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Das Jahr 2015 ist fast geschafft! In wenigen Stunden werden wieder mehrere Millionen neue Vorsätze für das kommende Jahr gemacht. Bevor wir mit den Silvester-Feierlichkeiten beginnen, den Braten in den Ofen schieben und den Sekt kalt stellen, wollen wir die vergangenen zwölf Monate aus Sicht der IT-Branche noch einmal Revue passieren lassen. Nicht nur zahlreiche neue Hardware-Produkte sind in diesem Jahr erschienen, auch viele neue Services und Software-Produkte erblickten das Licht der Welt und auch die Politik brachte ihre Ideen ins Netz, schließlich ist das Internet für die Politk kein Neuland mehr. Auch im Jahr 2015 gab es wieder viele kuriose, ärgerliche und lustige Dinge. Heute folgt der erste Teil unseres Jahresrückblicks.
Wir starten mit den Buchstaben A bis M.
A wie Apple Music
Trotz finanzieller Erfolge: 2015 dürfte für Apple ein teilweise wenig erfreuliches Jahr gewesen sein. Denn für gleich zwei neue Produkte musste man viel Kritik und Häme einstecken. Auch weil man sich mit offiziellen Zahlen zu lange – teilweise bis heute – zurückgehalten hat.
So ist noch immer nicht klar, wie oft die Apple Watch tatsächlich verkauft wurde, was für wilde Spekulationen sorgte und sorgt. Bei Apple Music machte man es nur wenig besser. Doch was so mancher Kollege als Flops abtut, ist bei neutraler Betrachtung etwas völlig anderes. Im Bereich Smartwatches konnte man die etablierten Konkurrenten aus dem Stand auf die Plätze verweisen, im Musik-Streaming immerhin zahlreiche Abonnenten trotz starker Mitbewerber überzeugen.
Ignorieren darf man dabei aber nicht, dass Apple spürbar nachgelassen hat. Intuitiv zu bedienen waren die letzten neuen Produkte nicht. Und die Akku-Hülle für das iPhone erinnert an einen schweren Autounfall: Furchtbar, aber man kann einfach nicht wegschauen.
B wie Breitbandausbau
Deutschland hinkt hinterher. Wo in anderen Staaten flächendeckend schnelles Internet bereits seit Jahren zum Alltag gehört, streitet man hierzulande noch immer über das Wann, Wie und Wer. Bis wann soll überall Breitband zur Verfügung stehen? Wie soll das Ganze realisiert werden? Wer soll das bezahlen? Eine Einigung ist dabei nicht in Sicht. Denn bedingt durch die Zahl der Akteure gibt es die verschiedensten Interessen. Die Deutsche Telekom will ein Stück weit zurück zum Monopol, viele Konkurrenten wollen Geld vom Staat und der Staat hat keinen Masterplan.
Unter diesem Hickhack leiden müssen aber nicht nur die Bürger, sondern auch die engagierten, meist kleineren Anbieter. Diese, das zeigen diverse Gespräche, investieren oftmals viel Zeit und Geld, nur um dann in letzter Sekunde aus fadenscheinigen Gründen von der Telekom ausgebremst zu werden.
Dass sich daran im Jahr 2016 etwas ändern wird, ist nicht abzusehen. Deshalb planen wir dieses Thema für den nächsten Jahresrückblick fest ein.
C wie Coole Games
Dafür brachte das Jahr 2015 so einige Spiele-Highlights hervor – egal, ob für den PC oder die Konsole. Schon im Januar gab es mit Dying Light einen erstklassigen Zombie-Shooter, welcher hierzulande aufgrund einer Indizierung schon zu Beginn des Jahres für Aufregung sorgte. Nicht ganz vier Wochen später betrat mit Evolv ein weiterer herausragender Coop-Shooter die Bühne und auch Total War Attila wurde auf DVD gepresst, welches sich seitdem in unseren Grafikkarten-Artikeln als Benchmark-Test wiederfindet. Ebenfalls von uns regelmäßig getestet wird Battlefield Hardline, welches im März in den Handel kam. Das Frühjahr brachte zudem ein neues Assassins Creed und das beliebte Aufbauspiel Cities Skylines.
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Fans der Grand-Theft-Auto-Reihe blickten vor allem aber dem Start der PC-Version von GTA 5 entgegen. Nach zahlreichen Verschiebungen brachte Rockstar Games den Erfolgstitel am 14. April endlich auf dem PC – wir konnten zum Release nicht nur die ersten Benchmarks liefern, sondern zeigten auch die grafischen Unterschiede zur Konsole in einem ausführlichen Artikel auf. GTA V ist einer der erfolgreichen Titel der letzten Jahre und auch der Mehrspieler-Modus GTA Online wurde in den letzten Wochen immer wieder mit neuen Inhalten versehen, Fans sehnen sich aber noch immer neuen Heist-Missionen entgegen, die zu den Highlights des Open-World-Titels zählen. Im Mai gab es ein neues Wolfenstein, Project Cars wurde als finale Version endlich erwachsen und auch das lange ersehnte The Witcher 3 wurde veröffentlicht – und das nicht nur auf Valves digitaler Spielevertriebsplattform Steam, sondern auch DRM-frei auf GOG.com. Der Monat Juni brachte mit Heroes of the Storm ein neues Echtzeit-Taktik-Spiel hervor, welches sich im Laufe der nächsten Wochen über zahlreiche Spieler erfreute und auch heute noch eine sehr große Spielerschaft begeistert. Ansonsten kamen ein neues Devil May Cry und ein neuer Ableger der Final-Fantasy-Reihe im Juni auf den Markt.
Im Juni und August wurde es dann deutlich ruhiger, das Jahr 2015 hob sich einen Großteil der Triple-A-Titel für die spätere Jahreshälfte auf. Im September kamen mit FIFA 16 und NBA 2K16 Sportfans auf ihre Kosten. Im November dann gab es ein richtiges Feuerwerk an neuen Titeln. Spiele wie Anno 2205, Call of Duty: Black Ops 3, Fallout 4, The Crew: Wild Run, Assassins Creed: Syndicate, Star Wars: Battlefront und viele Add-Ons erschienen. Die Flut neuer Spiele hilt auch im Dezember an, in den letzten Wochen erschienen Titel wie Just Cause 3, Rainbow Six: Siege und die finale Fassung von DiRt Rally.
Viele Spieler dürften die Weihnachtsfeiertage und die Zeit zwischen den Jahren wohl vor ihren Daddelkisten verbringen.
D wie Double Paid Content
Nach dem Überwachungsskandal und die Enthüllungen durch Edward Snowden in den letzten beiden Jahren beschäftigte die Netzwelt in diesem Jahr vor allem ein Thema: Netzneutralität. Der Streit um die Gleichheit eines jeden Bits egal von welchem Server es ausgeliefert, über welche Datenleitung es fließt und wo es anschießend hingelangt, sollte eigentlich bestehen bleiben, um das Internet so aufrechtzuerhalten, wie wir es heute kennen. Die Politik beschloss Ende Oktober ihre neuen Regeln zur Netzneutralität, welche schon im Vorfeld von vielen Seiten heftig kritisiert und stark bekämpft wurden – leider ohne Erfolg, denn die neue Regeln bieten zahlreiche Schlupflöcher und Ausnahmeregeln, sodass sich hauptsächlich die Interessensvertreter der Industrie freuen dürften.
Zero-Rating-Angebote bleiben weiterhin erlaubt, wie es die Deutsche Telekom mit ihrem Spotify-Angebot schon seit einigen Jahren tut. Bei der Buchung eines speziellen Tarifs wird die Nutzung vom monatlichen Datenvolumen ausgeklammert und die Daten von Spotify somit gegen Entgelt der Nutzer bevorzugt behandelt. Einige Anbieter listen in ihren AGB zudem auf, bestimmte Datendienste bei Überschreitung eines bestimmten Traffics zu drosseln. So kündigte Vodafone im Dezember an, P2P-Protokolle wie Torrents nach 10 GB am Tag zu drosseln. Nach heftigem Wiederstand machte der Provider aber schnell wieder einen Rückzieher. Diese Drosselung dürfte wohl einen Grund haben: Denn galt bisher die Regel, dass erst bei einer konkreten Netzüberlastung gedrosselt werden darf, können Telekommunikationsanbieter nach den neuen Regeln der Netzneutralität schon bei einer „drohenden“ Netzüberlastung die Übertragungsgeschwindigkeit reduzieren. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, immer die beste Geschwindigkeit zu bekommen, muss künftig wohl bezahlen und das hauptsächlich an die Deutsche Telekom. Sie weigert sich an einer offenen Peering Policy teilzunehmen und zieht stattdessen die kleineren Anbieter in der Pflicht.
Vielbesuchte Dienste wie YouTube, Netflix oder Amazon Instant Video sind zwischen 19:00 und 22:00 Uhr kaum noch oder nur sehr langsam zu erreichen. Hosting- und Server-Anbieter stellen sich auf diesen Umstand ein. Bei Hetzner gibt es seit Mai das Angebot von Double Paid Traffic. Wer bereits einen Dienst anbietet und sicherstellen möchte, dass dieser zu jeder Tages- und Nachtzeit schnell verfügbar ist, muss zusätzlich zu den Hosting-Gebühren für den Traffic noch ein zweites Mal bezahlen. Im Falle von Hetzner bedeutet dies, dass Kunden für eine performante Anbindung in das Netz der Deutschen Telekom die Buchung eines extra Uplinks zur Telekom angeboten wird. Hetzner reicht hier die Kosten direkt an die Kunden weiter.
Das Jahr 2015 hat damit wohl das schleichende Ende der Netzneutralität eingeläutet.