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AMDs Radeon Software Crimson Edition angeschaut

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Anfang November kündigte AMD offiziell die Umbenennung des Catalyst-Treibers in Radeon Software an. Außerdem vorgestellt wurde die diesjährige Ausführung, die uns als Crimson Edition im kompletten nächsten Jahr verfolgen wird. Natürlich ist eine Assoziation zum Omega-Treiber aus dem vergangenen Jahr naheliegend, allerdings handelt es sich bei der Crimson Edition um mehr als nur eine Leistungsverbesserung sowie die Einführung neuer Funktionen. Eine zentrale Rolle spielt die im Sommer neugestaltete Radeon Technologies Group unter der Leitung von Raja Koduri. Diese soll große Veränderungen in der Visualisierungs- und Gaming-Industrie wie DirectX 12 oder Virtual Reality mitgestalten und vorantreiben – ob dies letztendlich gelingen kann, werden wir erst im kommenden Jahr sehen. Erste Auswirkungen sind aber bereits jetzt mit der Ankündigung zu einer neuen Treiber-Entwicklung namens Radeon Software Crimson Edition erkennbar.

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Zunächst einmal ein paar Worte zur Namensgebung: Crimson steht im englischen für Kaminrot. AMD bzw. ATI sind seit jeher mit der Farbe Rot verbunden, insofern verwundert diese Namensgebung nicht wirklich. Es hätte aber auch keinen Unterschied gemacht, einen weiteren Buchstaben aus dem griechischen Alphabet auszuwählen. Eventuell werden wir also im kommenden Jahr eine weitere Farbvariante als Name der nächsten Radeon-Software-Variante sehen. Bis zu sechs WHQL-Versionen der Crimson Edition soll es geben und AMD verpflichtet sich selbst dazu, Beta-Versionen mit Optimierungen für die neuesten Spiele zu veröffentlichen. Wie oft und regelmäßig dies der Fall sein wird, lässt man allerdings offen. Die Stabilität der Software soll der maßgebliche Anspruch an die Crimson Edition sein.

AMD Radeon Software Crimson Edition AMD Radeon Software Crimson Edition

AMD Radeon Software Crimson Edition

In den vergangenen Tagen hatten wir die Gelegenheit, uns die Crimson Edition etwas genauer anzuschauen. Wir konnten damit so arbeiten, wie mit jedem anderen Treiber zuvor auch. Auch einige Benchmarks haben wir durchgeführt und mussten daher einige Einstellungen im Treiber machen. An dieser Stelle sei darauf verwiesen, dass AMD die Crimson Edition von Grund auf auf Basis von Qt neu entwickelt hat. Dies soll vor allem dazu führen, dass der Programmstart beschleunigt wird und die Bedienung durch die Untermenüs flüssiger möglich ist. AMD wartet damit allerdings bis zu fünf Minuten nach dem Start von Windows, um die Startroutinen nicht zu blockieren. Aber selbst während dieser Zeit ist der Programmstart um mehrere Faktoren schneller als zuvor. Weiterhin wichtig ist ein Uninstall-Tool, welches wirklich alle Treiberkomponenten vollständig entfernen und damit keinen Ballast mehr auf dem System zurücklassen soll.

AMD Radeon Software Crimson Edition AMD Radeon Software Crimson Edition

AMD Radeon Software Crimson Edition

Auf den ersten beiden Screenshots sind die wichtigsten optischen Änderungen bereits zu sehen. AMD hat sich von der alten Optik komplett losgesagt und verwendet nun eine deutlich flachere Designsprache und auch innerhalb der Menüs sollen sich die gewünschten Funktionen schneller erreichen lassen. Für Spieler wohl am wichtigsten sind die dazugehörigen Einstellungen für die verschiedenen Filter und Effekte. Diese lassen sich global oder für jedes Spiel einzeln festlegen. Dazu durchsucht die Crimson Edition die Festplatte(n) nach installierten Spielen. Diese lassen sich in der Übersicht auch direkt aus dem Treiber heraus starten.

In den Profilen lassen sich neben den Qualitätseinstellungen zudem Overclocking-Einstellungen speichern. Außerdem ist es möglich, mehrere Profile pro Spiel anzulegen, die dann aus der Übersicht heraus ausgewählt werden können.

AMD Radeon Software Crimson Edition AMD Radeon Software Crimson Edition

AMD Radeon Software Crimson Edition

Neben den üblichen Einstellungen für die Darstellungsqualität und Filter finden sich hier auch solche Funktionen wie das Frame Rate Target Control (FRTC). Mit FRTC lässt sich die maximale Framerate festlegen, mit der ein Spiel berechnet wird. Interessant ist dies natürlich nur, wenn Spiele gespielt werden, die mehr FPS abliefern als eigentlich nötig sind. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Energieeinsparung. FRTC arbeitet aber nicht nur, wenn eine Spieleengine läuft, sondern auch in den Menüs und Ladescreens, in denen Grafikkarten häufig mehrere hundert FPS liefern können. Sinnvoll ist dies außerdem, wenn ein Film angeschaut wird, denn auch hier muss die Karte nicht mehr als 60 FPS liefern. Auf die Funktionsweise und das Einsparpotenzial samt Messwerten sind wir Rahmen des Artikels zur Radeon R9 Fury X bereits genauer eingegangen.

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AMD Radeon Software Crimson Edition

Deutlich an Übersicht gewonnen hat das Overclocking per OverDrive. Hier lassen sich GPU-Takt und Grenzwerte für den Verbrauch, die Temperatur und den Lüfter festlegen. Dies ist zum einen über die Schieberegler direkt oder aber über die beiden Achsen des Leistungsdiagramms möglich. Zudem kann das Overclocking entweder global oder für bestimmte Spiele einzeln festgelegt werden.

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Die Unterscheidung zwischen globalen und spezifischen Profilen kann je nach Anwendungsfall Sinn machen oder nicht. Am wichtigsten ist dies unserer Meinung nach für Funktionen wie dem Frame Rate Target Control, welches man für weniger fordernde Spiele festlegen, ansonsten aber deaktiviert lassen möchte. Auch beim Overclocking kann dies Sinn machen, da man aus dem aktuellen Spiel mit höchsten Anforderungen vielleicht das Maximum aus meiner Karte holen möchte, andere Spiele aber geringere Anforderungen setzen und damit ein Overclocking nicht notwendig machen.

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AMD Radeon Software Crimson Edition

Für die meisten Nutzer wohl weit weniger wichtig sind die Einstellungen zu den Video- und Anzeige-Optionen der Crimson Edition. Hier lassen sich bestimmte Farb- und Wiedergabeprofile bzw. Filter für Videos festlegen. In Demos können die Auswirkungen auf das Video betrachtet und beurteilt werden. Etwas wichtiger könnten die Anzeige-Optionen für all diejenigen werden, die Virtual Super Resolution verwenden wollen. An dieser Stelle sei noch angemerkt, dass der Nutzer nun vollständigen Zugriff auf die Einstellungen zur Auflösung, den Timings und der Bildwiederholungsrate hat und diese selbst definieren kann (auch unabhängig der Vorgaben des Systems). Dies war zuvor nur bei den FirePro-Karten möglich.

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AMD Radeon Software Crimson Edition

An den Anzeige-Einstellungen sind wir ebenfalls auf einige Altlasten des AMD Catalyst gestoßen, der sich in alter Optik und auch Geschwindigkeit in einigen Punkten verbirgt. Laut AMD sollen die dazugehörigen Optionen nach und nach den Weg in die Crimson Edition finden, sodass die alte Catalyst-Basis vollständig verschwinden kann. Mit den Eyefinity-Einstellungen konnten wir noch nicht herumspielen, in einem Mutli-Monitor-Setup könnte aber auch dies wichtig sein.

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AMD Radeon Software Crimson Edition

Letzter wichtiger Punkt der Crimson Edition könnten die Systeminformationen sein. Hier finden sich alle wichtigen Informationen zur verbauten Hardware und installierten Software. Interessant ist hier vor allem die Anzeige der Spanne in denen FreeSync-Monitore mit eben dieser Technologie arbeiten. Zuvor mussten die Informationen beim Hersteller in den Datenblättern erfragt werden oder waren erst gar nicht verfügbar.

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Die eigene Hardware in Form der Grafikkarten wird dabei besonders detailliert aufgeschlüsselt. Einzelne Werte der Kacheln können durch Klick darauf in die Zwischenablage kopiert werden. Somit lassen sich diese schnell in eine schriftliche Kommunikation übertragen und müssen im Falle der komplizierten Treiber-Versionen nicht manuell behandelt werden.

In den Einstellungen zum Treiber sind auch einige zusätzliche Optionen vorhanden, die beispielsweise die Anzeige des Treiberfenster oder die Einblendung von Werbung darin betreffen. Hier lassen sich alle gemachten Einstellungen rückgängig machen.

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AMD Radeon Software Crimson Edition

Über die Benachrichtigungen wird der Nutzer über eventuelle Probleme oder falsch gesetzte Optionen informiert. Die Radeon Software Crimson Edition hält sich auf Wunsch selbst auf dem aktuellen Stand und installiert die Updates automatisch.

AMD Radeon Software Crimson Edition

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Zum Abschluss noch ein Hinweis auf das neue Icon, welches sich entweder in der Taskleiste wiederfindet oder aber per Rechtsklick auf den Desktop auftaucht. Über die Taskleiste kann die Crimson Edition nicht nur gestartet, sondern es können auch global definierte Profile aktiviert werden, so dass zu deren Aufruf nicht mehr der Treiber geöffnet werden muss.

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