Da ich studien- und berufsbedingt doch etwas Ahnung von der Materie hab mal nen paar Kommentare:
japan ist von wasser umgeben, das zu filtern und ne neue leitung zu bauen dürfte das abgewendete risiko wert sein. in japan brauchste nur buddeln und schon haste wasser.
frag mich aber, in welchen zusammenhang du jetzt frischwasser setzt. die kraftwerke werden nicht von normalem wasser gekühlt...
das issn modernes land, da wird wohl sowas einfaches möglich sein!
Kernkraftwerke nutzen sehr wohl "normales" Wasser zum kühlen. Deswegen stehen die, genauso wie Kohlekraftwerke, so gut wie immer an Flüssen oder Meeren. Natürlich ist es nicht so, dass das Fluss-/Meerwasser direkt durch den Reaktor geht. Da gibt es mehrere Zwischenkühlkreisläufe. Dadurch will man verhindern, dass durch ein Leck Wasser in die Umwelt austreten kann.
+++ 21.56 Druck in Fukushima steigt weiter +++
Von Entwarnung ist keine Rede mehr, im Gegenteil: Der Druck im Kernkraftwerk Fukushima steigt weiterhin an, teilt das japanische Industrie- und Handelsministerium mit. Dadurch droht im schlimmsten Fall eine Kernschmelze. Der Druck könnte das 2,1fache dessen überstiegen haben, wofür das Turbinengebäude ausgelegt ist, so das Ministerium.
aua
Das mit dem Turbinenhaus scheint mir irgendwie merkwürdig. Ich kenn den Siedewasserreaktor nicht, der da steht, aber zumindest in Deutschland ist das Maschinenhaus (da ist die Turbine drin) nciht wirklich druckdicht. Da würde der Überdruck einfach rauspfeifen. Eventuell meinen die den Sicherheitsbehälter (der umgibt den Reaktordruckbehälter). Für den gibt es im Normalfall eine Ventingleitung, mit der der Überdruck abgelassen werden kann. Das würde bedeuten, dass radioaktiver Dampf ausströmt. Jedoch ist (Achtung, da ist Halbwissen im Spiel) das radioaktive hauptsächlich ein Stickstoffisotop (edit2: nach kurzer Recherche kann ich sagen, dass es das Stickstoff-16 Isotop ist, welches eine Halbwertszeit von unter 8s hat), was zwar eine hohe Aktivität aber eine Halbwertszeit im Minutenbereich hat.
Auch ist es bei den deutschen Siedewasseranlagen so, dass die zumindest zu Anfang einer RESA ohne Strom den Kern kühlen können, da einfach der Dampf, der weiterhin im Reaktor entsteht über eine gesonderte Turbine geleitet wird, die widerrum direkt eine Pumpe antreibt und im Hochdruckbereich Wasser in den Reaktor einspeist. Auch gibt es eine große Wasservorlage (Größenordnung 3000 m³), in die der Dampf abgeblasen werden kann. So lässt sich relativ viel Zeit überbrücken (mehrere Stunden), in der man ohne Strom auskommt. Und wie es scheint, stand ja zumindest am Anfang noch Batteriestrom zur Verfügung (gibts in Deutschland glaube nicht, hier setzt man auf Notstromdiesel und Gasturbinen sowie Fremdanlagen).
Naja, hoffen wir mal, dass die Medien in Dt. mal wieder übertreiben und das ganze nur ein schwerer Störfall bleibt und nicht zum Unfall wird.
edit:
da fällt mir nochwas ein: eine Kernschmelze bedeutet nicht gleich Tschernobyl. Wie hier ja auch schonmal geschrieben wurde, ist in Tschernobyl das ganze Graphit abgebrannt und dadurch wurde die radioaktive Asche "in alle Welt" verteilt. Ein SWR hat nen Sicherheitsbehälter, der bei ner Kernschmelze zwar Leck schlagen wird und das Corium vermutlich nach unten in das Reaktorgebäude fällt, aber zumindest gibt es dort keine großen Menge brennbares Material. Es kann jedoch zu Wasserstoffexplosionen kommen, da das Wasser mit dem Corium zu Wasserstoff reagiert und sobald der Sicherheitsbehälter undicht wird, Sauerstoff aus der Umgebung dazukommen kann. Im Sicherheitsbehälter ist zumindest in Deutschland nur Stickstoff.