[User-Review] Lesertest zum Thermal Grizzly Duronaut und Cleaning Wipes

Nemetron

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Hallo zusammen :wink:,

willkommen zu meinem Lesertest der Thermal Grizzly Duronaut. Vielen Dank an Hardwareluxx und Thermal Grizzly für die Zusendung der Wärmeleitpaste und der Cleaning Pads. Ich habe das Paket mit der Duronaut und den Cleaning Wipes kostenlos erhalten, eine Beeinflussung dieses Lesertests von Hardwareluxx oder Thermal Grizzly in diesem Lesertest fand nicht statt.

Inhaltsverzeichnis

1. Auspacken Thermal Grizzly Duronaut und Clean Pads
2. Testsystem und Testumfang
3. Chartgrafik zum Testergebnis
4. Wärmeleitpastenvergleich
5. Fazit und Handlungsempfehlung

1. Auspacken

DSCN0098.JPGDSCN0100.JPGDSCN0102.JPGDSCN0103.JPG

2. Testsystem und Testumfang

Folgendes Testsystem wurde verwendet:
Prozessor: Intel i7-14700K
Prozessorkühler: Thermalright Peerless Assasin
Arbeitsspeicher: 2 * 32 GB Micron DDR4-3200
Hauptplatine: ASRock Z690 Extreme
Grafikkarte: Keine, iGPU
Festspeicher: Samsung 990 Pro 4 TB
Netzgerät: Corsair RMx 2024 850 W

Folgende Wärmeleitpasten werden getestet:

1. alte, bereits aufgetragene Arctic MX4, bestimmt 1,5 bis 2 Jahre alt
2. Arctic Silver Ceramique 2
3. Arctic MX4
4. Thermalright TF7, mitgeliefert zu den Thermalright Peerless Assasin
5. Arctic MX6
6. Thermal Grizzly Duronaut

DSCN0106.JPG

Um die Wärmeleitpasten zu testen trage ich diese auf den Prozessor, den Intel i7-14700K auf. Dieser hat eine thermische Drossel bei 80 °C, eine Schnelldrossel (ab Gen. 13) von ebenfalls 80 °C, sowie die beiden Powerlimits PL1=2=125 W. Nach dem Auftragen lasse ich einen Cinebench R23 Lauf durchlaufen und protokolliere dort mittels Hwinfo64 die Daten und überführe es entsprechend in eine Chartgrafik.

3. Chartgrafik zum Testergebnis

In dieser Chartgrafik seht ihr dann das Ergebnis der sechs Wärmeleitpasten:

1760610009540.png

4. Wärmeleitpastenvergleich

Platz 6: Alte Arctic MX4: Kommen wir zur Deutung der Chartgrafik und des Ergebnisses. Wie man deutlich sieht, fallen ältere Wärmeleitpasten, die relativ schnell vertrocknen, wie die aufgetragene MX4, schnell ab. Die alte MX4 ist das deutlich schlechteste Ergebnis. Es lohnt sich daher deutlich ältere vertrocknete Pasten zu tauschen, dort erhält man am einfachsten 5 °C+ an niedrigeren Temperaturen.

Platz 5: Thermalright TF7: Die grün hinterlegte TF7, die im Peerless Assasin beigelegt wurde, ist eine eher schwächere Wärmeleitpaste, die vermutlich dem knapp bemessenen Budget geschuldet ist. Die TF7 lässt sich leicht auftragen, wird aber dafür ebenfalls eher schnell vertrocknen. Trotz eigentlich gutem Auftragen gibt es nervige Ausreißer nach oben, sodass der 14700K nicht immer bestes gekühlt wird.

Platz 4: Arctic MX4: Die Arctic MX4, noch immer eine Budget-Empfehlung und in großen Tuben zu kaufen, schlägt sich ziemlich gut sobald sie neu aufgetragen wird und kann fast mit den besten Pasten mithalten. Wie man aber am Platz 6 sieht, es ist die gleiche Paste, sobald diese austrocnet erhält man dadurch schwache Kühlwerte nach ~2 Jahren.

Platz 3: Arctic Silver Ceramique 2: Die Cerqmique 2 schlägt sich ziemlich gut. Gefallen tut auch, dass die Temperaturen konstant bei 65 °C laufen und dass es keine Ausreißer, wie vor allem bei der TF7, gibt. Die Ceramique 2 ist sehr schwierig aufzutragen. Man muss mit ordentlich Kraft gegen die Tube drücken und darf die Paste dann am besten mit einer Spachtel verteilen. Bei dieser schwergängigen Paste nicht einfach einen Klecks in die Mitte setzen und hoffen, dass es sich dann verteilt.

Platz 2: Thermal Grizzly Duronaut: Das Teststück hat den zweiten Platz geholt. Für den ersten hat es nicht gereicht, die Arctic MX6 ist leicht besser. Die Duronaut ist wie die Ceramique 2 besonders schwierig aufzutragen. Ich wusste von den Auftragsschwierigkeiten, aber als ich es jetzt erlebt habe, ist es nochmals schwieriger als vorgestellt. Die Masse die da rauskommt muss ebenfalls wie bei der Ceramique 2 mit einer Spachtel verteilt werden, einen Klecks in der Mitte setzen und auf den Anpressdruck hoffen, reicht nicht aus. Leider reißt die Duronaut zwei Ausreißer nach oben. Durch die schwierige Auftragung weiß man leider nicht ob man genug Material reingebracht hat und wie es sich verteilt. Der Vorteil der zähen schwierigen Masse ist die vermutetete Langlebigkeit, die Paste sollte nun mehr als drei Jahre halten, leider kann ich das in diesem Testumfang nicht untersuchen und darstellen.

Platz 1: Der Erste Platz geht an die Arctic MX6. Die etwas zähe, aber nicht so zäh wie die Ceramique 2 oder die Duronaut, holt hier die beste Leistung. Sie gefällt durch die kostante Leistung, durch die niedrigern Temperaturen in den ersten fünf Minuten, durch die Ausreißer nur nach unten. Die MX6 wird sicherlich länger halten als die MX4, da sie zäher ist, wieviele Jahre es dann genau sind das kann ich leider aktuell auch nicht aussagen. Ich würde eine kürzere Vertrockung als die Ceramique 2 oder die Duronaut vermuten, aber eine längere als die TF7 und die MX4.

Allgemein sieht man ganz gut, dass die guten Pasten nur in der ersten Hälfte der Läufe eine merkliche Besserleistung haben. Die Duronaut und MX6 sind in den ersten Fünf Minuten bei ~60 °C, die anderen bei 65 °C, dann aber mit dem längeren Lauf näheren sich die guten Pasten den schwächeren Pasten an, die bei 65 °C bleiben während die guten auf 62 °C ansteigen. Man sieht wieder ganz gut, dass es keinen großen Unterschied zwischen den Pasten gibt, daher unbedingt preis-bewusst handeln und nicht zuviel Geld für die besseren Pasten ausgeben.

5. Fazit und Handlungsempfehlung

Folgende Vorteile hat die TG Duronaut:
1. Gute Leistung, wie andere gute vor allem am Anfang der Last, später gleicht sie sich den schlechteren Wärmeleitpasten an
2. Vermutlich eine sehr lange Haltbarkeit durch die Zähigkeit, hoffentlich drei bis fünf Jahre lang
3. Einfache Beschaffungsmöglichkeit des echten Original-Materials. Entweder über die großen Onlinehändler oder direkt über den TG-Onlineshop. Bei anderen Pasten hat man es häufig mit Produktfälschungen zu tun. Das Echtheitszertifikat, dass dort beiliegt ist genau dafür gedacht und soll eben jene Fälschungen erschweren.

Folgende Nachteile sehe ich für die TG Duronaut:
1. Nur kleine Mengen von 2 g und 6 g verfügbar. TG könnte das Material ruhig in 10 g, 20 g, 40 g anbieten oder gleich eimerweise wie die DOWSIL TC-5888, die ich leider nicht zum testen da hatte.
2. Hoher Preis von ~16 EUR für die 6 g, die Arctic MX6, die ebenfalls deutlich teurer als die hauseigene MX4 ist, kostet ~5,50 EUR für 8 g.
3. Sehr schwierig aufzutragen, sehr zäh, damit ist es noch schwieriger sicherzustellen, dass der ganze Wärmeverteiler abgedeckt ist und die Hotspots bestmöglich abgedeckt sind. Bei mir ist es nicht der Fall gewesen, wie es die Ausreißer nach oben zeigen. Man muss mehrmals ran und mit Erfahrung die Paste breit spachteln und dann hoffen es sitzt alles sehr gut. Die Eigenverteilung per Anpressdruck und der ist beim TR Peerless Assasin schon ordentlich, hilft dort nicht alleine weiter.

Die TG Duronaut ist eine gelungene Wärmeleitpaste und technisch eine der besten am Markt. Mit dem Profil ist sie eher was für Homeserver, Rechner die man entfernt abstellt und jahrelang nichts an diesen verändert. Am Standrechner, am Desktop befindet man sich ja die ganze Zeit und die MX6, die ebenfalls ~3 Jahre mindestens halten sollte, ist relativ schnell gewechselt. Insgesamt würde ich für den Standrechner durch den hohen Preis und die schwierige Auftragung zur Arctic MX6 raten.
 
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