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Benutzer des Begriffs unterstellen Personen oder Personengruppen mit betont moralischer Grundhaltung ein fehlgeleitetes beziehungsweise zweifelhaftes Verhalten.[2][3] Der Begriff spielt auch an auf einen möglichen Unterschied zwischen 'gut gemeint' und 'gut gemacht'. Ein Gutmensch hat gute Absichten, möchte bestimmte Probleme lösen oder die Welt verbessern. Seine Handlungen und/oder die verwendeten Mittel gelten aber in den Augen derer, die den Begriff Gutmensch negativ verwenden, als zweifelhaft, meist wegen einer suboptimalen Problemlösestrategie:
sie verfolgen ein 'falsches Problem' mit richtigen Mitteln oder
sie verfolgen ein (in den Augen des Begriffsverwenders) 'richtiges Problem' mit falschen Mitteln oder
sie verfolgen ein 'falsches Problem' mit falschen Mitteln.
'Falsches Problem' meint ein Problem, das falsch (z.B. verzerrt) wahrgenommen wird, zum Beispiel aufgrund mangelnder Objektivität oder Unkenntnis der Faktenlage.
'Falsche Mittel' meint Mittel, die objektiv ungeeignet oder verglichen mit anderen Mitteln deutlich suboptimal sind, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
Gutmensch wird seit Mitte der 1990er-Jahre auch mit dem Begriff „Politische Korrektheit“ verbunden und als Anklage verstanden, die drastisch als „Terror der Gutmenschen“ erscheint. Im öffentlichen Sprachgebrauch dient er durchweg als eine negativ konnotierte Fremdbezeichnung."