Router, Switches, Gigabit-LAN - und sehr unterschiedliche Geschwindigkeiten

Gidian

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Hallo zusammen,

ich habe mir gerade zwischen Arbeitszimmer und Wohnzimmer ein 15 Meter langes Cat 5e Kabel gezogen, um ein Gigabit-Netzwerk einzurichten. Hauptsächlich geht es um eine schnelle Verbindung zwischen Desktop-PC und HTPC. Der Aufbau des Netzwerks sieht so aus:

Netzwerk.jpg


Router: Fritzbox 7240 (100 Mbit)
Switch 1 (Gigabit)
Switch 2 (Gigabit)

Heute Morgen habe ich dann mal schnell testweise ein paar große Daten (rund 10 GB) hin und her geschoben. Und die Ergebnisse waren recht unterschiedlich:

Von ext. USB-HDD1 zum Desktop-PC: rund 50 MB/s. Nicht ganz die erhofften 70 MB/s, aber noch ok.
Vom Desktop-PC zur USB-HDD 1: ca. 12 MB/s
Vom Desktop-PC zur internen HTPC-HDD: rund 11 MB/s
Von ext. USB-HDD2 zum Desktop-PC: rund 30 MB/s
Von ext. USB-HDD1 und USB-HDD2 zum Desktop-PC (gleichzeitig): ca. 25 MB/s und 20 MB/s

Die Ergebnisse sind also wirklich sehr unterschiedlich und was auffällt: während ich aus dem Wohnzimmer ins Arbeitszimmer auf Geschwindigkeiten zwischen 20 bis 50 MB/s komme, erreiche in Gegenrichtung nur 100-Mbit-Übertragungen und kein Gigabit.
Vielleicht noch wichtig: Auf dem Desktop-PC läuft Win7, auf dem HTPC läuft Openelec, also Linux mit XBMC-Oberfläche.

Habt ihr eine Idee, wo der Fehler liegen könnte? Stimmt irgendwas am Aufbau des Netzwerks nicht? Oder liegt es an den unterschiedlichen Betriebssystemen?

Danke für eure Hilfe

Gidian
 
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Sieht auf den ersten Blick nicht nach Netzwerkproblem aus. Limitieren dürften hier die USB-Festplatten und der HTPC. Es fällt auf das bei gleichzeitigen Transfer von HDD1 und HDD2 (Punkt 5) ziemlich die halben Raten der einzelnen Übertragung von HDD1 (Punkt 1) erreicht werden. Einzeln liegt sie ja schon ziemlich am praktischen Limit von USB 2.0 (theoretisch 60MB/s, welche aber nie erreicht werden). Lesend wird auch immer schneller als schreibend sein ( Punkt 1 und 2).
Allerdings ist die interne HDD des HTPC sehr langsam (11MB/s). Was ist denn da drin und wie angeschlossen?
 
Du hast Recht, die USB-Verbindung limitiert natürlich, was ich beim schnellen Test heute Morgen nicht bedacht hatte. Aber zumindest auf die interne HDD des HTPC sollte es schneller gehen. Da drin steckt eine WD Cavier black (1 TB) wenn ich mich nicht irre. Der HTPC ist auch noch nicht so alt und wurde aus komplett neuen Komponenten aufgebaut (Asus E35M1-I Deluxe, 2 GB Ram). Da sollte doch eigentlich mehr drin sein, zumal es in die andere Richtung auf die HDD des Desktop-PCs deutlich schneller geht. Und die Festplatte im Desktop-PC ist eine Ecke älter und vermutlich eher langsamer als schneller. Ach so, angeschlossen sind die internen Platten über SATA.

Gruß

Gidian
 
Das war auch eine meine Vermutungen. Ich kenne mich allerdings ebenfalls zu wenig mit Openelec und Linux aus.

Gruß

Gidian
 
Du müsstest für eine qualifizierte Aussage erstmal die Platten als limitierenden Faktor aussen vor lassen. Unter Linux nimmt man dafür z.B. das (Kommandozeilen-) Tool netperf. Ob es das auch für Windows gibt oder ein Tool, welches man unter beiden Systemen verwenden kann, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis. Davon ab würde ich, falls es Dir wirklich um die Performance-Messung der GBit-Strecke geht, im Zweifel auch mal alle nicht beteiligten Geräte vom Switch trennen. Vielleicht macht ja auch eines davon Probleme (die dann gesucht und gelöst werden müssten).
 
Ich hatte heute Morgen nur kurz Zeit zum Testen. Dafür habe ich auf dem HTPC Win7 laufen lassen. Die Geschwindigkeiten waren jedes Mal zu Anfang recht hoch (zwischen 50 und 65 MB/s) und fielen dann langsam ab, bis sie sich irgendwann einpegelten. So kam ich bei 3 Testläufen auf diese Werte:

Am Desktop-PC die Daten auf den HTPC (interne HDD) geschoben: 22 MB/s
Am Desktop-PC die Daten auf den HTPC (interne HDD) geschoben: 25 MB/s
Am HTPC die Daten vom Desktop-PC gezogen: 32 MB/s

Das Rüberziehen ging also schneller als das Rüberschieben. In jedem Fall war es aber schneller als gestern unter Linux. Ich wollte noch mal testen, wie die Werte sind, wenn ich den zweiten Switch komplett weglasse und vom ersten Switch direkt in den HTPC gehe. Dazu bin ich aber leider nicht mehr gekommen.

Gruß

Gidian
 
Welche Switches und Netzwerkkarten sind das genau, welche du einsetzt?
Wie hoch ist die CPU-Last jeweils auf den Rechnern während Daten übertragen werden?
 
Ich noch mal. ;)
Ich kopiere gerade vom Desktop-PC auf den HTPC unter Openelec. Sowohl auf die interne als auch auf die externe HDD wird nur mit 13 bis 14 MB/s kopiert. Die Geschwindigkeiten waren also bei der Kombi Win7/Linux bisher jedes Mal deutlich langsamer als mit Win7/Win7. Da bleibt mir ja eigentlich nur, auch beim HTPC wieder zu Win7 zurückzukehren. Auch wenn ich mit dieser Kombi ebenfalls meilenweit vom Machbaren entfernt bin. Oh man, das Netzwerk und ich - wir waren noch nie Freunde.

Gruß

Gidian
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Fehlersuche dauert bei mir schon einige Wochen an - erst im DLAN, dann im WLAN, dann habe ich wiederwillig Strippen gezogen und trotzdem läuft´s nicht rund. Bei der ganzen Arie ging es mir eigentlich nur darum, Zeit im zu sparen, wenn ich Dateien vom Desktop-PC auf den HTPC bringen will. Tja, bisher "zahle ich eher drauf". ;)

Mal schauen, wie es unter Win7<->Win7 läuft. Mit Linux kenne ich mich leider überhaupt nicht aus und ich werde mich in das BS jetzt nicht noch einarbeiten, wenn ich ein zweites Win7 hier rumliegen habe. Wenn´s damit auch nicht wirklich besser geht, dann bin ich ratlos. Ein paar Geräte über zwei GB-Switches zu einem schnellen Netzwerk zusammenzufassen kann doch nicht so schwer sein.

Gruß

Gidian
 
Ein paar Geräte über zwei GB-Switches zu einem schnellen Netzwerk zusammenzufassen kann doch nicht so schwer sein
Ist es ja prinzipiell auch nicht. Aber an der ein oder anderen Stelle kann es schon klemmen. Ich möchte nicht ausschließen, dass die einzelnen Netzwerkkomponenten hier auch reinpfuschen.
Wenn du schon Kabel verlegst warum nicht gleich CAT6 oder CAT7? Die verwendeten Switches sind auch nicht gerade die hochwertigsten - was ebenso für die verbreiteten OnBoard LAN Chips gilt. Ich persönlich habe hier immer gute Erfahrungen gemacht mit dem Einsatz professioneller Komponenten, also z.B. ein Switch von Cisco oder HP, Netzwerkkarten von Intel.

Wenn du große Daten durchs Netzwerk schubst wäre die Nutzung von Jumbo Frames von Vorteil - müssen aber alle Komponenten im Netzwerk gleichermaßen supporten.

Wie bereits vorgeschlagen mit Netperf/NetIO die Übertragung verschiedener Wege zu testen und den jeweiligen CPU-Load zu überprüfen wäre hilfreich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie bereits vorgeschlagen mit Netperf/NetIO die Übertragung verschiedener Wege zu testen und den jeweiligen CPU-Load zu überprüfen wäre hilfreich.

Ich weis nicht genau wie sich das im Detail verhält, aber mir ist jüngst erst beim Testen mit NetIO unnatürlich hoher CPU Load von einem Thread aufgefallen. Ich könnte mir vorstellen, das man mit solchen Testtools unter Umständen auch nur vermurkste Werte rausbekommt. Ich hab es die Tage auf nem E5500 Pentium Dualcore gesehen, wo ne VM auf einem Board diese CPU halt halb ausgelastet hatte... Und dabei war der GBit Link noch nicht ganz voll...
Via SMB oder FTP kann ich aber mit fast vollen 125MB/sec schieben/ziehen sofern die Platten es mitmachen.
 
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