Auch für eine aussagekräftige Simulation dieser Art müssen alle Randbedingungen exakt bekannt sein und modelliert werden. Interpolationen von validierten Ausgangssituationen hin zu anderen Konfigurationen sind auch dort nur in einem gewissen Maße möglich. Das ist mitunter auch der größte Fehler der bei numerischen Simulationen leider immer wieder begangen wird und häufig schlicht unter den Teppich gekehrt wird. Nur weil man bunte Bilder produzieren kann, wird es alles andere als genauer, je weiter man sich von der validierten Basis-Simulation entfernt.
Der Aufwand (insbesondere für einen kompletten Kreislauf) ist btw nochmals deutlich höher als für überschlägige analytische Rechnungen. Eine saubere Strömungssimulation für die Kühler und andere Einzelkomponenten allein ist noch ganz gut machbar (trotzdem recht zeitaufwändig), aber wenn die Wärmeübertragung noch dazu kommt wird es wirklich sehr aufwändig. Dazu gehören dann erst mal jede Menge Versuche, um alle nötigen Kenngrößen exakt zu bestimmen. Ohne wirklich genaue Eingangsgrößen kann man das angesichts der bekanntermaßen verhältnismäßig geringen Unterschiede so oder so knicken. Ein Hobby-Projekt oder eins, das man schnell mal den Kollegen rechnen lassen kann, ist das jedenfalls nicht mehr

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Lediglich eine sehr vereinfachte bzw. überschlägige Simulationen mit einfachen Ansätzen könnte man sich vorstellen. Das bringt einen aber auch nicht wirklich weiter, denn die prinzipiellen Ergebnisse sind bereist aus vielen Versuchen bekannt (sofern man nur die verwendet die auch Hand und Fuß haben und nicht von unrealistischen Annahmen ausgehen).
Das Problem bei den ganzen Tests und Versuchen die so in der Wakü-Gemeinde zu derartigen Fragestellungen stattfinden ist ja, dass nur sehr wenige überhaupt auf einigermaßen auf brauchbaren Grundlagen aufbauen. Zum Beispiel sind schon mal alle Versuche auf realer Hardware so vielen Unsicherheitsfaktoren unterworfen, dass man sie hinsichtlich der Ergebnisse eigentlich sowieso nicht ernst nehmen kann. Dazu kommen die ganzen systematischen Fehler der Messtechnik, die auch bei richtigen Prüfständen ein Rolle spielen und mit einbezogen werden müssen. Als letztes kommen dann bei Versuchen und Simulationsansätzen noch die unrealistischen Annahmen und Vereinfachungen hinzu die häufig gemacht werden (z.B. gesamter Durchflussquerschnitt statt der charakteristischen Querschnitte bei Kühlern oder homogene Strömungsgeschwindigkeiten und Druckverteilungen am Kühlerein- und austritt).
All das führt dazu, dass man weder mit Versuchen noch mit Simulationen bei vertretbarem Aufwand die ohnehin geringen Unterscheide wirklich sicher nachweisen kann. Nur ganz grob aber keinesfalls in absoluten Temperaturen ausgedrückt geht das. Am besten funktioniert das noch mit möglichst einfach gehaltenen Tests unter konstruktivem und methodischem Ausschluss möglichst vieler Fehlerquellen auf physikalischen Prüfständen für einzelne Komponenten. Eine ergänzende Strömungssimulation kann dann noch ein paar Hinweise für Optimierungen bieten, aber vielmehr auch nicht.
Eine einfache analytische Formel auf Basis einfach zu bestimmender Eingangsgrößen mit der man einen Volumenstrom berechnen kann, der für eine bestimmte Wakü-Konfiguration zur Abfuhr einer so und so großen Wärmemenge nötig ist, gibt es jedenfalls nicht. Zumindest nicht mit einer Genauigkeit die in den Bereich der tatsächlich messbaren Unterschiede kommt. Lediglich ganz grobe überschlägige Einschätzungen kann man so vornehmen.
Edit: Sorry, dass ich wieder Romane schreibe, aber das Thema ist einfach nicht so unkompliziert.