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Die Europäische Union plant seit einiger Zeit, den Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet zu verbessern. Ein neuer digitaler Altersnachweis soll künftig dafür sorgen, dass junge Nutzer keinen Zugriff mehr auf pornografische oder andere altersunangemessene Inhalte haben. Die EU-Kommission hat dazu nun am 14. Juli 2025 eine technische Lösung vorgestellt, die zunächst in Dänemark, Frankreich, Spanien, Griechenland und Italien erprobt wird.
Das System setzt auf eine anonyme Altersverifikation, bei der keine persönlichen Daten wie Name oder Geburtsdatum gespeichert werden. Der Nachweis selbst soll beispielsweise über einen elektronischen Personalausweis erfolgen, alternativ auch über Drittanbieter, etwa über Apps aus dem Online-Banking-Bereich. Nach der Altersprüfung wird die Verbindung zwischen Nutzer und Nachweisquelle getrennt, um Rückverfolgungen auszuschließen. Das zugrundeliegende Verfahren basiert auf dem sogenannten Zero-Knowledge-Protokoll, das bereits 2023 vom Europaparlament im Zusammenhang mit der Debatte über die Chatkontrolle vorgeschlagen wurde.
Langfristig soll die Technik in den geplanten digitalen EU-Ausweis integriert werden, der ab Ende 2026 zur Verfügung stehen soll. Die EU-Kommission betont jedoch, dass der Prototyp auch als eigenständige App bestehen bleiben kann. In der aktuellen Testphase arbeitet sie mit verschiedenen Online-Plattformen zusammen, darunter auch Anbieter von Inhalten für Erwachsene. Weitere Plattformen sind ausdrücklich eingeladen, sich an dem Pilotprojekt zu beteiligen.
Zusätzlich zur App stellt die EU-Kommission neue Leitlinien vor, die den Schutz von Minderjährigen auf digitalen Plattformen verbessern sollen. So sollen etwa Kinderprofile standardmäßig auf privat gestellt sein und nur von bestätigten Kontakten eingesehen werden können. Funktionen, die süchtig machen oder dauerhaftes Nutzungsverhalten fördern – wie tägliche Belohnungssysteme in Apps – sollen für Minderjährige deaktiviert werden.