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Razer Naga Hex V2 im Test - mehr DPI, mehr Tasten, mehr Farben

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Razer Naga Hex V2 im Test - mehr DPI, mehr Tasten, mehr Farben
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Die neu aufgelegte Naga Hex V2 wurde im Vergleich zur ersten Version deutlich überarbeitet. Razer hat am Auflösungsvermögen des Sensors geschraubt, eine zusätzliche Daumentaste realisiert und ein RGB-Beleuchtungssystem integriert. Dazu polarisiert die Naga Hex V2 mit ihrem matten Gehäuse auch noch optisch weniger. Doch wird die Naga Hex V2 damit zur optimalen MOBA-Maus? 

Als Razer vor vier Jahren die erste Version der Naga Hex (zu unserem Test) auf den Markt brachte, sollte sie eine übersichtlichere Alternative zur normalen Naga darstellen. Die Daumentasten wurden von zwölf auf sechs halbiert und in Kreisform angeordnet. Schon damals umstritten war aber das spiegelnde Hochglanzdesign der MOBA-Maus. Für die zweite Auflage der Naga Hex greift Razer nicht nur auf matten Kunststoff zurück, sondern hat die Naga Hex V2 rundumerneuert. 

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So spendiert ihr Razer den aktuellen 5G-Lasersensor mit bis zu 16.000 DPI und steigert damit die maximale Auflösung im Vergleich zum Vorgänger massiv. Allerdings wird kaum ein Spieler auch nur die 5.600 DPI der V1 wirklich ausgereizt haben. Schon eher galt das im MOBA-Einsatz für die sechs Daumentasten. Razer hat die Gestaltung des Daumenareals noch einmal überabeitet und eine siebente Taste integriert. Trotzdem sollen alle Daumentasten präzise erreichbar sein. Fast schon ein Pflicht-Update gibt es schließlich bei der Beleuchtung. Die einfarbige Beleuchtung der ersten Version weicht einem RGB-Beleuchtungssystem mit 16,8 Millionen Farben. 

Razer Naga Hex V2

Ausgeliefert wird die Naga Hex V2 gut geschützt in einem Karton. Der Deckel kann nach dem Lösen eines Klettverschlusses einfach aufgeklappt werden.

Razer Naga Hex V2

Wirkliches Zubehör liefert Razer nicht mit - als Beilage gibt es nur eine Schnellstartanleitung und einige persönliche Worte des Razer Co-Gründers, CEOs und Creative Directors Min-Liang Tan. 

Technische Details - Razer Naga Hex V2:

  Razer Naga Hex V2
Sensortyp:
5G Lasersensor, vermutlich Philips Twin Eye
Auflösung:
bis 16.000 DPI
Beschleunigung:
max. 50 g
Abtastgeschwindigkeit:
bis zu 210 ips (Zoll pro Sekunde)
Zusätzliche Tasten:
7 = Daumen, 2 = Oberseite (regulär DPI-Anpassung), Mausrad mit zusätzlicher seitlicher Achse
Design

ergonomisches Design für Rechtshänder, mattes Finish

Gleitfüße:
4
Kabel:
gesleevtes 2,1 m-Kabel, vergoldeter Stecker
Abmessungen:
119 x 75 x 43 mm (L x B x H)
Gewicht:
ca. 135 g (ohne Kabel)
Preis:
99,99 Euro (UVP und Preis im Razer-Store)

Die Maus im Detail

Razer Naga Hex V2

Anders als eine typische FPS-Maus zeigt sich die Naga Hex V2 eher wuchtig geformt. Im MOBA-Einsatz geht es vor allem darum, dass die Maushand auch bei stundenlangem Spielen nicht ermüdet und dass die wichtigen Zusatztasten möglichst effektiv erreicht werden können. Beides erreicht Razer bei der Hex V2. Die Hand liegt entspannt auf der hochgewölbten Mausoberseite aus rauem Kunststoff auf. Der Daumen wird im "Leerlauf" einfach auf einem griffig-gummierten Feld inmitten der sieben Daumentasten geparkt. Sobald die Daumentasten genutzt werden sollen, können sie alle auf kürzestem Wege mit dem Daumen erreicht werden. Es braucht zwar etwas Zeit, bis man sich die Tastennummern eingeprägt hat - anschließend können die sieben Tasten aber treffsicher und blitzschnell genutzt werden. Natürlich lassen sie sich (wie alle Tasten) über die Razer-Software individuell belegen. Razer stellt auf der Produktseite aber auch bereits verschiedene Tastenbelegungen für League of Legends (LOL) und Dota 2 zum Download bereit.

Razer Naga Hex V2

Razer hat der Naga Hex V2 aber nicht nur die Daumentasten als Zusatztasten spendiert. Unterhalb des Scrollrads stehen zwei weitere Zusatztasten zur Verfügung, die ab Werk dem DPI-Wechsel dienen. Und selbst das Scrollrad ist mehr als nur ein einfaches Scrollrad, denn es kann auch nach links und rechts gedrückt werden und ermöglicht so zwei zusätzliche Tastenbelegungen. 

Razer Naga Hex V2

Für den kleinen Finger gibt es bei der Naga Hex V2 keine Tasten zu bedienen. Er ruht stattdessen seitlich entweder in einer Mulde oder noch weiter unten an der gummierten Flanke der Maus. Seit der ersten Naga Hex hat sich mit Blick auf die Beleuchtung von Eingabegeräten viel getan. Auch die Naga Hex V2 kommt nicht mehr ohne RGB-Beleuchtungssystem aus. Insgesamt drei Zonen können in 16,8 Milionen Farben aufstrahlen. Dabei lässt sich die Beleuchtung von Mausrad, Daumengitter und Logo entweder kombiniert oder separat anpassen. Der Nutzer hat dabei sowohl die Wahl zwischen nahezu unzähligen Beleuchtungsfarben als auch zwischen verschiedenen Beleuchtungsmodi und in 1-Prozent-Schritten anpassbaren Helligkeitsstufen. Als Effekt stehen Atmend, Reaktiv, Spektrumwechsel und Statisch zur Verfügung. Bei den dynamischen Effekten erfolgen das Dimmen und die Farbübergänge feinstufig und damit angenehm fließend. Neben den Basiseffekten können über die Razer-Software Synapse auch automatisch Spiele-Profile geladen werden. Die Zahl der offiziell über Razers Chroma Workshop integrierten Titel ist allerdings aktuell recht überschaubar.    

Razer Naga Hex V2

Anders als die Razer Naga Epic Chroma wird die Naga Hex V2 ausschließlich per Kabel angebunden. Das feinmaschig gesleevte Kabel kommt auf eine Länge von immerhin 2,1 m. 

Software

Razer Naga Hex V2

Razer geht bei der Software eigene Wege und setzt mit Synapse auf ein Programm, das die Einstellungen nicht nur lokal, sondern auch in einer Cloud ablegt. Dadurch können die Settings einfach auf verschiedenen Rechnern genutzt werden. Allerdings muss deshalb für Synapse erst ein Benutzerprofil angelegt werden, das auch eine Registrierung per E-Mail-Adreses nötig macht. Die Software ermöglicht es, die Naga Hex V2 bis ins kleinste Detail an persönliche Vorlieben anzupassen. Die Belegungen der insgesamt 14 programmierbaren Tasten können in acht Profilen gespeichert werden. Die Empfindlichkeit kann für X- und Y-Achse separat angepasst werden. Für die DPI-Tasten lassen sich bis zu fünf Empfindlichkeitsstufen hinterlegen und anpassen. Eine Overlay-Anzeige (im Screenshot rechts im Bild) zeigt in Windows an, welche DPI-Stufe gerade ausgewählt wurde. Nicht fehlen dürfen Beleuchtungs- und Makro-Management. Und schließlich bietet Synapse nicht nur die Möglichkeit, den Lasersensor auf der jeweils genutzten Unterlage zu kalibrieren, sondern lässt auch die Auswertung von Statistiken und Heatmaps zu. 

Praxiseindrücke

Razer Naga Hex V2

Die Naga Hex V2 ist nicht nur wuchtiger als die typische FPS-Maus, sondern mit 135 g auch schwerer. Im MOBA-Einsatz ist das aber weniger kritisch und selbst in schnellen Shootern ist man mit der Naga Hex V2 alles andere als chancenlos. Voraussetzung dafür ist aber eine gewisse Umgewöhnung an den eingesetzten Lasersensor. Dabei fällt noch nicht einmal die leichte Mausbeschleunigung besonders auf, die als typisches Manko von Lasersensoren gilt, sondern viel mehr noch das sogenannte Z-Achsen-Problem des Philips Twin-Eye-Sensors. Änderungen der Z-Achse (= ein Anheben der Maus) werden unvorhersehbar in kleine Mauszeigerbewegungen umgesetzt. Zwar kann die Lift-Off-Distance softwareseitig angepasst und weit reduziert werden, dieses Springen des Mauszeigers beim Anheben macht sich aber unabhängig von der gewählten LOD bemerkbar. Am Gleitvermögen der Maus gibt es dank der vier verteilten Gleitflächen nichts auszusetzen. Die Naga Hex V2 gleitet trotz des relativ hohen Gewichts leichtgängig und präzise über das von uns genutzte Stoff-Mauspad. 

Fazit

Die Naga Hex V2 ist nicht einfach nur eine leicht modifizierte Neuauflage der ersten Naga Hex-Generation. Razer hat an so vielen Schrauben gedreht, dass die V2 letztlich eine andere Maus geworden ist. Nicht nur mit Blick auf die Daumentasten wäre die Bezeichnung als Naga Hepta (Hex ist das altgriechische Zahlwort für sechs, Hepta das für sieben) deshalb eigentlich angemessener als Naga Hex V2. 

Optisch polarisiert die matt gehaltene Neuauflage wesentlich weniger als die erste Version. Und was dabei an Hinguck-Effekt verloren gegangen ist, gleicht bei Bedarf das RGB-Beleuchtungssystem mit seinen drei Zonen mehr als aus. Den Einsatz eines Lasersensors dürften die meisten MOBA-Spieler weniger kritisch sehen als FPS-Spieler, die enorme Auflösung ist letztlich aber eigentlich nur für das Marketing relevant. Im MOBA-Einsatz konnte uns die Naga Hex V2 letztlich aber rundum überzeugen. Neben der komfortablen Form sind es vor allem die sieben Daumentasten, die dabei nach kurzer Eingewöhnungszeit ihre Vorzüge ausspielen. Das Gesamtpaket wird durch die leistungsstarke Synapse-Software abgerundet. Sie lässt nicht nur übersichtlich die Anpassung und Kontrolle aller möglichen Parameter zu, sondern speichert die Einstellungen auch noch in der Cloud. Manchem Nutzer wird die nötige Registrierung aber genauso wenig gefallen wie der Daten-Upload zu Razer. 

Razer Naga Hex V2

Razer selbst hat Alternativen zur Naga Hex V2 im Angebot. Die beiden RGB-Mäuse Naga Epic Chroma und Naga Chroma bieten sogar zwölf Daumentasten. Diese werden allerdings regelrecht als Tastenfeld angeordnet, so dass sie nicht so gut nutzbar sind wie die sieben Daumentasten des jüngsten Naga-Modells. Während die Naga Chroma genau wie die Naga Hex V2 bereits mit dem 16.000-DPI-5G-Sensor ausgestattet wird, kommt bei der Naga Epic Chroma noch der 8.200-DPI-4G-Sensor zum Einsatz. Dafür ist dieses Modell aber aktuell die einzige MOBA-Maus von Razer, die auch drahtlos genutzt werden kann. Die beiden Modelle mit zwölf Daumentasten sind aktuell günstiger als die Naga Hex V2 - mit besserer Verfügbarkeit dürfte sich das aber ändern. Konkurrent Logitech verfolgt mit Blick auf MOBA-Mäuse einen ganz anderen Ansatz als Razer. Die G302 Daedalus Prime wird zwar ausdrücklich als MOBA-Maus verkauft, ist aber eine flach und leicht gestaltete Maus mit optischem Sensor und spezieller Metall-Federung der Haupt-Maustasten. Dadurch soll die Spannung beider Maustasten auch nach intensiver Nutzung gleich bleiben. Allerdings bietet das Logitech-Modell insgesamt nur sechs programmierbare Tasten, ist also weniger gut geeignet, wenn möglichst viele Befehle über die Maus ausgelöst werden sollen. 

Die Naga Hex V2 bietet mit ihrem kreisförmigen Daumentastenfeld einen guten Kompromiss - es gibt wesentlich mehr Tasten als bei der Durchschnitts-Maus, aber die Zusatztasten überfordern den Nutzer nicht. Ob er nun wirklich Befehle von der Tastatur zur Maus wegverlagern möchte, muss aber letztlich jeder Spieler für sich entscheiden. 

Positive Aspekte der Razer Naga Hex V2:

  • sinnvolle Weiterentwicklung der Naga Hex
  • ergonomische Form für langes, ermüdungsfreies Spielen
  • sieben gut erreichbare Daumentasten, insgesamt 14 programmierbare Tasten
  • RGB-Beleuchtungssystem mit drei Zonen
  • vielseitige Software mit Cloud-Speicherung

Negative Aspekte der Razer Naga Hex V2:

  • reine Rechtshändermaus
  • Z-Achsen-Problem des Sensors
  • Software benötigt Benutzerprofil