Wie gesagt, 2000 Euro würde ich niemals für einen LCD ausgeben, der nichtmal ansatzweise an so ein Bild herankommt.
Eigentlich möchte ich an der Stelle nicht mehr weitermachen, werd es aber trotzdem tun.
Fangen wir an in für die EBV wichtigen Features. Auch ein Kuro ermöglicht keine Hardwarekalibrierung bei der die interne LUT des Bildschirms direkt von der Kalibrierungssoftware programmiert werden kann. Eizo CG und die NECs aus der 90er Serie erlauben das. Die Eizo CG bieten darüberhinaus eine Farbraumemulation, die ihresgleichen sucht. Selbst wenn ich eine Hardwarekalibrierung außen vorlasse, gibt es genügend Computer-LCDs die mit entsprechender LUT und hochbittigem Processing potenter sind, auch in Bezug auf ihre Bordmittel und die Abstimmung ab Werk.
Daneben ist ein 30" WQXGA Display für den Workflow natürlich ein Genuß; letztlich dürften es sogar eher
mehr denn weniger als 100ppi sein. Ich erinnere an die T221 von IBM mit 3840x2400 Pixeln. Ich käme nie auf die Idee meinen 52" LCD-TV (der übrigens per externem CMS eines Videoprozessors sehr exakt eingemessen ist) für Anwendungen am Rechner zu mißbrauchen. Schon rein praktisch kann ich nicht vom Sofa aus vernünftig arbeiten, selbst wenn ich alle anderen Aspekte mal ganz außer Acht lasse, d.h. ich brauche den "direkten" Kontakt am Schreibtisch.
Die Welt besteht eben nicht nur aus Filmeschauen und Daddeln (bezgl. Letzterem kann man zudem auch Genres ausmachen, die man ungern auf dem großen TV mit vglw. geringer Pixeldichte in entsprechendem Abstand spielt) - nichts für ungut ;-).
Im Zuge von LED bzw. WCG-CCFL Hintergrundbeleuchtungen ist der abgedeckte Farbraum im Computer-LCD Bereich übrigens stetig gestiegen. Natürlich erreichen auch TVs große Abdeckungen, die aber hier eher hinderlich sind (da nur sRGB ähnliche/ identische Farbräume abgedeckt werden sollen) und entsprechend "eingebremst" werden.
Ich bin der letzte, der hier irgendetwas gegen Plasma-/ LCD-TVs hätte. Für
Ihren Einsatzbereich sind sie sehr gut geeignet - eben genau wie Computer-LCDs, die, ich wiederhole es nochmal, kein TV-Ersatz sein wollen und können. Wenn du die Kuros als Speespitze TV-Bereich erwähnst (wobei Sie in Sachen Videoprocessing für TV-Verhältnisse zwar gut aufgestellt sind, aber weiterhin
viel Luft nach oben hin ist), setze ich für den Computerbereich u.a. eben mal die Eizo CG dagegen:
http://www.prad.de/new/monitore/test/2009/test-eizo-cg222w.html
Etwas überspitzt formuliert, würde der Vorstufenmitarbeiter wohl nicht wissen, ob er lachen oder weinen soll, wenn er jetzt auf einmal mit einem TV, und sei es ein Kuro, Bilder bearbeiten sollte. "Artgerechte Haltung" - das gilt für Tiere wohl genauso, wie für Bildschirme

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Eher ein dickes, dickes Ja. Computer-LCDs werden seit Jahren einem Bereich eingesetzt, in dem diesbezüglich die allerhöchsten denkbaren Ansprüche gestellt werden - der Druckvorstufe. Wobei "Farbe" als Aussage schwammig ist, gerade im Deutschen. "Farbe" ist ja kein diffuses Konstrukt, sondern kann mit Hilfe der Farbmetrik sehr exakt erfaßt werden.
Alles was so wichtig für filme, games etc. sind, hat ein LCD einfach nicht, egal welcher Panel Typ,
Ich will keine Plasma vs. LCD Diskussion vom Zaun brechen. Es gibt gute Geräte, unabhängig von der Paneltechnologie. Schwächen findet man nach wie vor meist bei der Signalverarbeitung, was aber eben völlig unabhängig von dieser "Grundsatzfrage" ist. Kannst dir ja gerne mal anschauen, was ein "blöder" LCD-TV mit entsprechender Ansteuerung und Kalibration zu leisten im Stande ist.
Gruß
Denis