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Samsung Galaxy S4 Active im Test

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Wer ein Galaxy S4 sucht, muss aufpassen. Denn Samsung bietet nicht nur das namensspendende Smartphone an, sondern auch verschiedene Ableger, die mal mehr, mal weniger mit der "Mutter" zu tun haben. Eines davon ist das Galaxy S4 Active, das auf den ersten Blick nur wenige Unterschiede offenbart. Tatsächlich aber liegen zwischen S4 und S4 Active Welten, wenn man beide Modelle genauer unter die Lupe nimmt.

Angeboten wird das Galaxy S4 Active lediglich in einer Hardware-Konfiguration mit 16 GB internem Speicher. Dafür können Interessenten zwischen drei Gehäusefarben - Grau, Blau, Orange - wählen. Der Preis liegt derzeit bei etwas 505 Euro.

Robuster als das Galaxy S4?
Robuster als das Galaxy S4?

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Optik, Haptik, Hardware

Auch wenn es wie eingangs erwähnt deutliche Unterschiede gibt: Die Basis beider Smartphones ist identisch. Dies bedeutet, dass auch im Galaxy S4 Active Qualcomms Snapdragon 600 mit seinen vier Krait-300-Kernen und einem Maximaltakt von 1,9 GHz sowie einer GPU vom Typ Adreno 320 seine Arbeit verrichtet. Da es auch beim Arbeitsspeicher (2 GB) und Mobilfunkmodem (maximal ist LTE nach Cat 3 möglich) keine Unterschiede gibt, kann man von der gleichen Ausgangslage sprechen. Wirft mal zudem einen ersten Blick auf das Display mit seinen 1.920 x 1.080 Pixeln wird klar, dass die Leistung des S4 Active der des S4 entspricht.

Zwei Unterschiede gibt es in puncto Hardware an dieser Stelle dann aber doch. Denn während es das Galaxy S4 mit 16, 32 und 64 GB internem Speicher gibt, ist man beim S4 Active auf 16 GB beschränkt. Allerdings kann auch hier auf eine microSD-Karte zurückgegriffen werden, um die Kapazität zu erweitern. Die zweite Abweichung betrifft die Kamera, hier muss man sich beim S4 Active mit 8 statt 13 Megapixeln zufriedengeben. Auswirkungen auf die Einstellungen hat dies aber nicht, auch das neue Modell bietet verschiedene Modi wie "Sound & Shot", "Drama" und HDR. Ebenfalls vorhanden sind LED-Blitz und Autofokus, Videos können hier wie dort mit 1.920 x 1.080 Pixeln aufgenommen werden; bei Bedarf zur selben Zeit wie Fotos. An der Qualität gibt es nur wenig auszusetzen.

Kamera mit Schwächen bei schlechtem Licht
Kamera mit Schwächen bei schlechtem Licht
Bei guten Lichtverhältnissen eine ausreichend Bildqualität
Bei guten Lichtverhältnissen eine ausreichend Bildqualität
Probleme bei Dunkelheit
Probleme bei Dunkelheit

Bei guten Lichtverhältnissen sind Unterschiede zum S4 kaum vorhanden, die Kamera kann sich hier klar im oberen Drittel platzieren. Bei schlechterem Licht oder in der Dunkelheit hat das S4 Active aber mit den gleichen Problemen wie fast alle Smartphones zu kämpfen. Auf der Front gibt es keine Unterschiede zwischen beiden Handys. Bei beiden setzt Samsung auf einen Sensor mit 2 Megapixeln, der eine für Video-Telefonate ausreichende Qualität liefert. Zwar sind auch Aufzeichnungen mit voller HD-Auflösung möglich, hier kommt es aber schnell zur Bildung von Artefakten und anderen Beeinträchtigungen.

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Der erste wirklich große Unterschied betrifft aber nicht die Kamera, sondern das Gehäuse. Denn hinter dem Zusatz Active versteckt sich eine robuste Hülle, die nach IP67 zertifiziert ist. Somit kann das S4 Active mindestens 30 Minuten lang in ein Meter tiefem Wasser genutzt werden, darüber hinaus können Sand und andere feine Partikel nicht eindringen. Zusammen mit dem Gorilla Glass 2 auf der Front und dem seitlichen Metallrahmen soll das Smartphone somit ein idealer Begleiter bei Outdoor-Aktivitäten sein. Im Test konnten wir uns von diesen Qualitäten überzeugen, weder Bäder in Wasser noch Stürze auf harte Böden oder der Kontakt mit Sand konnten der Technik etwas anhaben.

Große Ähnlichkeit zum Galaxy S4
Große Ähnlichkeit zum Galaxy S4

Auswirkungen haben die Schutzmaßnahmen auf das Gehäuse. Denn dieses wächst von 136,6 x 69,8 x 7,9 mm (Galaxy S4) auf 139,7 x 71,3 x 9,1 mm. Gleichzeitig hat Samsung aber auch die Optik und Haptik angepasst. So sind Ober- und Unterkante der Rückseite nun gummiert, in allen vier Ecken sind Metallelemente untergebracht. Zudem ist der Micro-USB-Port durch eine Klappe geschützt, die Kopfhörerbuchse hingegen liegt weiterhin frei. Nur leichte Veränderungen gibt es beim Akkudeckel. Wie schon beim S4 besteht dieser aus dünnem und zerbrechlich wirkendem Kunststoff, tatsächlich aber erweist sich das Material als sehr widerstandsfähig. Eine auf der Innenseite verlaufende Gummilippe schützt Akku und Technik vor Wasser und anderen Fremdkörpern.

Per Klappe geschützter Micro-USB-Port
Per Klappe geschützter Micro-USB-Port

Gleich geblieben ist die Anordnung der Bedienelemente. Auf der linken Seite wird die Lautstärke reguliert, auf der rechten das Gerät ein- und ausgeschaltet, der Infrarot-Sender sitzt auf der Stirnseite. Wie auch beim S4 verzichtet Samsung auf On-Screen-Tasten, allerdings gibt es beim S Active drei statt nur einer physischen Taste. Dies wirkt nicht nur robuster, sondern erleichtert den Umgang gerade bei einem feuchten Gehäuse. Wer eine dedizierte Kamerataste sucht: Diese fehlt auch beim S4 Active, allerdings kann die Lautstärkewippe als Auslöser genutzt werden; gerade unter Wasser ein großer Vorteil.

Drei physische Tasten für die Bedienung
Drei physische Tasten für die Bedienung

Während Materialwahl und Design immer eine Frage des eigenen Geschmacks sind, ist die Verarbeitung problemlos objektiv zu beurteilen. Negative Punkte sind uns hier nicht aufgefallen. Weder waren ungleiche Spaltmaße zu erkennen, noch hatten die Tasten zu viel Spiel.

Ergonomie / Handhabung

Wem schon das Galaxy S4 zu groß ist, dürfte mit dem Galaxy S4 Active noch mehr Probleme haben. Zwar ist das Gehäuse in jede Richtung nur wenige Millimeter gewachsen, insgesamt wirkt das Smartphone aber deutlich größer. Und selbst mit großen Händen fällt die Bedienung ohne zweite Hand schwer. Unter anderem, da nur 68,4 Prozent der Front vom Display eingenommen werden, beim S4 sind es immerhin 71,5 Prozent; ein spür- und sichtbarer Unterschied.

Die Bedienung mit einer Hand fällt schwer
Die Bedienung mit einer Hand fällt schwer

Dafür liegt das Gerät gut und sicher in der Hand, die gummierten Elemente auf der Rückseite erfüllen hier ihren Dienst. Gleichzeitig sind alle Tasten problemlos zu erreichen, die Schutzkappe des Micro-USB-Ports ist zudem leicht zu entfernen, obwohl sie sicher an Ort und Stelle sitzt. Für Linkshänder dürfte die Platzierung des rückwärtigen Lautsprechers ein Problem sein, da dieser von der Hand unter Umständen verdeckt wird.

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