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Anker Astro 3E - Mobiles Akkupack mit 10000 mAh?

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Anker Astro 3E - Mobiles Akkupack mit 10000 mAh?
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Gadgets entwickeln sich in jede Richtung in rasanter Geschwindigkeit - Prozessor, Grafikeinheit, Speicher. Alles wird immer größer, besser, schneller - doch dabei wird ein Teil vernachlässigt: der Akku. In diesem Punkt scheint die Entwicklung mehr oder weniger stehen geblieben zu sein, weshalb aktuelle High-End-Smartphones bei starker Nutzung teilweise nicht einmal über den kompletten Tag kommen. Um dieses Problem zu umgehen, gibt es sogenannte mobile Akkupacks.

Das sind kleine Geräte, an die per USB ein Gadget angeschlossen werden kann, um es mit Strom zu versorgen. Das kann bei längeren Wanderungen das GPS-Gerät oder auch das Smartphone am Leben erhalten. Wir schauen uns heute das Anker Astro3E Akkupack mit sagenhaften 10.000 mAh an. Ob und wie es funktioniert, wie lange eine Ladung dauert und wie schnell die Gadgets wieder voll sind? Das haben wir im nachfolgenden Test zusammengetragen.

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Der erste Eindruck

Doch zunächst zum Akku selbst: Dieser kommt in einer kleinen Pappverpackung mit Sichtfenster. Zu sehen ist ein schwarzes, hochglänzendes Kästchen mit einem Knopf. Zusätzlich in der Packung: ein USB-Spiralkabel mit Universalbuchse, an die einer der mitgelieferten Adapter angeschlossen werden kann (u.a. alter Apple-Dock-Connector, microUSB, miniUSB) und eine kleine Tasche, in der man den Akku verstauen kann.

Kapazität 10000 mAh / 3,7 V
Input microUSB (5V / max. 1,5 A)
Output 2x USB (5V, max. 3A)
Gewicht 268g (inkl. Tasche und microUSB-Ladekabel)
261g (inkl. microUSB-Ladekabel)
Größe 14,2 x 7,1 x 1,5 cm (L x B x H)
Lieferumfang   Anker Astro3E
Tasche, Spiralladekabel
4 Mobiltelefonverbinder

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Ein USB-Ladekabel oder Aufladegerät, um den Anker Astro 3E wieder aufzuladen, liegt nicht bei. Das ist unserer Meinung nach aber auch gar nicht nötig, denn die meisten Gadgets haben heutzutage ein USB-Netzteil beiliegen, sodass eigentlich jeder ein solches zuhause haben sollte. Alternativ können entsprechende Ladegeräte für kleines Geld separat erworben werden, denn das von Anker selbst angebotene ist für den ordnungsgemäßen Betrieb nicht notwendig. Verschiedenste Ladegeräte mit verschiedenen Spezifikationen wurden von uns getestet - alle haben funktioniert. Einig die Beschränkung von 1,5 A sollte eingehalten werden. Alternativ lässt sich das Gerät aber auch über den USB-Anschluss eines Desktop- oder Notebook-PCs laden.

Das Gerät selbst ist mit rund 270g nicht sonderlich schwer, die Maße sind mit 14,2 x 7,1 x 1,5 cm aber eher für den Rucksack als die Jackentasche gedacht. Die Astro-Serie gibt es aber in verschiedenen Größen und Kapazitäten, sodass hier für jeden etwas dabei sein sollte. Mit 10.000 mAh ist der Astro3E das obere Ende der Fahnenstange - darunter gibt es noch Kapazitäten von 8400, 5600, 3200 und 2600 mAh. Das komplette Portfolio findet sich auf ianker.com.

Aufladen & Aufladen

Die Nutzung ist denkbar einfach: an einen der beiden USB-Ports schließt man entweder das von Anker mitgelieferte Spiralkabel inklusive einem Adapter oder aber das Original-Aufladekabel (falls proprietär) an, während man an der anderen Seite das Gerät anschließt. Doch Vorsicht: je nach USB-Anschluss muss man einige Dinge beachten. Diese sind etwas unglücklich mit Apple und Android beschriftet - unglücklich deshalb, weil sich auch andere Geräte mit den Anschlüssen laden lassen. Die Aufteilung hat Anker so gewählt, da bei den verschiedenen Geräten verschiedene "Spezialschaltungen" vonnöten sind, um sie mit voller Geschwindigkeit zu laden. Im Zweifel schließt man sein Gerät aber immer am Android-Port an - dann macht man nichts falsch.

Insgesamt lassen sich Geräte bis 3A aufladen - hat man mehrere Geräte angeschlossen die insgesamt mehr als 3A ziehen (bspw. zwei iPads), schaltet sich der Astro3E automatisch ab bzw. verringert, wenn möglich, die Stromstärken an den Ausgängen. Das führt je nach Gerät dazu, dass dieses im Idealfall nur langsamer lädt. Ein iPad 2 sowie ein Lumia 820 haben das Gerät in unserem Fall problemlos gleichzeitig geladen.

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Hat man also die Geräte, die aufgeladen werden sollen, an den Anker Astro3E angeschlossen, drückt man einfach den mittleren Button und der Ladevorgang beginnt. Für 10 Sekunden erscheinen dann je nach Ladestand bis zu vier LEDs. Je LED bedeutet das etwa 25 Prozent an Kapazität - also bei vier leuchtenden Birnen liegt die Ladung zwischen 10000 und 7500, bei drei zwischen 7500 und 5000, bei zwei LEDs zwischen 5000 und 2500 und bei nur einer leuchtenden LED hat man die Kapazität von 2500 mAh unterschritten. Somit kann man relativ gut abschätzen, wie oft ein Gerät noch geladen werden kann. 

Apropos laden: In unserem Test konnten wir ein Nokia Lumia 920 mit seinem 2000 mAh Akku nicht ganz vier mal komplett aufladen - die Aufladegeschwindigkeit war dabei weder besonders schnell noch besonders langsam. Auch bei anderen Geräten konnten wir keine Unregelmäßigkeiten bei der Ladegeschwindigkeit ausmachen.

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Jetzt stellt sich wahrscheinlich die Frage, wieso man mit einem 10.000 mAh starken Akku einen Stromspeicher mit 2000 mAh nur etwa 4 und nicht 5 mal voll bekommt?! Die 10.000 mAh beziehen sich auf 3,7 V, USB-Geräte werden aber meist mit 5V geladen. Der Akku im Smartphone hat aber meistens ebenfalls 3,7 V - durch diese Umwandlung entstehen Verluste, die laut Anker bis zu 30 Prozent ausmachen. Diese neu errechnete Kapazität von etwa 7000 mAh konnten wir auch bei unserem Test mit dem Lumia 920 erreichen. Zur Verteidigung dieser Praktik: Der Umstand wir beiläufig in der Anleitung erwähnt.

Das Wiederaufladen des Gerätes gibt Anker bei einem Steckdosen-Ladegerät mit acht bis neun Stunden an. In unserem Test hat es knapp zehn Stunden gedauert, wobei wir auch mit einem Ladegerät geladen haben, das keine 1,5 A liefert. Man kann also davon ausgehen, dass wenn man entsprechende Ladegeräte nutzt, die Ladezeit in etwa den Angaben des Herstellers entspricht. Da die meisten den Akku wahrscheinlich über Nacht laden werden, dürfte es aber relativ egal sein, ob die Ladung acht oder zehn Stunden dauert.

Fazit

Die Nutzung des Anker Astro3E ist denkbar einfach: Geräte anstöpseln, auf den Knopf drücken, laden lassen. Gut gefallen hat uns, dass Anker ein Spiralkabel mit verschiedenen Adaptern direkt mitliefert - alternativ kann man aber auch das beim Gerät beigelegte Ladekabel nutzen, sofern es einen normalen USB-Anschluss hat. Ein Ladegerät liegt dem Akkupack nicht bei - das ist zwar nicht so schön, dennoch sollte mittlerweile fast jeder mindestens eines zu Hause haben (wenn nicht, gibt es diese für wenige Euro zu erstehen), weshalb wir diesen Negativpunkt einklammern.

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Das Gewicht und die Maße sind nicht zwingend für die Jackentasche prädestiniert - doch ist der Astro3E wohl eher ein Gadget für längere Reisen oder mehrere Geräte, das in einem Rucksack oder einer Tasche verstaut werden kann. Es gibt auch kleinere Ausführungen mit weniger Kapazität - hier muss wohl jeder für sich entscheiden, wie portabel das Gerät im Endeffekt sein soll. Etwas schade ist die Trickserei mit der Kapazitätsangabe - aber da scheint man generell in der Mobile-Akku-Branche auf einer Wellenlänge zu sein. Wenigstens gibt Anker es noch in der Anleitung an. 

Nichtsdestotrotz überwiegen die vielen positiven Eigenschaften des Battery-Packs - und bei einem Preis von rund 32,99 Euro verleihen wir dem Anker Astro3E unseren Preis-Leistungs-Award.

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Positive Aspekte des Anker Astro3E (10000 mAh):

  • gute Verarbeitung
  • kompakte Maße (für gebotene Akkuleistung)
  • mitgelieferte Adapter
  • zwei USB-Ausgänge
  • Ladung per microUSB-Kabel und Ladegerät

Negative Aspekte des Anker Astro3E (10000 mAh):

  • nutzbare Leistung nicht deutlich kommuniziert
  • (kein Ladegerät beigelegt)

Persönliche Meinung

Der Astro3E ist mein ständiger Begleiter - seitdem Smartphones immer mehr Leistung haben und immer kürzer durchhalten. Er verweilt unaufällig im Rucksack und kommt gelegentlich zum Einsatz, wenn dem Smartphone wieder einmal schon um 16 Uhr der Saft ausgegangen ist. Praktisch ist es vor allem für alle, die (wie ich), ein Smartphone mit fest verbautem Akku haben. Ebenso praktisch sind die 2 USB Anschlüsse, wenn man einmal mehrere Geräte aufladen möchte.

Was mir aber wirklich sauer aufstößt, ist das Marketing mit den 10000 mAh - in der Anleitung wird zwar in einem Satz kurz erläutert, dass nur etwa 70% zur Verfügung stehen, doch wie viele Kunden lesen vor dem Kauf die Bedienungsanleitung? Dass auch alle anderen Hersteller so praktizieren, macht das Ganze natürlich nicht besser. Hier hätte man Vorreiter sein können und auch in der normalen Produktbeschreibung klar und offen kommunizieren sollen. Bis auf diesen Umstand kann ich den Anker Astro3E aber ohne Probleme weiterempfehlen. (Marc-Georg Pater)