[User-Review] Corsair 4000D ARGB im Lesertest

arne_d

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Testbericht: Corsair Frame 4000D ARGB + RM1000x Shift

Corsair präsentierte das Frame 4000D zur CES 2025 im Januar und knüpft damit an das knapp fünf Jahre alte 4000D Airflow an. Während sich das neue Frame 4000D äußerlich an seinen Vorgänger erinnert, sollen einige neue Features wie der modulare Aufbau dank InfiniRail und noch mehr Perforation für besseren Airflow für gute Performance im Einsteiger- bis Mittelklassebereich sorgen. Corsair will durch die Modularität erreichen, dass sich das Gehäuse leichter an unterschiedliche Konfigurationen anpassen lässt und somit eine breitere Benutzergruppe ansprechen kann. Außerdem sollen sich unterschiedliche Teile durch (noch nicht verfügbare) Alternativen austauschen lassen, damit man das Gehäuse an neue Anforderungen in der Zukunft anpassen kann.

Ich habe das Corsair Frame 4000D ARGB sowie das das Netzteil RM1000x Shift in der Farbe schwarz im Rahmen des Lesertests von hardwareluxx und Corsair zur Verfügung gestellt bekommen, danke noch mal für diese Möglichkeit.


Die Verpackung und der Lieferumfang​

Das Gehäuse wurde durch UPS geliefert, lustigerweise waren bei allen Teilnehmern des Lesertests andere Gewichtsangaben beim Versand angegeben, obwohl es sich ja um dasselbe Gehäuse handelte. Der Versand erfolgte in dem typischen PC-Karton, auf dem deutlich erkennbar aufgedruckt ist, um was es sich hierbei handelt. Angeblich verlangt UPS auch eine Unterschrift bei Zustellung, diese wurde bei mir zumindest aber doch nicht verlangt. Zum Glück war das Paket intakt und alles in Ordnung. Das Netzteil wurde nicht direkt mitgeliefert, sondern wurde erst eine Woche später losgeschickt. Ich hatte hier Glück, ich weiß, dass andere Teilnehmer noch deutlich länger auf ihr Netzteil warten mussten. Allerdings vollbrachte UPS hier auch nicht gerade eine Glanzleistung bei der Zustellung. Eine terminierte Zustellung für Samstag wurde nicht eingehalten und die Zustellung am folgenden Montag wurde mir im Tracking als „An Kunden zugestellt“ angezeigt, obwohl das Paket 2 Häuser weiter bei einer Nachbarin lag. Aber ich bin froh, dass alles angekommen ist und die Performance von UPS ist ja auch nicht Teil dieses Tests.

Der Karton für das Gehäuse kommt mit groß aufgedruckten Corsair Logo und der Schrift „FRAME 4000 SERIES“ auf der großen Seite, auf den schmaleren Seiten ist nur geringfügig mehr zu lesen. Die Ober- und Unterseite sind mit klarem Tape verschlossen. Nach dem Öffnen sieht man einen kleineren Karton mit der Aufschrift „4000D Accessory Box“ vor sich, unter dem das in lockere Folie gehüllte Gehäuse in der Transportsicherung aus Styropor verbirgt. Das Gehäuse lässt sich problemlos aus dem Karton entfernen und ist mit etwa 10 kg auch recht leicht.

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In der Accessory Box verbirgt sich einiges Zubehör, welches zum Großteil nicht weiter gekennzeichnet oder erklärt ist. Dazu gehören mehrere Plastikbeutel mit Schrauben, Kabelbinder, eine Halterung für die seitliche Lüftermontage, ein Adapter für die GPU Stütze, ein Kabel für die Frontanschlüsse und natürlich die Sicherheits- und Garantieinformationen. Zusätzlich enthalten sind eine schwarze Kunststoffplatte und eine schmale Leiste mit magnetischer Befestigung, deren Sinn und Zweck man auf den ersten Blick nicht direkt erkennt. Die Anleitung ist nicht beigelegt, sondern nur online verfügbar, ein entsprechender QR-Code ist im Deckel der Accessory Box aufgedruckt.

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Hier gäbe es durchaus Verbesserungspotential, entweder Corsair druckt eine Auflistung der Gegenstände im Karton auf oder beschriftet diese eindeutig. Auch die kleinen Tütchen mit Schrauben, Standoffs etc. sind nicht beschriftet. Gerade wenn man das Preissegment im Einsteigerbereich ansprechen will, wäre dies sehr sinnvoll.

Das RM1000x Shift Netzteil wurde in einem dezenten Karton ohne jegliche Beschriftung geliefert. Darin befand sich die eigentliche Verpackung in den typischen Corsair Farben gelb-schwarz. Auf der Vorderseite befindet sich eine Abbildung des Netzteils und die Bezeichnung sowie das Rating 80 Plus Gold. Auf der Rückseite aufgedruckt sind die Ansichten von allen Seiten sowie mehrere technische Details in verschiedenen Sprachen. Auf der Unterseite sind auch noch einmal die enthaltenen Kabel aufgedruckt, der gesamte Karton ist zum Schutz noch einmal in Folie verschweißt. Bei dem RM1000x Shift handelt es sich um ein ATX 3.1 Netzteil mit bis zu 1000 W Leistung, welches also den neuen 12V-2x6 Steckverbinder bietet, um GPUs der neusten Generation anschließen zu können. Das Besondere an der Shift Serie von Corsair ist natürlich die seitliche Anbringung der Anschlüsse im Gegensatz zur Rückseite wie bei den meisten anderen. Dies hat den Vorteil, dass man gerade im verbauten Zustand meist deutlich einfacher an alle Anschlüsse kommt und somit auch nachträglich weitere Kabel ohne größeren Aufwand einstecken kann. Enthalten sind außerdem noch folgende Kabel:
  • 1x modulares ATX Kabel (24-polig)
  • 2x EPS/ATX 12V 8-polig (4+4)
  • 1x 12V-2x6 (12+4)-polig
  • 2x PCIe 8-polig (6+2) (6+2)
  • 3x PCIe 8-polig (6+2)
  • 4x SATA mit jeweils 4 Anschlüssen
  • 2x PATA (Molex, 4-polig)
Dazu natürlich noch ein passendes Kaltgerätekabel für die Stromzufuhr, mehrere kleine Kabelbinder, die Befestigungsschrauben sowie die Sicherheits- und Garantiebestimmungen. Das Netzteil selber ist noch einmal separat in Folie eingepackt und wird durch 2 formstabile Kartons gesichert, die Kabel sind alle noch mal extra in einem Plastikbeutel.

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Design, technische Daten und Verarbeitung​

Das Gehäuse selber ist mit einem Gesamtvolumen von rund 57 Litern für den Einsatz auf dem Schreibtisch konzipiert und fällt vor allem durch die auffällige Mesh-Front mit dem neuen 3D Y-Muster auf, welches auch in etwas simplerer Form bei allen anderen Mesh-Elementen verwendet wird. Viele erinnert es an eine Käsereibe, ich finde es aber generell durchaus gelungen und ansprechend. Das Frontpanel ist dabei von einem leicht abgeschrägten und dezent gerundeten Rahmen eingefasst, der unten dann auch in die Füße übergeht. Die leichte Schräge wirkt aber gerade an den Füßen eher wie ein Toleranzfehler bei der Herstellung und nicht wie ein gewolltes Designelement. Hier hätte man den Rahmen entweder deutlich schräger oder wirklich gerade gestalten sollen.

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Mainboards von mITX bis hin zu E-ATX können verbaut werden, als maximale Grafikkartenlänge werden 37,0 cm unterstützt. Bei CPU-Luftkühlern sind es Höhen von bis zu 17,0 cm, dafür können gleichzeitig bis zu 2x 360 mm Radiatoren verbaut werden, insgesamt können bis zu 12x 120 mm Lüfter Platz finden. Dabei hängt es natürlich auch stark von der Dicke der Lüfter bzw. Radiatoren ab, wie viele Lüfter man letztendlich wirklich verbauen kann. An dieser Stelle sei schon einmal erwähnt, dass man eine Arctic LF3 360 mm noch gut an der Oberseite montieren kann und trotzdem noch Platz für weitere Lüfter hat, auch wenn es dann schon recht knapp wird. Bei einer seitlichen bzw. senkrechten Montage wird es da wohl schwieriger.

Das Front Panel mit dem Startknopf, Audio Klinke, 2 × USB 3.2 Gen 1 (Typ-A, 5 GBit/s) sowie 1× USB 3.2 Gen 2 (Typ-C, 10 GBit/s) befindet sich am unteren Rand. Dies ist gut zu erreichen, wenn das Gehäuse auf dem Schreibtisch aufgestellt wird, bei einer Platzierung auf dem Boden ist es eher ungünstig. Durch die Füße ist aber noch soweit genügend Platz zum Boden vorhanden, so dass man selbst bei der Platzierung auf dem Boden die USB Anschlüsse gut erreicht.

Die Mesh Front wird mit 4 Push-Pins gehalten und ist sehr stabil, sie lässt sich ohne Mühe abziehen. Dahinter sitzt ein Staubfilter, der an der oberen Kante mit 2 Nasen in die entsprechend vorhandenen Aussparungen eingeschoben wird und an der unteren Seite einen guten Magneten zur Befestigung besitzt. Zum Entfernen ist dort ein Griff angebracht, mit dem sich der Filter problemlos nach vorne gezogen und dann herausgenommen werden kann. Darunter verbirgt sich die variable InfiniRail Schiene zur Befestigung der Lüfter, bei der gelieferten ARGB Variante sind hier schon drei Corsair RS120 ARGB PWM Lüfter befestigt, die über Splitter-Kabel miteinander verbunden sind. Die Schrauben zur Befestigung sind an variablen Stegen angebracht, welche sich über ein paar Kreuzschrauben in der Breite verschieben lassen. Alle Positionen sind eindeutig und gut lesbar markiert, so dass man recht einfach zwischen den Abständen für 120 mm sowie 140 mm Lüfter wechseln kann. Dies hat den Vorteil, dass kein unnötiges Material für eine Befestigungsschiene in den Luftstrom hineinragt.

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Die linke Seite ist zweigeteilt, oben das leicht getönte Glasfenster zur besseren Sicht auf die PC Komponenten, welche sowohl auf der Außen- als auch auf der Innenseite mit einer Schutzfolie versehen ist. Darunter befindet sich eine separate Blende mit dem bekannten Mesh Muster, welche allerdings innen durch eine milchig-transparente Abdeckung aus Kunststoff abgedeckt wird, welche man alternativ durch die schwarze Variante aus der Accessory Box tauschen kann. Laut Anleitung soll sie das Entweichen der von den vorderen Lüftern eingesaugten Frischluft verhindern. Man kann und soll die Abdeckung einfach weglassen, wenn man auf der Netzteilblende im Innenraum auch noch Lüfter befestigen will. Leider liegt hier kein Staubfilter dabei und es wird auch nicht als optionales Zubehör angeboten, was ich als echtes Manko empfinde. Gerade wenn man die Abdeckung weglässt, wäre ein Staubfilter sehr sinnvoll. Seltsamerweise besitzt die milchige Abdeckungen einen kleinen Klebestreifen an einem Ende, während die schwarze Alternative dies nicht bietet.

Das Glas war zum Transport durch einen schwarzen Klebestreifen gesichert, welcher sich auch durch die noch darunter befindliche Schutzfolie problemlos entfernen ließ. Bei meinem Exemplar waren die Spaltmaße zwischen Glas und dem Rest soweit in Ordnung, wenn auch an der oberen Kante merklich breiter als an den anderen Bereichen. Die Glastür wird über 2 Rändelschrauben an der Rückseite befestigt und verfügt zusätzlich noch über einen kleinen Push-Pin an der hinteren Kante, welcher zum Öffnen überwunden werden muss. Hierzu muss das Seitenteil mit etwas Kraft über einen kleinen Steg als Griff nach außen geklappt werden, was durchaus nicht so einfach ist, gerade wenn man eventuell noch gewohnt ist, dass man die Seitenteile erst ein wenig nach hinten schieben muss, bevor man sie löst. Zusätzlich muss man hier aufpassen, dass einem dabei das Seitenteil nicht unbeabsichtigt entgegenkommt und dann auf den Boden knallt, hier sollte man auf jeden Fall eine Hand an der Unterkante haben. Hinter der unteren Blende verbirgt sich der Platz für das Netzteil und ein am Boden verschraubtes Festplatten-Bracket mit Platz für entweder ein 3,5‘‘- oder zwei 2,5‘‘-Laufwerke. Es kann in jeweils drei Stellungen mit jeweils unterschiedlichem Abstand zum Netzteil eingesetzt und montiert werden. Hier hätte ich eine optionale Aussparung mit Mesh sinnvoll gefunden, die man bei Bedarf für mehr Airflow statt des Festplatten-Käfigs hätte einsetzen können. Eine entsprechende Aussparung im Boden ist aber auch nicht vorhanden.

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Auf der Rückseite sieht man oben einen Platz mit dem bekannten Mesh für einen Lüfter bis zu 140 mm, auch hier leider ohne optionalen Filter. Außerdem gibt es den modularen Rahmen mit den Slotblenden, welche einzeln durch Schrauben gelöst und entfernt werden können. Dieser Rahmen kann beim vertikalen Einbau der GPU einfach um 90° gedreht montiert werden, so dass hier kein zusätzliches Bracket benötigt wird. Leider besitzt der Rahmen eine, meiner Meinung nach, unnötige Aussparung bei den Schrauben der Slotblenden, die keinen wirklichen Mehrwert bietet. Im Gegenteil, durch diese Öffnung ohne jegliches Mesh gelangen Staub oder eventuell Fliegen etc. noch einfacher in das Gehäuse. Hier sollte es möglich sein, diese Öffnung von außen oder innen zu verschließen. Dagegen haben die Rändelschrauben auf der Rückseite als nettes optisches Detail einen kleinen Ring in dem typischen Corsair-Gelb. Außerdem ist in der Lasche für die obere Abdeckung noch mal der Name Corsair zu lesen. Im unteren Bereich neben der Aussparung für das Netzteil ist eine kleine Gummilasche, die man entfernen kann. Dies ist vor allem für Kabel von Komponenten im Corsair Link System gedacht, kann aber natürlich auch für andere Leitungen nutzen, die man hinein oder hinaus führen will.

Das rechte Seitenteil besteht aus einem eher dünnen Blech, welches im vorderen Teil eine Aussparung mit Mesh besitzt, um die Luftzufuhr eventuell auf der rückseitigen Schiene montierten Lüftern zu gewährleisten. Hier zeigt sich deutlich die geringe Materialstärke, vor allem im Mesh Bereich, da das Seitenteil auch ohne dahinterliegende Kabel etwas wellig aussieht. Selbst in dieser Preisklasse ein echtes Manko und wirkt dadurch eher billig. Positiv ist anzumerken, dass auf der Rückseite noch ein Staubfilter hinter dem Mesh Teil sitzt, der magnetisch hält und problemlos entfernt und gesäubert werden kann.

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Der Deckel war in meinem Fall gerade, auch wenn auch hier das Material doch recht dünn und durch das Mesh sehr nachgiebig ist. Er ist ebenso auf der Rückseite mit 2 Rändelschrauben befestigt und lässt sich dann, im Gegensatz zur Mechanik bei den Seitenteilen, durch kurzes Schieben nach Hinten und dann nach oben wegklappen entfernen. Darunter befindet sich ebenfalls eine InifiniRail Halterung für 360 mm Radiatoren oder auch 3 x 120 mm Lüftern. Auch hier ist die InifiniRail Halterung mit den Abständen für 120 mm bzw. 140 mm gut gekennzeichnet, allerdings stimmte bei mir die Markierung an der vorderen Seite nicht richtig und war ca. 2 mm zu weit außen. Da dies beim Einbau des Radiators aber auch eher nebensächlich ist, war mir das nicht allzu wichtig. Auch hier ist kein Staubfilter enthalten, da auf der Oberseite die Lüfter meist eh nach außen pusten, kann ich darüber hinwegsehen. Wäre aber sicher trotzdem ein sinnvolles Zubehör, selbst wenn es optional wäre. Die Kante an der Vorderseite steht ein wenig über, was aber nur beim genaueren Hinsehen auffällt. Dies scheint allerdings je nach Gehäuse unterschiedlich zu sein.

Die Unterseite ist bis auf den Lufteinlass für das Netzteil recht geschlossen, wobei dieser durch einen kleinen Staubfilter geschützt ist. Diesen kann man einfach zur linken Seite herausziehen und reinigen. Ansonsten sieht man noch das dicke Kabel vom Frontpanel zum Innenraum laufen. Es ist zwar geschützt und ist im normalen Betrieb auch nicht zu sehen, man könnte dies aber auch etwas eleganter lösen. Dafür lässt sich das Frontpanel theoretisch einfach über 2 Schrauben lösen und gegen ein anderes austauschen. Corsair hatte hier z. B. ein Panel mit mehr USB-Ports oder einem DAC in Aussicht gestellt, allerdings ist aktuell noch nichts in der Art verfügbar.

Im Innenraum befindet sich das Mainboard Tray sowie die seitliche Abdeckung mit der GPU-Stütze, welche durch eine einfache Schraube gelockert und in der Höhe angepasst werden kann. Allerdings ist diese nur für sehr lange Grafikkarten gedacht, meine RTX 3070 war doch deutlich kürzer. Allerdings kann man diese einfach weiter herausschrauben und dann aus der Abdeckung entfernen. In der Accessory Box liegt noch ein Adapter für die reguläre Anbringung am Mainboard Tray bei, mit der man dann auch kürzere GPUs stützen kann. Die Sichtblende für die Kabel kann man ebenso einfach über eine einzige Schraube am oberen Ende entfernen und gegen das beiliegende Lüfter-Bracket tauschen, so kann man auch dort einen 360 mm Radiator oder bis zu drei weiteren 120 mm Lüftern montieren. Auch die Abdeckung zum unteren Bereich mit Netzteil bzw. Festplatten Halterung lässt sich bei Bedarf komplett entfernen, genauso wie das gesamte Mainboard-Tray, um diese auszutauschen oder die Montage von Komponenten zu erleichtern. Im Innenraum ist alles soweit gut und sauber verarbeitet, es gibt keine scharfen Kanten und es wirkt soweit stabil. Dabei sollte man aber nicht alle Seitenteile oder noch den Deckel entfernen, da sonst die Stabilität deutlich geringer wird.

Die drei vormontierten RS120 ARGB Lüfter sind miteinander verbunden, leider sind diese Kabel nur lose nach unten geführt. Hier gibt es auch keine Kabelhalterungen, es lässt sich aber auch problemlos mit Kabelbindern ein wenig ordentlicher gestalten. Ansonsten sind alle Kabel, auch die vom Frontpanel, sauber verlegt und auf der Rückseite des Mainboard-Trays an drei installierten Kabelhalterungen aus grauem Klettband mit dem Corsair Logo befestigt. Auf der Rückseite der vertikalen Kabel-Abdeckung sind noch einmal zwei senkrechte Klett-Halterungen platziert. Des weiteren sind auf der Rückseite auch noch mal 3 Klettband-Verschlüsse angebracht, welche einfach durch kleine Laschen im Blech gesteckt sind.

Auf der Rückseite der Mainboard Halterung befindet sich noch ein zweiter Festplatten-Halter, auch dieser lässt sich mit einer einzigen Schraube an der Oberseite befestigen bzw. entfernen. Hier finden ebenso eine 3,5‘‘- oder zwei 2,5‘‘-Festplatten Platz. Optional gibt es eine kleine Vertiefung, in welcher der magnetisch befestigte Controller für Corsair Link angebracht werden kann, falls man diesen benutzt. Ich hatte testweise auch mal einen Corsair Commander Core XT verbaut, dieser lässt sich allerdings nur mäßig gut irgendwo platzieren, da eine entsprechende größere Fläche einfach fehlt.

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Bei dem Netzteil lässt sich nur Positives berichten. Es ist sauber verarbeitet und wirkt hochwertig. Die Garantie von 10 Jahren ist wirklich gut und es ist Cybernetics Efficiency Gold zertifiziert. Leider sind die mitgelieferten Kabel nicht gesleeved, allerdings bietet Corsair hier optional auch entsprechend schönere Varianten mit Einzelummantelung (Typ 5). Da die Kabel schwarz sind, fällt es aber auch nicht übermäßig auf. Die Maße des Netzteils betragen 180mm x 150mm x 86mm, durch die recht schmale Bauform sollte in Normalfall immer genug Platz für den seitlichen Anschluss der Kabel bleiben. Im Corsair Frame 4000D ist dies natürlich kein Problem, hier ist mehr als genug Raum vorhanden.



Ein- und Aufbau​

Der Einbau meines Testsystems beinhaltete folgende Komponenten:

  • Gigabyte X870E Aorus Master
  • Ryzen 7 9800X3D
  • Corsair Vengeance 32 GB DDR5-6000 CL30
  • Arctic Liquid Freezer III 360 mm
  • Lexar SSD NQ790 2 TB
  • Gigabyte RTX 3070
Dazu kam natürlich noch das RM1000x Shift Netzteil. Auf weitere Lüfter bzw. Festplatten habe ich dieses Mal verzichtet.

Der Innenraum ist nach Entfernung der Glastür geräumig genug für einen problemlosen Einbau des Mainboards. Alle Befestigungspunkte sind gut erreichbar und das Mainboard sitzt sauber und sicher im Gehäuse. Durch die Aussparungen in der Netzteilabdeckung bzw. am Mainboard-Tray am oberen Ende lassen sich alle Kabel gut hindurchführen. Lediglich das Einstecken der Kabel am unteren Rand kann gegebenenfalls ein wenig fummelig sein, wenn man zu dicke Finger hat und sich selber die Sicht blockiert. Auch der Radiator meiner Liquid Freezer III ließ sich gut montieren, auch ohne Demontage des InfiniRails. Das Gehäuse ist breit genug, damit auch ein so dicker Radiator noch genügend Abstand zu den RAM Riegeln hat. Von der Länge her passte der Radiator gerade so hinein, die Schläuche zur Pumpe laufen nun allerdings direkt auf der Rückseite der vorderseitig montierten RS120 Lüfter entlang, kommen aber nicht an die Rotorblätter. Leider ergab sich hier ein kleines Kompatibilitätsproblem zwischen der Pumpe der Arctic Liquid Freezer III und meinem Mainboard. Mein m.2 Kühler des Aorus Master war einfach zu hoch und blockierte damit den Einbau der Pumpe. Allerdings liefert Arctic in so einem Fall kostenlos einen niedrigeren Kühlkörper nach, sofern man den Kaufbeleg für AIO und Mainboard hat. Ich habe mich in dem Fall einfach aus Zeitgründen für den Einbau auf einem alternativen m.2 Slot entschieden, da meine SSD eh keine PCIE Gen5 ist und ich somit keinerlei Unterschied merke.

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Auch der Einbau der Grafikkarte war schnell erledigt, auch wenn ich diese temporär noch einmal entfernt habe, um dann doch die Grafikkarten-Stütze aus der seitlichen Kabelabdeckung zu entfernen und dann mit dem mitgelieferten Adapter am Mainboard Tray zu befestigen, um diese dann auch nutzen zu können. Leider entsteht dadurch in der Kabel-Abdeckung ein Schlitz, durch den man hindurchsehen kann. Hier wäre generell eine Art Abdeckung wünschenswert, um einen noch cleaneren Look zu erreichen. Am einfachsten wäre eine Art Bürsten-Kabeldurchführung auf der Rückseite, wie sie in Serverschränken verwendet werden, so dass man trotzdem die GPU-Stütze noch verschieben könnte. Alternativ eine Art Gummilippe, die man im Bedarfsfall einsetzen könnte.

Zu guter Letzt kam noch das Netzteil, auch dieses ließ sich über die rechte Seite problemlos einsetzen und festschrauben. Alle Kabel lassen sich gut einstecken, leider fehlt ein bestätigender Klick oder so etwas, wenn das Kabel richtig sitzt. Allerdings lassen sie sich so auch problemlos wieder entfernen wenn nötig, sitzen aber fest und sicher. Das 24-pin ATX Kabel zum Mainboard sowie das USB Kabel vom Frontpanel lassen sich einfach über die Abdeckung in den Innenraum führen. Hier ist mehr als genug Platz, die Lücke ist aber doch recht groß. Auch hier wäre eine optionale Abdeckung oder Lasche eine Verbesserung, insbesondere weil dahinter der Mesh-Teil des Seitenteils sitzt. Immerhin klärt sich hier auch das Rätsel, wofür das seltsame schmale Teil im Accessory Pack gedacht ist. Dieses ist eine magnetische Abdeckung für die BTF-Aussparungen am Mainboard-Tray, so dass diese wenigstens nicht zu sehen sind.

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Leistung im Alltag​

Der Power Knopf auf der Vorderseite lässt sich gut bedienen, die RS120 ARGB PWM Lüfter auf der Vorderseite funktionieren auf Anhieb. Sie leuchten im Ursprungszustand regenbogenfarben, lassen sich aber in Signal-RGB oder der Mainboard Software wie Gigabyte Control Center etc. problemlos steuern. Leider sind alle drei Lüfter gleichgeschaltet, verhalten sich also wie ein einziger Lüfter, sowohl was die Drehzahl als auch RGB angeht. Das ist ein wenig ärgerlich, weil sie damit beworben werden, dass sie in Reihe schaltbar sind und kein separater Controller nötig ist. Das ist zwar technisch korrekt, aber gerade bei RGB würde man sich echtes ARGB daisy-chain wünschen, wo man wirklich alle LEDS auf den Lüftern unterschiedlich ansprechen kann, wenn man will. Dazu braucht man dann aber doch wieder einen Controller und muss alle Lüfter einzeln ansteuern. Ich hatte dies testweise dann mit einem Corsair Commander Core XT getestet, der aber nur bedingt gut auf der Rückseite der Kabelabdeckung oder am Mainboard-Tray zu befestigen ist. Da ich aber im Normalfall eh auf dezente Farbgebung stehe, habe ich das wieder auf den Ursprungszustand zurückgebaut und mich damit abgefunden. Ansonsten entwickeln die drei RS120 ab einer Drehzahl von ca. 800 rpm ein leichtes Surren, bei 1000 rpm sind sie schon deutlich hörbar und brummen etwas niederfrequent. Bei 1300 rpm sind sie dann nicht mehr wirklich dezent und entwickeln dabei ein Rauschen und Brummen. Bei voller Drehzahl von 2100 rpm gleichen sie dann doch eher einer Turbine, das will man nicht wirklich haben. Ich habe daher mit Fan Control die Kurve entsprechend angepasst, dass sie erst ab einer Temperatur von ca. 60° auf eine Drehzahl über 800 rpm ansteigen lassen. Das ist im Normalfall mehr als ausreichend, da durch die vielen Mesh Elemente genügend Luft zur Verfügung steht.

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Allerdings sind genau diese Mesh Elemente vor allem auf der Rückseite auch der Grund, dass sich schnell Staub etc. im Innenraum absetzen kann. Da hier jegliche Staubfilter fehlen und ich auch keinen rückwärtigen Lüfter eingebaut habe, gelangt hierüber zu viel Staub ins Gehäuse. Dazu trägt auch wie schon erwähnt die unnötige Aussparung an der Slotblende bei, selbst wenn hier ein Lüfter verbaut ist.

Das Netzteil ist im Vergleich zum Gehäuse nicht hörbar und leistet einwandfreie Dienste.


Fazit​

Das Corsair Frame 4000D bietet einige coole Features und ist auf den ersten Blick auch optisch durchaus ansprechend. Die variablen Schienen, das große Platzangebot und das modulare Konzept sowie die solide Front gefallen. Leider wird dieser Eindruck beim genaueren Hinsehen durch viele kleine Mängel oder unglückliche Ausführungen beeinträchtigt. Hier gäbe es durchaus viel Raum für Verbesserungen. Für den Preis bekommt man mit Sicherheit kein schlechtes Gehäuse, aber es gibt durchaus einige Konkurrenten, die auch in dem Segment ähnliches bieten oder auch besser machen. Im Endeffekt sind die variablen Schienen ein Feature, dass man wahrscheinlich selten nutzt, da wohl kaum viele Personen sehr häufig ihre Lüfter oder Radiatoren wechseln. Dafür wirken die doch sehr dünnen Seitenbleche und der Deckel sowie fehlende Staubfilter unnötig billig. Man hat den Eindruck, dass man viele coole Features anbieten will, dabei aber leider etwas die Basics eines guten Gehäuses vernachlässigt. Auch die Lautstärke der verbauten Lüfter ist ab einer mittleren Drehzahl störend, zum Glück ist die Kühlfähigkeit des Gehäuses sehr solide.

Das Netzteil RM1000x Shift ist dagegen wirklich super. Die seitliche Zugänglichkeit der Anschlüsse ist ein wirklicher Mehrwert und macht Sinn. Es sind mehr als ausreichend Kabel in guter Länge beigelegt, auch wenn gesleevte Kabel sicherlich noch schöner gewesen wären. Diese lassen sich aber sowohl von Corsair als auch anderweitig problemlos nachrüsten.

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Über mich​

Mein Name ist Arne, bin 48 Jahre alt und Ingenieur, Vater und Gelegenheitszocker. Nach über 10 Jahren habe ich gerade einen neuen PC aufgebaut und mich dabei eingehend mit der Technik und dem ganzen Drumherum beschäftigt. Nach dem Aufbau des PCs, bei dem fast mehr Zeit in das optimale Kabelmanagement als in den eigentlichen Aufbau floss, steht nun die Überarbeitung des Arbeitszimmers an, um den neuen PC auch etwas mehr Geltung zu verschaffen. Ansonsten ist im eigenen Haus immer etwas zu tun, so dass ich längst nicht mehr so viel Zeit vor dem Rechner verbringe wie früher.
 

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