Cooles Thema, dann versuch ich doch gleich mal zu klugscheißen
Es gibt grundsätzlich zwei Unterscheidunge: Ground Speed und Airspeed.
Airspeed ist vereinfacht gesagt die Geschwindigkeit die am Flügel anliegt bzw. eben die Geschwindigkeit in der Luftumgebung (das ist auch das, was am Pitot Tube gemessen wird für die Anzeige im Flugzeug) diese Geschwindigkeit ist wichtig fürs "Fliegen" an sich.
Die Groundspeed ist die Geschwindigkeit unter Berücksichtigung der Windkomponente. D.h. fliegt das Flugzeug mit 250knoten im Wind aber es gibt einen Gegenwind von 50 knoten der (der Einfachheit halber) exakt aus 0° von vorne kommt, dann hast du ne Groundspeed von 200knoten, d.h. in Relation zum Boden bist du nur 200 knoten schnell (bei Rückenwind wäre es 300 knoten, deswegen fliegt man auf Transatlantikflügen so gerne im Jetstream). Diese Geschwindigkeit ist logischerweise wichtig für die Navigation und um die Ankunft etc zu berechnen.
Wenn überhaupt kein Wind herrschen würde, wäre Airspeed = Groundspeed. Das passiert aber in der Realität nie.
Und jetzt zu Calibrated Airspeed:
Im Flugzeug wird meist die KIAS angezeigt. Auf dem Radar die KCAS. In grossen Höhen rechnet man mit Mach, das wird dann nicht mehr vom Pitot Rohr ermittelt, sondern glaube ich mit Radar. Das ist dann KCAS.
Also nach meinem Verständnis ist das mit der KIAS anzeige erstmal richtig, wenn mit Pitot Rohr gemessen wird (das ist einfach eine Messung von Statischem Druck vs. dynamischem Druck der sich durch Geschwindigkeit erhöht) und aus der Differenz errechnet das System ne Geschwindigkeit. Das Problem hier ist, dass sich die Druckverhältnisse ändern je nach Flughöhe / Level, dadurch gibt es gewisse Abweichungen. Jetzt weiß ich nicht wie das bei Verkehrsfliegern ist, bei so Kleinfliegern wird wirklich nur KIAS angezeigt und man müsste theoretisch im Handbuch ( da liegt dann so ne Kurve drin wie viel % man auf x Flughöhe korrigieren muss) nachschauen. Unter Berücksichtigung dieser Toleranz, hatte man dann die Calibrated Airspeed (KCAS). In der Praxis ist das auf kurzen Strecken und unter 10.000FT eh nicht wirklich relevant. Verkehrsflieger zeigen aber doch bestimmt eh immer KCAS an, die rechnen doch die Korrekturen doch bestimmt automatisch mit rein, kann mir nicht vorstellen, dass bei so modernen Maschinen der Pilot irgendwas rumrechnen darf.
In grossen Höhen rechnet man mit Mach, das wird dann nicht mehr vom Pitot Rohr ermittelt, sondern glaube ich mit Radar. Das ist dann KCAS.
Das Radar kann technisch keine KCAS ermitteln da man, um die Airspeed relativ vom Boden aus zu ermitteln, ja die Windkomponente am Flugzeug kennen müsste und für die Kalibrierung ja auch noch die Kurve für jedes Flugzeug. Deswegen kann es nur Groundspeed sein. Das wäre auch nicht hilfreich da die Aufgabe vom Radar ja ist, die unterschiedlichen Flugobjekte in Relation zu tracken, deswegen hilft hier nur Groundspeed.
KCAS bezieht sich als immer auf die Geschwindigkeit die über das Pitot System ermittelt wurde und der Unterschied zu KIAS ist lediglich, dass hier die entsprechenden Korrekturen anhand Höhe und Außentemp einberechnet wurden. Alles was mit dem Radar ermittelt wird, muss Groundspeed sein. Das Machmeter im Flugzeug basiert auch auf nem Pitot System, hier wird nur die Einheit skaliert, d.h. das zeigt auch Airspeed an, aber eben relativ zur Schallgeschwindigkeit.
Wenn der Fluglotse von Mach spricht, dann ist es die Groundspeed relativ zum Schall, den interessiert deine Airspeed wie gesagt recht wenig.
. Man ist mit 350 Knoten auf FL 360 deutlich schneller, als mit 350 Knoten auf 10000 ft, wo man noch mit der angezeigten Fluggeschwindigkeit rechnet. Das hat den einfachen Grund, dass bei "niedriger" Flughöhe die Belastungsgrenze des Flugzeugs der Gegenwind ist (wirkt sich natürlich auf das Staurohr aus), weiter oben kann man schneller fliegen, da wird dann der Schall das Problem.
Da wirfst du jetzt ein paar Dinge zusammen. 350Knoten ist erstmal auf allen Levels gleichschnell, aber wenn du Indicated Airspeed meinst, ja die hat ne Abweichung auf höheren FLs.
Die Belastungsgrenzen von nem Verkehrsflieger sind im normalen Umgebungsdruck auf niedrigen Flughöhen limitiert, da es deutlich mehr Luftwiderstand und allgemein Druck gibt. Aber in der Praxis ist das eh nicht relevant, weil (wie du schon korrekt sagst) man nach den gültigen Luftverkehrsregeln unter FL100 eh nur 250kt fliegen darf (gibt glaub Ausnahmen im Luftraum C).
*edit*
Sehe gerade, das hier ist ja gar nicht der Luftfahrt thread, wie kam denn das Thema hierher
@AliManali Falls es noch ne Antwort gibt, am besten im Luftfahrt Thread damit wir hier nicht spammen.