Was ich speziell im Alltag bemerke ist, dass wenn ich z.B. Musik oder ein Video von der SSD abspiele und zeitgleich ein Programm starte, dann fängt das an zu stocken oder zu ruckeln.
Das ist das normale Verhalten von DRAM less SSDs, vor allem wenn es SATA SSDs sind, die NVMe SSDs können dies durch HMB noch ein gewisses Stück weit abfedern. In den internen SRAM des Controllers passt i.d.R. gerade mal ein Ausschnitt der Mappingtabelle der für einen Adressraum von 1GB reicht, eben genug für Benchmarks wie AS-SSD oder CDM in der Standardeinstellung. Bei mehreren parallelen Zugriffe ist dann die Gefahr groß, dass ständig für mehr oder weniger jeden Zugriff erstmal der passende Teil der Mappingtabelle nachgeladen werden muss und dies dauert beim Laden aus dem NAND eben um einiges länger als wenn es DRAM Cache gäbe in dem der Controller die gesamte Mappingtabelle halten könnte. Beim DRAM zu sparen ist eben am falschen Ende gespart, vor allem wenn eben mehr als ein Zugriff gleichzeitig erfolgt und es eine SATA SSD ist.
aber der normale Benchmark zeigt ein interessantes Verhalten. Es sind ja knapp 600GB belegt, was irgendwie auch zur Theorie von @Kenaz passt.
So ein Low-Level Benchmark ist für SSDs Blödsinn und ob es zur Theorie von
@Kenaz passt, kann man schwer sagen. Es sollte auf jeden Fall klar sein, wieso bei mehr als 600GB schneller gelesen wird, denn da stehen ja keine gültigen Daten, der Controller muss also gar keine Daten aus dem NAND lesen, sondern liefert i.d.R. einfach nur Nullen zurück, was natürlich schneller geht als Daten aus dem NAND zu lesen. Außerdem muss man beachten, dass HD Tune in der Standardeinstellung nur Zugriffe über 64k macht und dies reicht noch einmal um bei SATA SSDs auf die volle Leserate zu kommen. Dann kommt noch oben drauf, dass der Controller die Daten ja beim Schreiben einer Datei so über die NAND Dies verteilt, dass diese Datei auch möglichst schnell geschrieben und wieder gelesen werden kann. Beim Low-Level Lesen wird aber nicht Dateiweise gelesen, sondern es werden einfach nur aufeinanderfolgende LBAs gelesen, egal zu welcher Datei sie gehören oder eben ob sie überhaupt mit Daten belegt sind. Dies verfälscht das Ergebniss zusätzlich, denn wenn da ein Haufen kleiner Dateien stehen, könnten deren Daten ja zufällig alle auf dem gleichen NAND Die sein und wären damit langsamer Low-Level zu lesen als wenn sie über mehrere NAND Dies verteilt sind, während es beim Lesen der einzelnen Dateien gar keinen Unterschied macht.
Ja, und zwar ein typisches Verhalten für "faule Daten", FW der SSD ist wohl zu lazy um selbst zu refreshen.
Das kann sein, ich will es hier nicht ausschließen, aber ein Beweis ist es nicht. Es kann auch einfach daran liegen, dass es eben eine DRAM less SSD ist und der Controller wird beim Lesen vieler alter Dateien ja ständig einen Teil der Mappingtabelle nachladen müssen, schreibt man dagegen gerade frisch eine Datei und liest diese, so steht sie ggf. noch im Pseudo-SLC Schreibcache und ebenso könnte der passende Teil der Mappingtabelle noch im SRAM des Controllers stehen, was beides das Lesen deutlich beschleunigt.