NEWS

Microsoft überarbeitet Datenschutz nach Kritik an Mail-Durchsuchungen

Portrait des Authors


Microsoft überarbeitet Datenschutz nach Kritik an Mail-Durchsuchungen
1

Werbung

Die deutliche Kritik von vielen Seiten in Richtung Microsoft für das Durchsuchen des E-Mail-Postfaches eines französischen Bloggers hat das Unternehmen zum Umdenken bewogen. Nachdem man unmittelbar nach dem öffentlichen Bekanntwerden des Vorgangs Änderungen versprochen hatte, hat man sich nun in Form von Chef-Justiziar Brad Smith abermals zu Wort gemeldet.

Es sei immer unbequem, sich Kritik anhören zu müssen, so Smith, gerade in diesem Fall habe sich aber gezeigt, dass es hilfreich sein kann. In der „Post-Snowden-Ära“, in der man sich nun befinde, würden die Menschen darauf achten, wie andere mit ihren Daten umgingen. Als Unternehmen habe Microsoft an den entsprechenden Diskussionen teilgenommen und die Regierungen dazu aufgefordert, ihr Verhalten transparenter darzustellen und zu verändern.

Deshalb sei man zu dem Entschluss gekommen, die eigenen Nutzungsbedingungen zu ändern. Ab sofort werde man Nutzerdaten auch dann nicht durchsuchen, wenn der Verdacht bestehe, dass geistiges oder anderes Eigentum Microsofts verletzt wird. Stattdessen werde man in solchen Fällen Strafverfolgungsbehörden einschalten. Diese Änderung wird laut Smith ab sofort in Kraft treten, die entsprechende Überarbeitung der Nutzungsbedingungen würde jedoch einige Wochen dauern. Der Jurist verwies allerdings erneut auf den Umstand, dass die Durchsuchung des Mail-Kontos im Jahr 2012 nicht illegal war, im Gegenteil. Die Datenschutzbestimmungen, denen der Blogger ebenso wie alle anderen Nutzer von Hotmail und Outlook.com zugestimmt hätten, würden dem Unternehmen dieses Recht einräumen. Das Unternehmen hatte zunächst sogar argumentiert, dass man gar keinen anderen Weg hätte einschlagen können, schließlich können man keinen Gerichtsbeschluss beantragen, „um sich selbst zu durchsuchen“.

Hintergrund der Durchsuchung war die Weitergabe von Informationen rund um Windows 8. Ein Mitarbeiter des IT-Konzerns hatte einem französischen Blogger unter anderem Teile des Programm-Codes und Software zum Aktivieren des Betriebssystems per E-Mail geschickt. Dank der E-Mails konnte Microsoft den entsprechenden Mitarbeiter identifizieren.

Quellen und weitere Links

Werbung

KOMMENTARE (1) VGWort