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Rauch und Kohlenmonoxidschutz

Nest Protect im Test

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Rauchmelder sollen die Bewohner vor Gefahr warnen. In vielen Haushalten schmücken sie inzwischen die Decken der Wohnräume und aktuell verbreiten sich solche mit 10 Jahren Laufzeit verstärkt und machen damit den Wechsel der Batterie auf absehbare Zeit überflüssig. Nest hat sich in den USA einen Namen durch die intelligente Heizungssteuerung gemacht, wurde von Google bzw. Alphabet aufgekauft und will sich nun auch in Deutschland einen Namen machen. Wir haben uns den Rauch- und Kohlenmonoxidmelder Nest Protect angeschaut.

Rauchmelder oder besser gesagt Brandmelder und noch konkreter Rauchwarnmelder sollen im Falle eines Brandes oder einer Rauchentwicklung den Bewohner vor der Gefahr warnen. Seit einigen Jahren gilt für die einzelnen Bundesländer eine Pflicht aus der jeweiligen Landesbauordnung heraus. Diese schreiben den Einsatz von Rauchwarnmeldern in Schlafräumen, Kinderzimmern und Fluren als Rettungswege von Aufenthaltsräumen in Wohnungen vor.

Inzwischen sind Rauchwarnmelder mit Anbindung untereinander keine Besonderheit mehr. Brennt es im Keller, sollen die Bewohner auch in den oberen Stockwerken gewarnt werden. Diese Anbindung untereinander handeln die Rauchwarnmelder untereinander und selbstständig aus. Nest geht mit dem Protect noch einen Schritt weiter und bietet eine Anbindung mittels iOS- und Android-App sowie die Einbindung der Warnmelder in das heimische WLAN.

Hardware

Der Nest Protect ist etwas größer als übliche Rauchwarnmelder. Er misst 13,5 cm in Breite und Länge und ist 3,85 cm tief. Ebenfalls üblich ist die weiße Farbgebung, schließlich sollen sich die Warnmelder an meist weißen Decken möglichst gut tarnen können. Das Gewicht liegt bei 379 g.

Der Nest Protect kann nicht an eine stetige Stromversorgung angeschlossen werden. Diese Option bieten manche Modelle und dies macht vor allem bei einem Neubau oder einer Renovierung Sinn und macht den Wechsel der Batterien damit überflüssig. Im Falle des Nest Protect sind sechs AA-Batterien verbaut. Diese befinden sich unter einer Klappe auf der Rückseite des Melders. Wie lange der Melder damit durchhält gibt der Hersteller nicht an und kommt sicherlich auch darauf an, wie viele der Zusatzfunktionen genutzt werden.

Auf allen vier Seiten des Gehäuses sind Öffnungen vorhanden, durch die eine Detektion der Umgebungsluft stattfinden soll. Der Nest Protect entspricht folgenden Standards für Rauch- und Kohlenmonoxidmelder:

  • EN-14604: Rauchmelder
  • EN-50291: Elektrische Geräte für die Detektion von Kohlenmonoxid in Wohnhäusern
  • EN-50271:2010: Elektrische Geräte für die Detektion und Messung von brennbaren Gasen, giftigen Gasen oder Sauerstoff
  • EN-50292: Elektrische Geräte für die Detektion von Kohlenmonoxid in Wohnhäusern

Dazu sind verschiedene Sensoren vorhanden:

  • Brandspektrumssensor: 450 nm und 880 nm Wellenlänge
  • Elektrochemischer Kohlenmonoxidsensor mit 10 Jahren Produktlebensdauer
  • Wärmesensor: ± 1 ºC
  • Luftfeuchtigkeitssensor: ± 3 % RH
  • Anwesenheitssensor: 120°-Erfassungswinkel auf 6 m
  • Umgebungslichtsensor: 1–100.000 Lux

Sensoren wie der Luftfeuchtigkeitssensor, Anwesenheitssensor und Umgebungslichtsensor sind für einen Rauchwarnmelder nicht notwendig, sondern werden beim Nest Protect nur für die Zusatzfunktionen verwendet. Die Verwendung eines optischen oder photoelektrischen Rauchmelders ist im privaten Bereich üblich. Sie erkennen Rauchpartikel und Ruß in einer optischen Kammer durch den Streulichteffekt an einer Infrarot-LED. Erkennt ein lichtempfindlicher Sensor zu viel Streulicht wird der Alarm ausgelöst. Nest verwendet dazu NPN-Silizium-Fototransistoren mit Tageslichtsperrfilter.

Um ungewollte Auslösungen durch zum Beispiel eine starke Staubentwicklung zu verhindern, wird eine optische Erkennung häufig durch weitere Sensoren kombiniert. Auch durch das Kochen bedingte Rauchentwicklungen in einer Küche können zu Fehlauslösungen führen. Wir haben den Nest Protect über Tage auch in einer Küche verwendet, konnten aber keine Fehlauslösungen feststellen.

Die zusätzliche Technik im Nest Protect wird für zahlreiche Zusatzfunktionen verwendet. Dazu gehören unter anderem eine WLAN-Verbindung nach 802.11 b/g/n bei 2,4 GHz, in das der Nest Protect angekoppelt wird. Außerdem ermöglichen die Nest Protect eine Kommunikation untereinander über 802.15.4. Dabei handelt es sich um ein Übertragungsprotokoll für Wireless Personal Area Networks (WPAN). Diese Übertragungstechnik wird häufig von Rauchwarnmeldern verwendet, die miteinander sprechen und die Warnmeldung von einem Gerät auf ein anderes übergeben können. Nest verwendet dieses Protokoll im Falle eines Ausfalls des WLANs. Zudem unterstützt wird Bluetooth 4.1 Low Energy, was allerdings nur für die Erst- oder erneute Einrichtung verwendet wird.

Der Nest Protect verfügt außerdem über einen USB-Anschluss, dessen Funktion wir aber nicht kennen und worüber auch Nest keinerlei Auskunft geben wollte.

Befestigen lässt sich der Nest Protect über eine Montageplatte, die sich im Lieferumfang befindet – zusammen mit den notwendigen Schrauben. Für die Deckenmontage wird die mitgelieferte Platte über vier Schrauben an der Decke befestigt. Der Nest Protect wird dann durch eine 90°-Drehung mit dieser Montageplatte verbunden.

Bevor man den Nest Protect an der Decke befestigt, sollte die Einrichtung durchgeführt werden, denn dazu ist der QR-Code notwendig, der sich auf der Rückseite des Nest Protect befindet. Die dazugehörige Software steht für iOS und Android zur Verfügung und ist kostenlos. Die Einrichtung des Nest Protect beginnt durch einen Druck auf die runde Platte in der Mitte, die als Taster dient.

Quellen und weitere Links

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