Ah Manufacturing - das ist sogar meine Industrie. Klingt nach Fit-Gap - also Salopp ein Implementierer versteht, wie eine Firma heute arbeitet -> Beschreibt das als Requirement -> Ein Implementierer prüft, ob das im Standard der SAP enthalten ist (Fit) oder ob man was entwickeln/Customizen muss (Gap).
Klassiker aus der Praxis:
- Der Fachbereich, der operativ damit arbeitet, hat gar keine Lust auf Change Management und weigert sich
- Die Dimensionen durch die Einführung von SAP/neues SAP Produkt oder Release werden völlig unterschätzt und sind nicht Teil des Standards
- Der Implementierer kennt den Standard gar nicht
Man muss halt im Kopf behalten, dass SAP ein Standard-Software Vendor ist: d.h. der Anspruch der Lösungen ist, etwa 80% (ich meine, es war der Wert, den mir mein Studium beigebracht hat) der Kundenanforderungen abzudecken. Die verbleibenden 20% an Sonderlocken muss man nachbauen/anderweitig abbilden oder sich als Unternehmen prozessual anpassen. Für letzteres fehlt vielen Endkunden die Orga/Erfahrung/Finanzstärke/Marktmomentum
Ich hatte in der Praxis mal ein Beispiel, da sollte ich mir einen Order-to-cash Prozess anschauen. Bei dem Kunden war das:
- Bestellung kommt rein -> Mitarbeiter A druckt die Bestellbestätigung und bringt es zu Mitarbeiter B
- Mitarbeiter B scannt den Ausdruck wieder ein und schickt es an C
- C druckt wieder aus, scannt ein und es geht an D
Für die Fachbereichsmitarbeiter war das super: die hatten 13 Uhr gefühlt schon ihre 10.000 Schritte weg, allein durch die Wegstrecke Arbeitsplatz-Drucker

Da tritt man erstmal wenig offene Türen ein, wenn man mit digitale Signatur; Dokumentmanagementsystem usw. ankommt