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Verbot von Killerspielen

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Verbot von Killerspielen

Schockierende Nachrichten aus der ganzen Welt, die fast immer von Mord und Totschlag beherrscht werden, sind schon an der Tagesordnung. Beim Emsdettener Amoklauf am vergangenen Montag gab es „zum Glück“ nur einen Toten, den Täter selbst. Ein ehemaliger Schüler der Geschwister-Scholl-Realschule, an der die Bluttat auch ausgeführt wurde Viele, teils schwer Verletzte blieben jedoch nicht aus und der Schrecken bei allen sitzt sehr tief, vor allem jüngere Schüler trauen sich kaum noch in ihre Emsdettener Realschule. Und die fast schon logische Folge daraus sind die wieder lauter werdenden Rufe nach einem Verbot der so genannten „Killerspiele“, immerhin wird das Thema schon seit fast 10 Jahren diskutiert. Typische Verdächtige wie das ZDF, vor allem durch die zahlreichen Frontal 21 Berichte über „Killerspiele“ bekannt, wie auch viele andere Sender und Medien sind sofort wieder dabei besagtes Thema in den Mittelpunkt der Ursachenforschung zu stellen. Wissenschaftler sind sich sehr uneinig ob Computerspiele, darunter auch Shooter, Reflexe bzw. die Schnelligkeit im Denkvermögen verbessern oder eher nur Aggressionen hervorrufen und Tötungsmaschinen produzieren. Weiter geht es unter "read more"!
In der Politik wurde der Fall „Killerspiele“ zuletzt im Juni, durch Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann, aufgegriffen, wo man die Prüfstelle für Unterhaltungssoftware USK („Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle“) mit ihrem, für Jugendliche bietenden Schutz in Frage stellte. Nach zwei Monaten sah man es in der Bundesregierung nicht mehr als nötig an, in diese Richtung weitere Handlungen vorzunehmen. Jetzt, nachdem viele Menschen hätten sterben können, melden sich wieder zahlreiche Politiker zu Wort.

So auch Bayerns Ministerpräsident, Edmund Stoiber:
"Nach dem verheerenden Amoklauf von Emsdetten darf es keine Ausreden und Ausflüchte mehr geben: ,Killerspiele gehören in Deutschland verboten", betonte Stoiber heute in München. "Sie animieren Jugendliche, andere Menschen zu töten. Das sind völlig unverantwortliche und indiskutable Machwerke, die in unserer Gesellschaft keinen Platz haben dürfen."
Auch wieder dabei der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann: "Wirksamer Jugendschutz kann nur umgesetzt werden, wenn gefährliche Computerspiele gar nicht erst auf dem Markt kommen." Laut Schünemann sollen „Killerspiele“ erst gar nicht entwickelt bzw. hergestellt werden. Geschehen soll dies anlässlich der Ereignisse in Emsdetten durch eine Arbeitsgruppe, welche eine Bundesratsinitiative zum Verbot von „Killerspielen“ erarbeiten soll. Erste Vorschläge soll es bereits im Frühjar 2007 geben.
Einem Verbot schließt sich auch der Präsident des Bayrischen Lehrerverbands Albin Dannhäuser an, da, wie auch durch zahlreiche andere Vorfälle in den letzten Jahren die Gewalt an Schulen allgemein zugenommen hat. Jedoch fordert er das Verbot von „Killerspielen“ nicht als alleinigen Lösungsansatz. Laut Dannhäuser bedarf es mehr Schulsozialarbeiter, Psychologen und auch kleinere Klassen böten eine Möglichkeit besser auf die Schüler eingehen zu können und damit die Gewalt an Schulen zu reduzieren.
Die Grünen sind gegen ein Verbot, wie auf ihrer Hompage nachzulesen ist, letztendlich wäre es schlichtweg nicht durchsetzbar, da das Internet eine zu umfangreiche Quelle anbiete, doch irgendwie an verbotene Spiele zu gelangen. Vielmehr wird hier eine „konsequente Vermittlung von Medienkompetenz in allen Bildungsbereichen v.a. für Heranwachsende und deren Eltern“ verlangt.


Aber was würde ein Verbot überhaupt bringen bzw. wie differenziert man ein „Killerspiel“ von einem anderen Computerspiel? Geht man dann so weit, dass jedes Spiel, in dem etwas oder jemand zu Tode kommt, ob es die Gegner Counter-Strike, Monster aus Doom, Aliens aus Prey oder Opfer einer Naturkatastrophe in Anno 1701 sind. Viel logischer wäre ein Verbot von gewaltverherrlichenden Spielen, hinter denen man eben eine solche gefährliche Absicht erkennen kann. Das Gesetzt gibt es zwar schon, bedarf aber sicherlich einer Verschärfung, denn solang Händler nicht jugendfreie Computerspiele ungestraft an Minderjährige verkaufen, wird dieses Gesetz kaum Wirkung zeigen können. Letztendlich würde durch nur auf einer Seite zu radikale Vorgehensweise die Verlockung des Verbotenen nur höher und sich die Anschaffung solcher „Killerspiele“ in Deutschland eben komplett auf das Internet verlagern.
Das Einbinden der Eltern spielt dabei eine ebenso große Rolle, die Politik muss eine ausreichend effektive gesetzliche Grundlage schaffen und zusätzlich den Eltern dabei behilflich sein, in erster Linie ihrer erzieherischen und damit auch ihrer juristischen Pflicht nachkommen zu können. Politik und Eltern haben die Verantwortung gleichermaßen, das Letztere heut zu Tage stark überfordert sind und es guter Unterstützung bedarf sieht man sogar schon als Unterhaltungssendung auf RTL. Um diese Unterstützung sollte man sich vielleicht mehr kümmern, als endlose Diskussionen über ein Verbot bzw. gleich die komplette Verhinderung der Herstellung von „Killerspielen“ zu führen


Die Spielentwickler lassen die Anschuldigungen, der fast schon Mittäterschaft an den vielen Toten und Verletzten durch die Amokläufe, nicht auf sich sitzen und beziehen Stellung: „Stellungnahme des Bundesverbandes der Entwickler von Computerspielen - G.A.M.E. e.V. (Berlin)“ Der gesamte Text kann unter folgendem Link nachgelesen werden.
Quellen und weitere Links

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