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Nächster Schritt

NVIDIA GeForce GTX 1070 Founders Edition im Test

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Nach unserem ausführlichen Blick auf die GeForce GTX 1080 Founders Edition folgt mit etwas zeitlichem Abstand nun auch unser Test der GeForce GTX 1070. Auf die Gründe der verspäteten Erscheinung gehen wir nach der Einleitung noch etwas genauer ein. Zunächst einmal aber sind wir gespannt, was der erste, kleinere Pascal-Ableger zu leisten im Stande ist und wie NVIDIA die GeForce GTX 1070 gegen die Konkurrenz positioniert. Auf den Test der Founders Edition wird in naher Zukunft auch ein Blick auf die ersten Custom-Karten folgen.

Vergleicht man die beiden Strategien der Produkterscheinungen von AMD und NVIDIA – wenngleich dies bei AMD noch einige Tage dauern wird – so werden doch große Unterschiede deutlich, die nicht zuletzt etwas damit zu tun haben, wie beide Hersteller in den vergangenen Monaten aufgestellt waren. Während NVIDIA mit der GeForce GTX 1080 den Angriff auf die Spitze fährt und dabei auch die Vorgänger-Generation mit einem vermeintlich kleineren Modell der neuen Generation schlägt (GeForce GTX 980 Ti vs. GeForce GTX 1080), wird AMD in wenigen Tagen die Radeon RX 480 auf den Markt bringen, die mit dem Ziel entwickelt wurde, ein möglichst gutes Preis/Leistungsverhältnis vorzuweisen. Davon kann bei der GeForce GTX 1080 ab 675 Euro auf den ersten Blick zunächst einmal nicht die Rede sein.

Ein Entgegenkommen soll die GeForce GTX 1070 sein, die in der Founders Edition 499 Euro kostet. Custom-Modelle sollen preislich noch etwas darunter liegen und starten in unserem Preisvergleich ab 469 Euro. NVIDIA speckt die GP104-GPU im Vergleich zur GeForce GTX 1080 dazu etwas ab, will hinsichtlich der Pascal-eigenen Features aber keinerlei Abstriche machen. Welche das sind, findet ihr am besten im Launch-Artikel zur GeForce GTX 1080 Founders Edition heraus, denn hier sind wir auf dutzenden Seiten auf alle neuen Funktionen der Pascal-Architektur eingegangen.

NVIDIA GeForce GTX 1070 Founders Edition

NVIDIA GeForce GTX 1070 Founders Edition

Da sehr viele Fragen dazu aufgekommen sind, warum wir nicht zum Ende des NDAs der GeForce GTX 1070 einen Artikel veröffentlicht habe, hier eine kurze Erklärung dazu: Zunächst einmal entschied sich NVIDIA das NDA zu einem Zeitpunkt auslaufen zu lassen, an dem sich viele der Pressevertreter auf der Computex in Taipeh befanden. Auch unsere beiden Grafikkarten-Redakteure waren in dem Zeitraum, in dem ein Test erstellt werden konnte, auf der Messe unterwegs. Hinzu kommt aber auch noch, dass NVIDIA den Zeitpunkt des Erscheinens der Tests vorgezogen hat. Ursprünglich war wohl ein NDA zum 10. Juni vorgesehen. Dies hatte man nun auf den 30. Mai vorgezogen. 

Zudem wird sicherlich auffallen, dass das Testsystem aufgefrischt wurde und wir sind bereit mit der GeForce GTX 1070 Founders Edition den Neuanfang zu machen. In Kürze wird es auch Tests der Custom-Modelle der GeForce GTX 1080 und GTX 1070 auf Basis dieser Umstellung geben und in wenigen Tagen steht ja auch der Start der Polaris-Generation von AMD. 

[h3]Die Pascal-Architektur[/h3]

Wer alle Details der Pascal-Architektur in Erfahrung bringen möchte, der sollte einen Blick in unseren Artikel zur GeForce GTX 1080 Founders Edition werfen. Hier sind wir auf alle Details genau eingegangen und erläutern auch die Unterschiede zur Maxwell-Architektur.

Erneut zum Einsatz kommt die GP104-GPU, allerdings in abgespeckter Form. Die Fertigung erfolgt aber natürlich in 16 nm. Der FinFET-Prozess und auch die Anzahl der Transistoren ist mit 7,2 Milliarden identisch – wenngleich hier sicherlich bei weitem nicht alle aktiv sind. Die GP104-GPU besteht in der Variante auf der GeForce GTX 1070 aus drei anstatt vier Graphics Processing Cluster. Diese besitzen wiederum jeweils fünf Stream-Multiprozessoren. Diese wiederum besitzen jeweils zwei SM-Blöcke mit jeweils 64 Shadereinheiten. Daraus ergeben sich die 1.920 Shadereinheiten der GeForce GTX 1070 (3x5x2x64 = 1.920). Aufgrund dieser Beschneidung reduziert sich die Anzahl der Textureinheiten von 160 auf 120. Das Speicherinterface besteht weiterhin aus acht 32-Bit-Blöcken und ist somit 256 Bit breit. Die Anzahl der ROPs, die direkt an die Speichercontroller gekoppelt sind, ist mit 64 ebenso identisch. Die typische Boardpower wird von NVIDIA mit 150 W angegeben.

Tricks, wie eine reduzierte Cache- oder Registergröße wie bei der GeForce GTX 970 gibt es bei der GeForce GTX 1070 nicht. Auf mehrfache Nachfrage wurde dies durch NVIDIA bestätigt und es gibt auch keinerlei Anzeichen für eine Maßnahme, die eine reduzierte Speicheranbindung zu Folge hätte.

Die technischen Daten der GeForce GTX 1070 im Überblick
Modell NVIDIA GeForce GTX 1070 AMD Radeon R9 Fury NVIDIA GeForce GTX 970
Straßenpreis 499 Euro ab 425 Euro ab 280 Euro
Homepage www.nvidia.de www.amd.de www.nvidia.de
Technische Daten
GPU GP104 Fiji XT GM204
Fertigung 16 nm 28 nm 28 nm
Transistoren 7,2 Milliarden 8,9 Milliarden 5,2 Milliarden
GPU-Takt (Base Clock) 1.506 MHz - 1.050 MHz
GPU-Takt (Boost Clock) 1.683 MHz 1.000 MHz 1.178 MHz
Speichertakt 2.000 MHz 500 MHz 1.750 MHz
Speichertyp GDDR5 HBM GDDR5
Speichergröße 8 GB 4 GB 4 GB
Speicherinterface 256 Bit 4.096 Bit 224 + 32 Bit
Speicherbandbreite 256 GB/s 512,0 GB/Sek. 224 GB/s
DirectX-Version 12 12 12
Shadereinheiten 1.920 3.584 1.664
Textureinheiten 120 224 104
ROPs 64 64 64
Typische Boardpower 150 W 275 W 145 W
SLI/CrossFire SLI CrossFire SLI

NVIDIA hat aber nicht nur die Anzahl der Shadereinheiten und weiterer Architekturkomponenten verändert, sondern im Vergleich zur GeForce GTX 1080 auch den Takt. So liegt der Basis-Takt bei 1.506 MHz (GeForce GTX 1080: 1.607 MHz) und per GPU-Boost geht es auf mindestens 1.683 MHz (GeForce GTX 1080: 1.733 MHz). Die wohl größte Änderung betrifft den Speicher, denn anstatt auf GDDR5X setzt NVIDIA bei der GeForce GTX 1070 auf den klassischen GDDR5-Speicher. Dieser kommt aber in seiner vorläufig schnellsten Variante zum Einsatz und taktet mit 2.000 MHz. Zusammen mit dem 256 Bit breiten Speicherinterface kommt die GeForce GTX 1070 auf eine Speicherbandbreite von 256 GB/s (GeForce GTX 1080: 320 GB/s).

Gegenüberstellung von Temperatur und Takt
Spiel Temperatur Takt
The Witcher 3: Wild Hunt 82 °C 1.785 MHz
Rise of the Tomb Raider 83 °C 1.772 MHz
Hitman 83 °C 1.772 MHz
Far Cry Primal 82 °C 1.772 MHz
DiRT Rallye 83 °C 1.785 MHz
Anno 2205 83 °C 1.785 MHz
The Division 82 °C 1.772 MHz
Fallout 4 82 °C 1.785 MHz
DOOM 83 °C 1.785 MHz

Die Abhängigkeit des GPU-Boost-Mechanismus von der GPU-Temperatur spielt immer wieder eine Rolle – gerade bei den Referenzkarten von NVIDIA, deren Kühlung darauf ausgelegt ist, in einem bestimmten Temperaturbereich zu arbeiten. Das Power-Limit spielt hier also weniger eine Rolle. Bei der GeForce GTX 1070 Founders Edition messen wir eine GPU-Temperatur von 82-83 °C bei voller Last. Damit arbeitet die Karte am Temperatur-Limit. Der dazugehörige Boost-Takt erreicht nicht das theoretische Maximum von 1.886 MHz, sondern bewegt sich zwischen 1.722 und 1.785 MHz. In den nun anstehenden wärmeren Monaten kann der Boost-Takt sogar noch deutlich darunter liegen. Aus Erfahrung lässt sich sagen, dass die Boost-Angabe von NVIDIA mit 1.683 MHz ein guter Indikator sein dürfte.

GPU-Z-Screenshot zur NVIDIA GeForce GTX 1070 Founders Edition

GPU-Z-Screenshot zur NVIDIA GeForce GTX 1070 Founders Edition

Der GPU-Z-Screenshot bestätigt die eben gemachten Angaben zur Ausstattung der NVIDIA GeForce GTX 1070 Founders Edition noch einmal.

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