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Corsair Carbide Series 330R Titanium Edition im Kurztest

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Das Carbide Series 330R ist schon seit über einem Jahr erhältlich und wurde von uns im Juli 2013 getestet. Kurz vor dem Weihnachtsgeschäft möchte Corsair das Silentgehäuse mit der neuen Titanium Edition noch attraktiver machen. Im Kurztest wollen wir deshalb klären, was es für Veränderungen gibt und wie sie sich auswirken.

Innerhalb von Corsairs Gehäuseangebot nimmt das Carbide Series 330R die Rolle eines Silentgehäuses ein, das zum moderaten Preis von rund 77 Euro angeboten wird. Mit Schalldämmung, Fronttür, Abdeckung der optionalen Deckellüfterplätze und HDD-Entkopplung soll ein geringes Betriebsgeräusch erreicht werden. Corsair-typisch ist das Gehäuse außerdem sehr nutzerfreundlich. Die Montage der Komponenten ist weitgehend werkzeuglos möglich und die Staubfilter können mit wenigen Handgriffen zur Reinigung entnommen werden. Das Kühlsystem wurde zwar unter Berücksichtigung des Silent-Aspekts konzipiert, ermöglicht aber immerhin die Nutzung von fünf Lüftern und die Installation eines schlanken 240- oder 280-mm-Radiators unter dem Gehäusedeckel (zwischen Tray und Mainboardoberkante sind rund 6 cm Abstand).

Das reguläre Carbide Series 330R muss allerdings ohne Lüftersteuerung auskommen. Weil die beiden vorinstallierten Lüfter ungeregelt auf einen Kompromiss aus Kühlleistung und Lautstärke abgestimmt sind, ist das Gehäuse etwas lauter als vergleichbare Konkurrenzmodelle. Rein optisch ist das Carbide Series 330R ein schnörkelloses und dezentes Gehäuse. Die Front zeigt sich zwar im schwarzen Alu-Look, wird aber letztlich doch nur aus Kunststoff mit spezieller Oberflächenbehandlung gefertigt.  

Aluminium und Lüftersteuerung

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Bei der Titanium Edition des Carbide Series 330R hat Corsair nicht nur die Frontfarbe angepasst, sondern auch das Material aufgewertet. Für diese Modellvariante wird tatsächlich auf ein dünnes, titanfarben eloxiertes Aluminiumpanel zurückgegriffen. Rein optisch ist der Unterschied zum recht überzeugenden Kunststoffimitat des regulären 330R gar nicht so groß, zumindest haptisch wirken die beiden Fronten aber doch ganz anders. 

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Für die Praxis entscheidender ist aber die zweite Neuerung der Titanium Edition. Eigentlich ganz unscheinbar, aber vielversprechend ist die integrierte Lüftersteuerung. Mit einem kleinen Schiebeschalter hinter der Fronttür können die beiden vorinstallierten Lüfter (ein 140-mm-Modell hinter der Front, ein 120-mm-Modell an der Rückwand) und ein optionaler Lüfter in drei Stufen geregelt werden. Zur Stromversorgung dient ein S-ATA-Stromanschluss.

Unsere Messergebnisse (einzusehen auf der zweiten Seite) machen den Wert der Lüftersteuerung deutlich. Auf der kleinsten Stufe säuseln die Lüfter kaum hörbar vor sich hin. Voll aufgedreht ist ein deutliches Luftrauschen zu hören, die Lautstärke wird aber keineswegs unangenehm hoch. An den Temperaturen gibt es ebenfalls nichts auszusetzen. Bei voller Drehzahl ist die Kühlleistung absolut konkurrenzfähig und auch für hitzigere Gamingsysteme ausreichend. Nach dem Herunterregeln steigen CPU- und GPU-Temperatur zwar deutlich an, blieben bei unserem Testsystem aber noch im grünen Bereich.

Mit Blick auf die Spezifikationen der Titanium Edition lässt sich schon vermuten, dass sich abgesehen von der neuen Aluminiumfront und der Lüftersteuerung nichts gegenüber dem regulären Carbide Series 330R geändert hat. Wir werfen trotzdem gleich einen Blick in den Innenraum. 

Eckdaten: Corsair Carbide Series 330R Titanium Edition
Bezeichnung: Corsair Carbide Series 330R Titanium Edition
Material: Stahl, Kunststoff, Aluminium
Maße: 210 x 484 x 495 mm (B x H x T)
Formfaktor: ATX, Micro ATX
Laufwerke: 3x 5,25 Zoll (extern), 4x 3,5/2,5 Zoll (intern)
Lüfter: 1x 120 mm (Rückseite, vorinstalliert), 2x 120/140 mm (Front, 1x 140 mm vorinstalliert), 2x 120/140 mm (Deckel, optional)
Gewicht: rund 6,8 kg
Preis: 75,88 Euro (noch nicht lieferbar, Preis laut Corsair-Produktseite)

 

Innen bleibt alles gleich

 

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Abgesehen von den zusätzlichen Anschlusskabeln für die Lüftersteuerung hat sich im Innenraum der Titanium Edition fast nichts verändert. Ein kleiner Unterschied fällt noch mit Blick auf den Mainboardtray auf. Anders als beim Basismodell kommen bei der Titanium Edition für die Mainboardmontage reguläre Abstandshalter (und keine Wölbungen im Tray selbst) zum Einsatz. Im Innenraum des Carbide Series 330R ist generell der Laufwerksschacht am auffälligsten. Im 3,5-Zoll-Käfig können vier HDDs oder SSDs in Laufwerksschubladen montiert werden. 3,5-Zoll-Festplatten werden in den Laufwerksschubladen werkzeuglos montiert und dabei entkoppelt  Der 5,25-Zoll-Käfig bietet hingegen drei Laufwerksplätze. Die Lücke dazwischen ermöglicht schließlich die Unterbringung von überlangen Grafikkarten, die einfach in die Lücke hineinragen können. Corsair spart sich eine kostentreibende modulare Lösung, schafft aber trotzdem genug Platz für bis zu 45 cm lange Grafikkarten. Nicht ganz so üppig sind die Platzverhältnisse für den Prozessorkühler. Bei einem Limit von 17 cm können die meisten Towerkühler aber doch genutzt werden. 

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Dank der werkzeuglosen Montage von 3,5-Zoll-Festplatten, optischen Laufwerken und Erweiterungskarten und dem konventionellen Innenaufbau lässt sich Hardware schnell und einfach im Gehäuse installieren. Das Kabelmanagement ist nützlich, vermisst werden allerdings Gummimanschetten an den Durchführungen. Der Abstand zwischen Tray und Mainboard ist durchschnittlich und damit zumindest ausreichend. 

Fazit

Auch nach über einem Jahr ist das Carbide Series 330R noch ein attraktives ATX-Gehäuse. Doch die Titanium Edition kann tatsächlich noch etwas mehr überzeugen als die reguläre Variante. Dass für die Front echtes Aluminium und nicht mehr nur Alu-Imitat eingesetzt wird, ist dabei eher eine kosmetische Neuerung. Entscheidender ist die Lüftersteuerung, mit der die Gehäuselüfter in drei Stufen geregelt werden können. Weil Corsair den Regelbereich so gestaltet hat, dass auch ein sehr leiser Betrieb möglich ist, lässt sich das Gehäuse nun endlich auch out of the box als richtiges Silentgehäuse nutzen. Der Käufer muss sich nicht mehr Gedanken über alternative Möglichkeiten zur Lüftersteuerung machen.

Ob die Anschaffung der Titanium Edition lohnt, wird aber entscheidend von der finalen Preisgestaltung abhängen. Erste Listungen in unserem Preisvergleich deuten auf einen Verkaufspreis von über 90 Euro hin - ein Aufpreis von immerhin rund 15 Euro gegenüber der Basisvariante. Corsair selbst führt das Gehäuse hingegen für 75,88 Euro, verlangt allerdings 22,50 Euro für den Versand. Wenn andere Online-Shops den Preis ebenfalls auf dieses Niveau senken, wäre die Titanium Edition der Basisvariante klar vorzuziehen. Bei einer Preisdifferenz von 15 Euro und mehr würde sich allerdings die Frage stellen, ob Aluminiumfront und Lüftersteuerung diesen Aufpreis wirklich wert sind.  

Positive Aspekte des Corsair Carbide Series 330R Titanium Edition:

  • jetzt auch mit Lüftersteuerung (für drei Lüfter)
  • diverse Silentmaßnahmen
  • klares, zeitloses Design, das durch Aluminiumfront aufgewertet wurde
  • werkzeuglose Montage von Erweiterungskarten, Festplatten und optischen Laufwerken
  • viel Platz für Erweiterungskarten
  • Fronttür kann beidseitig montiert werden, entfernbare Abdeckung der optionalen Deckellüfterplätze
  • leicht entnehmbarer Netzteilstaubfilter, Filter in der Front

Negative Aspekte des Corsair Carbide Series 330R Titanium Edition:

  • nur vier 2,5/3,5-Zoll-Laufwerksplätze
  • Kabelmangement ohne Gummimanschetten, keine Netzteilentkopplung

Preise und Verfügbarkeit
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