[User-Review] QNAP-TS251D 4GB im User Review

Blackgen

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Hallo zusammen,
ich durfte für das Forum den QNAP TS 251-D in der 4 GB Version testen.
An dieser Stelle: Vielen Dank an Hardwareluxx, QNAP und Seagate für diese Gelegenheit!

Das Review ist in einigen Teilen etwas länger geworden als erwartet, daher sind ein paar Aspekte bisher sehr kurz gekommen. Bei Gelegenheit werde ich diesen Thread noch um ein paar Erfahrungen erweitern.
Ich habe versucht das Review sinnvoll zu unterteilen, für die eiligen unter euch: Vor dem Fazit habe ich eine sehr grobe Zusammenfassung geschrieben ;)

Einleitung & Vorwort:
Ich muss gestehen, dass der QNAP meine Erwartungen an ein NAS sehr auf den Kopf gestellt hat. Grundlegend hatte ich erwartet, dass der NAS in etwa wie eine Netzwerkfestplatte funktioniert: Es wird ein Speicher im Netzwerk verwaltet, dass dieser aufteilbar und gewissen Nutzern zuweisbar ist und über verschiedene Protokolle (z.B. DLNA für Medien-Streaming) verfügbar gemacht wird. (Info: Die Aussage ist übertrieben, dient aber meiner Darstellung).

Schon vor der Bewerbung erkannte ich, dass diese Erwartung nicht mehr zeitgemäß ist. Bei der Recherche las ich über QuMagie und die Container Station und stellte fest, dass NAS nicht mehr nur Speicher im Netzwerk sind.
Dennoch war ich sehr überrascht was mir das kleine Gerät alles bot. Denn schon beim ersten Öffnen der Verwaltungsseite wurde klar: Das Gerät kann mehr als nur ein wenig Speicherverwaltung.

Was mich direkt hinter der Login Maske erwartete war praktisch ein komplettes UI:
Es gibt Apps, die in eigenen Fenstern laufen, Benachrichtigungen welche über die aktuellen Vorgänge auf dem Gerät informieren und Tipps sowie Assistenten für die Einrichtung des Gerätes. Es gibt sogar einen eigenes App-Center mit vielen Apps, diese sind in sinnvolle Kategorien unterteilt.

Bei der Ersteinrichtung wurde direkt eine neue Version des Betriebssystems gefunden und installiert, für das Review nutze ich die Firmwareversion 5.0.0 welches auf dem Linux-Kernel 5.10 basiert.
Aber fangen wir von vorne an:



Lieferumfang und Innenleben

Der Lieferumfang des QNAP TS-251D (4GB Variante) umfasst neben dem Gerät und des Netzteils noch ein Netzwerkkabel, mehrere Schrauben zur Befestigung der Festplatten und einer Kurzanleitung sowie Garantiebestimmungen.
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Von Seagate kommen für den Test noch 2 IronWolf NAS Festplatten mit je 4 TB Speicher. Als ersten Schritt habe ich nach Anleitung die Festplatten eingebaut

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Daraufhin habe ich den QNAP selbst geöffnet, um das Innenleben zu begutachten.

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Ein Blick ins offene Gehäuse mit eingesetzten Festplatten.
Im oberen Bereich ist ein PCI Erweiterungsslot zu sehen.
Ohne die Festplatten sind die RAM Steckplätze sichtbar.
Der QNAP kam mit einem besetzten Slot, hier steckt ein 4 GB Riegel.
Im Bild ist der freie Steckplatz bei der Beschriftung “Secondary” zu sehen.
Ein besserer Blick auf den PCI Steckplatz.
Hier kann der NAS um z.B. eine Netzwerkkarte, weitere USB Anschlüsse oder M.2 Steckplätze erweitert werden.

Technische Daten (gekürzt, vollständig hier nachzulesen)

CPUIntel® Celeron® J4025/J4005 2-core/2-thread processor, burst up to 2.9/2.7 GHz
CPU Architektur64-Bit x86
GrafikprozessorIntel® HD Graphics 600
Systemspeicher4 GB SO-DIMM DDR4 (1 x 4 GB)
Maximaler Speicher8 GB (2 x 4 GB)
Speichersteckplatz2 x SO-DIMM DDR4
Für Dual-DIMM Konfigurationen müssen Sie ein Paar identischer DDR4-Module verwenden.
Flash-Speicher4GB (Dual Boot OS Schutz)
Laufwerksschacht2 x 3,5-Zoll SATA 6Gb/s, 3Gb/s
Laufwerkskompatibilität3,5-Zoll SATA Festplattenlaufwerke
2,5-Zoll SATA Festplattenlaufwerke
2,5-Zoll SATA SSDs
Gigabit Ethernet Port (RJ45)1
PCIe-Steckplatz1 (PCIe Gen 2 x4)
USB 2.0 Port3
USB 3.2 Gen 1 Port2
HDMI-Ausgang1, HDMI 2.0
LED-AnzeigenBetrieb/Status, LAN, USB, HDD1-2
TastenEin/Aus, USB-Kopie, Reset
Abmessungen (HxBxT)168 × 105 × 226 mm
Gewicht (netto)1,48 kg
Gewicht (brutto)2,58 kg
NetzteilExternes Netzteil, 65W, 100 – 240 V
Stromverbrauch: Festplattenruhezustand8,08 W
Stromverbrauch: Betriebsmodus, typisch15,25 W
Lüfter1 x 70mm



Einrichtung & Benutzerinterface

Die Oberfläche des QNAP hilft bei der Einrichtung des Gerätes, recht fix habe ich alle nötigen Einstellungen vorgenommen und konnte den Speicherpool einrichten.

Ich habe mich für einen RAID1 Typen entschieden, da ich vor allem Daten auf dem NAS platzieren möchte die nicht verloren gehen sollten.
Neben dem internen Speicher gibt es unter anderem auch noch die Möglichkeit per USB weitere Festplatten anzuschließen. Außerdem kann der QNAP auch auf andere NAS zugreifen und den Speicher verwenden.

Einzelne Speicherbereiche habe ich als THIN Speicher eingerichtet, das bedeutet dass der Speicher erst dann auf den Festplatten reserviert wird, wenn er tatsächlich genutzt wird. So kann mehr Speicher verteilt werden als der NAS besitzt. Ich halte es nach wie vor für eine gute Entscheidung, da ich für Musik und Fotos nicht abschätzen möchte wie sehr die Sammlung wachsen wird. Ich habe für alle Anwendungsbereiche eigene Speicherbereiche angelegt.

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Über das App Center konnte ich unter anderem QuMagie installieren. Das App Center verwaltet auch Abhängigkeiten, QuMagie braucht z.B. die Containerstation. Die wird auf Wunsch direkt mit installiert. Updates der Apps werden auch vom App Center übernommen, hier wird zwischen wichtigen und optionalen Updates unterschieden. Apps lassen sich auf verschiedenen Speicherbereichen installieren, ich habe hierfür einen "System" Speicherbereich erstellt.

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Die Kategorien mit den meisten Apps sind:
  • Sicherung: Apps wie “ownCloud” und verschiedene Programme zum Verwalten von Speicher und Backups
  • Entwicklerwerkzeuge: Datenbanken und support für Programmiersprachen wie NodeJS, Python oder Java
  • Unterhaltung: Apps für Medienverwaltung & Medienstreaming. Es gibt eine Karaoke-App
  • Überwachung: Apps für angeschlossene Kameras, ermöglichen z.B. Gesichtserkennung oder Überwachung von Kameras
  • Dienstprogramme: Text-Editor, allgemeine Apps und Funktionen
Etwas versteckt gibt es auch Apps wie Facebook, Firefox oder sogar LibreOffice, hierbei sei erwähnt, dass der NAS direkt per HDMI an einem Monitor auch als klassischer PC genutzt werden kann.
Dank 4 GB Ram funktioniert das auch ganz gut, der Internetbrowser funktioniert gut um z.B. Youtube Video zu gucken. Auch lässt sich direkt vom NAS Musik an Bluetooth oder Chromecast-Geräte streamen.

Das UI gefällt mir wirklich sehr gut, man hat immer direkt im Blick was der NAS gerade im Hintergrund macht.
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Hintergrundaufgaben sind jederzeit in der Weboberfläche auch außerhalb der Apps sichtbar.
Innerhalb der Apps gibt es hierzu oft mehr Details.
Das Kontrollcenter bietet eine Übersicht über die verwendeten Ressourcen und verbundenen User

Schön gelöst finde ich auch die Userverwaltung.
Sowohl für User als auch für Rollen, können Zugriffe sehr detailliert gesteuert werden. So können auch Unterordner für User gesperrt werden und sogar die Zugriffe auf die Apps eingestellt werden.
In der App QuMagic beispielsweise kann jeder User nur mit den Bildern arbeiten, auf die er selbst Zugriff hat. Ein Admin hingegen könnte in der gleichen App mit allen Bildern arbeiten.
Wenn man die Bildquellen gut getrennt hält, kann man dennoch gemeinsame Rollen definieren und so die Zugriffsberechtigungen auf die Bilder sehr gut steuern.




QuMagic

Als speziellen Auftrag stand ein Test der Software QuMagic bzw. QuMagie an. Die App versucht Personen und Dinge in Bildern zu erkennen und kann basierend darauf intelligente Alben anlegen.

Ich bitte um Verständnis, dass wenige Beispielbilder folgen, ich möchte keine privaten Bilder freigeben ;)

Indizierung

Die Erkennung von Personen und Objekten braucht einige Zeit, ich habe meine Bilder in 2 Mengen in dem Programm freigegeben. Im Schnitt ****** die Verarbeitungszeit ~1,8 Sekunden pro Bild. Bei ~35000 Bildern hat der gesamte Vorgang ungefähr 17 Stunden benötigt. Dabei liefen 4 Vorgänge gleichzeitig ab: Erzeugen von Miniaturbildern, Erkennung von Personen, Erkennung von Objekten und die Erkennung ähnlicher Bilder.
Wenn neue Bilder importiert wurden, so wurden nur diese verarbeitet.

Erkennung von Personen

Die Personenerkennung hat mich sehr beeindruckt, allerdings gab es einige falsche Zuordnungen.
QuMagie erzeugt für jede erkannte Person ein Profil, es werden als teilweise mehrere Profile von gleichen Personen angelegt: Wenn eine Person auf einigen Bildern deutlich anders aussieht, wird sie als andere Person erkannt.
Insgesamt wurden aus meinen Bildern ~1600 Profile von Personen erzeugt.
Dabei gab es allerdings viele Fälle in denen:
  • für eine Person mehrere Profile angelegt wurden,
  • einer Person falsche Bilder zugeordnet wurden
  • Vereinzelt Personen gänzlich falsch erkannt wurden.

Aber der Reihe nach:

Von mir selbst hat QuMagic 8 Profile angelegt: Im größten Profil waren ~350 aktuelle Bilder von mir enthalten (Jahre 2011 - 2021), im zweitgrößten Profil waren gut 80 Bilder aus früheren Zeiten (2004-2009). Das 3. Profil enthielt aktuelle Bilder, die waren zum Teil als gleichen Alben wie die im Profil #1. Die weiteren Profile enthielten Bilder auf denen ist teils verwackelt oder im Profil zu sehen war.
QuMagic bietet aber die Möglichkeit die Profile zusammenzufassen, sodass alle Profile der gleichen Person zugeordnet sind.

Innerhalb meiner Profile waren keine falsch zugeordneten Bilder, also es wurde keine andere Person als “Ich” erkannt. Beim Zusammenführen werden auch weitere ähnliche Profile vorgeschlagen, dies hilft die Profile der Personen zuzuordnen.
Auch für andere Personen, von denen es über die Jahre viele Bilder gab, gab es mehrere Profile, auch hier hat das kein Problem dargestellt.

Die Software hat die Personen sehr gut erkannt: So wurden Personen mit und ohne Brille, mit unterschiedlichsten Frisuren und Haarfarben und sogar verkleidet und geschminkt gut den korrekten Personen zugeordnet.
Das hat mich echt positiv überrascht!


Tiere wurden gar nicht, bzw. nicht richtig erkannt. Es wurde nur ein Tierprofil erstellt, dass etwa 20 Bilder von komplett unterschiedlichen Hunden enthielt. Es war nur ein Bruchteil aller Bilder von Hunden enthalten und von anderen Tieren wurden keine Profile erstellt.
Ich fände es praktisch, wenn die Software für Haustiere auch Profile erstellt, dann aber bitte korrekt und pro Tier ein Profil. Ich glaube aber, dass hier die erkannten Hunde nur fehlerhafterweise als Person erkannt wurden, da die Hunde in der Objekterkennung sauber erkannt wurden.

Falsch zugeordnet wurden nur wenige Personen, in meinem Fall schien es vor allem Männer mit Gesichtsbehaarung zu treffen. So wurden einem Verwandten von mir noch andere bärtige Männer zugewiesen. Hier bietet QuMagic die Möglichkeit diese Verbindung aufzulösen und die falschen Personen als eigenes Profil zu führen.

Etwa 5 Profile enthielten etwas das ich als “Rauschen” bezeichnen würde. In diesen Profilen wurden Bilder gesammelt die, in meinen Augen, keinerlei zusammenhänge enthielten. Hier ist leider für mich auch nicht erkennbar was genau als Gesicht erkannt wurde, QuMagic zeigt leider nicht an in welchem Bereich des Bildes sich Gesichter befinden.



Die überwiegende Anzahl an Profilen enthielt weniger als 5 Bilder. Es wird für jede einzelne erkannte Person ein Profil angelegt. So kann ein einziges Gruppenbild schon zu 30 eigenen Profilen mit je einem Bild führen. Für die Übersicht wäre es hier hilfreich Profile ab einer einstellbaren Menge an Bildern zu filtern.

Um das besser einschätzen zu können: ~80% enthielten 5 Bilder oder weniger und ~50% der Profile enthielten nur 1 Bild.


Insgesamt hat mich die Personenerkennung sehr fasziniert, es gab sogar den Fall, dass ich eine Person in einer Reihe von Bildern nicht erkannt hätte, sie aber von QuMagic korrekt zugeordnet wurde.


Erkennung von Objekten

In meinem Datensatz wurden 262 unterschiedliche Objekte erkannt, dies sind zum Beispiel folgendes sein: Katzen, Blumen, Bekleidung, Flugzeuge, Gebäude, Menschenmengen, Nummernschilder, Aktivitäten wie Angeln und Schwimmen und sehr viel mehr.
Die korrekte Erkennungsrate hing hier aber sehr an der jeweiligen Kategorie.

Um mal auf ein paar erkannte Objekte zu nennen:
  • 840 Bilder von “Bäumen”, allesamt korrekt erkannt.
  • 27-mal wurde ein “Ahornbaum” erkannt, hiervon sind 0 korrekt. In dem Album waren viele Bilder wo viele rote Objekte zu sehen waren. Zum Beispiel Chilischoten.
  • 36 Bilder einer Hochzeit und 24 eines Hochzeitskleides. Bei den Hochzeitskleidern waren die meisten korrekt, auch andere schicke Kleider wurden als Hochzeitskleid erkannt. Als Hochzeit wurden aber auch Bilder mit mehreren Personen im Anzug betitelt.
  • “Hund”, hier wurden einige Katzen als Hund betitelt. Allerdings waren die Kategorien “Labrador”, “Golden Retriever” und “Malteser” komplett fehlerfrei.
  • “Brille”, hier fand sich ein lediglich einziges Bild. Im Datensatz sind allerdings mehr als 1000 Bilder von Personen mit Brille enthalten.
Ein paar Beispiele:
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Korrekt erkannte ObjekteNicht korrekt erkannte Objekte
Leider muss ich sagen, dass die meisten erkannten Objekte falsch erkannt wurden, meiner Meinung nach liegt das vor allem an zu speziellen Objekten, die hier gesucht werden. Einige Objekte funktionieren erstaunlich gut, wie Tiere oder Musikinstrumente.
Mich hat verwundert, dass nur ein Bild mit einer Brille erkannt wurde. In meiner Sammlung müssten Hunderte, wenn nicht Tausende Bilder mit Brillen enthalten sein. Dies zeigt leider, dass bei weitem nicht alle Objekte erkannt werden.
Es lässt sich leider nicht leicht rausfinden, was nicht erkannt wurde oder warum dies der Fall ist.
Dennoch ist es sehr interessant was entdeckt wurde, ich habe die Hoffnung, dass in einer späteren Version die Erkennung noch besser läuft.
Anders als bei Personen lassen sich die Objekte leider nicht manuell verbessern.

Die erkannten Objekte lassen sich sinnvoll einsetzten, dazu aber mehr in “Intelligente Alben”. Allerdings sollte man hier vorher manuell schauen wie gut das Objekt erkannt wurde, das man verwenden möchte.

Intelligente Alben

Hier wird die Möglichkeit gegeben Alben anzulegen, bei denen die Bilder bestimmte Bedingungen erfüllen. Als Beispiel kann man Bilder sammeln lassen, bei denen mehrere bestimmte Personen auftauchen, Bedingungen lassen sich nicht beliebig definieren, aber es ist möglich anzugeben ob alle oder einzelne gegebene Bedingungen erfüllt werden müssen.

Mit sehr wenig Aufwand kann man z.B. ein Album von seiner Familie erstellen lassen, wenn nun neue Bilder auf den NAS importiert werden, tauchen in diesen Alben auch die neuen Bilder auf (sofern die Personen/Objekte erkannt werden).

Ich habe einige dieser Alben erstellt, um verschiedene Gruppierungen in der Familie oder auch Freundesgruppen abzubilden. Es ist sehr schön sich mit wenigen Klicks ein Album generieren zu lassen was die gemeinsame Vergangenheit mit einer anderen Person zeigt.
Objekte habe ich hier allerdings kaum verwendet, die meisten waren zu speziell und vor allem waren die Ergebnisse der Erkennung zu schlecht.



Ähnliche Bilder

In dieser Kategorie wurden ähnliche Bilder zusammen gezeigt, man hat hier die Option die Duplikate zu löschen. Dieses Feature war nicht besonders hilfreich, es wurde nur Fotos zusammengefasst bei denen gefühlt 99% Übereinstimmung herrschenten.

Orte

Anhand der Geotags der Bilder wurden Alben erstellt, dabei werden die Bilder anhand des Namens der Region gebündelt. Auch lässt sich eine Karte anzeigen, wo die Alben markiert sind, so lassen sich Urlaube auf einer Karte anzeigen.
Besonders die Karte ist ein nettes Feature, leider scheint mehrheitlich in meinen Fotos kein Geotag angelegt zu sein. Das werde ich in Zukunft wohl wieder in den Kameras aktivieren.
Aus meinem Datensatz hatten nur sehr wenige Fotos einen korrekten Geotag, daher wurden nur knapp 10 Orte gefunden.




Fazit QuMagie

Die App macht Spaß, sie bietet viele Features, die echt nützlich sind.

Ich würde mir aber wirklich sehr wünschen, dass man anzeigen lassen kann, “Was” und “Wo im Bild” etwas erkannt wurde. Aktuell wird bei einem angezeigten Bild nur angegeben welche Personen dort erkannt wurden, es fehlt die Anzeige “Wo im Bild” eine Person erkannt wurde und erkannte Objekte werden gar nicht angegeben.

Schön wäre, wenn man auf einem Bild eine Person auswählen kann und dann von der Person weitere Bilder angezeigt bekommt. (Ein ähnliches Feature gibt es, man kann ein Bild einer Person hochladen und nach ihr suchen lassen, ich würde mir das etwas einfacher wünschen)

QuMagie ist keine App, die von meinem Qnap wieder verschwinden wird. Die Intelligenten Alben sind sehr praktisch. Die Personenerkennung funktioniert gut, es muss nur wenig korrigiert werden.
Die Objekterkennung ist ok, hier ist die Erkennungsrate sehr unterschiedlich. Für meine Zwecke, zum Beispiel einem Haustieralbum, reicht es aus. Hunde und Katzen wurden recht gut erkannt.
Die Funktion der Erkennung ähnlicher Bilder brauche ich persönlich nicht, hier hatte ich erhofft das andere Blickwinkel der gleichen Orte erkannt werden, dies ist leider nicht der Fall.

Ich habe sehr viel mehr Zeit in der App verbracht als ich ursprünglich erwartet hatte. Und wie schon erwähnt gab es den Fall, dass QuMagie eine Person wiedererkannt hat, die ich persönlich nicht in dem Foto erkannt hätte.




Steam Bibliothek auf dem NAS

Eine der Gründe, warum ein NAS interessant für mich geworden ist der, dass ich auf mehreren PCs eine Steam Bibliothek habe. Diese wollte ich auf den NAS auslagern und so schon vom Office Rechner aus Spiele für später installieren lassen zu können. Auch gemeinsam genutzte Spiele sollten auf den NAS ausgelagert werden.

Hierfür konnte auf dem QNAP ein Speicherbereich über einen iSCSI Kanal freigegeben werden. Diesen kann ich nun auf meinen PCs als virtuelles Laufwerk einbinden und dort normal nutzen.

Im Vergleich zu der HDD in meinem Gaming PC zeigt sich ein knapper Vorsprung des NAS Speicherbereiches bei einigen Disziplinen, zumindest so lange nicht über WLAN darauf zugegriffen wird.
Zugriff über NetzwerkkabelZugriff über WLAN (5 ghz)Zum Vergleich: Interne HDD meines Hauptrechners
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Überrascht haben mich 2 Dinge:
  1. Die Ladezeiten einiger Spiele waren vom NAS aus wesentlich kürzer.
    Beispiel - Borderlands 3:
    • Ladezeit zum Hauptmenu: 1:30 statt 1:41 Minuten
    • Ladezeit zur Sanctuary: 20 statt 52 Sekunden (!)
  2. Sowohl Windows als auch Steam kamen super damit klar, dass die Festplatte nicht dauerhaft verfügbar ist.
In Steam wurden mir die Spiele, welche auf dem NAS liegen, nur angezeigt, wenn der NAS verfügbar war. Nach Start des NAS tauchten sie ohne weiteres Zutun einfach auf.

Aus meiner Sicht war dieses Experiment ein voller Erfolg, Spiele die auf mehreren Systemen verfügbar sein sollen werde ich in Zukunft auch weiter auf dem NAS auslagern. Allerdings ist das nur eine Option für PCs, die über ein Kabel mit dem Router verbunden sind.




Container Station

Diese App bietet die Möglichkeit Docker Container auszuführen. Für alle denen das nichts sagt: Das sind sowas wie leichtgewichtige VMs, die häufig in der Softwareentwicklung für kleine Systeme genutzt werden.

Es gibt eine Art kleine Registry mit Containern für diverse Datenbanken oder auch RabbitMQ, Gitlab und Jenkins. (Gitlab benötigt allerdings mehr RAM). Sogar Multi-Container-Anwendungen werden mit Docker-Compose unterstützt.
Für mich als Softwareentwickler ein Traum!

In einem schickem Benutzerinterface lassen sich Container erstellen (z.B. über Templates aus der Registry) oder direkt vom NAS oder lokal importieren.

Testweise habe ich einen RabbitMQ Server im Container aufgesetzt. Es lässt sich unter anderem einstellen wie viel CPU & RAM dem Container zur Verfügung stehen sollen und ob der Container mit dem NAS gestartet werden soll. Die Einstellungen kann man noch wesentlich tiefer vornehmen, so lassen sich auch Portweiterleitungen oder Umgebungsvariablen einstellen.
2 Klicks später läuft auf dem NAS schon ein Server für Message Queues a´la RabbitMQ.

In der Übersicht erscheint daraufhin der Container mit einer Übersicht über die verwendeten Systemressourcen. Die App kommt dabei komplett ohne Befehlseingabe aus, alles lässt sich über die UI einstellen.

Ich bin leider noch nicht dazu gekommen eines meiner Projekte hier einziehen zu lassen, aber ich bin überzeugt, dass es einfach wird.
Ich glaube mit dieser App noch sehr viel Spaß zu haben. Aktuell habe ich einige Anwendungen auf Raspberry PIs, diese würde ich auf die Container Station auslagern.
Außerdem wirkt der NAS stark genug, um ihn für kleinere Webprojekte zu nutzen, darauf freue ich mich besonders. Ich habe einige Projekte und Ideen, die ich bisher nicht umgesetzt habe, da das Thema "Hosting" bisher immer ein wenig zu groß schien. Auf dem NAS kann ich nun so ein Projekt starten und dann auf einen Hosting-Provider umsteigen sollte das größer werden.



Medienstreaming
Über Apps bietet QNAP diverse Möglichkeiten Medien von dem NAS an andere Empfänger zu senden.
Über DLNA lässt auf die Medienbibliothek z.B. vom Windows Medienplayer oder einem Internet Radio aus zugreifen. Sogar die Playstation 4 kann über die App "Plex" auf Medien des Gerätes zugreifen.

Es ist sogar möglich direkt vom NAS eine Verbindung zu Bluetooth oder Chromecast Geräten herzustellen. So kann ohne Zwischengerät direkt Musik gestreamt werden.


Kurze Zusammenfassung

QuMagie - Die Objekterkennumg funktioniert teilweise gut, größtenteils aber leider gar nicht. Personen hingegen werden sehr gut erkannt. Es gibt ein paar Aspekte, die sich verbessern lassen, dennoch ist QuMagie ist mehr als ein kleines Gimmick.
Intelligente Alben helfen dabei die Fotosammlung übersichtlicher zu gestalten. Es macht wirklich Spaß verschiedene Filter auszuprobieren und so Ausschnitte aus der Vergangenheit zu visualisieren.

Eine Steam Bibliothek auf dem NAS funktioniert sehr gut, solange der PC per Kabel im Netzwerk angeschlossen ist.

Das Gerät verfügt über viele Apps und kann standalone zum schreiben von Briefen, zum Browsen oder für Multimediainhalte ohne weiteres Gerät direkt an Monitoren verwendet werden.
Ebenfalls kann das Gerät direkt mit vielen anderen Geräten im Netzwerkt genutzt werden, zB zum Streamen von Musik: Direkt von NAS zum Chromecast.


Fazit

Mich hat der NAS wirklich sehr überrascht: Das Gerät kann so viel mehr als nur Speicherverwaltung.
Ich habe hier nur an der Oberfläche gekratzt, so habe ich die Smarthome Features oder die Nutzung des NAS zur Überwachung noch gar nicht ausprobiert.

QuMagie erkennt Personen sehr gut, Objekte allerdings größtenteils nicht.

In meinen Tests zeigte sich, dass die 4 GB Ram notwendig sind: Häufig war die Hälfte oder mehr Arbeitsspeicher belegt, allerdings haben bisher die 4 GB ausgereicht.
Jedem Interessenten würde ich daher zu der 4GB Variante raten.

Der QNAP TS-251D ist nicht nur ein wirklich guter NAS, der für mich kaum Wünsche unerfüllt lässt. Er deckt sehr viele Anwendungsgebiete ab, die ich erst noch ausschöpfen muss.




Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!
Stellt mir gerne Fragen zu meinem Review, bei Bedarf erkläre ich gerne genauer wie ich den Speicherbereich für Steam erstellt habe.
Ansonsten folgen hier bald ein paar weitere Eindrücke meinerseits.
 

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Ich hatte ein paar weitere Eindrücke versprochen, hier kommen sie:

Mediencenter​

Nachdem ich die meisten Daten auf dem NAS untergebracht habe, hab ich mir mal genauer die verfügbaren Apps angeschaut. Mit interessantesten war dabei Plex:
Plex bietet die Möglichkeit so etwas wie einen eigenen Streamingdienst einzurichten, auf dem Server werden für Filme, Serien und Musik automatisch Informationen herausgesucht und diesen können dann auf Client Apps abgespielt werden.
Das ganze funktioniert erstaunlich gut! Für meine Filme und Serien stehen in den Apps Beschreibungen und Infos zu Gerne, Schauspielern usw zu Verfügung.
Mich fasziniert wirklich, wie einfach ich das alles einrichten konnte. Nun habe ich eine aufgeräumte Medienbibliothek mit all meinen Filmen, Serien und meiner Musik. Mein Fernseher unterstützt Plex direkt und so kann ich ohne Probleme auf alles zugreifen. Plex unterstützt ebenfalls transkodierung, also eine Umrechnung von Bild und Ton für die Anforderungen des Empfängers.

Nachtrag Steam Bibliothek​

Die Steam Bibliothek auf dem NAS funktioniert erstaunlich gut, keines meiner Geräte meckert wenn die Bibliothek mal nicht verfügbar ist (also wenn der NAS ausgeschaltet ist). Steam erkennt die Bibliothek sobald sie online geht.
Spiele laufen allesamt komplett ohne merkbare Einschränkungen, in meinem Fall laden alle Spiele etwas flotter als zuvor von der HDD, der NAS ist wohl doch etwas schneller als meine HDDs in den PCs.
Einziger Nachteil: Ich gebe den Speicherplatz auf dem NAS nur sehr ungerne an Steam ab. Der Speicherplatz ist als Raid1 eingerichtet und somit gespiegelt, Steam steht in meinem Fall 700 GB zu, mittlerweile schmerzt dies ein wenig. Irgendwann müssen größere Festplatten oder ein Erweiterungsgehäuse her.

Gitlab & Ram Upgrade​

Um Gitlab auf dem NAS einzurichten mussten 8GB Ram her, laut Hersteller ist dies die maximal nutzbare Größe an RAM für den NAS. Ich habe mir 2x 8 GB eingebaut und die erkennt der Qnap ohne Probleme, online habe ich gelesen dass sogar 32GB möglich wären.
Gitlab läuft wie ich es erwarten würde, die Pipelines sind verhältnismäßig langsam da der NAS nicht den besten Prozessor besitzt, zum arbeiten reicht es allemal. Ich finde es cool Gitlab in meinem eigenen Netzwerk zu haben, allerdings muss ich gestehen dass ich es nicht wirklich viel nutze. Mir reicht es aus dass meine Git Repos auf dem Nas liegen oder darauf gespiegelt werden, Gitlab brauche ich nicht wirklich auf dem NAS

QuMagic​

Kurz noch zu der Bilder KI: Sie ist nett, die meisten Erkennungen und Einordnungen der Bilder sind für mich nicht brauchbar. Dennoch ich finde es sehr gut dass es sie gibt, einige der erkannten Dinge nutze ich.
Für die wichtigsten Personen habe ich Intelligente Alben eingerichtet und diese werden bei neuen Bildern auch stetig gefüllt. Meine Haustiere werden auch gut erkannt und mein Album mit Katzenbildern wächst schneller als ich bereit wäre zuzugeben :d Die KI ist ausbaufähig, aber nicht so schlecht dass ich sie ausgeschaltet hätte, Personen werden wirklich zuverlässig erkannt, bei Haustieren gibt es aber noch viele Fehler.



Ich nach wie vor vom dem NAS begeistert, das Gerät kann doch sehr viel mehr als ich ihm zugetraut hätte. Als nächste Baustellen plane ich ein Upgrade des Speichers, wobei ich lieber ein Erweiterungsgehäuse oder ähnliches nutzen werde als die eigenen Festplatten auszutauschen.
 
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