Blitzschutz für Backup Server

eehm

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Hallo,

ich würde gerne meinen Backup Server am liebsten so sicher wie "Stecker Ziehen" vor Blitzen schützen.
Im Haus ist sowohl ein Ableiter für Typ 1 und 2 gesetzt sowie in den Unterverteilungen Ableiter für Typ 3.

Generell ist das aus meiner Sicht zwar die Halbe Miete, wenn das LAN entweder ganz vom Telefonnetz getrennt ist oder eben sensible Geräte über eine Glasfaserbrücke angefahren werden.

Dennoch stellt sich mir die Frage, ob man ein einzelnes Gerät durch ein Vorschaltgerät wie eine USV oder ähnlichem von der 230V Seite (Netzwerkkabel mal außen vor) so absichern kann, dass es selbst in einer Elektroinstallation ohne Ableiter von Typ 1, 2 oder 3 gut geschützt wäre?
Gibt es sowas?
Falls ja, würde ich das nämlich durchaus in Erwägung ziehen sowas anzuschaffen.
 
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Vernünftige USV + Netzwerk per SPF(+) Glasfaser wäre so das,was man zu Hause noch realisieren kann/will.
Weiterhin empfehlenswert: Backup Mirror an 2tem Standort, z.B. Eltern oder Bekannte.
 
Vernünftige USV + Netzwerk per SPF(+) Glasfaser wäre so das,was man zu Hause noch realisieren kann/will.
Weiterhin empfehlenswert: Backup Mirror an 2tem Standort, z.B. Eltern oder Bekannte.

So habe ich das auch geregelt.

USV+Glasfaser - dann ist ein Defekt am Server durch Überspannung schon sehr unwahrscheinlich.
 
Haben die USV mit LAN in -> LAN out nicht auch Überspannungsschutz drauf?

Oder hilft das nicht gegen Blitze?

Überspannungsschutz ist kein Blitzschutz.
Blitzschutz-/Überspannungstechnik ist beliebig komplex.

Die angesprochenen Typ1-3 sind dabei das Mindestmaß und in genau dieser Kombination notwendig.
USVs, Steckdosenleisten oder Zwischenstecker sind nur Typ3.
Dieser sorgt dafür, dass Restspannungen von Typ1+2 nicht weiter gekillt werden können, durch ihn gekillt werden.
Ein Typ 3 alleine lebt also von 1+2. Ohne diese ist die Wirkung beschränkt. Denn wenn die Eingangsspannung über der Spannung vom Typ3 liegt, dann kann der Typ 3 halt auch nichts mehr machen.
Das gilt dann für Typ 1+2 entsprechend.

Das heißt aber auch, dass ein Typ 1 schon nicht wirksam sein kann.

Des Weiteren gibt es nicht DEN Blitzeinschlag.
Es ist entscheidend, wo der Blitz einschlägt, also in welcher Relation zum Haus bzw. zur Zuleitung.
Wenn man noch mit Freileitung direkt eingespeist wird und der Blitz hämmert genau da rein, dann kannst du auch auch 10x Typ1-3 haben, das bringt nichts.
Je weiter der Blitz vom Haus (Fall 1) oder von der Zuleitung (Fall 2) weg ist, desto geringer ist die Einstreuung vom Blitz und damit die Spannung.

Am Ende heißt das folgendes, ein Typ 3 Überspannungsschutz in USV und Co. vermittelt eine trügerische Sicherheit. Genauso wie diese ganzen "50k EUR Versicherungsaufkleber" auf den Geräten usw. .
Denn der hilft nur dann, wenn der Blitz "sich" helfen lassen will.

Damit ist dann auch der letzte Abschnitt von @eehm geklärt.
Für die Netzwerktechnik gilt das Gleiche.
Das Problem bei der Netzwerktechnik ist, dass ein Überspannungsschutz, gerade bei höheren Geschwindigkeiten, nur schwer bis gar nicht zu realisieren ist.
Ergo muss man hier auf eine galvanische Kopplung des zu schützenden Endgerätes verzichten.
D.h. also entweder LWL, Wi-Fi, oder Li-Fi.

Aber nur, weil man die Netzwerkstrippe geregelt hat, heißt das nicht, dass der Server nun sicher ist. Eben weil auf der 230V-Seite noch immer was passieren kann.
Es ist also, wie so oft, eine Minderung der Effekte und eben keine Verhinderung der Effekte.
Beispielrechnung: (Zahlen willkürlich)
Ohne Überspannungsschutz führen 75% aller Blitze zum Totalschaden.
Mit 1x Überspannungsschutz führen zu 60% aller Blitze zum Totalschaden.
Mit 2x Überspannungsschutz führen zu 50% aller Blitze zum Totalschaden.
Mit 3x Überspannungsschutz führen zu 40% aller Blitze zum Totalschaden.

Am Ende besteht also immer ein Restrisiko.
Das muss man nun für sich abwägen.
Etwas ist besser als nichts, mehr ist besser als etwas und alles ist besser als mehr.
Dennoch kann man seine Daten verlieren.

Abhilfe schafft da nur, dass man entweder den Backupserver immer vom Netz trennt. (Stecker ziehen, nicht schalten)
Ansonsten halt das oder eine Version des Backups komplett ohne Verbindung aufbewahren, (z.B. USB Platte) oder komplett auslagern, 2. Standort.


PS: Wenn man mal erlebt hat, dass nen Blitz sämtliche Stromleitungen im Haus raussprengt und die Verteilung aussieht wie Dresden 1945, dann macht man sich keine Gedanken darüber welcher Überspannungsschutz oder USV da nun helfen soll. Man macht das gleich ganz anders.
PPS: Sämtlicher Überspannungsschutz und Trennung des Servers hilft übrigens nicht, wenn bei einem solchen Vorfall der Haus abbrennt. Da kannste den ganzen Serverraum mit dem Kram vollgebaut haben, sofern das Teil nicht in einem Bunker steht, wars das eh.

EDIT:
Einzige Alternative wäre eine (komplett) autarke Spannungsquelle, also nicht sowas wie PV oder so. Evtl. gibt es bald tragbare Atomkraftwerke. Damit hätte man dann Ruhe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm, meiner Meinung nach etwas sehr schwarz gemalt und aufs Maximum getrieben - da wird man in der Praxis vermutlich früher einen Lotto-6er machen, als das sein obiges Bsp. eintreffen wird.

Viele Haushalte verfügen ja schon über Erdkabel => Blitzeinschlag direkt ins Stromkabel also eher unwahrscheinlich; dann gibt es noch Hauptsicherungen+FI+Sicherungsautomaten - wenn man das dann noch mit einer guten USV+LWL kombiniert, dann ist ein Problem schon sehr unwahrscheinlich - meiner Meinung nach.


Restl. Gefahren von Katastrophen (Brand, Hochwasser, ...) bleiben natürlich noch => wichtigste Daten regelmäßig extern sichern.
 
Ähm, hast du ne E-technische Ausbildung?
Das, was du da schreibst, ist kompletter Unsinn. (bis auf den letzten Absatz)
Ein Blitz muss nicht in das Kabel einschlagen.
Es reicht auch, wenn es in das Erdreich um das Kabel herum einschlägt. Dabei werden Spannungen in das Kabel eingeleitet, nennt sich magnetisches Feld. Es braucht dazu keine galvanische Kopplung.
(Kennst du so drahtloses Aufladen von Handys? Das funktioniert genauso. Ein Magnetfeld koppelt el. Energie auch wenn es keine direkte Verbindung gibt.)

Das mit dem Direkteinschlag ist nur der extremste Fall, wo am meisten passiert.
Heutige Überspannungsschäden werden an Hauseinspeisungen mit Erdkabel hervorgerufen, einfach weil es weniger Freileitungseinspeisungen gibt.
Nur weil es diese Extremfälle weniger gibt, heißt das nicht, dass es sie garnicht gibt und vor allem heißt es nicht, dass sonst (bei Erdkabeln) gar nichts mehr passiert.

Was sollen deiner Meinung nach "Hauptsicherungen+FI+Sicherungsautomaten" bei Überspannung genau machen?
Die leiten die elektrische Energie einfach weiter, wie nen Kabel. Sie gehen, bei entsprechender Höhe, wie auch die Leitungen dabei auch kaputt.
Diese Geräte haben keinerlei Schutzwirkung.
Viel mehr noch, führt ein Blitz dazu, je nach Größe, dass in den ersten (mili)Sekunden die Kontakte verkleben, das Gerät dann gar nicht mehr schaltet und dann das Restmetall wegglüht. Dann ist der Stromkreis zwar offen, da ist der Strom aber schon hindurch und, im Extremfall, sind die Kabel in der Wand auch schon verdampft. Was mit den angeschlossenen Geräten passiert ist, kann man sich dann wohl denken.

Des Weiteren, hast du dich mal mit Überspannungsschäden beschäftigt?
In Deutschland haben wir ~200k Überspannungsschäden im Jahr.
Ich kann man nicht entsinnen, dass wir jährlich 200k 6er im Lottogewinner haben.
Hast du da andere Infos, die das belegen, dass man öfter im Lotto gewinnt? Weil dann sollte ich jetzt mit Lotto anfangen.
(Info: Im Jahr gibt es ~20 6er Gewinner, also Faktor 10k niedriger.)

PS: Bei der Erörterung von tech. Sachverhalten, geht es nicht um Meinung, da geht es ausschließlich um Fakten.
Man kann gerne der Meinung sein, mir passiert sowas nicht (weil ich von Gott persönlich gesegnet bin) oder aber, mir passiert das ständig, weil ich mal nen Lolli geklaut habe und Karma mich seit dem auf dem Zettel hat.
Fakt ist aber, wenn es passiert, dann kanns übel werden, sehr übel. Auch ohne Brand.
(das Schwarze am Ubi-Gerät ist kein Feenstaub)
(die Leitungen auf dem Bild haben sich selbst entlassen, das war nicht das Werk eines Menschen)

EDIT:
Nur mal so zum Spaß. Mit ist gestern ein Kaltgerätekabel abgebrannt, bzw. ganz kurz davor.
Dies Isolierung und der Mantel waren auf der gesamten Länge superweich, Kabel hing durch, Adern waren stellenweise schon sichtbar.
Alles heiß, kaum noch anzufassen.
Jetzt sieh mal zu, dass du das abgeschaltet bekommst, wenn alles verkramt ist.
Einmal Zähne zusammenbeißen und den heißen Schuko anfassen und rausziehen.
Das war ne Last von 5A also ~1,25kW. Also nichts wildes.
Nur mal so, mir passiert sowas nicht.
Man kann mir als EFK schon unterstellen, dass man weiß, was man tut. Und 1,25kW sind nun auch keine so wirklich Last.
 
Zuletzt bearbeitet:
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