Vorgehen bei Datenrettung von Samsung-HDD mit defekten Sektoren

Maku

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Nachdem ich jetzt voraussichtlich Ende der Woche meinen neuen Rechner zusammenbauen werde, eine wichtige Frage zu meiner alten Festplatte:

In meinem alten Rechner habe ich eine Samsung Spinpoint 400GB HDD verbaut (Systempartition und mehrere sekundäre Partitionen vorhanden).

Während einem Acronis Backup bzw. Image-Erstellung meiner C-Partition hat Acronis Sektorenfehler gemeldet und den Backupvorgang abgebrochen (Platte hat angefangen zu klackern).
Das Klackern kam nur an der Stelle mit den defekten Sektoren.

Seither habe ich den Shuttle erstmal aus gelassen und mit meinem Notebook weitergearbeitet.

Die Frage ist - wie gehe ich jetzt am geschicktesten vor, um die Daten noch zu sichern?

Am besten ich baue die Platte als erstes aus und hänge sie in den neuen Rechner an einen freien SATAII-Port, oder?

Sollte ich dann mit HDD Tune, chkdsk oder Ähnlichem versuchen, die defekten Sektoren zu markieren?
Allerdings bekomme ich dann nicht heraus, welche Daten auf diesen Sektoren lagen, oder?


Auf einer externen HDD habe ich noch Images von den Partitionen. Diese sind allerdings schon ca. 3 Monate alt.


Gut wäre z. B. auch, wenn ich eine Software hätte, die wenn sie beim Kopiervorgang bei einem defekten Sektor landet, diesen im Log angibt und dann überspringt bzw. weiter macht.

Ich freue mich über jede Hilfestellung diesbezüglich.
Vielen Dank im Voraus.
 
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Also als Vorgehensweise habe ich mir jetzt mal Folgendes überlegt:

1. Images von externer Backup-Festplatte auf neuem Rechner einspielen
2. Festplatte mit defekten Sektoren in neuem Rechner an internen SATA-Port hängen
3. Inhalt der Partitionen mit Beyond Compare vergleichen
4. fehlende/alte Daten mit TeraCopy (vorausgesetzt das ist überhaupt für diesen Zweck geeignet) rüberkopieren

Was haltet ihr davon?
 
Probiere doch mal die SystemrescueCD aus. Image ist im Netz schnell und legal verfügbar und es gibt haufenweise Anleitungen, USB stick läuft noch flotter. Dort sind verschiedene Rettungstools drauf die wirklich nur lesend auf die Platte zugreifen und Lesefehler überspringen. Dann kannst Du einfach auf ner 2ten Platte, Externen HD, Nas etc. sichern. Im Bios evtl. von AHCI auf IDE Mode umstellen falls es Probleme mit dem Lesen gibt...

Problem bei Deiner Lösung, selbst ohne Dein Zutun dürfte Windows versuchen schreibend auf die Platte zuzugreifen..
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Platte nur mit Lesezugriff im Windows zu "mounten" wird wahrscheinlich nicht gehen, oder?


Was mir noch eingefallen ist:
Den Virenscanner werde ich vermutlich unbedingt abschalten müssen, da der sicherlich nur blockiert.
 
Ich würde die Platte in den neuen Rechner einbauen und die Finger von den Stellen mit defekten Sektoren, also c:\ lassen.
Stattdessen die Datenpartitionen sichern und zwar nicht der Reihe nach, sondern das Wichtigste zuerst.
Hier würde ich kein Compare-Tool verwenden, da das jede Menge Verkehr auf der alten HDD verursacht.
Ich würde vielmehr einfach die Größe der relevanten Directorys/ Directorytrees manuell vergleichen und dann entsprechend sichern.
Ein Inhaltsverzeichnis mit Directory Lister kann auch nicht verkehrt sein, es sagt alles aus über den Inhalt der Platte und der Stellen, die du noch zu sichern hast.
Die Verkehrsbelastung ist bei diesem Tool so groß nicht.

Die Platte nur mit Lesezugriff im Windows zu "mounten" wird wahrscheinlich nicht gehen, oder?

Du kannst Win so einstellen, daß es nicht schreibt. Dazu mußt du allerhand Abstellen. Defragmentierung, 8.3 Dateinamen, Speicherung des letzten Zugriffs, Indexdienst usw. Außerdem gibt es teure Forensikcontroller, die das in HW erledigen und ein Umweg über Linux wäre auch möglich. Gibt es eventuell noch andere Methoden?
 
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Abschließend mal noch für alle Interessierten das Ergebnis von meiner Datenrettung.


Bei der Vorarbeit gab es schon Probleme:

Ich wollte die alten Acronis-Images (Daten) mit der neuen Acronis-Version zurückspielen bzw. "entpacken".
Letztendlich war das leider nicht möglich und ich musste unter einer XP-VM das alte Acronis installieren und damit dann die Images mounten.

Folgendes habe ich danach (gemäß meiner zuvor erstellten Anleitung) durchgeführt:

1. Energieverwaltung auf Dauerbetrieb einstellen
2. Virenscanner komplett abschalten
3. Indexdienst deaktivieren und beenden
4. Dienst „Defragmentierung“
5. automatische Defragmentierung in der Aufgabenplanung deaktivieren
6. Dienst „Windows Defender“ deaktivieren
7. Einstellung in Registry vornehmen, dass letzter Dateizugriff unter NTFS nicht gespeichert wird
8. Rechner runterfahren und Festplatte mit den defekten Sektoren an schnellsten internen SATA-Port anschließen (unbedingt darauf achten: sollte dieser Port mit einem eSATA-Port „geshared“ sein, davor in jedem Fall das eSATA-Gerät vom Port abziehen)

Bei diesem Punkt hatte sich ein Denkfehler eingeschlichen und demnach ist leider auch ein Malheur passiert.

Auf der Platte mit den defekten Sektoren befand sich ja das Windows XP Pro Basissystem von meinem alten Rechner.
Beim Booten wurde dann natürlich komplett der Bootloader bzw. die Startinformationen von meinem Windows 7 System zerschossen.
Mit ziemlichem Aufwand habe ich dann aber wieder Windows 7 zum Laufen gebracht.
Ich habe dann einfach die Platte vom alten System während dem Betrieb von Windows 7 angesteckt.

9. Prüfen, ob unter den Eigenschaften der Partitionen noch der Haken für „Zulassen, dass für Dateien auf diesem Laufwerk Inhalte zusätzlich zu den Dateieigenschaften indiziert werden“ gesetzt ist und ihn ggf. entfernen
10. Inhalt der Partitionen mit Beyond Compare vergleichen/abgleichen (sollte ein anderes Tool zum Einsatz kommen, nach einer evtl. vorhandenen Option „Lesefehler ignorieren und protokollieren“ suchen und diese aktivieren)
11. Festplatte wieder ausbauen und ggf. Einstellungen wieder rückgängig machen


Soweit hatte das alles funktioniert und ich konnte alle Daten wiederherstellen. :)


Über Umwege ist es mir sogar noch gelungen das XP-System von der defekten Platte zu virtualisieren (offenbar lagen keine wichtigen Windows-Files auf den beschädigten Sektoren).
So konnte ich noch Programme öffnen und entsprechende Konfigurationen auslesen.

Was allerdings etwas komisch ist:
Der HDD-Test mit HDTune Pro kam zu dem Ergebnis, dass alles in Ordnung sei.
Laut den ausgelesenen SMART-Werten fällt auch nur der Wert "Current Pending Sector Count: 4" auf.
Gemäß dem abschließenden chkdsk-Test, sind angeblich alle Sektoren in Ordnung.
Habe die Platte mal im Schrank verstaut.
 
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