Simulations- und Renderrechner

Unstoppable

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Hallo,

was für Komponenten würdet ihr für einen Simulations- und Renderrechner empfehlen?

Simuliert werden soll mit Comsol und ABEC. Konstruiert und Gerendert mit CATIA und evtl. Blender.
Hardware Empfehlungen seitens der Hersteller:

CATIA

CATIA zertifiziert scheinbar bloß, hat aber keine wirklichen Empfehlungen. Die folgenden Komponenten habe ich aus zertifizierten Rechnern entnommen

CPUs: i7-7700K, i9-7920X, nichts von AMD - k.A. ob multithreading in aktuellen Versionen unterstützt wird.
GPUs: Quadro P4000, Quadro P620

Comsol

CPU: mehr Takt, mehr Kerne, mehr Cache besser lt. What hardware do you recommend for COMSOL Multiphysics? - 866 - Knowledge Base
Hier werden Xeon W (mid-range) oder Xeon X (low cost) Prozessoren empfohlen.
GPU: Radeon Pro WX Serie, Fire Pro oder NIVIDIA Quadro (System Requirements for COMSOL Multiphysics Version 5.3a)

Laut Hersteller ist viel RAM sehr wichtig: What hardware do you recommend for COMSOL Multiphysics? - 866 - Knowledge Base
Es ist scheinbar empfehlenswert einen RAM zu verwenden, der pro Bank bloß einen Slot hat, weil sonst die Transferrate verringert wird (so deute ich das Bild aus obigem Link). Also lieber 4 x 1 x 4 GB anstatt 4x4x1 GB. Könnt ihr da einen passenden DDR4 RAM empfehlen?

Welche CPU und Grafikkarte würdet ihr empfehlen? Wichtig ist mir ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis.

Simuliert werden sollen damit vor allem Lautsprecheranwendungen (Abstrahlverhalten etc.).

VG US
 
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Also der i9-7920X ist ein 12Core/24Thread-Sockel_2066-CPU ---> Soviel schon mal zum Thema Multithreading

Jetzt stellt sich bei mir die Frage, was eigentlich bereits vorhanden ist, weil der i7-7700k-CPU ist ein Sockel-1151_V1-CPU und der andere ja ein Sockel_2066-CPU, vom Sockel her sind die untereinander inkompatibel was den zusammenbau betrifft ;)

Diese Konfiguration wäre im übrigen mein Vorschlag:

1 Samsung SSD 860 EVO 500GB, SATA (MZ-76E500B)
1 AMD Ryzen 7 2700X, 8x 3.70GHz, boxed (YD270XBGAFBOX)
1 G.Skill Aegis DIMM Kit 16GB, DDR4-3000, CL16-18-18-38 (F4-3000C16D-16GISB)
1 Dell 490-BDTE
1 MSI X470 Gaming Pro Carbon (7B78-002R)
1 Thermalright ARO-M14 Grau (ARO-M14G)
1 Fractal Design Meshify C (FD-CA-MESH-C-BKO)
1 Corsair HX Series HX750 80PLUS Platinum 750W ATX 2.4 (CP-9020137)
 
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Thema Catia:
Catia nutzt je nach Berechnung einen oder mehrere Kerne, das ist nicht 100% vorrsaussagbar. Trotzdem ist die Tendenz, meinem wissen nach, noch immer eher im single Thread, es sei den denn machst Bewegungsstudien von Baugruppen, da kann man die Berechnungen splitten. Nichtsdestotrotz, Catia kommt auch mit weniger Kernen aber viel takt gut aus, zum Arbeiten ist mehr Takt angenehmer ;)

Allerdings, wenn du z.B. eine Rändelung erstellst, wie man es in nem Grundkurs lernt, es aber feier machst, hast du fix auch mal mit nem i7 7700k/8700k und 5 Ghz 2-3 Minuten zeit für nen Kaffee, also bitte nicht wundern; das kann nur auf einem Kern laufen, weil abhängig von sich selbst und dauert nunmal. Das Betrachten des Modells kann dann mit allen Kernen gemacht werden.
Die GPU dazu ist n Thema für sich, denn im Hobbybereich würde ich sagen, tut es ne Consumer.Karte, ich hatte ne GT740 im Notebook beim Grundkurs, die lief auch gut. Ob man hier ne stärkere, und vor allem zertifizierte Karte braucht, ist abhängig vom Anspruch.

Brauchst du denn den PC beruflich? Dann würd eich mit der Geschichte nicht mehr selbst bauen, oder ist das Hobby?
 
Danke euch beiden :)

Es geht um Hobby (primär), bzw. studentische Projekte. Die Software würde gestellt werden, aber die zur Verfügung stehende Hardware ist einfach veraltet und viel zu langsam. Das CATIA eher Singlethread ist, hatte ich noch im Kopf, wusste aber nicht mehr, ob es bei der aktuellen auch noch so ist.

Die CATIA Konstruktionen sind aber auch eher der kleinere Teil, wichtiger ist mir die einigermaßen schnelle Simulation. Was Ryzen angeht, weiß ich nicht ob er die Anforderungen erfüllt:

All CPU's have at least one core per memory channel. Having additional cores on the CPU will enable an additional level of parallelization, but this introduces an additional computational cost. In many cases there is only a marginal benefit (and sometimes even a decrease in performance) to using more than two cores per memory channel. Therefore, for a CPU with four memory channels, consider either a four-core or an eight-core CPU, but not substantially more.

If you already have a computer with substantially more than two cores per memory channel, you can change the number of cores used by COMSOL Multiphysics by supplying the option -np to the COMSOL Multiphysics start command or by changing Number of cores in Preferences under Multicore and Cluster Computing. For example, on a dual-CPU machine with 18 cores per processor there are a total of 36 cores and 8 memory channels. On this dual-CPU machine using only 16 cores often results in optimal performance. The optimal Number of cores setting can depend upon model type, solver choice, and model size."

This relationship is based on the importance of the number of the memory channels, the amount of memory, and the memory /I/O speed:

"Number of Memory Channels

COMSOL Multiphysics models are typically very memory-intensive, they pass a lot of data back and forth between the CPU and the RAM memory. This is the primary bottleneck in simulation speed. To maximize the speed at which data is passed back and forth between the CPU and RAM, computers use multi-channel memory bus architecture. Having multiple channels lets data get passed back and forth over different channels at the same time, parallelizing the data transfer. Current generation high-end CPU's all have four memory channels.

Memory Speed

RAM memory chips (DIMM's) have a listed maximum clock speed. Current generation maximum memory speed is 2400MHz. However, some entry-level processors cannot support the maximum memory speed and will use a lower memory speed. Your hardware vendor should be able to provide this information.

The maximum memory speed also depends upon how many DIMM's are installed. For example, a typical four-channel single-CPU computer will have four banks (one for each memory channel) and each of these banks has four open slots for a total of 16 open slots. However, if more than two slots are used in any bank then the memory speed does get reduced. For example, if you want to install 16GB of RAM, then install either 4x4GB or 8x2GB DIMM's, rather than 16x1GB. Also, do not install 1x16GB or 2x8GB DIMM's since then some of the memory channels would be unused.

Mit dem Kauf würde ich eh bis Blackfriday bzw. November warten, ich möchte mich aber schon mal vorab informieren :)
 
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Hallo Unstoppable,
ich bin zwar eigentlich ein stiller Mitleser, aber hier melde ich mich jetzt auch mal zu Wort da ich Erfahrungen mit Comsol und den Rechnern habe und vor den gleichen Problemen stand. Ich habe für die Uni ein paar Rechner gebaut die nur für Comsol (Version 3.5, 4.2 und 5.2) ausgelegt waren. Die Rechner habe ich untereinander Verglichen, da die Hardware bei jedem Rechner unterschliedlich war.
Vorweg, Comsol nimmt alles was da ist an Hardware, egal wie viele Kerne (unsere bester Rechner hatte 40 Kerne und 80 Threds und 256GB Ram und wurde ganz einfach zu 100% ausgelastet). Aber das allerwichtigste bei Comsol ist der Ram! und die Anbindung. Es macht mehr als 20% an rendertime aus von dual auf quadchannel zu wechseln. Genauso macht es einen unterschied von 2133 auf 2400 ram zu wechseln. Der prozentuale Unterschied in der Geschwindigkeit äußert sich in der Rechnezeit wieder. Wie viel Ram man braucht hängt ganz stark von dem Knoten ab mit denen man die Simulation durchführt. Als kleines Beispiel: einen einzelnen Wassertropfen zu Simulieren der "grob" berechnet wird braucht schon 20GB Ram. Den gleichen tropfen gut aufgelöst mit 300.000 Knoten benötigt 125 GB Ram.
Das wichtigste ist sich zu überlegen wie viele Knoten man machen will und sich dementsprechend Ram zu kaufen. Denn wenn man zb nur 16GB hat, lässt Comsol es gar nicht zu, mehr Knoten zu berechnen, als die bis die 16GB voll sind.
Ich würde hier auf jeden Fall eine Workstation mit Quadchannel Anbindung empfehlen. Ram entsprechend wie "Komplex" Simuliert werden soll und eine Cpu die hohen Takt hat (wegen Catia). Wie viele Kerne es werden hängt dann vom Budget ab. Bei der Grafikkarte wurde ich eine Professionelle nehmen, in der Richtung, Quadro P2000 (natürlich auch abhängig vom Budget).
 
Also, dein Zitat da geht noch von DDR3 aus, da ist seit dem definitiv einiges passiert, und wenn man einen AMD mit B-Dies und 3466MHz hin zaubert, sollte auch ein 6 Kerner mit dem RAM zurecht kommen, die 8 Kerne halte ich aber, dann doch für zu viel, da hängst du wahrscheinlich im RAM-Limit.

Alternativ, ein Threadripper, was allerdings in jeder Hinsicht teuer wird, denn Netzteil ist groß nötig, CPU und Board teuer, und dann RAM auch teuer.
Außerdem ist das auf Catia Bezogen nicht optimal, wobei deine Aussage jetzt da eher so klingt, als wenn selbst ein Notebook reicht für Catia ;)

Du kommst nicht zufällig aus meiner Gegend? Dann würde ich sagen, komm her, bring die software zum testen mit, wir lassen das auf meinem Ryzen kurz zum Test laufen und du bist deutlich schlauer ;)

Welches Budget steht denn überhaupt im Raum?
 
Also Single-Core-Performance hat Intel natürlich die Nase vorn, allerdings nicht wirklich viel, wenn man mal bedenkt das die erste RyZEN-Generation sehr nah an die Haswell-/Devil's_Canyon-Performance-Generation ran gekommen ist welche ja auch schon ziemlich zügig unterwegs waren (erst recht wenn man die geköpft und das letztes quentchen Zusatz-Leistung via CPU-OC herausgequetscht hat, was ich bei meinem i7-4790k @ 4,80GHz nicht gemacht habe und auch nicht machen werde, weil sich das bei meinen dortigen Anforderungen im Bereich Twitch-Live-Stream nicht lohnt) ;)

In Sachen Multi-Thread-Power haben AMD-RyZEN-CPU's in Kombination mit schnellen RAM-Riegeln (ich sag als Stichwort "Ifinty-Fabric", hoffentlich hab ich das richtig geschrieben) die Nase vorn, da kommen die Intel-CPU's nicht allzugut hinterher ;)
 
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Das ist richtig, und mal eherlich, wenn ich murks mache bei Catia, muss ich selbst bei nem "inexistenten" Core i19 mit 18GHz Single-Core-Takt warten, mane Dinge dauern eben; thats life ;)
Der Te schreibt ja aber, dass Catia eher kleinkram ist, daher nicht der Knackpunkt, das kann auch ein Threadripper 1920x ;) Der wäre dann für die Simulation vielleicht nicht schlecht, wegen der mehr Kerne und den RAM-Bänken und Channels.

Wenn ein erfahrener Comsol User sagt, HEDT ist sinnvoll, sollte man, sofern das Budget es her gibt, auf HEDT gehen ;)
 
@msbdomi: Ok, das sind schon ordentliche Setups die du aufgebaut hast :) Aber das mit den Knoten ist eine gute Frage, darüber habe ich mir noch gar nicht so viele Gedanken gemacht. Das Cosmol nicht mehr Knoten zulässt als bis der RAM voll ist, ist auch gut zu wissen. Habt ihr auch AMD CPUs verbaut oder war da alles Intel?

@[W2k]Shadow: Genau, für die CATIA Aufgaben würde auch Laptop reichen. Ist der Threadripper so viel teurer als vergleichbare Intel CPUs? Das Angebot mit der Software testen ist sehr nett, aber zum Einen hab ich aktuell noch kein Projekt und zum Anderen ist das nicht so einfach. Afaik muss man den Rechner beim IT Service vorbei bringen und die spielen dann die Software auf (Cosmol gibt es [vermutlich aufgrund der Kosten] nicht für jeden).

Budget ist aktuell noch schwierig zu sagen. Mein Professor möchte mal 2-3 Setups verschiedener P/L Klassen präsentiert haben und evtl. gibt es dann sogar einen Zuschuss. Ich hätte da jetzt 3 verschiedene Preisklassen zusammengestellt: 1500 €, 2500 € und 3500€.

RAM muss auch nicht gleich auf Maximum ausgestattet werden, weil da könnte man ja bei Bedarf zukaufen (wenn man es rechtfertigen kann). Aber diese Geschichte mit dem RAM habe ich glaube ich noch nicht ganz durchblickt:

Jeder Kern hat eine eigene Anbindung an einen RAM Slot. Wenn jetzt aber das Modul zu groß wird, dann begrenzt die Bandbreite die Nutzbarkeit des RAMs? Oder reicht es, alle verfügbaren RAM Slots zu besetzen, damit sich mehrere Kerne nicht einen Slot teilen müssen?

EDIT: Also wären die beiden Komponenten schon mal die Basis für ein "mid-level" Setup:
MSI X399 SLI Plus ab Preisvergleich Geizhals Deutschland
1920x Geizhals Deutschland
PNY Quadro P2000 ab Preisvergleich Geizhals Deutschland

Welchen RAM würdet ihr jetzt dazu nehmen?
 
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also, ja, Threadripper ist deutlich teurer, weil die Boards einfach sehr teuer sind.

Das MSI würde ich nicht nehmen wollen, die 30€ zum X399 Taichi sind gut investiert, der 1920x ist ne gute Idee bzgl. Preis und Leistung, RAM sollte sich günstiger lösen lassen.
Simulations-Workstation vom 16.09.2018, 10:30 Preisvergleich Geizhals Deutschland

Kühlung:
bei einem Threadripper bin ich ausnahmsweise für eine AiO Wasserkühlung, da diese bei dauerlast (und die wird der Prozessor bei Simulationen haben, ich nehme an es geht richtung FEM?) nur so die Kühlung erträglich bleibt.
Die 280er Lösung ist schon der untere Grenzpunkt, eigentlich würd eich eher eine 360er AiO nehemn, die passt abe rnicht in das Case ;)

Die Quadro P4000 ist quasi das Gegenstück zur GTX1070-1080 als Profikarte, die Karte, die das Gegenstück zur 1060 dar stellt (P2000) ist etwas günstiger.

Die Lüfter von BQ sind eher optional, damit könnte man das Case und die AiO quasi vollständig auf Silent-Wings umgerüstet werden. da fehlen dann aber vielleicht Y-Kabel, das müsste man prüfen ;)

Ob die SSD allein reicht? Und ob überhaupt eine M.2 nötig ist, wieß ich leider nicht, vielleicht kann "msbdomi" dazu noch mal was sagen. ich habe die mal eingefügt, da die am Gesamtbudget eh kaum einen Unterschied macht ;)
 
@[W2k]Shadow:

Tja, das Thema Kühlung ist so ein Thema für sich leider ;)
Man könnte ja auch eine Custom-WaKü mit Externen Radiator da rein verfrachten, dazu ein passendes Noctua-PWM-Lüfter-Set (nicht die Chromax-Versionen, weil dort keine Y-PWM-Adapter u.A. bei liegen), der Nachteil ist allerdings das sowas nicht gerade günstig ist und man sich auch noch um die Wartung kümmern muss (das ist allerdings auch bei einer AiO notwendig) ;)
 
Das wichtigste zuerst: Ein (zwischendurch) Danke an alle für die rege Beteiligung :)

Zur Kühlung: Ist die AiO nicht ein geschlossenes System? WaKü habe ich mir auch überlegt, aber da kommen ja bestimmt noch mal 500 € oben drauf, oder? Was muss man eig. bei einer WaKü warten? Das Wasser zwischendurch austauschen?

Das mit dem Hauptspeicher ist auch ein guter Punkt. Wieso hast du eine M2 SSD in deine Kofig rein statt einer normalen?
 
@unstoppable ne leider wurden nur Intel CPUs verbaut. Aber ich denke auch das du mit Threadripper die richtige Wahl triffst. Und eine gute Kühlung, ist wie schon vor mir erwähnt, das wichtigste, da der Prozessor gern mal je nach Projekt für Wochen bei 100% auslastung ist. Wenn Comsol das Hauptanwendungsgebiet ist reicht auch ne kleine Quadro wie die P600, lieber das gesparte Geld dann in Ram stecken.
Zum Ram: Comsol empfielt (das war der Stand vor 3 Jahren) pro Kern zwischen 1,5GB und 4GB Ram. Und den Ram dann im Quadchennel anschließen. Keinen Mix oder so zu machen wie zb. bei 6 Riegeln, einmal im Quadchannel und einmal im Dualchannel laufen zu lassen, dann Lieber nur 4 Riegel oder halt 8 Riegel.
Bei uns wurden normale SSD s verbaut (keine MVME), ob schnellere einen Unterschied machen weiß ich daher leider nicht.

PS: wir haben RegECC Module verbaut
 
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Mal vorneweg: ohne Budget macht das keinen Sinn. Und zwar Budget hinsichtlich €, time-to-result, Größe/Beschaffenheit des Simulationsobjekts (offensichtlich hast du noch keines, sonst wüsstest du, wieviel RAM du willst. Praktisch würde ich dann mal davon ausgehen, dass du nicht soviel brauchst...).

CPU-technisch behaupte ich mal, dass COMSOL mit einzelnen NUMA-Nodes bei geeigneten Problem alle Kerne einer Node nutzen wird.
Also: Intel-Single-Socket wird immer funktionieren, Mehrsockel mit Preisen ab 10000€ wird dann auch irgendwann zu teuer und bei geeignetem Interconnect wird dann auch ein Cluster attraktiv. AMD hat halt in den Threadrippern/Epyc seine IF-verbundenen NUMA-Nodes, von denen das OS nichts mitbekommt. Musst du sehen, wie dein Problem beschaffen ist.


Hallo Unstoppable,
ich bin zwar eigentlich ein stiller Mitleser, aber hier melde ich mich jetzt auch mal zu Wort da ich Erfahrungen mit Comsol und den Rechnern habe und vor den gleichen Problemen stand. Ich habe für die Uni ein paar Rechner gebaut die nur für Comsol (Version 3.5, 4.2 und 5.2) ausgelegt waren. Die Rechner habe ich untereinander Verglichen, da die Hardware bei jedem Rechner unterschliedlich war.
Vorweg, Comsol nimmt alles was da ist an Hardware, egal wie viele Kerne (unsere bester Rechner hatte 40 Kerne und 80 Threds und 256GB Ram und wurde ganz einfach zu 100% ausgelastet). Aber das allerwichtigste bei Comsol ist der Ram! und die Anbindung. Es macht mehr als 20% an rendertime aus von dual auf quadchannel zu wechseln. Genauso macht es einen unterschied von 2133 auf 2400 ram zu wechseln.
Der prozentuale Unterschied in der Geschwindigkeit äußert sich in der Rechnezeit wieder. Wie viel Ram man braucht hängt ganz stark von dem Knoten ab mit denen man die Simulation durchführt. Als kleines Beispiel: einen einzelnen Wassertropfen zu Simulieren der "grob" berechnet wird braucht schon 20GB Ram. Den gleichen tropfen gut aufgelöst mit 300.000 Knoten benötigt 125 GB Ram.
Das wichtigste ist sich zu überlegen wie viele Knoten man machen will und sich dementsprechend Ram zu kaufen. Denn wenn man zb nur 16GB hat, lässt Comsol es gar nicht zu, mehr Knoten zu berechnen, als die bis die 16GB voll sind.
Allein schon Rendertime ist eine sehr interessante Ausdrucksweise, für dich sind das also alles bunte Bildchen :xmas:. Hängt grundsätzlich eben stark vom Problem ab (und auch an der Uni sind gerade die Comsol-Nutzer (die meistens keine 100%-igen Computing-Experten sind) wohl nicht die besten im Simulation optimieren) und wenn Dual→Quadchannel 20% an Rendertime bringt, ist es glaube ich ziemlich doof, hier einen Ryzen zu nehmen (wie schon wieder einige vorschlagen...), weil man dort mit OC die Rambandbreite iwo im theoretischen 1x%-Bereich optimieren kann (ankommen tun dann vmtl. 3-4%), wenn man einfach mit Skylake-X oder meinetwegen TR (nach Evaluation!) garantiert mehr Leistung bekommt.

Es geht um Hobby (primär), bzw. studentische Projekte. Die Software würde gestellt werden, aber die zur Verfügung stehende Hardware ist einfach veraltet und viel zu langsam. Das CATIA eher Singlethread ist, hatte ich noch im Kopf, wusste aber nicht mehr, ob es bei der aktuellen auch noch so ist.

Die CATIA Konstruktionen sind aber auch eher der kleinere Teil, wichtiger ist mir die einigermaßen schnelle Simulation. Was Ryzen angeht, weiß ich nicht ob er die Anforderungen erfüllt:


Budget ist aktuell noch schwierig zu sagen. Mein Professor möchte mal 2-3 Setups verschiedener P/L Klassen präsentiert haben und evtl. gibt es dann sogar einen Zuschuss. Ich hätte da jetzt 3 verschiedene Preisklassen zusammengestellt: 1500 €, 2500 € und 3500€.

RAM muss auch nicht gleich auf Maximum ausgestattet werden, weil da könnte man ja bei Bedarf zukaufen (wenn man es rechtfertigen kann). Aber diese Geschichte mit dem RAM habe ich glaube ich noch nicht ganz durchblickt:

Jeder Kern hat eine eigene Anbindung an einen RAM Slot. Wenn jetzt aber das Modul zu groß wird, dann begrenzt die Bandbreite die Nutzbarkeit des RAMs? Oder reicht es, alle verfügbaren RAM Slots zu besetzen, damit sich mehrere Kerne nicht einen Slot teilen müssen?

Also: warum CATIA/COMSOL-UI nicht auf einem normalen Desktop und irgendeinen gebrauchten Headless-Server als Rechenmaschine? (sofern deine Uni genug Lizenzen hat). Für deine Preisvorstellungen wird das auf jeden Fall alles in einem nur mal 4-5x so schnell wie ein normaler Desktop und wenn du für deine Modelle noch nicht Rechenzeit~O(Wochen) veranschlagst, sollte das eigentlich auch egal sein, lässt du es halt über die Mittagspause/Nacht laufen (wenn die Simulation tagelang läuft, kannst du eh nicht mehr an dem Rechner arbeiten).

Grundsätzlich: RAM ist meist pro Kerncluster angebunden (mehrere Slots parallel → Multichannel) – alle Kerne auf diesem Cluster haben dann ähnlichen Zugriff auf den RAM, die Bandbreite müssen sich alle Kerne teilen. Kerncluster ist bei Intel eine CPU, bei AMD/Epyc jeweils ein Modul=8Kerne auf der CPU. Braucht man Daten, die auf einem anderen Kerncluster liegen, muss das alles über eine Verbindung die etwas mehr Latenz hat, als die unterschiedlichen Latenzen innerhalb des Kernclusters.

Und zum Schluss: Wenn ihr jetzt nicht komplett uralte Rechner habt (und einen Sandy-i5 sollte man schon haben :hmm:), kann man da eigentlich sehr gut ausprobieren, was man braucht. Mehr als 10x schneller wird es nicht unter 10000-20000€ und deine Arbeitszeit ist doch vmtl. seeeehr billig.

EDIT: hat eure Uni/Bundesland einen allgemein verfügbaren Compute-Cluster? Läuft da kein Comsol?
 
Zuletzt bearbeitet:
Zur Kühlung: Ist die AiO nicht ein geschlossenes System? WaKü habe ich mir auch überlegt, aber da kommen ja bestimmt noch mal 500 € oben drauf, oder? Was muss man eig. bei einer WaKü warten? Das Wasser zwischendurch austauschen?

Ja, das wechseln des Wassers gehört mit zur Wartung (egal ob AiO oder Custom-WaKü), dazu käme dann noch das Reinigen des Kühlers selber (wir hatten hier im Luxx-Forum erst vor kurzen einen Thread von einem AiO-User, wo dessen Kühler mit ablagerungen komplett dicht war, mir selber ist das mal 2009 bei meiner damaligen Custom-WaKü auch schon passiert wo mein damaliger CPU-WaKü dicht war und als folge der Kühlkreislauf nicht mehr richtig funktionierte)
 
Vielen Dank euch allen :)

@msbdomi: Wie viel Speicher haben eure SSDs?

@flxmmr: Welche CPU würdest du dann empfehlen (als Alternative zum Ryzen)?

Wenn bei Intel ein Kernkluster eine CPU ist und sich ein Kernkluster den RAM teilt, dann hat quasi jeder Kern auf jeden RAM Riegel Zugriff und die Anzahl der Riegel ist nicht mehr relevant? Also macht es keinen Unterschied ob ich vier Riegel mit jeweils 8GB habe, oder acht Riegel mit jeweil 4 GB?

Über deine Einwände/Ideen muss ich mich erst informieren, da aber hauptsächlich ANSYS verwendet wird, bin ich mir fast sicher, dass eine Einzelplatz Lizenz gekauft wird/wurde.


@DFHighSpeedLine: Das ist auch gut zu wissen. Da ich noch nie eine Wakü hatte, hab ich das nicht bedacht. Hin und wieder eine Reinigung sollte aber kein Problem sein.
 
Hmm, ich habe das doch schon ganz treffend zusammengefasst. Jede NUMA-Node/Kerncluster hat ein Speicherinterface und über das sind die physischen Slots angebunden. Um die Bandbreite zu steigern können, haben diese Speicherinterfaces mehr Kanäle, d.h. können mehrere Speichermodule parallel ansprechen. Jedem Kanal können dabei physisch auf dem Board noch mehrere Slots zugeordnet sein. D.h bei einem Quadchannel-Interface brauchst du 4 Riegel, um für jeden Kanal des Speichercontrollers einen zugehörigen Slot zu füllen.
RAM/Kern bezieht sich dann logischerweise übrigens auf die Gesamtmenge...

Und ansonsten: falls du eine Einzelplatz-Lizenz bekommst, kauf' die erstmal und probier mal aus. Cluster geht halt dann vmtl. nicht.
 
Und für den Einzelplatz: ein Intel-i7/Xeon (6c/12t) dürfte für das CAD immer noch besser sein und die 20%, die der Ryzen schneller ist, machen im Zweifelsfall jetzt nicht sooo viel aus... Praktisch ist das aber auch eine Sache des Preises und im Moment spricht das auch für Ryzen. Alle anderen Fälle sind sehr teuer ;).
 
Das ist ja quasi der Grund, warum ich anfangs über nen R7 2700 nachgedacht hatte, Preis-Leistung ok, mit kleineren CAD-Aufgaben kommt der auch klar, und für Simulationen immerhin 2c/4t mehr als Intel :)

Keine Welt, aber vielleicht ein kleiner Vorteil.

Die Frage ist halt, ob das mit z.B. 32gb, max 64 gb RAM reicht.
Wenn ja, ok, nur oberhalb der 64gb RAM könnte es sinnvoll werden, ECC zu nutzen.
Ich weiß nicht, wie das bei TR4 da aus sieht.
 
Hab zufällig jemanden getroffen, der auch mit Comsol arbeitet und einen TR 1950X nutzt. Er meinte, ich soll drauf achten Samsung B-dies zu nutzen (TR meinte er, ist da empfindlich) und CL14 zu kaufen. Allerdings hat er auch gesagt, dass Comsol teilweise Intel Compiler verwendet und Intel da u.U. etwas im Vorteil ist.

Was wäre denn das Gegenstück von Intel zum 1920X in Bezug auf die Leistung?
 
Zuletzt bearbeitet:
was richting i7/i9 auf LGA2066, da bin ich aber nicht fit, was da mit was vergleichbar ist.
 
flxmmr hat oben ja 6 Kerne erwähnt, da bleiben ja eig. nur der i7-7800X und evtl. der i7-7820X und dann wird es schon wieder richtig teuer...
 
Jop, bei Intel bist du im Bereich bis 400€ für die Cpu auf den 7800X beschränkt.

Wobei da dann auch die Frage wäre was schneller ist: 7800X mit 4 Ramriegeln (Quadchannel) oder 8700K (Dualchannel) oder halt der Threadripper 1920X. Je nach gewünschter Ram Menge fliegt der 8700K aber dann eh raus, weil er nur 4 Ramslots hat. Derzeit sollte bei 16gb pro Modul auf Sockel 1151 Schluss sein, was dann 64gb bedeutet. Auf Sockel 2066 müssten als reg.ECC Ram sogar 32gb pro Modul (und 8 Module!) oder sogar noch mehr gehen.
 
Was wäre denn das Gegenstück von Intel zum 1920X in Bezug auf die Leistung?

Jo, der 1920X ist sicher auch ein Option, wird dann aber mit MB auch schon 700€ teuer. RAM geht da AFAIK auch nur bis 128GB. Der Intel i7-8700K ist wohl bei 260€ für einen Ryzen tatsächlich keine Option mehr (als ich den einem Freund empfohlen habe (Gaming)), war der halt nur 70€ teurer.
LGA 2066 wird halt dann einfach noch teurer.

Falls deine Uni Netzwerklizenzen hat, würde ich da ehrlich nochmal über einen Rechenserver nachdenken, den der Lehrstuhl dann ganz übernimmt. Respektive sollte für ANSYS ja schon sowas vorhanden sein?!
 
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