Eure Erfahrungen mit Messen für Technologie?

grandecactus

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Ich überlege gerade, wie ihr das seht: Mein Arbeitgeber will künftig stärker auf Technologiemessen präsent sein – so früh wie möglich, sagt er, „damit man gesehen wird“. Ich hab im Lauf der letzten Jahre schon einige besucht, aber eher als normaler Besucher, nicht als Aussteller. Da merkt man ja schnell, was hängen bleibt und was komplett untergeht. Mich interessiert, wie ihr das erlebt habt – egal ob auf großen internationalen oder kleineren Fachmessen.

Was euch da wichtig ist, aus Besuchersicht, vielleicht auch, was euch bei Ausstellern positiv aufgefallen ist (oder eben gar nicht). Ich fand’s oft spannend, wie unterschiedlich das Publikum reagiert – manche kommen gezielt mit Fragen, andere treiben einfach vorbei.

Mir geht’s nicht um Marketing-Tipps, eher um ehrliche Eindrücke. Lohnt sich der Aufwand? Und was macht für euch den Unterschied zwischen einer Messe, die wirkt, und einer, die einfach nur voll ist. Bin neugierig, wie das bei euch war – aus beiden Perspektiven.
 
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Lohnt sich der Aufwand?
Ja kann sich lohnen.
Ist halt immer davon abhängig wie man auftritt, wie ernst man es nimmt, wie gut man sich vorbereitet,... Dann funktioniert das aber auch. War jetzt schon mit insgesamt drei Firmen auf Messen als Aussteller unterwegs und da gabs immer zuerst Bedenken. Aber man sieht schnell, das bringt etwas.
Aber man muss halt auch viel Zeit, Arbeit und Geld hineinstecken.
Und was macht für euch den Unterschied zwischen einer Messe, die wirkt, und einer, die einfach nur voll ist. Bin neugierig, wie das bei euch war – aus beiden Perspektiven.
Ich denke da müssen wir mal unterscheiden zwischen Messen, die man selbst besucht aus Interesse und Fachmessen.
Ferien-, Auto- oder Spielemessen sind meist überlaufen. Aber nur mit Zuschauer. Das sind keine Fachmessen auf die man als Aussteller geht weil man andere Menschen aus der Branche treffen will. Das ist B2C Bereich.
Aber auch die Messen werden etwas bringen, da machst dann halt die Masse. Anders würde ich das im B2B Bereich sehen. Da sind weniger aber man geht da viel gezielter hin. Da weiß man was man will und wo man es bekommt. Dann geht man zu den 5 verschiedenen Anbietern und verhandelt konkret. Da geht man nicht auf die Messe und sagt, schauen wir mal.
Wenn du ein bisschen konkrete Fragen hast, kann ich gern noch mehr darauf eingehen - sonst wird das zu viel.
Die (zu) vielen Besucher stören mich bei solchen Veranstaltungen immer.
Naja als Besucher stört es. Man kann sich aber auch Zeiten aussuchen, bei dem die Hallen noch nicht überfüllt sind. Ok, nicht jeder kann Freitagvormittag aber genau deshalb sind die Messen da ja noch nicht voll:) Samstagnachmittag wird es schwer auf vielen messen durchzukommen.
Als Aussteller will man aber möglichst viele Besucher haben. Sei es jetzt im B2C Bereich weil man so eben viele Menschen ansprechen kann oder im B2B Bereich weil man so viele neue Kunden treffen kann, sich vernetzen kann, die Konkurrenz sieht,...
 
Kommt schwer auf die Messe an. Als Besucher kommts drauf an was dich interessiert oder was du vielleicht sogar suchst. Als Aussteller kommt es darauf an was du anzubieten hast.

Mein AG hat unsere Messepräsenz schon vor Jahren eingestellt (ich war da auch selbst ein paar Mal als Aussteller mit am Stand).
Selbst ein kleiner Stand ist sau teuer. Wir hatten so grob 15qm und alleine die direkten Messekosten beliefen sich auf ~50k€. Da ist noch nicht der firmeninterne Aufwand für Sachen wie die Planung, Vorbereitung einer Demonstration (oder was immer man zeigen will), Reisekosten, und natürlich damit verbunden die Arbeitszeit die von Mitarbeitern dafür verbraten wird.

Im Gegenzug dazu wird man "ausspioniert". Es kommen Leute von Konkurrenzfirmen als Besucher "getarnt", die dann versuchen tiefere Informationen zu erhalten. Das merkt man dann daran das die Fragen sehr schnell in technische Details gehen oder erfragt wird "welche Kunden wir denn als Referenz" nennen können (weil sie rauskriegen wollen, mit welchen anderen Firmen wir zusammenarbeiten). Das Standpersonal wurde daher angehalten, nicht zu detailierte Auskünfte zu geben und bei Verdachtsmomenten die Leute sogar abzuwimmeln.
Letztendlich haben wir es ganz bleiben lassen, weil entgegen dem ganzen Aufwand nicht viel sinnvolles dabei rauskam. Es haben sich weder großartig Aufträge ergeben, die auf unsere Messepräsenz zurückzuführen waren, noch kamen Bewerbungen rein (man hat das ja auch genutzt um neue Mitarbeiter finden zu können).
 
Als kleiner Aussteller kann ich bissl was sagen.
Lohnt sich der Aufwand?
Eher nicht.
Ist aber ganz lustig und mal eine nette Abwechslung, je nach dem, wie sehr einem sowas liegt.
Es hängt aber auch ziemlich vom Standort und weiteren Faktoren ab (Zeitpunkt der Messe, Puplikum...).

Real trifft man eher Bestandkunden und Lieferanten als Neukunden. Klar, der eineoder andere ist interessiert, aber in der Internet-Zeit, ist das alles anders, als im Boomer-Business.

Das mit dem Spionieren ist so ne Sache, kochen eh alle mit Wasser und die Welt ist so vernetzt, dass es kaum was bahnbrechend neues gäbe, was man klauen könnte. Das meiste ist bekannt und wird wegen dem Aufwand/Kosten nicht gemacht... nicht, weil mans nicht kann/weiss. So mein Eindruck.
Variiert aber bestimmt.
Es haben sich weder großartig Aufträge ergeben, die auf unsere Messepräsenz zurückzuführen waren, noch kamen Bewerbungen rein (man hat das ja auch genutzt um neue Mitarbeiter finden zu können).
Kann ich so bestätigen.


Ist halt ein bissl so ne Sache von früher, schickes Hotel, gutes Fressen, Messestand-Party... ist ja heute alles nimmer so. Heute gibts Budget-Hotel, bei der Rechnung vom Essen jammert das Controlling und Stand-Party gibts auch keine mehr.
Infos gibts im Internet... und... naja.


=> Kann man machen, muss man nicht.
Wenn man Bock hat und die Kohle da ist, why not.
Wenn man kein Bock hat, bleiben lassen.
Rein finanziell, schwer zu sagen, tendiere eher zu bleiben lassen.
 
@SlapAHo: Ja, das mit den Menschenmassen kenn ich auch. Irgendwann steht man mehr in Schlangen als an Ständen. Hast du’s mal erlebt, dass kleinere Fachmessen da angenehmer sind? Ich frag mich, ob’s eher an der Größe oder an der Zielgruppe liegt – bei zu vielen Leuten geht ja der eigentliche Austausch total unter.

@galeras: Dein Punkt mit B2B vs. B2C trifft’s gut. Ich war auch mal auf einer Messe, wo 90 % nur schauen wollten, und das bringt dann halt nix. Interessant fand ich, dass du schreibst, Vorbereitung entscheidet – würdest du sagen, das betrifft eher die Präsentation oder auch, wie man das Team auf die Besucher vorbereitet? Ich hab das Gefühl, gerade kleine Firmen unterschätzen genau das.

@Liesel Weppen: 50 k € für 15 qm – das ist echt eine Hausnummer, aber wenn man sieht, was alles dranhängt, schon irgendwie erklärbar. Reise, Aufbau, Planung, Personal – da summiert sich halt alles. Das mit den „versteckten Spionen“ fand ich spannend, wär ich so nie draufgekommen. Mich würd interessieren: habt ihr’s anfangs auch mal kleiner probiert, also mit einem Mini-Stand oder geteiltem Bereich?

@pwnbert: Das mit dem „Boomer-Business“ hat mich echt zum Lachen gebracht, aber du hast recht – das Messe-Feeling früher war halt was anderes. Heute klickt man sich durch PDFs statt durch Hallen. Wenn du sagst, man trifft eher Bestandskunden: würdest du’s trotzdem nochmal machen, allein wegen dem persönlichen Kontakt oder würdest du sagen, Aufwand > Nutzen? Ich überleg, ob’s als kleiner Betrieb überhaupt Sinn macht oder ob das schon Nostalgie ist.
 
würdest du’s trotzdem nochmal machen
Klares Jein.
Der Aufwand (Zeit/Arbeit, Werbemittel, Reisekosten, Messekosten...) muss im Verhältnis bleiben.
Wir werden das weiterhin an Veranstaltungsorten machen, wo die Anreise für uns im Verhältnis zum (geringen) nutzen steht.

Veranstaltungsorte, wo der Aufwand (durch weite Anreise) explodiert, werden wir bleiben lassen. Bringt auch nix, da wir ja als kleineres Unternehmen mit "realen" Dienstleistungen (persönlich, ob nun "Handwerk", Consulting, Programmierung...) auch einen realistisch beschränkten Einsatzradius haben.
Bringt ja nichts mir wo Kunden zu suchen, wo die Anfahrtswege einfach zu lange sind (ist so oder so blöd, ist das im Projekt pauschalisiert, ist es mein Nachteil, muss der Kunde es nach Aufwand zahlen, ist es sein Nachteil und das Gesamtpaket wird für ihn einfach zu teuer).


Also, solang der Aufwand (Vorbereitung, Anfahrt, Werbemittel...) überschaubar ist, kann man das machen.

Ein kleiner Messestand (so 3 Laufmeter Tisch) kann relativ günstig gestaltet werden... paar so "Ausroll-Aufsteller" kosten kaum was, paar "Eyecatcher" braucht man (irgendwelche Geräte die interessant aussehen), bissl Süßkram (evtl. auch was nussiges/salziges als Gegenstück) freilich. Ein Tischtuch in ner zur Firma passenden Farbe entweder bedruckt kaufen oder beim Discounter kaufen (kann man ja Einweg verwenden)...
Dann sieht das relativ schnell nach was aus.

Da brauchst nicht unbedingt ne Firma mit Messebau, Stände zum Mieten und sowas. Mit ein klein wenig Kreativität und Routine hat man da schnell was zusammen.
Muss halt jemand machen.

Auf Boomer-Style wirds halt schnell teuer. Sprich, irgend ne Messebau-Firma richtet alles her in Absprache mit "irgendwem" In der Firma, man selbst reist dann im schicken Anzug an, steht rum und fährt am Ende des Tages ins Hotel... Abbau macht dann wieder die Firma.


Kommt halt auf die Messe an.
15 qm... da ist die Frage, was in den 50k so drin ist. Und wie viele Tage. Hab jetzt auch keine Preise im Kopf.
dass kleinere Fachmessen da angenehmer sind
Logisch. Teilweise auch Richtung langweilig. Bei meiner "schlechtesten" Messe waren gefühlt 50% der Unterhaltungen mit anderen Ausstellern. :fresse: War aber auch nett und auch viel neues, wenn man in der gleichen Branche ist, ist ja nicht zwangsläufig jeder andere Aussteller ein Mitbewerber, viele davon auch potentielle Kunden oder Lieferanten.
Interessant fand ich, dass du schreibst, Vorbereitung entscheidet – würdest du sagen, das betrifft eher die Präsentation oder auch, wie man das Team auf die Besucher vorbereitet? Ich hab das Gefühl, gerade kleine Firmen unterschätzen genau das.
Haja, das ist so ne Sache... hängt wiederum vom Produkt ab.
Was wichtig ist, sind schon die richtigen Leute, die von der Ausstrahlung her halt nicht abschreckend wirken.



Allgemein ist das ganze Thema überhaupt nicht so ernst, wie man sich das vorstellt.
Das ist alles viel lockerer, als man denkt.



Ich würde sagen, versuchs einfach mal, wenn Budget und Preis mitspielen.
Ich hab ja keine Ahnung, was ihr eigentlich verkaufen wollt.

Wenn du z.B. nur an so "3 Laufmeter Tischlänge" Messestand denkst, dann baut euch einfach im Büro mal in irgend nem Raum sowas auf. Kann man ja nebenbei machen.
 
50 k € für 15 qm – das ist echt eine Hausnummer, aber wenn man sieht, was alles dranhängt, schon irgendwie erklärbar. Reise, Aufbau, Planung, Personal – da summiert sich halt alles.
Das hast du falsch verstanden. 50k war sozusagen nur die Rechnung die der Messebetreiber am Ende an uns gestellt hat. Da war in etwa drin: Standgebühr, Miete für ein paar Tische, Stühle, Stehlen, Scheinwerfer, und überhaupt das Zeug für den Rahmen des Standes, Rückwand tapeziert mit Corporate-ID und Separe dahinter, Seitenwände, (Druck)Kosten für die ganze Corporate-ID an Tapete, Bannern, ertc, Gerüste (wo dann auch die Scheinwerfer dran gehängt werden und wiederrum Banner mit Firmenlogo, etc aufgehängt werden), Teppich, und natürlich die Arbeitszeit der Messebauer die das ganze Zeug aufbauen und nachher wieder abreissen.

Arbeitszeit der Mitarbeiter die dann am Stand stehen und mit den Besuchern reden, Vorbereitung/Entwicklung für eine Demo die man zeigen will (muss man natürlich nicht unbedingt, aber es zieht halt Leute an, wenn es auch was zu sehen gibt), Hardware die man dafür ggf. am Stand haben muss/will, Reisekosten der eigenen Mitarbeiter und Kleinkram wie Visitenkarten oder Flyer sind bei den 50k noch NICHT drin. :ROFLMAO:
Ich war eigentlich immer neben 1-2 Kollegen als eigener Mitarbeiter beim Auf- und Abbau dabei. Da muss sich jemand vorort drum kümmern, das die Messebauer auch kommen, das der Stand ansich richtig aufgebaut wird, Schäden/Mängel erkannt und behoben werden, das gesamte Equipment auch ankommt... und natürlich durch die eigenen Mitarbeiter die Demo aufgebaut und lauffähig gemacht wird. Das passiert am Tag vor und nach der eigentlichen Messe. Während der eigentlichen Messe waren dann 3-4 Leute Standpersonal. Wenn die Messe also 3 Tage geht, gehen dafür insgesamt mal eben 13 bis 18 Manntage drauf.
Und vorallem der Standaufbau ist ein 12h Arbeitstag. Von 10 bis 22 Uhr... und das auch nur weil man um 22 Uhr rausgeworfen wird. Von insgesamt ~10 Messebesuchen, wurden wir manchmal bestenfalls gegen 22 Uhr fertig, an einigen davon wurden wir trotz unfertiger Vorbereitung um 22 Uhr rausgeworfen und mussten am nächsten Tag vor Messebeginn noch improvisieren und flicken. :ROFLMAO:
Der gesamte Messebesuch kostete am Ende insgesamt 6-stellig und da stand keine 1 vorne dran.
Das mag aber natürlich auch von Messe zu Messe noch variieren.

Mich würd interessieren: habt ihr’s anfangs auch mal kleiner probiert, also mit einem Mini-Stand oder geteiltem Bereich?
Das ist eigentlich noch ein verhältnismäßig kleiner Stand gewesen. :d
~15qm sind ca. 3m Standtiefe (die ist fix, weil so sind die Gänge eben angelegt) und ca. 4m lang. Das ist nicht wirklich groß. Ca. 3qm gingen noch fürs Separe weg, wo noch ein Kühlschrank und Kaffeemaschine drinstand und die eigenen Mitarbeiter z.B. einen Rucksack oder Koffer abstellen konnten. Auf den Rest stellst noch einen Tisch mit 2 Stühlen und 1-2 Stelen wo sich noch ein paar Leute stehend unterhalten können und schon ist der Stand voll.
Man kanns sicherlich günstiger machen, gab auch Stände die kleiner waren, aber mit 2-3x3m waren das halt die Nischen. Wenn man dann auch noch an der Aufmachung spart, hat man halt irgendwo so ein kleines "Loch" wo man auch kaum wahrgenommen wird, aber wenn man schon auf einer Messe ist, will man ja eigentlich gesehen werden.

Wir hatten auch mitunter einen 1-Mann-Einzelplatz auf einem Partnerstand. Da kann ich dir aber nicht sagen, was das gekostet hat... abgesehen davon, das man dafür überhaupt erstmal einen Partner haben muss, der einen richtig großen Stand hat und dort auch Partnerplätze anbietet.
 
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