Beispiel:
Anwohner beschwert sich über Brummen.
Man kann beim Anwohner messen und stellt zum Beispiel fest, es liegt ein deutlicher Spitzenpegel bei 100 Hz vor.
Jetzt weiß ich, dass am oder im Gebäude dort ein Spitzenpegel vorliegt, aber noch nicht woher dieser Schall kommt.
Zum o.g. Beispiel wäre es hilfreich, neben der Schallerfassung am Immissionsort (Beim Anwohner) noch mindestens zwei weitere Mikrofone aufzustellen an mögliche Emissionsorten. Mit einem Zeitstempel und den dort auftretenden Werten sollte es dann zumindest möglich sein abzuschätzen, ob ein gemessener Spitzenpegel dort lauter (also näher dran) oder leiser (also weiter weg) ist.
Eine genaue Position muss über die Mikrofone nicht bestimmt werden. Wenn da ein Gewerbebetrieb ist oder eine andere technische Anlage, dann kann man über die Höhe der Pegel zumindest "den Kreis enger ziehen".
Aktuell muss man ausgehend vom Immissionsort quasi 360° in alle Richtungen ermitteln oder man muss den Messaufbau mehrmals nacheinander aufbauen und auf vergleichbare Ergebnisse hoffen. Die Gleichzeitigkeit (auch nachgelagert in der Auswertung) ist entscheidend.
Es kommt erschwerend hinzu, dass der Schallpegel nicht immer konstant anliegt. Wenn es ein dauerhafter und gleichbleibender Lärm ist, kann man das wunderbar selbst ermitteln (die Ohren orten Schall ja auch perfekt) und ausfindig machen. Manchmal sind es aber wiederkehrende Schallereignisse ohne Muster, die man nur in Langzeitmessungen sehen kann.
Bezüglich der möglichst exakt synchronisierten Aufnahme: die muss nicht unbedingt extrem exakt loslegen aufzunehmen wenn du weißt wie der Delay pro Mikro (verglichen zum schnellsten Mikro) ist. Diesen Delay kannst du in den Daten bzw. deren Analyse ja nacher einfach rausrechnen, so als ob es den gar nicht gegeben hätte.
Stelle es dir so vor: du nimmst bei jedem der drei (oder mehr) Mikros eine Zeitreihe auf. Die hast du digital gesampled.
Nun, sobald die Daten aufgenommen wurden (also beispielsweise mit 45.000 Datenpunkten pro Sekunde) kannst du die Zeitreihe von Mikro 2 und 3 entsprechend zu der von Mikro 1 "verschieben", so als ob alle Mikros exakt getimed angefangen hätten aufzunehmen. Dafür musst du wissen wie hoch der delay zwischen den Mikros jeweils ist.
Dann brauchst du Mikros die aber auf längere Zeit immer exakt samplen... ich kenne mich mit Mikros nicht aus. Aber ich kann mir vorstellen, dass billigere Mikros über längere Zeit nicht immer exakt samplen und es dann zu zeitlichem versatz kommen kann. Das Problem nennt man "clock drift". Das Problem kannst du auch haben selbst wenn die Mikros exakt gleich starten, die können später doch auseinanderdriften wenn es keine gute Hardware (teuer teuer??) ist.
Wenn es sich nicht um ein konkret lautes und plötzlich Geräusch handelt das sich klar vom Hintergrundrauschen absetzt, dann wirst du in der räumlichen Lokalisationsanalyse eventuell mit signal-to-noise Problemen zu kämpfen haben, d.h. egal was du codest, es wird dann eventuell etwas schwerer zu bestimmen was das eigentliche Geräusch ist das du räumlich lokalisieren möchtest. Denn das wird in deinen Soundfiles mit anderen Hintergrundgeräuschen laufend vermischt sein. Solltest du auch bedenken. Wenn du den Frequenzbereich des Geräusches messen kannst oder nachträglich in den Daten aufdecken kannst, dann kannst du das Signal beispielsweise bandpassen um die mathematische Berechnung für die räumliche Lokalisierung genauer zu machen bzw. zu verbessern.
Ich sehe hier zwei unterschiedliche Probleme.
1. Du musst dir erstmal ein sauberes Setting für die Aufnahme der Daten überlegen. Keine möglichst sauberen Daten = keine gute Analyse... Du schreibst z.B. Schallerfassung beim Anwohner.... wo? In der Wohnung? Damit wird die Frequenz bzw. alle Anteile des Signals ja schon verfälscht, du musst draußen messen nicht in der Wohnung wenn das Signal von draußen kommt.
2. Es ist nicht unbedingt ein Problem, dass das Störgeräusch nicht immer konstant da ist. Wie du selbst sagst kannst du dafür eben Langzeitmessungen vornehmen. Den relevanten Störgeräuschteil kannst du eingrenzen, rauscutten... und dann mit verschiedenen Methoden analysieren.
3. Triangulation wird entweder gar nicht oder nur schlecht (wüsste nicht wie??) funktionieren wenn du keinen Störsound hast der einem IMPULS entspricht, sondern eher konstante Hintergrundgeräusche... wie willst du mit denen Triangulation betreiben, denk mal nach.
4. Dann musst du z.B. nach dem Lautstärkepegel gehen... nun sagst du: ja aber der ist nicht konstant, wie vergleiche ich dann wo es lauter ist, also an welchem Mikro? Indem du an jedem Mikro beispielsweise 30 Minuten aufnimmst. Dann machst du eine FFT auf jede Zeitreihe (also pro Mikro) und schaust oder berechnest wie hoch die Amplitude im Mittel in dem Frequenzbereich des Störsounds ist. Dann kannst du räumlich im Ansatz eingrenzen in welche "Richtung" es geht. Also eher zu Mikro A, B, C...