Bei ausgeschalteter Auslagerungsdatei wird natürlich nichts ausgelagert. Der Wert unter "Auslagerungsdatei" bedeutet eigentlich "Gesamter von Programmen/Prozessen belegter Speicher". Windows verwaltet Programmspeicher nicht als RAM und Auslagerungsdatei getrennt, sondern als virtuellen Speicher. Dieser setzt sich aus RAM+maximale Größe der Auslagerungsdatei zusammen. Die Auslagerungsdatei wird also genauso behandelt, wie der tatsächliche RAM, weshalb sich Programme nicht um das Auslagern zu kümmern brauchen (und auch gar nicht können). Gibt es keine Auslagerungsdatei gilt Virtueller Speicher=RAM.
Ist der Wert bei "Auslagerungsdatei" größer als der derzeit belegte RAM, dann wurde auf die Platte ausgelagert, sonst nicht.
Der Wert, der in der Kernel-Sektion bei "Ausgelagert" steht bedeutet
nicht, dass diese Menge Speicher in die Auslagerungsdatei geschrieben wurde. "Nicht ausgelagert" ist der tatsächliche Kern des Betriebssystems. Er ist von der Auslagerungsmechanik nicht betroffen und fest reserviert, kann also nicht ins Page File geschrieben werden. Der Speicher unter "Ausgelagert" bedeutet, dass der Kernel diese Menge an virtuellen Speicher belegt, welcher sich wie gesagt aus RAM+Page File zusammensetzt. Diese Menge kann sowohl im RAM als auch in der Auslagerungsdatei liegen. Gibt es keine Auslagerungsdatei, dann befindet sich der komplette virtuelle Speicher im RAM, welcher logischerweise nicht ausgelagert werden kann. Daher ist die landläufige Behauptung, dass bei deaktivierter Auslagerungsdatei trotzdem weiter auf die Platte ausgelagert wird, falsch. Die Bedeutung von "Ausgelagert" ist einfach eine andere, als immer angenommen wird.
Was die Angaben im Task Manager konkret bedeuten steht übrigens hier:
http://windowshelp.microsoft.com/Windows/de-at/help/d119bbe6-f604-4eb1-9c75-bbbc45cce1da1031.mspx