ich tue mich mit Vermögensverwaltung und Honorarberatung bzw. Finanzberatung gegen Bezahlung oder laufende Kosten schwer. Ich persönlich halte eine Vermögensverwaltung, das mag jeder anders sehen, erst für Summen ab 300.000 - 400.000€ für sinnvoll. Darunter gibt es eh kaum großen Spielraum bzw. die Notwendigkeit dazu in unnötig komplexen Konstruktionen herumzukaspern. Das Kapital ist schlicht nicht da. Und "was wäre wenn Spielchen" auf 10-15 Jahre hinaus zu planen halte ich ebenfalls nicht für angebracht.
Oftmals eröffnet der Honorarberater oder Vermögensverwalter für viele den weiteren Blick, also das neben dem Geld das man irgendwo investiert auch noch Besitzstände, Humankapital, Einlagen, Wertgegenstände, Versicherungsansprüche, Vermögen des möglichen Partners usw. einfließen. Ich glaube nicht dass ich jemanden brauche der mir das erzählt.
Ich betrachte mein Vermögen bereits gesamtheitlich, ich kenne nach 2008 meine Risikotoleranz eigentlich ganz gut, kenne Meine Aufteilung in risikoarmen und risikobehafteten Anteil und weiss wohin ich will. Die Wette Warren Buffetts gegen diverse Hedgefonds(manger) offenbart doch das ganze Übel. Da kommen Leute daher und meinen es besser zu können was sich im Nachgang als falsch herausstellt. Käme heute ein Anlagenberater zu mir und sagte er könnte es besser, auf welcher Basis sollte ich ihm trauen? Ist er wirklich gut oder hängen wir wieder im typischen Survivorship Bias fest das auch diverse aktive Fonds der Finanzindustrie betrifft. Und nur weil er 20 Jahre den Markt outperformed hat, was hat das für eine Aussagekraft für die Zukunft? Und vor allem, warum sollte ich ausgerechnet IHN wählen, warum nicht den Honorarberater/Vermögensverwalter 2 Straßen weiter der genau das gleiche von sich behauptet?
Mein Depot (Gesamtdepot) basiert derzeit aus Tages/Festgeld, BAV, Riester (Steuerersparnis) über Rohstoffe bis zu einem Weltdepot das sich etwas nach Kommers Weltportfolio richtet. Den Beweis dass diese Konstellation ungeeignet, schlecht oder stark unterperformt (wie sollte sie das, wenn sie doch den Markt selbst abbildet) würde ich gerne sehen.
ich werde sehr skeptisch wenn jemand behauptet er schlägt über Jahrzehnte den Markt. Ich glaube nicht an sowas bzw. dass dies nur ein geringer Promillesatz von Anlegern schafft. Also versuche ich den Markt selbst abzubilden. Meine riskiko"freien" Assets schmälern die Rendite natürlich, machen das Depot aber auch weniger volatil. Dessen bin ich mir bewusst und das habe ich auch bewusst so gewählt. Mag sein dass jemand von außerhalb mir statt Produkt X ein anderes empfiehlt, aber ich vertraue lieber mir selbst als andern. Entgangene Gewinne interessieren mich nicht, mir reicht es zu wissen dass ich oberhalb der Inflation mein Kapital anwachsen lassen kann. Entgangene Gewinne hätten auch durch ein konzentriertes Portfolio aus FANG Aktien entstehen können, das ist aber nichts was mich nachts hätte ruhig schlafen lassen.