TEST

Acer Predator Helios 300 im Test

Der Einstieg in die Gaming-Welt bei Acer

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Fast schon im jährlichen Turnus stellt Acer im Rahmen einer internationalen Pressekonferenz in New York eine Vielzahl neuer Geräte vor. Zuletzt war dies Ende April der Fall, als man unter anderem mit dem Predator Triton 700 und dem Predator Helios 300 zwei neue Produktfamilien unter den Gaming-Notebooks enthüllte. Eines davon ist nun in der Hardwareluxx-Redaktion für einen umfangreichen Testbericht eingetroffen. Das Acer Predator Helios 300 markiert künftig den Einstieg in den Markt der Gaming-Notebooks bei Acer, soll aber trotz einer weiterhin guten Ausstattung mit einem günstigen Preis ab unter 1.100 Euro punkten. Wie sich unsere 1.500 Euro teure Teststellung schlägt, erfährt man in diesem Hardwareluxx-Artikel auf den nachfolgenden Seiten. 

Der Gaming-Sektor ist eines der wichtigsten Zugpferde, das die gesamte IT-Branche noch hat. Während der Markt traditioneller Desktop-PCs stetig schrumpft, erfreuen sich Gaming-Notebooks steigender Beliebtheit. Kein Wunder, dass immer mehr Hersteller auf den Markt drängen und das teilweise auch mit günstigen Geräten und dickem Volumen. Dagegen versucht auch Acer mit seinem Predator Helios 300 gegenzusteuern, welches man im April im Rahmen eines internationalen Presseevents in New York enthüllte und vor wenigen Wochen nach Deutschland schickte. Optisch ist das Helios 300 allerdings nicht neu. Schon das vor wenigen Tagen von uns getestete Acer Aspire VX15 besitzt eine ähnliche Design-Sprache – lediglich das Acer-Logo wurde gegen das Gaming-Emblem des Herstellers getauscht. Insgesamt aber soll die neue Produktfamilie den Einstieg in die Gaming-Reihe markieren, überwiegend aber als Entertainment-Zentrale vermarktet werden. Preislich starten die Geräte bereits ab 1.099 Euro.

Dann gibt es je nach Konfiguration wahlweise einen Intel Core i5-7300HQ oder einen Intel Core i7-7700HQ auf Kaby-Lake-Basis sowie eine NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti oder GeForce GTX 1060, welche ihren Gegenstücken aus dem Desktop leistungsmäßig in nichts nachstehen. Wer die schnelleren Pascal-Modelle haben möchte, der muss nicht nur tiefer in die Tasche greifen, sondern sich bei Acer auch bei einer anderen Produktfamilie umsehen. Dazu gibt es bis zu 16 GB DDR4-Arbeitsspeicher, der sich auf bis zu 32 GB erweitern lässt, eine flotte NVMe-SSD mit maximal 512 GB Speicher und optional eine zusätzliche Magnetspeicher-Festplatte mit einer Kapazität von 1 TB für die eigene Spielesammlung oder aber als Datengrab. Das Display misst 17,3 Zoll in seiner Diagonalen und löst mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten auf – mehr sollte es im Hinblick auf die Grafiklösung ohnehin nicht sein. Moderne Anschlüsse wie USB 3.1 Typ-C, USB 3.1 mit Charging-Funktion sowie HDMI 2.0 und Gigabit-Ethernet. WiFi und Bluetooth gibt es natürlich ebenfalls, genau wie einen hochwertigen TrueHarmony-Sound sowie die hauseigenen AeroBlade-Lüfter und die PredatorSense-Software als zentrale Überwachungsbasis. 

Unser Testmodell wird hier von einem Intel Core i7-7700HQ, einer NVIDIA GeForce GTX 1060 und von 16 GB DDR4-Arbeitsspeicher angetrieben. Das Betriebssystem sowie die wichtigsten Daten und Spiele können auf einer M.2-SSD mit 512 GB abgelegt werden. Ein zusätzliches 2,5-Zoll- oder ein optisches Laufwerk gibt es nicht. Unsere Testkonfiguration wechselt so für 1.499 Euro ihren Besitzer. 

Schlichtes Gehäuse ohne viel Schnickschnack

Optisch hat das Acer Predator Helios 300 sehr viel mit dem Acer Aspire VX15 aus unserem letzten Acer-Test gemein. Auch hier setzt man auf ein reines Kunststoff-Gehäuse, dessen Optik an gebürstetes Aluminium angelehnt, insgesamt aber sehr schlicht gehalten ist. Die Taiwaner setzen auf ein kantiges, futuristisch wirkendes Design, das auf aggressive Design-Elemente, wie sie im Gaming-Segment vor wenigen Jahren noch häufig zum Einsatz kamen, verzichtet. Durch die Aluminiumoptik wirkt die Oberfläche sehr rau, aber griffig. Das Acer-Logo tauschte man gegen das Predator-Emblem aus, rechts und links gibt es aber weiterhin die beiden roten Leuchtstreifen, die aber nicht aktiv von LEDs, sondern durch das Umgebungslicht beleuchtet werden.

Insgesamt bringt es das Acer Predator Helios 300 auf Abmessungen von 432,3 x 289,9 x 29 mm und stemmt rund 3,0 kg auf die Waage. 

 

Um den Preis seiner Gaming-Geräte weiter zu drücken, musste Acer vor allem beim Gehäuse einsparen. Während in den höherpreisigen Geräten meist hochwertiges Aluminium zum Einsatz kommt, hat man sich beim Predator Helios 300 ausschließlich für Kunststoff entschieden. Der Verarbeitung und Stabilität tut die günstige Materialwal jedoch keinen Abbruch. Das Gehäuse ist sehr gut verarbeitet, scharfe Ecken und Kanten gibt es keine, Spaltmaße sind sehr gut herausgearbeitet und auch auf stärkeren Druck hin gibt das Gehäuse an keiner Stelle nach. Die Verwindungssteifheit der Display-Scharniere passt ebenfalls. Das Tastaturbett wurde im Vergleich zum Aspire VX15 stabiler. 

Während man beim zeitgleich vorgestellten Acer Predator Triton 700 oder dem ASUS ROG Zephyrus GX501 auf einen eher ungewöhnlichen Aufbau beim Topcase setzt, hat man diesen beim günstigen Predator Helios 300 wie bislang beibehalten. Die Tastatur wurde direkt unterhalb des Displays gesetzt, darunter findet sich leicht nach links gerückt das Touchpad. Daneben schmücken zahlreiche Aufkleber das Topcase, die aufzeigen, welche Komponenten im Inneren stecken und welche Features das Acer Predator Helios 300 aufweist. 

Bei der Tastatur hat Acer aus Kostengründen auf eine RGB-Hintergrundbeleuchtung verzichtet, beleuchtet die Tasten jedoch weiterhin rot. Die Helligkeit der Beleuchtung lässt sich in mehreren Stufen regeln, aufwendige Effekte gibt es jedoch nicht. Die für Spieler wichtigen WASD-Tasten wurden farblich hervorgehoben, beim Layout setzt man im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern wie beispielsweise HP oder MSI auf ein Standard-Layout. Dank der 17,3-Zoll-Ausrichtung hat Acer auch einen eigenen Nummernblock unterbringen können, was vor allem Zahlenvielschreiber freuen dürfte. Die Tasten fallen in der Regel 15 x 15 mm groß aus und wurden im Abstand von 3 mm angebracht. Sie besitzen einen mittleren Hub, sind allerdings wie schon beim Aspire VX15 zu leichtgängig. Das Feedback geht aber in Ordnung. Selbst längere Texte lassen sich auf der Chiclet-Tastatur problemlos erstellen. 

Touchpad mit Nachbesserungspotential beim Mausklick

Das Touchpad wurde trotz der 17,3-Zoll-Ausrichtung kleiner. Hat es beim Aspire VX15 noch 106 x 76 mm gemessen, sind es jetzt nur noch 106 x 71 mm. Trotzdem ist es noch immer ausreichend groß dimensioniert. Die Gleiteigenschaften sind gut, die Präzision stimmt auch an den Rändern und in den Ecken. Selbst Multitouchgesten werden ohne Probleme verstanden.

Eigene Tasten für den linken und rechten Mausklick gibt es keine, womit das Touchpad dafür im unteren Teilbereich betätigt werden muss. Das passiert zwar relativ leichtgängig, um einen Mausklick jedoch tatsächlich durchzuführen, muss es doch sehr fest betätigt werden. Das können andere Gaming-Notebooks deutlich besser. Den Fingerabdruck-Sensor, wie er bei einigen Clevo-Modellen trotz der Gamer-Ausrichtung zum Einsatz kommt, gibt es beim Acer Predator Helios 300 nicht.

Der gesamte hintere Bereich wird vollständig für die Kühlung der Hardware verwendet. Hier weist das Acer Predator Helios 300 eine Vielzahl an Lufteinlässen auf. Im Vergleich zum Aspire VX15 ist der metallähnliche Bildschirmrahmen mit dem Aspire-Schriftzug entfallen. Beim Helios setzt man nur noch auf einen silbergrauen Rahmen zwischen den beiden Display-Scharnieren.

Anschlussseitig ist das Acer Predator Helios 300 sehr gut bestückt. Auf der rechten Seite stellt unser Testmuster nicht nur einen Kensington-Lock zum Diebstahlschutz parat, sondern auch eine Gigabit-LAN-Schnittstelle, einen HDMI-Ausgang und zwei USB-Ports, wovon eine als moderne Typ-C-Buchse ausgegeben wird. Letztere beherrscht leider nicht das Thunderbolt-3-Protokoll und leistet dank USB-Gen2-Zertifizierung maximal 10 GBit/s. Einen SD-Kartenleser hat Acer an dieser Seite ebenfalls noch untergebracht. Lobenswert: Besonders klobige Ports finden sich stets gegen Ende zum Display hin, was den Kabelsalat auf dem Schreibtisch minimiert.

Gegenüberliegend gibt es nur noch zwei Typ-A-Schnittstellen sowie zwei LEDs, die über den Lade-Zustand und die Festplatten-Aktivität informieren. Der Anschluss für das 180 W starke Netzteil findet sich hier ebenso wie die 3,5-mm-Klinkenbuchse, die wahlweise als Aus- oder Eingang genutzt werden kann. 

Viele Lüftungsschlitze auf der Unterseite

Lüftungsschlitze hat das Acer Predator Helios 300 nicht nur an der Rückseite direkt hinter dem Bildschirmdeckel vorzuweisen, sondern vor allem auch an der Unterseite. Hier gibt es an der Hinterseite im Bereich von Prozessor und Grafikkarte eine Vielzahl weiterer Luftschlitze. Aber auch zwei Wartungsklappen sind vorhanden, womit man einen schnellen Zugriff auf die Festplatte und den Arbeitsspeicher erhält. 

Der Akku ist hingegen fest verbaut und mit 41 Wh vergleichsweise leistungsschwach dimensioniert. Die meisten Vergleichsgeräte bringen es hier auf eine Kapazität von mindestens 65 Wh. Wohl auch ein Grund, weswegen Acer den Einstiegspreis seiner Predator-Familie weiter drücken hat können. 

Preise und Verfügbarkeit
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