Linux mit ICH10R-Raid oder Softraid?

thethe

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Möchte meinen Computer neu hochziehen mit Linux-Root, Swap und Home (und Windows) auf der SSD und Linux-Daten in einer großen Partition auf zwei HDs, die per Raid 0 zusammengeschaltet sind. Da gibt es bestimmt schon viele Erfahrungen und Tips, wie man das wirklich gut konfiguriert.

Mein Problem ist nun, ob es besser ist, die HDs bereits im BIOS durch den ICH10R zusammenzuschalten, oder erst per Softraid unter Linux.

Was macht diese grundsätzliche Entscheidung aus für
1) Trim
2) SMART
3) Performance
4) Recovery im Fehlerfall
 
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Das Software raid von Linux ( beliebtes ist mdadm) ist im allgemeinen Schon besser als ein raid was vom BIOS BTW dem chipsatz verarbeitet wir's und im Fall eines defektes starten dein system noch im gegensatz zu anderen sYstemen
 
Dran denken, dass du dann unter Windows keinen Zugriff auf das Linux-Software-RAID hast.
Und ein ICH10R-Software-RAID unter Linux ist leider auch nicht so prall.
 
Bei einem Raid0 wirst du keinen Rebuild im Fehlerfall machen können .... wie denn auch ? Hast ja keine Platte, die irgendwie als Spare funktioniert.

Grundsätzlich funktioniert der Software-Raid unter Linux ganz gut, aber wie das im Bezug auf SSDs und TRIM aussieht, kann ich dir nicht sagen. Generell finde ich einen Raid0 nicht sinnvoll, eben wegen des Datenverlustrisikos beim Ausfall.
Ein Raid5 mit 3 Geräten oder Raid10 mit 4 Geräten wäre die bessere Alternative ;)

mfg
foxxx :wink:
 
Superschnelle Antworten! Danke.

Ich dachte in der Tat an mdadm. Aber schluckt es mehr CPU-Zeit als das ICH10R-Raid?

Auf das Raid-Datenlaufwerk soll eigentlich ext4 und da brauche ich von Windows aus keinen Zugriff.

@Chris_2k: Was meinst Du genau mit "ein ICH10R-Software-RAID unter Linux ist leider auch nicht so prall." Kann man das genauer spezifzieren?

@foxxx: Oft geht eine Platte ja nicht einfach so kaputt, sondern es kündigt sich an durch fehlerhafte Sektoren oder Lärm, u.s.w. Es gibt ja auch SMART. Ich hatte schon in Softraid0 Linux-Systemen defekte Festplatten und konnte die neusten Daten dann meistens trotzdem fehlerfrei wegkopieren.

Zu Trim habe ich nur gehört (aber vielleicht falsch verstanden), daß wenn RAID im Bios aktiv ist, zumindest Windows7-Trim nicht mehr zur SSD durchkommt. Stimmt das? Und wie ist es bei Linux? Wird m.W. ab 2.6.33 unterstützt.

Raid5 mit drei Platten finde ich auch besser, aber ich habe jetzt schon keinen Platz mehr und wieder 100 Euro??? Außerdem mehr overhead, sprich CPU-Verbrauch.
 
Wozu benötigst du überhaupt (R)AID-0? Sequenzielle Datenrate ist bekanntlich ja nicht alles...
 
Also dein Linux soll auf 2 normale Festplatten in einen Raid0 ?

Da erschließt sich für mich der Sinn nicht so wirklich, außer du kopierst sehr oft große Datenmengen. Für alles andere macht Raid0 quasi keinen Sinn, da gerade viele kleinere Dateien und die Zugriffszeiten entscheidend sind, was dir also im normalen Betrieb bei einem Raid0 keinerlei Vorteile verschafft.

Außerdem kann es definitiv möglich sein (eigene Erfahrung), dass eine Platte von jetzt auf gleich hops geht. Ohne Vorwarnung, kritische SMART-Werte, Temperaturen oder Geräusche. Zack von einem Moment auf den anderen Tot, komplette Elektronik futsch, damit auch die Daten.
Also daher würde ich mich nie auf einen Raid0 verlassen, schon gar nicht bei wichtigen Dateien.

TRIM sollte ab 2.6.33 unterstützt sein, trotzdem wäre ich da noch etwas vorsichtig.

Insgesamt erschließt sich mir nicht ganz, was du vor hast und ob das sinnvoll ist. Aber zum experimentieren kann man das mal machen ;)

mfg
foxxx :wink:
 
Ihr braucht mehr Hintergrund. Kann ich nachvollziehen. Also: Das neue System wollte ich wie folgt aufsetzen:

Auf der 128GB-SSD folgende Partitionierung:
-sda1 100MB Komische Win7-Partition
-sda2 50GB Win7-System
-sda3 18GB Linux root (z.B. opensuse)
-sda4 18GB Linux root (Alternative Systeminstallation, z.B. ubuntu)
-sda5 500MB Linux /swap
-sda6 41GB Linux ext4 /home
Im Bootloader kann man also mindestens zwischen Win7, Linux1 und Linux2 wählen.

Auf den beiden 1GB-HD entsteht ein 2GB raid0 Verzeichnis ext4 /data

In diesem Verzeichnis sind viele Sprachdateien der Größe 100kB-100MB, wenige 100MB-5GB und wenige unter 100kB. 98% der Zugriffe sind lesend. Wenn ich nun 32kB oder 64kB Streifen für raid0 wähle, habe ich bei Lesezugriffen fast immer eine Verdopplung der Leserate ... hatte ich zumindest angenommen. Stimmt das nicht?

Linux, swap und home (wo die Analysesoftware ist und Endergebnisse landen) sind durch die SSD schnell, die data durch das raid0.

Das System soll nicht zum Experimentieren sein, sondern ein Produkionssystem (in meinem sysinfo ist die exakte Hardware aufgelistet). Typischerweise werden die Daten tagelang nacheinander geladen, analysiert und verarbeitet. Falls eine Festplatte kaputt gehen sollte, dann wird eine neue eingesetzt, die Daten neu aufgespielt und weiter gehts.

OK, wenn das alles naiv oder unprofessionell wirkt, dann nur raus mit der Sprache. Ich kanns verkraften und bin für jeden Verbesserungsvorschlag wirklich dankbar.
 
Hm, also so finde ich das nicht so ganz sinnvoll.

Vor allem: Warum eine zweite Linux-Installation auf der SSD? Für Ubuntu kannst du dir z.b. einen 1GB-Usb-Stick präparieren und damit immer die Live-Version schnell und einfach booten um Reparaturen oder Systemimages zu ziehen ;)

Desweiteren hast du bestimmt einen Tippfehler, denn ein Raid0 aus zwei 1GB-Platten macht wenig Sinn ;)
Es handelt sich mit großer Wahrscheinlichkeit um 1TB-Platten aus denen du einen 2TB-Raid0 machst ;)
Dort müsstest du dann aber wirklich 64kB, idealerweise 32kB als Stripe-Size wählen.
Und trotzdem wirst du keine Verdopplung der Leserate schaffen, schon gar nicht bei solch kleinen Dateien.
Da aktuelle 1TB-Platten standardmäßig schon 80-120mb/s average Read schaffen, ist ein Raid0 für kleine Dateien nicht sinnvoll.
Wenn deine mittlere Dateigröße nur bei 50-200MB liegt, denke ich nicht, dass ein Raid0 wirklich sinnvoll wäre, eben falls es mal zu einem Ausfall kommt.

Aber trotzdem kannst du es so machen, das sollte funktionieren und in jedem Fall etwas schneller als eine einzelne Festplatte sein, nur ich frage mich nach dem Aufwand-Nutzen-Verhältnis und das Risiko mit dem Ausfall einer Platte bleibt bestehen (das kann dir allerdings auch im Normalbetrieb passieren).

btw: Die 100MB von Win7 ist die Boot-Partition von Windows 7 ^^ Da gibt es das mittlerweile auch ;)

Grundsätzlich ist dein Vorhaben realisierbar, sogar relativ problemlos und mit dem Raid0 hast du auch eine leicht bessere Performance, natürlich erst richtig spürbar bei Dateien >1GB ;)

mfg
foxxx :wink:
 
... Falls eine Festplatte kaputt gehen sollte, dann wird eine neue eingesetzt, die Daten neu aufgespielt und weiter gehts.
...

Das widerspricht aber dem Raid-0. Ausser Du meinst wirklich daß Du die Daten von einem Backup neu aufspielst. Falls das für Dich kein Problem ist dann kannst Du Dein Vorhaben so machen.
Klar bietet Raid-0 gerade im Lesen / Schreiben einen Vorteil gegenüber einer Platte, allerdings ist da wie schon erwähnt im Falle eines Festplattendefektes alles weg.
Raid-5 würde für Dich eventuell mehr Sinn machen.
Deine Bedürfnisse würden hier abgedeckt sein (Leseperformance bei Raid-5 mit 3 Platten sollte etwa so hoch sein wie bei einem Raid-0 mit 2 Platten), Schreibperformance (je nach Controller) etwas besser als bei einer Platte (bei echten / guten Hardware Raid Controllern) bzw. in etwa so gut wie eine Platte bzw. etwas schlechter (im Falle der Intel ICH10R Southbridge).

Eine zusätzliche 1TB Platte kostet etwa 65-70 EUR und man hat eine gewisse Sicherheit dadurch. Wenn ich mir so Dein restliches Sys ansehe denke ich fallen die 65 EUR nicht mehr so stark ins Gewicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
@foxx: Zwei Systempartitionen, damit ich gemütlich und langsam ein neues System hochziehen und testen kann, während das Hauptsystem noch lauffähig bleibt und auch erst lange nach dem Übergang zum neuen System durch ein dann noch neueres ersetzt wird. So habe ich bei einer nicht perfekt gelaufenen Neuinstallation garantiert immer ein lauffähiges System.

Und natürlich mache ich immer wieder diesen dummen Fehler, GB zu schreiben, wenn ich TB meine :wall:

@Bucho: Im Fehlerfall spiele ich wirklich die Daten komplett aus dem Backup ein.

Wenn Raid5, dann müßte es eine dritte HE103UJ sein, die immer noch 95 Euro kostet. Außerdem muß dann noch ein Vibefixer dazu, Summe: 110.-

Das Argument gegen Raid5 ist nicht allein das Geld. Ich habe außer der ICH10R nur den Zusatz-SATA-Controller, den Gigabyte so gerne verbaut, der aber noch weniger performant sein soll als die ICH10R. Raid5 kostet bei mir also auf jeden Fall zusätzlich CPU-Power.

Meiner ist vielleicht einer der wenigen Fälle, wo Datensicherheit nicht so wichtig ist, weil es sich eigentlich nur um temporäre Daten handelt. Ehrlich, bei 3 Platten würde ich wohl immer noch Raid0 machen, habe aber bisher nirgends gehört, daß es dadurch noch schneller wird.

Und da ist auch schon wieder meine Performancefrage: Raid0 ist nicht kompliziert, sollte also auch in Software wenig Verluste bringen. ICH10R- oder Linux-Softraid? Und dann 32kB Streifen? Ich weiß es echt nicht.
 
Mit 3 Platten nimmt die Geschwindigkeit auch noch halbwegs linear zu, solange die Dateien eben größer als der Stripe sind.

Außerdem empfehle ich dir ganz klar Linux-Software-RAID, da du sonst erstmal deinen Linux-Distris einen Hardware-Treiber der ICH10R einkompilieren darfst, damit die das Raid auch als solches erkennen.
Also einfach alles normal anstecken und mit fdisk und mdadm einen schönen Raid0 erzeugen ;)

Dazu gibt's auf Startseite eine ganz gute Anleitung ;)

mfg
foxxx :wink:
 
Vielen Dank für all die Antworten. Habe mich für mdadm entschieden, um die SSD über AHCI einbinden zu können, so daß Trim unter Win7 funktioniert, was beim BIOS-Raid nicht der Fall gewesen wäre. (BIOS-Raid hätte mit Fake-Raid unter ubuntu aber auch sofort und ohne großen Aufwand funktioniert.)

Will das Gesamtergebnis nicht verheimlichen: Man kann unter ubuntu Systemverwaltung>Laufwerksverwaltung sehr einfach nachträglich ein Raid einrichten und mit "Vergleichstest" auch gleich benchen. Das Ergebnis habe ich als Bild unten angehängt. Für meine Verhältnisse sieht das ganz ordentlich aus. Was meint ihr?

Ich habe 32k chunks eingestellt (Blockgröße=Fragmentgröße=4096, Stride=8 blocks, Stripe width=16 blocks)
 

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