28 Days Later (5,5/10)
Ich glaube es dürfte jetzt über 20 Jahre her sein, dass ich 28 Days zum letzten mal gesehen habe. Ich wollte mir den Film aber vor 28 Years Later noch einmal geben. Ich hatte 28 Days eigentlich recht gut in Erinnerung, zumindest hatte ich ihn immer mit einem guten Horror-Streifen verbunden der für mich zum ersten mal den Meilenstein gesetzt hat, dass "Untote" nicht mit ausgestreckten Armen langsam auf einen zu-schlurfen sondern als Infizierte auf einen zurennen. Der erste Resident Evil Film ging da ja in eine ähnliche Richtung. Beide kamen auch glaube ich im selben Jahr raus.
Nüchtern betrachtet ist beim Film aber nicht mehr viel Glanz übriggeblieben. Er war ja mit 8 Millionen Produktionskosten auch spottbillig, schon Resident Evil kostete das 4-fache. Trotzdem nagt grade das so ein bisschen am Film. Denn das Bild ist gruselig schlecht, es ist wie ein alter VHS Film. Kann man als Charme auslegen....muss man aber nicht. Die Kameraführung ist hingegen echt gut und auch individuell. Mir war das verlassene London irgendwie deutlich länger in Erinnerung geblieben, und das war für mich damals auch das Coole, es hatte was von "Der Omega Mann". Aber dieser Part ist eigentlich recht kurz. Insgesamt benehmen sich die Schauspieler bzw. nach ihrem Handlungsbogen auch einfach dämlich und nicht nachvollziehbar.
Das Thema Infizierte tritt spätestens mit dem Herrenhaus in den Hintergrund, weil ab da mehr Fokus auf die zwischenmenschlichen Dinge gelegt werden, wie sehr ändern sich Menschen in solchen Situationen bis es dann wieder zum Showdown kommt.
Naja, unter der Prämisse mit möglichst wenig Geld viel zu erreichen ist der Film eine echte Granate und hervorragend gemacht. Trotzdem muss er sich eben mit nachfolgenden Filmen messen, auch wenn sie teilweise das X-Fache gekostet haben. Für mich war der Film nach heutigen Maßstäben nicht mehr gut, auch wenn ich ihn damals sogar im Kino gesehen habe und begeistert war.
28 Years Later (3,5/10)
kommen wir dann zum neuen Film, auf den ich mich wirklich gefreut habe und der mich ziemlich enttäuscht hat. Fangen wir mit den guten Dingen an... die Kameraführung, die Perspektive und die Landschaftsaufnahmen sind wirklich sehr gut. Es ist aber auch eines der größten Probleme des Films. Ich habe permanent den Eindruck man versucht den Film irgendwie künstlerisch oder ästhetisch hervorzugheben, was aber nicht gelingt. Die Story ist in sich vielleicht "OK", aber aus der Ausgangslage "eine Insel wird in Quarantäne" gehalten, abgeschirmt von der Außenwelt hätte man soviel mehr machen können. Stattdessen fokussiert man sich auf ein kleines Dorf das wie moderne Neandertaler eine ökologische Nische in der Infizierten-Welt gefunden hat.
Was sehr gut gelingt...meines Erachtens deutlich besser als im ersten Teil, ist die Bedrohung bei Verfolgung. Man hat diese Infizierten schon sehr "wuselig" und unberechenbar gestaltet und es kommt immer gut Spannung auf wenn die Menschen durch die Wälder vor den Viechern flüchten. Allerdings wird der Film von Minute zu Minute immer bizarrer.
Ohne da jetzt näher ins Detail zu gehen, aber das Ende ist für mich einfach nur absurd gewesen. Lassen wir mal Inflation weg, der Film hatte das fast 10-Fache Budget verglichen mit Teil 1. Es war das gleiche "Team", welches auch die Vorgänger gemacht hat am Werk und man hatte gefühlt 2 Dekaden Zeit, dann ist das, was jetzt nach all der Zeit entstand für mich eine herbe Enttäuschung gewesen.
Es ist für mich ein Film den ich nur einmal sehen musste. Den werde ich wohl nie wieder schauen.
Im Vergleich...ok, der Film ist deutlich neuer, ist World War Z für mich weitaus besser gealtert.