Windows 10 Signature Edition: Microsoft verhindert andere Betriebssysteme?

oooverclocker

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UPDATE 27.10.2016 Lenovo BIOS- Update zum Freischalten des AHCI- Modus


---------- Ursprünglicher Text -----------
Gemäß einem 19- seitigen Forenthread in den Lenovoforen verhindern einige Produkte wie das Yoga 900 bekannte Betriebsmodi für Festplatten wie beispielsweise AHCI, wenn Windows 10 Signature Edition installiert ist. Eigentlich wird diese Version damit beworben, frei von sogenannter "Bloatware" zu sein, also eine "saubere" Windows- Installation ohne Veränderungen durch den PC- Hersteller.
Darüberhinaus sei die SSD aber ausschließlich über einen inoffiziellen Raid- Modus angebunden, für den besondere Treiber nötig seien. Es sei völlig unmöglich, andere Einstellungen vorzunehmen. Selbst Windows 10 lasse sich nicht ohne spezielle Treiber installieren.
Folglich werde verhindert, dass auf dem Produkt jemals ein Betriebssystem läuft, für das keine entsprechenden Treiber für den Speichercontroller bereitgestellt werden. Lenovo habe zu dem Problem stets geschwiegen.

Einem Beitrag zufolge habe sich ein offizieller Lenovo- Mitarbeiter auf eine negative Rezension auf der Seite BestBuy hin nun dazu geäußert:
Lenovo Product Expert schrieb:
This system has a Signature Edition of Windows 10 Home installed. It is locked per our agreement with Microsoft.

Demnach verweist Lenovo auf Verträge mit Microsoft, denen zufolge das Gerät auf Windows 10 Home beschränkt sei. Im Hinblick auf die Marktmacht Microsofts ist äußerst fraglich, ob ein solches Vorgehen rechtens ist.
Der Eintrag für das Yoga 900 ist auf der Seite BestBuy.com mittlerweile deaktiviert.


Edit: Laut Techrepublic.com habe Lenovo nun die Vorwürfe zurückgewiesen:
Der Raid- Modus diene einer besseren Performance. Es stehe den Herstellern anderer Betriebssysteme frei, eigene Treiber bereitzustellen.

Wie durch den "Raid- Modus" bei einer einzelnen SSD überhaupt irgendein Performancegewinn erzielt werden soll, ist weiter fraglich. Zudem stellt sich die Frage, warum bei der Nicht- Signature- Version diese Umstellung dem genannten Lenovo- Forenthread zufolge möglich sei, und nur bei den Modellen mit vorinstallierter Signature Edition im Bios geblockt wäre.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Da hat Lenovo mindestens für die W10 Lizenz absolut nix an MS abgedrückt, sehr wahrscheinlich gabs noch etwas dazu...

Probieren kann man einen solchen Scheiß schon zum Kohle scheffeln heißt da die Devise und den Shitstorm haben MS und Lenovo redlich verdient!
 
Kundenfreundlich ist natürlich was ganz anderes, dann werde ich von dem Saft_laden eben nichts mehr kaufen, auch gut, Konkurrenz gibt es genug.
 
Übertreiben wir nicht gleich, 95% der Leute würden trotzdem nur Windows einsetzen.
Über die Absicht kann man aber wirklich nur spekulieren. Dass MS Linux fürchtet bezweifle ich doch etwas.
 
Nehmen wir mal an, dieser Lenovo- Mitarbeiter leide unter Halluzinationen und wäre von selbst auf die Geschichte gekommen.

Warum kann man dann bei den Nicht- Signature- Modellen mehreren Berichten zufolge den SSD- Modus auf AHCI umstellen und ohne Probleme jedes beliebige Betriebssystem mit AHCI- Support installieren? :) Und warum weigert sich Lenovo, dieses Feature einfach per Biosupdate bei genau diesen Signature-Modellen freizuschalten? Es wird ja sogar aktiv geblockt und der Code ist ansonsten noch im Biosimage vorhanden.

Letztendlich bleibt einfach hängen, dass die Erklärung des Lenovo- Mitarbeiters, der jetzt wahrscheinlich keiner mehr ist, absolut nachvollziehbar war. Gleichzeitig aber auch, dass die nachgeschobene Dementierung von höherer Stelle absolut nicht nachvollziehbar ist, weil durch einen Raid- Modus im Bios für einen einzelnen Datenträger genau 0 Performancegewinn zu erwarten ist.

Dass es jetzt zuerst Linuxuser betrifft, ist ja logisch. Aber im Grunde ist das kein Linuxproblem, sondern es ist ein Problem für jedes Betriebssystem, was nicht Windows 10 ist, bzw. bei dem der Treiber eben nicht funktioniert.
 
Nach meinem Verständnis lautet die Erklärung aus Deinen Links, dass der Microsofttreiber energieineffizient ist. Da Lenovo aber an der Signature- Version keine Modifikationen vornehmen dürfe, könnten sie den Inteltreiber nicht installieren. Wenn das Betriebssystem aber technisch nicht auf das Gerät könnte, dürften sie wohl doch den Treiber installieren. Also haben sie sich dazu entschlossen, die SSD in einen Modus zu versetzen, in dem sie nur mit einem Treiber erkannt wird, den sie folglich auf das Gerät bringen konnten.

Ich lass das einfach mal so stehen, auch wenn ich die technische Umsetzung für Murks halte. Denn in dem Fall hätte der richtige Ansatz darin bestanden, Microsoft auf das Problem hinzuweisen und nicht das eigene Produkt dauerhaft zu verkrüppeln, nur weil ein anderer seinen Job falsch macht.
Immerhin ist die Erklärung deutlich nachvollziehbarer, als das Lenovo- Statement von heute morgen. Und es würde auch das andere Statement erklären, wenn der Mitarbeiter was falsch verstanden hat. Denn der Vertrag würde dann vorschreiben, dass das Windows unangetastet bleiben muss, soweit es technisch möglich ist, um es Signature- Modell zu nennen, und nicht, dass das Notebook nur Windows 10 booten darf.
Trotzdem ist die Kommunikation von Lenovo zu dem Thema sehr suboptimal gewesen, egal wie es nun in Wahrheit abgelaufen ist.
 
Ja Murks ist es scheint aber in diesem Fall wohl wirklich technische Hintergründe und nicht wir sperren Linux, das wollte ich damit sagen. Weil ich halte das auch für sehr unwahrscheinlich und es wäre extrem unklug von MS/Lenovo. Gerade als Hersteller der Thinkpads die ja schon immer DIE Geräte mit dem besten Linux Support waren und als Microsoft bash in W10 integriert würde das einfach keinen Sinn machen.
 
Auch Heise: Lenovo und Microsoft blocken Linux-Installation auf Notebooks wohl nicht absichtlich | heise online

Murks - ja sicher. Ist ja nicht so, dass Lenovo nie Mist baut. Das BIOS-Rootkit LSE mitsamt Sicherheitslücken ist noch nicht so lang her, kurz davor die Superfish-Adware...
Murks aber auch von Intel, die den passenden Linux-Treiber nicht zur Verfügung stellen.

Aber: was hat denn Microsoft davon? Nichts. Die Windows-Lizenz wird ja auch mit dem Gerät mitgekauft, wenn der Kunde nachher Linux drüber- oder dazuinstallieren möchte.

MS ist ohnehin offener für Linux denn je: Bash auf Windows 10, PowerShell auf Linux und OS X, SQL Server auf Linux, Linux auf Azure, Docker-Container,...
Also meiner Meinung nach ist der Großteil der Aufregung einfaches MS-Bashing.
 
Also meiner Meinung nach ist der Großteil der Aufregung einfaches MS-Bashing.

Die Verbindung zu Microsoft kommt vom ursprünglichen Statement des Lenovo- Mitarbeiters, der das wohl falsch verstanden hat. Das ist nichts, was die Berichterstattung auf anderen Seiten oder ich hier dazugedichtet hätten - nur damit da kein falscher Eindruck entsteht.
 

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