht es aber zunächst einmal nur darum die rechtlichen Rahmenbedingungen abzustecken.
Die Deutsche Post hat die Flüge über der Nordsee indes erfolgreich abgeschlossen. 40 Lieferungen sollen vollautomatisch, aber überwacht, stattgefunden haben. Zu Problemen sei es nicht gekommen, vielmehr sei man mit den Zustellungen bei Nacht, im Neben und bei Regen sehr zufrieden. Derzeit hat man aber noch keine weiteren Pläne in dieser Richtung.
Das Drohnenmodell ONE von Maternet ist explizit für den Transport von kleinen Frachtgütern konzipiert worden. Der automatische Flugmodus ermöglicht sogar das Umfliegen von Schlechtwetterzonen, was gerade in bergigem Gelände notwendig werden kann. Auch an die Sicherheit hat man gedacht und neben dem mechanischen Schutz der Rotoren ist auch ein Fallschirm vorhanden, der die Drohne im Gefahrenfall langsam zu Boden sinken lässt.
Derzeit wird in vielen Bereichen die Zustellung per Drohne erprobt. Oftmals aber sind zuvor noch einige rechtliche und versicherungstechnische Aspekte zu klären, bevor daran gedacht werden kann, dass Drohnen die Zustellung auf den letzten Kilometern übernehmen. Auf absehbare Zeit wird dies wohl bestimmten Sonderzustellungen in schwieriges Gelände oder zu abgelegenen Orten vorbehalten bleiben.
From me to you from Matternet on Vimeo.