[Kaufberatung] Einstieg in das Thema Home Server / Auswahl Komponenten

Aldjort

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13.10.2022
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Hallo zusammen!

1. Hintergrund / Motivation / Einsatzzwecke:
Ich spiele schon länger mit dem Gedanken, mir als kleines Projekt einen Home-Server zuzulegen. In der Vergangenheit habe ich das Thema wegen fehlender konkreter Anwendungsfälle nicht ernsthaft verfolgt und bin daher nicht auf dem aktuellen Stand der Technik.

Zwar habe ich schon Erfahrungen mit RPIs gesammelt und mich hier und da an einigen Themen versucht (die gut funktioniert haben). Allerdings immer aus einer Neugier heraus und Spaß an der Sache.

Nun möchte ich einen kleinen Home Server für folgende Punkte einsetzen:

+ Zur Virtualisierung / Containern zentraler Lösungen, z.B. Adguard, HomeAssistant, Firefly III

+ Eine Virtualisierung mit Windows 10 respektive 11 für Office und Banking (läuft nur bei Bedarf)

+ Gelegentlich die eine oder andere Linux-Virtualisierung zum Testen neuer Distros (läuft nur bei Bedarf)

- Kein Gaming, Medienbearbeitung (Foto/Video/Ton) oder Simulationen

- Kein beruflicher bzw. professioneller Hintergrund

2. Besondere Anforderungen oder Wünsche?
Ich plane den Home Server durchgehend laufen zu lassen, auch wenn ich einen sehr hohen Idle-Anteil erwarte. Darum ist es mir wichtig, dass das System möglichst sparsam ist. Das System soll möglichst kompakt sein. Ich habe keine Marken- oder Herstellerpräferenz.

3. Hast du noch einen alten PC, dessen Komponenten teilweise weitergenutzt werden könnten?
- 2 x 1 TB SSD, 1 x 1 TB HDD

4. Budget?
Max. 350 Euro

5. Ideen und Fragen
Welche Lösung wäre für meinen Fall aus eurer Sicht geeignet?

Was mir so bisher ins Auge gefallen ist:

- DeskMini X300 + 4600G oder 5600G
- DeskMini H470 + ein Intel zwischen i3 10100 - i3 10300
Frage: Wäre eine DeskMini für meinen Anwendungsfall geeignet? Ausreichend oder sogar zu performant? Sparsam genug? AMD oder Intel?

- Des Weiteren ThinClients, z.B. ThinkCentre. Allerdings befinden diese sich neu außerhalb des Budgets. Refurbished finde ich allerdings häufig nur mit alter CPU (z.B. i5-6500T.)
Frage: Sind refurbished ThinkClients eine geeignete Alternative (z.B. ThinkCentre M710/M910 Tiny)? Gibt es bei refurbished Geräten Punkte zur Sicherheit zu bedenken (Stichworte Spectre/Meltdown bei alten Intel-Prozessoren, Themen wie Rootkit, etc.)?

Mir fehlt im Moment eine Richtung zur weiteren Recherche und konkreten Auswahl von Komponenten. Evtl. habt ihr Ideen oder sogar Vorschläge? Meinungen sind sehr willkommen.

Beste Grüße
Aldjort
 
Zuletzt bearbeitet:
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Hier ist ein gutes Youtube-Video über einen Stromspar-Server:

Wenn du Platz genug hast und nicht auf so ne Mini-Gurke wie einen NUC oder Deskmini angewiesen bist, kauf dir am besten was vernünftiges von Fujitsu mit ECC support. Die sind sparsam und es ist richtige Server-Hardware.

Gebraucht kommste da mit 350 Euro hin, denke ich.
 
Zunächst vielen Dank für das Video @sandreas. Das war sehr aufschlussreich und hat auch gleich einige Fragen beantwortet, die sich im Laufe der weiteren Recherchen ergeben haben. Ich habe mir einige weitere Videos von ihm angeschaut und weitere Threads hier im Forum durchforstet. Die Flut an Informationen und Details ist immens. Und wie heißt es doch so schön: Je mehr Informationen, desto schwerer die Entscheidung.

Das heißt aber auch, dass ich mir nochmal klarer werden muss, was ich eigentlich benötige. Dazu habe ich mir am Wochenende nochmal einige Gedanken gemacht und es scheint so, dass ich verschiedene Anwendungsfälle (Spielwiese, produktive Anwendungen/Services mit Fokus auf Stabilität, mittel-/langfristig Ablösung meines aktuellen/alten Synology NAS) unter einen Hut zu bringen versuche, die aber auf getrennten Systemen vielleicht besser aufgehoben sind.

Anwendungsfälle
  • Spielwiese
Hier habe ich nichts Konkretes im Kopf, möchte mich aber wenn sich Gelegenheiten ergeben an einigen Themen ausprobieren. "Einfach mal machen", aber auch "einfach mal kaputt machen können".​

  • Produktive Anwendungen mit Fokus auf Stabilität
Hier konkretisiert sich der Bedarf dann etwas. Ich benötige aufgrund einiger spezieller Programme weiterhin Windows. Meine Vorstellung war, diese in einer virtuellen Umgebung zu betreiben, damit ich von unterschiedlichen Geräten im Haus bei Bedarf darauf zugreifen kann und keine Hardware ausschließlich für Windows vorhalten muss.​

Des Weiteren möchte ich Home Assistant, Adguard und ein DMS-Tool einsetzen. Wenn das mal steht und läuft, möchte ich damit nicht viel herumspielen.​

  • Mittel-/langfristig Ablösung meines aktuellen/alten Synology NAS
Das Thema hatte ich zwar im Eingangs-Post nicht angesprochen, da ich beim Start die Sache nicht komplizierter machen wollte. Aber angespornt von dem Video möchte ich das Thema nun mit einbeziehen. Ich hatte ohnehin vor, meine alte Synology abzulösen.​


Hardware
  • Spielewiese
Ich denke, dass sollte ich von einem produktiven System trennen und hierfür evtl. eine kleine stromsparende Spielekiste wie einen gebrauchten ThinkCentre/Futro zulegen (Alternativ RPI4, wenn sie mal wieder bezahlbar sind). Da ich von Anfang an keinen Anspruch an hohe Performance hatte, könnte das denke ich ausreichen. Gibt es refurbished in vielen Second Hand Shops zu kaufen.​
Beispiele:​
Fujitsu Futro S740 ThinClient J4105 1.50GHz 8GB 16GB SSD um die 50 Euro​
Lenovo ThinkCentre M910q i5-6500T 4x2.5GHz 8GB 240GB SSD mit Windows 10 Home Lizenz um 170/180 Euro​

  • Produktive Anwendungen + Ablösung NAS
Zwar finde ich das Synology BS sehr gut und ich finde mich darin inzwischen bestens zurecht. Aber ich will mich nicht darauf versteifen, wenn ich kostengünstiger an ein vergleichbares oder besseres System komme und dabei auch weitere Funktionalitäten mit einbringen kann. Ich glaube hier könnte ich gut dank Lösungen wie UnRaid eine Art Komplettlösung zusammenstellen. Nachteilig für mich ist, dass ich UnRaid bisher nicht kenne und mir um dessen Komplexität und Bedienbarkeit nicht im Klaren bin (trifft aber auch auf die Alternative TrueNas zu = entsprechende Lernkurve ist einzuplanen).​
Da das Thema stromsparender Betrieb nicht vom Tisch ist, habe ich im Thread "Die sparsamsten Systeme (<30W Idle)" ein wenig gelesen, um Inspirationen einzuholen. In dem darin verlinkten Google Doc habe ich nach möglichen Hardware-Kombinationen gesucht, die tendenziell auch für meinen Bedarf passen könnten.​
CPU: i3-10100 / i3-10105 (preislich nahezu identisch)​
Mainboard, Option mit 4 x SATA: ASRock H510M-HVS R2.0 oder ASRock H510M-HDV/M.2​
Mainboard, Option mit 6 x SATA: Asrock B560M Pro4​
RAM: CT16G4DFS8266 / Crucial DIMM 16GB, DDR4-2666, CL19-19-19​
Aus dem alten Windows-Rechner übernommen:​
SSD: 1 TB WD Blue 3D NAND SSD + 1 TB SANDISK Ultra 3D SSD​
Netzteil: 450 Watt Corsair CX Series CX450M Modular 80+ Bronze​
Lüfter: EKL Alpenföhn Brocken 2 PCGH-Edition​
Gehäuse: Fractal Design Define R6​
Aus der alten Synology übernommen:​
HDD: 2 x 3 TB WD Red CMR oder 4 x 3 TB WD Red CMR​
Da mir bereits 3 TB reichen (mein damals eingekaufter Speicher war overkill), würde ich eher dazu tendieren, nur zwei HDD zu verbauen und zwei im RAID in der alten Synology weiterzuverwenden und diesen als zentrale Backup-Kiste einzusetzen.​

Das System wäre vermutlich insb. wegen des Netzteils und der alten HDD noch nicht sehr sparsam. Hier würde ich aber bei Gelegenheit und gutem Angebot nachbessern. Ich hätte aber zumindest schonmal einen Start und die Gesamtausgaben würden durch das Recycling älterer Bauteile bei 250 Euro liegen. Sollte ich dann irgendwann mal bei 10-15 Watt ankommen, wäre das schon gut.

Es bestünde allerdings auch die Möglichkeit, meinen alten Windows-Rechner nur um die beiden HDD zu ergänzen und diese künftig als NAS einzusetzen. Aber der Xeon E3-1231v3 mit dem ASRock H97M Anniversary Intel H97 verbraucht ohne angeschlossenem Front Panel, Grafikkarte, SSD im Bios bereits 40 Watt. Zugegeben ohne den Versuch durch Konfigurationen noch was rauszukitzeln.

Um hier auch nochmal auf das ursprünglich erwähnte Video und den darin vorgestellten Bauteilen zurückzukommen: Das scheint derzeit leider aufgrund der mangelnden Fujitsu Mainboards nicht realisierbar zu sein.

Ich würde mich sehr über die eine oder andere Einschätzung freuen.
 
Also wenn du mich fragst und du komplett Hardware neu anschaffen möchtest, kaufst du das hier gebraucht:
Ich würd mich beeilen, das ist sicher nicht mehr lange da :-) Dann fehlt dir noch ne NVMe SSD, ein Gehäuse und ein Kühler (hier könntest du ne Samsung 980 Pro oder WD SN850 nehmen - oder halt Profi-Server-SSDs - aktuell meiner Ansicht nach aber unbezahlbar) - und solange in das Gehäuse mATX Boards und ein Netzteil passen, darfste dich frei austoben.

So hättest du für vermutlich deutlich unter 500 Euro einen etwas in die Jahre gekommenen, aber dafür wahnsinnig sparsamen Quad Core Xeon Server mit allen Features, die man für den Anfang und auch lange danach noch so braucht. Das Gerät dürfte richtig konfiguriert im Idle unter 10W aber auf jeden Fall unter 20W benötigen.

Übrigens: Quad Core Xeon bekommste auch als Dell T20, der braucht bei mir unoptimiert 33W mit 2x3,5 Zoll platten drehend und kostet lächerliche 100 Euro inkl. ALLEM - da hätteste den Zusammenbau halt nicht - das Gerät ist aber noch mal deutlich älter. Aber bis du 350 Euro Preisunterschied mit dem Strom der geschätzten 15W Verbrauchsunterschied verblasen hast, vergeht schon eine ganze Zeit. Kurzum: Der Dell T20 mit XEON ist mein persönlicher "gebraucht" Preis-Leistungs-Sieger in allen Belangen.

Viel Erfolg.
 
Hallo @sandreas, leider konnte ich mich die letzten Wochen nicht wie erwünscht dem Thema widmen, versuche jetzt aber wieder denn Anschluss.

Die Links führen aktuell wie erwartet ins Leere, ich halte aber die Augen offen für neue Inserate. Die Erfahrungswerte hier im Forum sind insgesamt sehr gut mit den Fujitsu Mainboards. Auch deine Argumente sind schlüssig.

Wenn ich aber schon auf eine vergleichsweise "alte" Technik setze, wäre doch evtl. auch so etwas eine Möglichkeit?

HP Elitedesk 800 G3 SFF - Core i5-6500, 8GB RAM, 256 GB SSD
https://www.ebay.de/itm/20413056712...624&ssuid=&var=&widget_ver=artemis&media=COPY
Im Passmark CPU Benchmark liegen der i5-6500 (ca. 5600 Punkte) und der Xeon 1225 V5 (ca. 5900 Punkte) nahezu gleich auf.

Sicherlich hinkt der direkte Vergleich zwischen den beiden Systemen (Funktionsunterschiede, wie z.B. ECC, etc.). Was ist aber, wenn ich diese nicht zwingend benötige? Bei dem HP könnte ich 8GB RAM und zwei 3,5" HDDs für ein Unraid inkl. Parität nachrüsten und hätte ein kompaktes, leises, energiesparsames und ausreichend leistungsstarkes Komplettgerät (ca. 150 Euro). NAS, Anwendungen + Windows VM könnte ich damit sicherlich problemlos abdecken. Windows 10 Pro Lizenz wäre zudem auch schon dabei.

Wäre das eine sinnvolle Option? Habe ich evtl. einen Denkfehler bzw. entgeht mir etwas?

Ein Problem, dass ich in beiden Varianten (noch) sehe, ist die beschränkte Zukunftsfähigkeit. Windows werde ich auch noch 2025 benötigen. Aufgrund des Support-Endes für Windows 10 müsste ich dann auf Windows 11 (in der VM) wechseln. Eine entsprechende (offiziell) kompatible Hardware bereits jetzt einzuplanen wäre doch sinnvoll oder etwa nicht?

Und da käme dann der Intel i3-10100 von oben wieder ins Spiel. Zusammen mit einem ASRock H510M-HVS R2.0 könnte ich die Zukunftsfähigkeit sicherstellen. Allerdings fehlt es mir hier an Erfahrungswerten, was den Energieverbrauch betrifft. Alternative: den in der Beschaffung und im Betrieb kostengünstigen HP Elitedesk besorgen und erst nach 2025 Gedanken bzgl. der Zukunftsfähigkeit machen 😉

Was meinst du / ihr dazu?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wäre das eine sinnvolle Option? Habe ich evtl. einen Denkfehler bzw. entgeht mir etwas?
Du willst einen Server - also würde ich richtige SERVER Hardware kaufen. XEON und ECC RAM... damit kriegst du zusatzfeatures für Virtualisierung, Datensicherheit und Fernwartung.

MUSS nicht sein, wäre aber sehr empfehlenswert. Stromverbrauch von deiner Kiste kenn ich nicht, aber ich würde entweder ein Board mit einem C236 Chipset kaufen oder nen T20 als Preisbrecher.
 
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